Die zwei Wünsche des Fußballvaters
Natürlich war Steffen Linsmayer am Freitagabend stolz auf seinen Sohn Denis. Der spielte nämlich da in der Mannschaft des SV Sandhausen auf dem Betzenberg gegen den 1. FC Kaiserslautern. Und natürlich freute sich der Fußballvater auch über den Erfolg seines Sohnes, der mit seiner Elf am Ende einen 1:0-Sieg feiern konnte.
Zum Feiern war Steffen Linsmayer selbst aber nicht zumute. Für ihn war dieser Abend auch mit zwiespältigen Gefühlen verbunden. Denn er empfand „als gebürtiger Lauterer auch die schlimme Situation, in der sich der 1. FCK befindet“. Stehen die Roten Teufel doch auf dem letzten Tabellenplatz und brauchen die Punkte so lebensnotwendig wie der in der Wüste Verdurstende das Wasser.
„Es war ein enges Spiel, das auch unentschieden hätte ausgehen können“, sagt Linsmayer, der diesmal nicht, wie sonst bei Spielen seines Sohnes in Kaiserslautern, ins Fritz-Walter-Stadion ging, sondern sich die Partie im Fernsehen anschaute. Nach dem Spiel habe er dann mit Denis telefoniert, und beide seien sie sich einig gewesen, dass der Sieg des SVS aufgrund der zweiten Halbzeit auch verdient gewesen sei.
„Trotz der bitteren Niederlage ist der FCK aber noch nicht abgestiegen“, betont Steffen Linsmayer. Wie er, so wünscht sich auch Denis, dass die Roten Teufel, für die er in den Jugendteams, der zweiten und der ersten Mannschaft einst am Ball war, in der Zweiten Bundesliga bleiben.
Dass der defensive Mittelfeldspieler damals bei seinem Heimatverein nicht die Wertschätzung fand, die er verdient gehabt hätte, und er deshalb im Jahr 2013 zum SV Sandhausen wechselte, wo er sich zu einer festen Größe, ja zu einer Spielerpersönlichkeit entwickelte, dürfte mancher beim FCK mittlerweile bedauert haben.
So kam Denis Linsmayer am Freitag auf den „heimischen Betzenberg“ zurück, mit einer Mannschaft, die den dritten Platz und damit die Aufstiegsspiele zur Ersten Bundesliga erreichen will. Dass sein Sohn das mit dem SV Sandhausen schafft, wünscht sich Steffen Linsmayer. Aber zugleich auch, dass es die Roten Teufel noch packen, sich und allen ihren Fans den Abstieg ersparen. pkn
Quelle Die Rheinpfalz Pfälzische Volkszeitung - Nr. 42, Montag, den 19. Februar 2018