[h=1]Neustart eines Gestrandeten[/h] Chadli Amri will beim FSV Frankfurt seiner stockenden Karriere wieder einen Schub verpassen. „Ich war nicht bei null, ich war unter null“ sagt der 27-jährige Offensivspieler, der in Kaiserslautern aussortiert wurde.
Camp de Mar – Chadli Amri klingt fast entschuldigend, als das Gespräch auf seinen körperlichen Zustand kommt. „Meine Werte beim Laktattest waren nicht so gut“, sagt der Neuzugang des FSV Frankfurt kleinlaut. Und auch jetzt, zweieinhalb Wochen später, sei er noch nicht beim Maximum seiner Schaffenskraft angelangt. „Mir fehlt noch was.“
Das darf nicht verwundern, denn der 27-Jährige hat in den vergangenen sechs Monaten nicht wirklich unter professionellen Bedingungen trainiert. In Kaiserslautern ist er gewogen und für zu leicht befunden worden, Trainer Marco Kurz sortierte ihn aus. Doch auch in der zweiten Mannschaft kam er nicht zum Zuge, Verletzungen warfen ihn zurück, zudem hatte er die komplette Sommervorbereitung wegen einer Krankheit verpasst. „Ich war nicht bei null, ich war unter null“, erzählt der Offensivspieler.
FSV erfolgreich
Der FSV Frankfurt hat im zweiten Testspiel auf Mallorca den ersten Sieg errungen. Nach der Niederlage gegen Mallorca siegten die Bornheimer gestern mit 2:1 (2:0) gegen Atletico Baleares. Die Tore erzielten der erneut starke Jutae Yun und Marcel Gaus. Der FSV bot im ersten Abschnitt eine gute Leistung, kam dann aber schwer unter Druck. Die Frankfurter konnten sich bei Torwart Michael Langer bedanken, dass der Drittliga-Tabellenführer nur ein Tor erzielte. Testspieler Lovre Vulin spielte schwach und wird wohl nicht verpflichtet.
Amri kam in dem zurückliegenden halben Jahr auf 15 mickrige Spielminuten in der Regionalliga. Weshalb er selbst in der Zweiten außen vor blieb, weiß der algerische Nationalspieler mit französischem Pass nicht. „Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen, aber durfte nicht spielen.“ Er zuckt mit den Achseln. Keine leichte Zeit für Amri. „Sechs Monate bei der Zweiten, von Montag bis Freitag. Ohne Spiel – das geht nicht spurlos an einem vorbei“, betont der in Frankreich geborene Spieler, der 69 Zweitligaspiele auf dem Buckel hat.
Irgendwann sei es ihm dann schwergefallen, sich zu motivieren. „Für was?“, fragt er rhetorisch. Im Training habe er auch nicht mehr Vollgas gegeben, „für was sollte ich mich aufdrängen, wenn ich sowieso nicht spiele? Irgendwann sieht man nur noch zu, dass man sich nicht verletzt“, sagt er. „Am Ende hätte ich mir einen Kreuzbandriss zugezogen – und dann hätte ich dagestanden.“ Für den zehnfachen algerischen Nationalspieler stellte sich die Sinnfrage. Verzweiflung machte sich breit. Er habe aber weiterhin diszipliniert gelebt. „Ich bin keiner der Party macht oder Alkohol trinkt.“
"Die Kraft kommt zurück"
Amri ist nun drauf und dran, seine körperlichen Defizite aufzuarbeiten. „Die Kraft kommt zurück“, sagt der Dribbler, der 34 seiner 40 Bundesligaspiele für den FSV Mainz 05 absolviert hat. Vier Jahre spielte er am Bruchweg, bei den Rheinhessen hatte er seine mit Abstand beste Zeit als Profi. Nun wagt er einen Neuanfang, für ihn ist der FSV eine große Chance, die ins Stocken geratene Laufbahn wieder anzuschieben. Er weiß es.
Die Frankfurter Verantwortlichen bescheinigen ihm, auf dem richtigen Weg zu sein. „Er hat im Trainingslager eine gute Entwicklung genommen, er wird von Tag zu Tag besser“, sagt Trainer Benno Möhlmann. „Er bekommt allmählich wieder Zutrauen.“ Sportchef Uwe Stöver sieht es ähnlich: „Für ihn war es wichtig, seine Basis nach oben zu schrauben. Er profitiert von den besseren Grundlagen.“ Fitness und Selbstvertrauen sind für das Spiel des Chadli Amri von elementarer Bedeutung.
Im Testspiel gegen die zweite Garde des RCD Mallorca deutete der flinke Außenbahnspieler sein Potenzial an, mit seiner Einwechslung kam mächtig Wind ins Spiel, er riss die Flanke auf, ging auch mal wagemutig ins Dribbling, sorgte mit seinen Soli für Verwirrung, er kann dem ansonsten so statischen Spiel eine andere Note geben. „Er hat das Tempo, und er sucht die Eins-gegen-Eins-Situation“, bekundet Stöver. „So wird er uns weiterhelfen.“
Amri, der bis Saisonende vom FCK ausgeliehen ist und für den keine Kaufoption vereinbart wurde, ist heilfroh, zumindest für ein halbes Jahr beim FSV gelandet zu sein. „Endlich wieder in einer Mannschaft spielen, endlich wieder den Druck vor einem Spiel spüren“, sagt er. „Das hat mir gefehlt. Du kannst trainieren und trainieren, aber Spiele kann nichts ersetzen.“
Quelle:
http://www.fr-online.de/fsv-frankfurt/ausleihe-neustart-eines-gestrandeten,1473448,11480078.htmlhttp://www.fr-online.de/fsv-frankfurt/ausleihe-neustart-eines-gestrandeten,1473448,11480078.html
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
ich glaube er hat es immer noch nicht kapiert -