Teufelskerl Jensen stoppt FCK-Aufholjagd
Lauterer U23 verliert mit 1:2 in Elversberg
1:2 (0:0) verloren, aber einige Erkenntnisse gewonnen. Die Niederlage bei der SV Elversberg, mit fünf Siegen aus fünf Partien klarer Tabellenführer der Fußball-Regionalliga Südwest, ist für die U23 des 1. FC Kaiserslautern zwar ein bisschen ärgerlich. Aber sie ist verkraftbar. „Für die junge Mannschaft war es ein tolles Lernspiel“, sagte denn auch Trainer Konrad Fünfstück, der sich nach dem 0:2-Rückstand über ein furioses Comeback seiner Mannschaft freuen konnte.
Hätte der Elversberger Schlussmann Morten Jensen am Samstag nicht solch einen Sahnetag erwischt, dann wäre der 1. FC Kaiserslautern II nämlich nicht ohne Punkt vom Schlagerspiel nach Hause gekehrt. So aber hielt der 27-jährige Nordfriese fast alles, was auf seinen Kasten kam. „Jensen hält die drei Punkte für sein Team fest“, räumte auch SVE-Trainer Willi Kronhardt ein. Nach dem 2:0 habe seine Mannschaft nachgelassen, der FCK habe das erkannt – und bis zum Ende seine Chance gesucht.Die zwei Gegentreffer nannte Fünfstück „extrem ärgerlich“. Nach 61 Minuten schlug der Elversberger Thomas Birk einen Pass über 70 Meter in die Spitze („Er ist ganz gut geflogen, ich hatte ihn auch ganz gut getroffen“), Dominik Rohracker ließ noch einen Lauterer aussteigen und überwand auch Torhüter Julian Pollersbeck. „Ich weiß nicht, wie der durchgekommen ist“, rätselte FCK-Mittelfeldspieler Thorsten Reiß über die Szene, in der sich die FCK-Verteidigung hatte überrumpeln lassen.
Auch das 2:0 der Elversberger resultierte aus einem FCK-Fehler. Ein in Bedrängnis gespielter Pass in die Mitte zu Mario Pokar, der leistete sich einen Stockfehler, Rohracker nutzte den Patzer, leitete weiter auf Frederick Kyereh. Dessen Schuss parierte Pollersbeck, den Nachschuss von Mijo Tunjic musste er passieren lassen.
„Es war interessant zu sehen, wie die junge Mannschaft zurückkommt“, bemerkte Fünfstück. Der FCK hätte fast schon den 1:1-Ausgleich erzielt, doch Irvin Parra soll bei seinem Kopfballtor nach einer Ecke von Alexander Bugera, die Sebastian Jacob verlängert hatte, im Abseits gestanden haben. So dauerte es bis zur 81. Minute bis zum ersten FCK-Treffer, da war Jensen geschlagen. Nach einer Bugera-Ecke stand Michael Schultz goldrichtig. Zuvor hatte Jensen unter anderem gegen Jacob (62.) und Schultz (80.) gerettet, in der Schlussphase lenkte er einen Freistoß von Bugera am Pfosten vorbei.
„Wir hätten einen Punkt verdient gehabt“, sagte Reiß, der viereinhalb Jahre für Elversberg spielte, ehe er im Januar zum FCK gewechselt war. „Für mich war das kein normales Spiel. Ich hatte eine schöne Zeit hier“, bemerkte er. Beim FCK ist der 30-Jährige nicht nur der kompromisslose Abräumer vor der Abwehr, er ist zusammen mit Alexander Bugera die Leitfigur für die jungen Spieler. „Du kannst den Jungs eine gewisse Sicherheit geben, wobei ,Bugi’ eine andere Hausnummer ist als ich“, bemerkte Reiß. Es war auch die Körpersprache des Routiniers nach dem 0:2-Rückstand, die signalisierte, dass der FCK nicht klein beigeben wird. „Wir haben einen Topfight geliefert, nach vorne gespielt, sind dann aber an Jensen gescheitert“, so Fünfstück. „Die Niederlage wirft uns nicht um. Die Mannschaft war fleißig, hat sich bemüht.“
Das anerkannte auch Kronhardt. „Kaiserslautern ist ein Topgegner. Die zweite Halbzeit hat alles geboten, was Fußball zu bieten hat“, sagte er. „15 Punkte, mehr geht nicht, wir sind sehr zufrieden“, sagte er. (daa)
Quelle
Ausgabe Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung - Nr. 196
Datum Montag, den 25. August 2014