Sie will keinen Lügendetektortest machen, sie "verstrickt sich in Widersprüchen"
Das sind beides Fakten, die aus dem Artikel hervorgehen und die dort ohne Bewertung vorgetragen werden.
(was für eine erbärmliche Stimmungsmache)
Du interpretierst etwas in den Artikel, was dort nicht steht.
sie will das Land verlassen, sie will nicht in ein Zeugenschutzprogramm.
Das sind ebenso Fakten.
Warum sollte sie einen Lügendetektortest machen? -> Es gilt die Unschuldsvermutung! Um mich mal auf dieses erbärmliche Niveau zu begeben: Hat Putin einen Lügendetektortest gemacht?
Hinzu kommt noch, dass die Lügendetektormethode wissenschaftlich überhaupt nicht haltbar ist.
Widersprüche - meine Güte, die Frau ist gerade Zeugin eines Mordes geworden, Zeugin eines Mordes an einer geliebten Person. Schon einmal etwas von Schock gehört?
Ja und? Das bestreitet der Artikel doch auch überhaupt nicht.
Das Land verlassen -> Vielleicht will sie einfach den Tatort verlassen?! Das ist eine normale menschliche Reaktion. Zumal, wenn sowas nicht in Frankreich oder der Schweiz passiert, sondern in Russland. Ich würde da auch weg wollen.
Das ebensowenig?
Nicht in ein Zeugenschutzprogramm -> Zeugenschutzprogramm = FSB-Überwachung 24/7. Da würde ich mich - zumal als Frau - auch nicht hineinbegeben wollen. Schon einmal überlegt, ob das "Zeugenschutzprogramm" dazu dient, den Zeugen davor zu "beschützen", Aussagen zu treffen, die derjenige, der das Programm durchführt, nicht getätigt sehen will?
Siehe oben.
Denn du versuchst ständig so zu argumentieren, dass Putin am Ende ein normaler Staatsmann und lupenreiner Demokrat ist.
Nein, denn ich bin ja nicht der Herr Schröder
Und da kannst du deine Bunte-Artikel 10mal mit deinen Smilies
schmücken. Dadurch wird weder deine Argumentationsweise stichhaltiger, noch deine Art und Weise erträglicher, ständig Putin in Schutz zu nehmen bzw. von ihm ablenken zu wollen. Du verweist ständig auf deine 35cm Intellekt und kritisierst die ach so gleichgeschalteten Medien, aber durchschauchst nicht, das so ein Stern-Artikel keinerlei Fakten benennt (Fakten, die DU immer von deinen Diskussionspartnern forderst), sondern in haltloser Weise die "schöne Geliebte" von Nemzov zur Tatverdächtigen macht? Und trotz deines Intellekts, verstehst du nicht, dass so ein Artikel einzig geschrieben wird, weil ihn viele sensationsgeile Leute anklicken???
Es ist schade, dass Du abermals nicht bei der inhaltlichen Komponente einer Diskussion bleiben kannst. Ich werde Dir sicher nicht den Gefallen tun, auf derlei wenig zielführenden Unfug einzugehen.
Und: Ich habe dir schon die Untaten des Putinschen Systems aufgezählt. Aber darauf bist du leider leider nicht eingegangen.
Worauf genau bin ich nicht eingegangen?
Ich halte es für wenig zielführend, wie in westlichen Medien oder von Onkel Helmuth beschrieben, diese Missstände in erster Linie auf den russischen Präsidenten zurückzuführen. Dies berückstichtigt nämlich im Wesentlichen nicht die Grundhaltung von weit der Mehrheit der russischen Bevölkerung (ich würde sogar sagen, es könnten 80-90% sein). Die Saat Gleichgültigkeit bzw. sogar die Unterstützung vieler Russen für solche Taten ist meines Erachtens nach nämlich nicht durch die Putinsche Regierung, sondern bereits zuvor in den Jahren der Jelzin-Ära gesät worden. Dieser gilt und galt in Russland - mehr noch als Gorbatschow - als Verräter bzw. "westliche Marionette". Meines Erachtens nach hat dies mehrere Gründe:
- Zunehmende Verarmung und Finanzkrisen während der Perestroika
- Abnahme des russischen politischen und militärischen Einflusses in Osteuropa bei gleichzeitiger Zunahme desselben durch die USA
- Jelzin dürfte als Alkoholiker bei politischen Verhandlungen tatsächlich so seine Probleme gehabt haben
Als Folge daraus haben sich in der russischen Bevölkerung folgende Eindrücke manifestiert:
- In der Sowjet-Zeit ging es uns besser als jetzt in der "Demokratie" unter Jelzin
- Russland ist klein und schwach und wird durch die USA gedemütigt
- Niemand vertritt mehr unsere Interessen
Diese Leute haben geradezu auf jemanden wie Putin gewartet, der
- Durch Reformen einen wirtschaftlichen Aufschwung bewirkte
- Russlands Einfluss wirtschaftlich, militärisch und politisch weiter ausbaute, den Menschen das Gefühl gab, wieder stolz auf ihr Land zu sein
- Die USA öffentlich vorführte (Snowden, Syrien, Irak)
Die logische Schlussfolgerung daraus ist der tatsächlich in Russland weit verbreitete Geist, dass Demokratie und Menschenrechte nur an zweiter und dritter Stelle kommen und die Unabhängigkeit und Freiheit gegenüber den USA das höchste Gut darstellt (man könnte sagen, dass die überwiegende Mehrheit der Russen Demokratie und Menschenrechte für absolut nebensächlich hält und zwar Durchsetzung der russischen Interesse auch Gewalt als letzte Option akzeptiert wird) - denn das hatte so ja schon Jahrzehntelang "funktioniert" und den Menschen ging es in dieser Zeit besser als später unter Jelzin. Meiner persönlichen Meinung nach schließt sich das beides übrigens keineswegs aus, ich wollte nur darlegen, warum es meiner Meinung nach zu kurz greift, Putin als Alleinschuldigen auszumachen - meines Erachtens nach war klar, dass auf Jelzin jemand wie Putin folgen musste und dass sich dieser weiter radikalisieren musste. Ich bin der Ansicht, dass er lediglich das umsetzt, was die Mehrheit der Bevölkerung von ihm erwartet und nicht, wie medial oder von Onkel Helmuth vermutet, umgekehrt.
Sollte Putin plötzlich versterben, was käme denn dann? Ein "neuer Putin", was denn sonst. Auch ein Nawalny beispielsweise zeigt Tendenzen, die man hierzulande als nationalistisch einstufen könnte.
Das Problem ist meines Erachtens nach nicht Putin, sondern die Angst der russischen Bevölkerung davor, nochmal solche Jahre durchleben zu müssen, wie unter Jelzin. Deswegen hört man in Russland oftmals Sätze wie "Nein, unter Stalin war es ja viel schlimmer, das war eine Diktatur, nicht wie jetzt unter Putin" oder "Verräter wie Nemzov sollte man alle umbringen". Wenn Putin sagt, dass der Zusammenfall der Sowjetunion der schlimmste Tag seines Lebens war, dann spricht er damit nur das aus, was die Mehrheit der Russen sich selber denkt.
Natürlich würde ich persönlich nicht in Russland leben wollen, das versteht sich doch von selbst. Aber im Endeffekt macht Putin auch nur das, was man von ihm erwartet - "in der Sowejtunion ging es uns gut, danach nicht". Also reloaded. Es ist auch kein Wunder, dass außer Putins Regierungspartei die Kommunistische Partei die einzige weitere Partei im Parlament ist. Und wenn Putin eines Tages stirbt, dann kommt eben der nächste Putin.
Zudem ist Russland in den letzten 100 Jahren nur gut 5-10 Jahre "demokratisch" (weil das auch keine echte Demokratie war, aber schon deutlich mehr in diese Richtung ging) regiert wurde, die Erfahrungen beschränken sich also nur auf diese Jahre und die waren für viele Russen leider, man kann es nicht anders sagen, richtig beschissen. Warum sollten sie also wieder für etwas eintreten, was ihnen als schwerwiegend empfundene Nachteile gebracht hat?