Dem kann ich ehrlich gesagt nicht wirklich zustimmen. Es wäre auch in diesem Fall nicht die Aufgabe, der (kritischen) Mitglieder, einen Nachfolger zu präsentieren - diese Aufgabe würde ganz dem Aufsichtsrat obliegen. Ich bin auch ehrlich gesagt nicht der Ansicht, dass es bei den Ergebnissen der Entlastungen nun in erster Linie darum ging, ob man nun generell pro Kuntz oder eher contra Kuntz ist.
Ich habe es so wahrgenommen, dass viele mit ihrer Stimme Kuntz signalisieren wollten, dass er so wie bisher den Verein nicht weiter führen kann und sich hier eine Veränderung in seiner Amtsführung wünschen. Gleichzeitig ist er mehrheitlich entlastet worden, was es ebenso zu respektieren gilt wie die mit dem knappen Ergebnis verbundene klare Ansage, dass man nun ein genaues Auge auf ihn haben wird - was meines Erachtens nach nicht ständige Kritik das ganze Jahr über bedeuten darf und wird, aber durchaus die Möglichkeit einer Nichtentlastung für das kommende Jahr aufzeigt ... es war ein absoluter Warnschuss. Insbesondere, da er nur noch und nur noch er für den Kader der nächsten Saison verantwortlich zeichnen wird, gibt es dann auch für ihn keine Ausreden mehr. Es ist eine weitere Chance, die er erhält und man hat ihm gleichzeitig deutlich zu verstehen gegeben, dass es so wie bisher nicht weiter gehen kann. Ich persönlich habe es auch nicht verantworten können, Kuntz dieses Jahr die Entlastung zu verweigern (anders als bei Rombach, Frenger, Theis).
Ich muss aber sagen, dass ich der Ansicht bin, dass Kuntz uns am Samstag schon gezeigt hat, dass er endlich auch Willens ist, seine Fehler einzugestehen. Er hat eine sehr gute, für seine Verhältnisse fast schon nüchterne und durchaus selbstkritische (diese Selbstkritik vermisse ich bei Rombach beispielsweise absolut und das ist auch für mich einer der Gründe gewesen, dass sich die Stimmung gegen ihn immer mehr hochgeschaukelt hat) Rede gehalten, keine Mitglieder beleidigt und auch durchaus Kritik an seinen früheren Ausfällen akzeptiert.
Generell hatte ich eigentlich gehofft, dass man nun nach dem Ergebnis die alten Gräben endlich schließen könnte und wir uns nun wieder gemeinsam auf die Unterstützung der Mannschaft und des Vereins konzentrieren könnten. Ja, es wird auch eine außerordentliche MV geben und ja, es lohnt sich auch dann, sich vorher ausführlich zu informieren, kritisch zu diskutieren (sowohl öfffentlich online als auch im privaten Kreis oder dann letztendlich direkt auf der MV) und mit seiner Stimme die Interessen des Vereins und seiner Mitglieder als solche zu wahren - diese MV wird genau so wichtig wie die JHV! Und natürlich gilt es auch weiterhin, die aktuelllen Entwicklungen im neuen Vorstand und im Aufsichtsrat kritisch zu betrachten und mit wachsamen Auge - soweit es uns möglich ist - zu begleiten und zu kontrollen. Dies vorurteilsfrei und ohne sich zu stark von Sympathien oder Antipathien leiten zu lassen - die JHV vom Samstag kann hier meines Erachtens nach als Beispiel für die Zukunft genommen werden, es wurde fair miteinander umgegangen, aber gleichzeitig sachliche Kritik geäußert. Aber nein, das bedeutet nicht, dass nun nach jeder Niederlage eine Diskussion über einzelne Personen stattfinden muss und zumindest bis zur kommenden MV gilt es uneingeschränkt, im Interesse des Vereins und der Mannschaft wieder eine Einheit zu bilden.