Aus dem Kicker - Hier keine Diskussionen!

KAISERSLAUTERN: Lembi 16. Abgang – Umbruch größer als geplant

Keine Freigabe für Quattara – ein Fall für die FIFA



1 Der Umbruch beim Absteiger fällt nun doch weitaus größer als geplant aus. Hervé Lembi ist bereits die Nummer 16 (!) auf der Liste der Abgänge. Statt wie angekündigt einen neuen Vertrag zu unterschreiben, stellte der 30- Jährige Nachforderungen. Darauf ließ sich der FCK nicht ein. Lembi sagte ab. „ Die Schmerzgrenze war erreicht. Mehr konnten wir nicht tun“, begründet Frank Aehlig, Manager für Sport* Organisation, das Scheitern.

Weggang Nummer 17, Stürmer Boubacar Sanogo, ist nur eine Frage der Zeit. Stimmt die Ablöse – Lauterns Vorstellungen sind fünf Millionen – Euro ist der 23- Jährige weg.

Das sind außerdem schon: Ingo Hertzsch, Timo Wenzel ( beide FC Augsburg), Halil Altintop ( Schalke), Marco Engelhardt ( Nürnberg), Ciriaco Sforza ( Trainer FC Luzern), Thomas Ernst ( Karriere* ende),



Stefan Blank ( Duisburg?), Torsten Reuter ( Koblenz oder Saarbrücken), Carsten Jancker ( Shenhua Shanghai), Jon Inge Höiland, Ervin Skela, Marcelo Pletsch, Thomas Riedl, Mihail Mikic und Ferydoon Zandi ( alle Ziel unbekannt).

Als Neuzugänge stehen Stefan Lexa, Josh Simpson, Sven Müller, Aimen Demai, Tamás Hajnal und Moussa Quattara fest. Für Letzteren fehlt jedoch die Freigabe. Die verweigert der polnische Verband vorerst. Legia Warschau verlängerte den Vertrag mit Quattara per Option bis 2007 ( der kicker berichtete), will den Verteidiger behalten oder nur für 750 000 Euro Ablöse abgeben.

„ Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn die FIFA die Sache zugunsten von Warschau entscheiden würde.“

Aehlig und Trainer Wolfgang Wolf sind ( noch) zuversichtlich, dass sich der Fall „ Moussa Quattara“ rechtzeitig bis zum Saisonstart klären wird. ULI GERKE
 
KAISERSLAUTERN: Mettomo verschwunden

Wolf wartet auf Einigung mit Borbélys Klub Brastislava





1 Wolfgang Wolf lässt sich durch voraussichtlich 17 Abgänge und die schwierige Suche nach Verstärkungen für die Offensive im Urlaub in Italien nicht aus der Ruhe bringen: „ Es sind noch drei Wochen Zeit.

Der Kader hat schon ein ganz gutes Gesicht.“ Nur gespielte Gelassenheit des Trainers? Wolf widerspricht energisch: „ Wir wissen, wen wir wollen. Wenn es nicht klappen sollte, haben wir Alternativen in der Hinterhand.“

Ein Spielgestalter, zwei Stürmer – drei Schlüsselpositionen sind noch nicht besetzt beim 1. FCK.

Die zentrale Rolle im Mittelfeld soll nach Wolfs Vorstellungen Balász Borbély ( 26) übernehmen. Der Slowene steht bei Wolf im Wort, weiter für den Absteiger zu spielen. Klar ist die Sache indes nicht, weil mit Borbélys Klub Armetia Bratislava bisher keine Einigung über eine Verlängerung der Ausleihvereinbarung bis 2007 erzielt werden konnte.

Ungeklärt ist ebenso die Zukunft von Boubacar Sanogo ( 23). Wolf geht allerdings davon aus, den Stürmer ( zehn Bundesligatore) nicht halten zu können. „ Sanogo wird von in* und ausländischen Klubs begehrt.

Intensive Gespräche laufen“, äußert der Coach.

Das gilt nicht für andere Problemfälle der Pfälzer. Kamil Kosowski ( 28/ Vertrag bis 2007) könnte gegen Ablöse sofort gehen, wenn er sich bei der WM im polnischen Team für eine neue Herausforderung empfehlen sollte. Ansonsten kehrt er auf den Betzenberg zurück.

Größere Rätsel gibt Lucien Mettomo ( 29) auf. Auch der Nationalspieler aus Kamerun ist bis 2007 an die „ Roten Teufel“ gebunden.

Mettomo kann ebenfalls gehen, ist im Moment aber nicht aufzufi nden.

In der Türkei, wohin er im Winter nach Ausmusterung beim FCK zum Erstligisten Kayseri Erciyesspor ausgeliehen wurde, hat er sich im April vorzeitig verabschiedet, mit unbekanntem Ziel. 725 000 Euro Ablöse zahlte der 1. FCK im Sommer 2003 für den Abwehrspieler an Manchester City. Geld, das Lautern abschreiben muss. ULI GERKE
 
Kaiserslautern: Keine Angst vor Fromlowitz

Macho: "Mein Anspruch muss die Nummer eins sein"







kicker: Herr Macho, wie fit sind Sie dreieinhalb Monate nach Ihrem Bruch des linken Unterarms?

Jürgen Macho (28): Diese Woche ist eine letzte, abschließende Untersuchung. Am 30.Juni zum Vorbereitungsstart werde ich mich beim FCK voll einsatzfähig zurückmelden.

kicker: Sie hofften noch in der abgelaufenen Runde auf Ihr Comeback. Warum kam es nicht dazu?

Macho: Die Heilung verzögerte sich. Das Risiko wäre zu groß gewesen, dass Restschäden bleiben. Jetzt ist alles wieder 100 Prozent okay.

kicker: Während Ihrer Zwangspause überzeugte der 19-jährige Florian Fromlowitz. Wie schätzen Sie Ihre Chance ein, im Tor zu stehen?

Macho: Ich will immer die Nummer eins sein. Wenn die Leistung stimmt, spiele ich auch. Ich bin Nationaltorwart in Österreich, dort haben wir 2008 die EURO vor Augen. Da muss mein Anspruch sein, beim FCK erste Wahl zu sein.

kicker: Sie spielen künftig nur noch zweitklassig. Gefährdet das nicht Ihren Platz im Nationalteam?

Macho: Nein. Derartige Überlegungen spielten keine Rolle bei meiner Entscheidung, hier für zwei Jahre zu verlängern. Ich bin mit abgestiegen, stehe in der Pflicht, zum sofortigen Wiederaufstieg beizutragen. Ich bin keiner, der davon läuft.

kicker: Vom bisherigen Kader bleibt nach bis zu 17 Abgängen wenig übrig. Ist bei diesem Umbruch die sofortige Rückkehr möglich?

Macho: Umso mehr sind die Spieler gefordert, die da geblieben sind. Seit dem Abstieg wurden über 600 neue Mitglieder registriert. Wir Spieler sind es den Pfälzern schuldig, 2007 in die Bundesliga zurückzukehren.

kicker: Worauf kommt es jetzt an?

Macho: Wir müssen schnellstens eine Einheit werden. Wenn das nicht gelingt, haben wir keine Chance in dieser starken Liga.

kicker: Bereitet Ihnen die zähe Suche nach Offensivkräften Sorgen?

Macho: Nein, keine. Wolfgang Wolf wird Spieler finden, die wir brauchen, die zu uns passen. Profis mit Herz und Leidenschaft, die kämpfen.

Interview: Uli Gerke
 
Kaiserslautern: Marschall sattelt um

Weiter Rätselraten um Sanogo"

Wir müssen abwarten, was mit Sanogo wird." Wolfgang Wolf kann das Geheimnis (noch immer) nicht lüften.



Das Rätselraten um die Zukunft des 23-jährigen Torjägers (zehn Tore), dessen bis 2009 laufender Vertrag auch für die Zweite Liga gilt, hält weiter an. Am 30.Juni ist Trainingsauftakt. Dann will Lauterns Trainer sein neues Team stehen haben. Sollte sich kein Käufer für Boubacar Sanogo finden, wird er auf dem Betzenberg bleiben.



Vier Neuzugänge plant Wolf noch zu verpflichten. Dann glaubt der 48-Jährige mit dem 1.FCK gerüstet zu sein für die Mission "sofortiger Wiederaufstieg". 17 vermeintlichen Abgängen stehen voraussichtlich zehn neue Hoffnungsträger gegenüber. Ein kompletter Neuaufbau steht bevor.



Nicht mehr dabei sein als Teammanager wird zukünftig Olaf Marschall. Der Vertrag des ehemaligen Meister-Torjägers läuft am 30.Juni aus. Der 40-Jährige, der im Januar 2004 eineinhalb Jahre nach Beendigung seiner Karriere zunächst als persönlicher Assistent von Vorstandschef René C. Jäggi zum 1.FCK zurückkehrte, sattelt erneut um. Zunächst in den Trainerstab des Nachwuchszentrums beim Zweitligisten. "Ich sehe meine Zukunft als Trainer", begründet der 17-malige Nationalspieler den Wechsel.



Der erfolgt allerdings nicht ganz freiwillig. Für Jäggi nutzte Marschall seine Chance nicht. Deshalb wollte der Schweizer Marc Wilmots als neuen Sportdirektor holen. Eine gute Idee, die Jäggi aber nicht umsetzen konnte. Der Ex-Schalker sagte ab. Vorerst arbeitet Trainer Wolf in Doppelfunktion. Während Jäggi am 31.Juli als Klubchef abtritt, versucht sich Marschall in neuer Rolle. 2007 will er die Fußballlehrerlizenz erwerben.



Uli Gerke





Quelle: http://www.kicker.de/fussball/artikel/351010http://www.kicker.de/fussball/artikel/351010
 
STUTTGART: Magnin wird den Vertrag erfüllen

Sanogo ist immer noch ein Thema





Die ersten drei Neuzugänge waren schnell verpfl ichtet. Alexander Farnerud, Roberto Hilbert und Antonio da Silva verstärken künftig den VfB Stuttgart. Das ist schon seit Wochen bekannt. Seither geriet die Personalplanung gehörig ins Stocken, was natürlich auch damit zusammenhängt, dass die eigenen Profi s, die weg sollen oder wollen, bisher schlecht zu vermitteln waren.

Und dass für den VfB interessante Spieler ( noch) zu teuer sind.

Christian Tiffert ( 24) ist der einzige, der inzwischen für eine Ablösesumme unterkam ( RB Salzburg) und rund 1,5 Millionen Euro in die Vereinskassen spült ( kicker vom 16. 6., Seite 44) . Zvonimir Soldo geht ablösefrei in den Ruhestand oder zu einem anderen Verein. Alle anderen VfB- Profi s haben weiterlaufende Verträge, bringen also Ablöse, wenn es denn ( bei Ljuboja, Cacau, Grönkjaer, Carevic etc.) endlich auch zum Abschluss kommt. Dann erst wird es auf der Einkaufsseite entscheidend weitergehen. Immerhin hat der VfB bisher eine negative Transferbilanz, denn rund fünf Millionen Euro mussten bisher an Straßburg, Fürth und Mainz bezahlt werden. Großes Interesse besteht weiter an Boubacar Sanogo, dem 23* jährigen Stürmer des 1. FC Kaiserslautern. Die Pfälzer wollen wissen, was mit dem Togolesen passiert.

„ Wir haben unser Interesse bekundet“, bestätigt Teammanager Horst Heldt, sagt aber auch: „ Wir müssen die Entwicklung abwarten.“ Vier bis fünf Millionen, wie aus Kaiserslautern zu hören war, will der VfB offenbar nicht bezahlen. Erledigt ist inzwischen der Fall Ludovic Magnin. Er hat RB Salzburg ausrichten lassen, dass ihn die Offerte ehre, dass er aber seinen Vertrag beim VfB ( bis 2008) erfüllen möchte. MARTIN MESSERER
 
KAISERSLAUTERN: Thomas Broich ein Thema?

Cacau bleibt Wunschstürmer





1 Am 8. Juli trifft der 1. FCK auf RB Salzburg, am 26. Juli geht’s gegen Werder Bremen. Mit erstklassigen Gegnern bekommt es der Absteiger in der neuen Runde aber nur in der Vorbereitung zu tun. Hochkaräter als Testspielpartner wählte Trainer Wolfgang Wolf aus gutem Grund aus: „ Die Anforderungen werden auch eine Klasse tiefer hoch sein. Die neue Mannschaft soll gleich spüren, was auf sie zukommt.“ Klar ist, der 1. FCK wird vom ersten Spieltag an von der Konkurrenz gejagt werden. Umso wichtiger ist, dass man sich möglichst als stabile Einheit fi ndet. Noch allerdings fehlen Eckpfeifer der Elf, die den Wiederaufstieg garantieren soll. Wolfs Wünsche sind bekannt. Der Stuttgarter Stürmer Cacau steht nach wie vor weit oben auf der Einkaufsliste. Umgekehrt ist das VfB- Interesse an Boubacar Sanogo ungebrochen. Bewegt hat sich bislang allerdings keine der Seiten entscheidend.

Aristide Bancé ( 21/ SC Lokeren) würde Lautern ebenfalls gerne holen. Nur: Wenn der 1. FC Köln angesichts von zwei Millionen Euro Ablöse schon passen muss, wie sollte der Stürmerdeal dann von den Pfälzern zu fi nanzieren sein? Ein anderer Name, der auf dem Betzenberg hartnäckig die Runde macht, ist Thomas Broich. Gladbachs Mittelfeldspieler wäre fraglos eine Bereicherung für die Kreativabteilung, die schon zu Erstligazeiten mit Ferydoon Zandi und Ervin Skela zu schwach besetzt war. Ob Broich ( 25 ), der an die Borussia noch bis 2007 gebunden ist, jedoch freiwillig eine Klasse tiefer spielt? Am 30. Juni geht’s wieder los.

Bis dahin ist noch reichlich Handlungsbedarf. Auch in Sachen Kamil Kosowski, Lucien Mettomo und Stefan Blank; alle drei haben noch gültige Verträge, sollen aber trotzdem gehen. ULI GERKE
 
Ein Solo für Wolf



Er peilt den sofortigen Wiederaufstieg an mit dem 1. FC Kaiserslautern. Trainer

WOLFGANG WOLF ( 48 ), das Pfälzer Urgestein, stellt sich dabei eine Herkulesaufgabe. Denn der Fußball- Lehrer ist im sportlichen Bereich nahezu auf sich allein gestellt.





Stunde Null. Zum zweiten Mal ist der 1. FC Kaiserslautern nur noch zweitklassig. Abstieg! Am 13. Mai 2006 passierte in Wolfsburg, was sich nach dem 18. Mai 1996 in Leverkusen nie wiederholen sollte.

Damals war der Sturz ins Tal der Tränen ein Betriebsunfall, diesmal war der Traditionsklub einfach reif nach einem Beinahe- Bankrott, nach Krisen, Intrigen und personeller Flickschusterei. „ Der Wiederaufstieg wird kein Selbstläufer.“ Wolfgang Wolf kann die Herkulesaufgabe, die er sich aufgeladen hat, nicht bremsen in seinem Elan. Trainer, Sportdirektor, Chefausbilder für Talente, Hoffnungsträger – mit 48 Jahren steht er vor seiner bislang größten Herausforderung. Eine „ Mission Impossible“ für den einsamen Wolf? „ Ich habe bewiesen, dass ich das kann.“

2004 kehrte er mit Nürnberg in die Bundesliga zurück, 2007 strebt er dieses Ziel mit Kaiserslautern an.

Ein Solo für Wolf. Vor allem auf seinen heimgekehrten ehemaligen Spieler, der in 21 Spielen den Abstieg nicht verhindern konnte, baut der 1. FCK seine Zukunft. Zumal im neuen Vorstand mit Erwin Göbel und Arndt Jaworski ( siehe Kurzporträts) sowie im Aufsichtsrat Experten in Sachen Fußball fehlen. Es ist ganz anders als vor zehn Jahren. „ Team Professionelle Zukunft“ nannte sich die Oppositionsgruppe, die Präsident Norbert Thines stürzte. Der Neuanfang stützte sich auf geballte Fußballkompetenz: Jürgen Friedrich und Karlheinz Feldkamp im Aufsichtsrat, Hans- Peter Briegel, der Sportliche Leiter, Otto Rehhagel, der Trainer.

1997 war der 1. FCK wieder oben, 1998 Deutscher Meister, spielte in der Champions League. Das Fußballmärchen konnte die beim Abstieg ausgelöste Zerrissenheit in der FCK- Familie allerdings nicht kitten. Vetternwirtschaft, Machtkämpfe, finanzielle Abenteuer der Verantwortungsträger Jürgen Friedrich und Robert Wieschemann führten den Klub fast in den Konkurs, zum Bruch zwischen dem Verein und den Fans. Beschleunigt dadurch, dass sich immer mehr ausländische Spieler bei den „ Roten Teufeln“ die Klinke in die Hand gaben, Identifikation verloren ging. Unnötig und selbst verschuldet ramponierte der 1. FCK gründlich seinen guten Ruf.

Den sollte René C. Jäggi aufpolieren. Das Ergebnis einer Fremdsteuerung des Klubs durch den wortgewandten Schweizer ist bekannt: In der Saison 2006/ 2007 spielt Lautern unterklassig. Jäggis Sanierung ging auf Kosten der sportlichen Substanz. Im Umgang mit Zahlen ein Meister seines Fachs, erwiesen sich die meisten Spielertransaktionen als Flops. Kostspielig waren auch die von ihm ausgesuchten Trainer: Erik Gerets, Kurt Jara, Michael Henke – sie alle mussten vorzeitig gehen. Der drohende Abstieg mit einer bundesliga- untauglichen Mannschaft ließ den am 31. Juli ausscheidenden Vorstandschef im vierten Amtsjahr umdenken. Mit Wolfgang Wolf präsentierte er den Pfälzern endlich die ersehnte Galionsfi gur mit Stallgeruch. Leider war das eine zu späte Einsicht. Ohne Jäggi, ohne Teammanager Olaf Marschall, der ins Trainermetier umsattelt, und ohne bis zu 17 (!) Profi s aus dem bisherigen Bundesliga- Kader.

Dazu kaum finanzieller Spielraum mit einem 20 Millionen- Etat, wovon nur neun Millionen Euro für Personalkosten im Profi bereich vorgesehen sind. Nicht gerade viel für einen Neuanfang.

„ Hier ist viel kaputtgegangen. Wir werden wahrscheinlich den größten Umbruch in der Vereinsgeschichte erleben. Es wird sehr schwierig. Trotzdem wollen wir wenigstens Dritter werden.“ Die Aufräumaktion betrachtet Wolf auch als Chance, den 1. FCK zurück zu alter Stärke zu führen.

1996 waren alle Absteiger geblieben, hatten sich für den Wiederaufstieg in die Pfl icht genommen. Miroslav Kadlec, Andreas Brehme, Pavel Kuka, Olaf Marschall, Martin Wagner und, und, und. Eine erfahrene Crew, gespickt mit Führungsspielern, diszipliniert von „ König Otto“, angetrieben und unterstützt von über 35 000 Zuschauern im Schnitt bei Zweitliga* Heimspielen.

Vergangenheit.

Die australische Nationalelf weckte bei der Weltmeisterschaft Erinnerungen im Fritz* Walter- Stadion. So wie die „ Socceroos“ beim historischen 3: 1 gegen Japan ein schon verloren geglaubtes Spiel in den Schlussminuten noch drehten, wollen die Anhänger ihren 1. FCK in Zukunft wieder erleben: erfolgshungrig, leidenschaftlich, willensstark. Ein Team eben, das Berge versetzen kann.

„ Wir müssen wieder glaubwürdig werden.

Die Zuschauer auf den Rängen müssen spüren, dass Spieler auf dem Platz stehen, die für eine Sache kämpfen: den 1. FCK und die Rückkehr in die Bundesliga.“ Wolf hat klare Vorstellungen, wo die Hebel anzusetzen sind.

Oberste Priorität: „ Schnellstens eine Mannschaft und eine Hierarchie fi nden.“ Mit einer Schlüsselstellung für Mathieu Béda ( 25). „ Er soll einer der Köpfe werden“, erklärt Wolf, der den Franzosen auch zum neuen Kapitän zu befördern beabsichtigt. In Sven Müller ( 26), mit dem er schon in Wolfsburg und Nürnberg zusammenarbeitete, und Stefan Lexa ( 29, bisher Eintracht Frankfurt) sieht der Trainer weitere Führungskräfte. Leistungsträger zu werden traut er ebenso auf der rechten Abwehrseite Aimen Demai ( 23/ 1. FC Saarbrücken), in der Innenverteidigung Moussa Quattara ( 25/ Legia Warschau), ein Typ wie Briegel, und Tamás Hajnal ( 25/ VV St. Truiden) zu, der die Kreativabteilung beleben soll. Josh Simpson ( 23/ FC Millwall) soll am linken Flügel Feuer entfachen.

Ein Kanadier, ein Ungar, ein Burkiner, ein Franzose, ein Österreicher – schlägt der 1. FCK erneut den Weg zur Legionärstruppe ein? Und wo bleibt der Jugendstil? „ Deutsche Spieler, die erfahren sind und uns helfen könnten, sind weder zu bekommen, noch zu fi nanzieren“, begründet Wolf seine Auswahl.

Dass die Eigengewächse Daniel Halfer ( 18 ), Fabian Schönheim ( 19 ), Sebastian Reinert ( 19 ), Florian Fromlowitz ( 19), Marcel Ziemer ( 20 ) und Steffen Bohl ( 22 ) überhaupt erst wieder teufl ischen Geist auf dem Betzenberg weckten, hat der Trainer nicht vergessen. „ Wir wollen ein Team mit Perspektive aufbauen. Die Jungen sind ein Teil davon.“ Wolf wird vom eingeschlagenen Weg, auf Eigengewächse als Herzstück des FCK zu setzen, nicht abweichen. Klar ist aber auch, dass er von seiner Rasselbande den nächsten Schritt erwartet: „ Ich werde die Jungen härter anpacken. Sie müssen alle eine Schippe draufl egen.“

Das gilt für alle beim 1. FC Kaiserslautern – sonst droht länger als nur eine Saison Zweitklassigkeit, wird der Betzenberg endgültig seinen Mythos verlieren. Dann wäre für unabsehbare Zeit Stunde Null. ULI GERKE





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Kaiserslautern: Vertrag für ein Jahr



Bouzid wird ein "Roter Teufel"

Der 1. FC Kaiserslautern bastelt weiter an einem schlagkräftigen Kader für die neue Saison in der Zweiten Liga. Mit Ismael Bouzid kann der Bundesliga-Absteiger bereits den siebten Neuzugang vermelden.





Der "Ex-Eiserne" soll nun auch beim FCK dirigieren: Ismael Bouzid.

© imago Der Franzose soll die Abwehr der Pfälzer auf dem Weg zurück in das deutsche Oberhaus verstärken. Der 22-Jährige, der zuletzt in Algerien für Mouloudia Club d'Alger spielte, erhielt bei den "Roten teufeln" einen Einjahresvertrag.



Ganz unbekannt ist Bouzid in Deutschland nicht. Vom FC Metz wechselte Bouzid im Juli 2004 zu Union Berlin. Für den Hauptstadtklub schnürte er in der Regionalliga in der Saison 2004/05 21-mal die Fußballschuhe, stieg aber mit den "Eisernen" ab.



Neben Bouzid kann FCK-Trainer Wolfgang Wolf zwei weitere Akteure in seinem Lizenzspielerkader begrüßen. Die Verträge von Mittelfeldakteur Steffen Bohl (22) und Stürmer Marcel Ziemer (20) aus dem Regionalliga-Team wurde in Profi-Verträge mit einer Laufzeit bis 2008 umgewandelt.Bislang haben Sven Müller (1. FC Nürnberg), Stefan Lexa (Eintracht Frankfurt), Aimen Demai (1. FC Saarbrücken), Moussa Quattara (Legia Warschau), Tamás Hajnal (VV St. Truiden) und Josh Simpson (FC Millwall) den Weg an den Betzenberg gefunden.
 
KAISERSLAUTERN: Albtraum Stürmersuche



Bancés Absage trifft Wolf

Der 1. FCK wollte sich weiter in Belgien verstärken. Nach Mathieu Béda ( 24, Standard Lüttich) und Tamás Hajnal ( 25, VV St. Truiden), sollte Aristide Bancé ( 21, KSC Lokeren) kommen. Was vielversprechend anlief, endete enttäuschend. Mittwoch kam die Absage, die Trainer Wolfgang Wolf hart trifft. Der junge Nationalspieler von Burkina Faso, der in die Fußstapfen von Torjäger Halil Altintop ( FC Schalke 04) treten sollte, wechselt in die Ukraine zu Metalurg Donezk.

„ Aristide braucht die Rückendeckung seines Trainers. Die spürte er bei Wolf. Schade, eigentlich wollte er zum FCK.“ Berater Ali Bulut, der die Interessen von Bancé in Deutschland vertrat, bedauerte die Wende im Wechsel, der diese Woche unterschrieben werden sollte.

Statt einer Verstärkung für den Angriff holte der Absteiger eine zusätzliche Alternative für die Abwehr. Mit Ismael Bouzid ( 22, Mouloudia Club d’Alger in Algerien), der schon beim FC Metz und bei Union Berlin in der Regionalliga Nord spielte, kommt der dritte Franzose. Vorerst bis 2007. „ Allez diables rouges“ – „ Auf geht’s, Rote Teufel!“ Das könnte zum neuen Anfeuerungsruf auf dem Betzenberg werden. Französisch jedenfalls wird zukünftig mit den Ton angeben in der Pfalz.

Damit Béda, der französische Abwehrchef, möglichst schnell in die Rolle der neuen Lauterer Leitfigur hineinwächst, erhält er von Wolf auch verbal jegliche Unterstützung. Auf der rechten Verteidigerposition durch Aimen Demai. Ein Landsmann von Béda, der sich als Leistungsträger beim Absteiger 1. FC Saarbrücken für den Neuaufbau beim 1. FCK empfahl. Die Sprache von Béda und Demai spricht ebenfalls Moussa Quattara, der 23- jährige neue Innenverteidiger aus Warschau. ULI GERKE

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Kaiserslautern: Borbély bleibt bis 2007



Wolf hat noch drei Baustellen

Freitag, 15 Uhr, gehts wieder los auf dem Betzenberg. Nicht mehr viel Zeit für Trainer Wolfgang Wolf, sein neues Team komplett zu haben. Ein Mittelfeldspieler, zwei Stürmer - drei Schlüsselpositionen sind noch vakant.





Muss noch drei Positionen belegen: FCK-Trainer Wolfgang Wolf.



Geklärt ist: Balász Borbély bleibt. Der 26-jährige Slowake wurde für ein weiteres Jahr von Artmedia Bratislava ausgeliehen. Mit Kaufoption für den Fall, dass der 1.FCK 2007 wieder erstklassig spielt.



Ungeklärt ist: Was wird mit Boubacar Sanogo und Kamil Kosowski. Am polnischen WM-Teilnehmer (Vertrag bis 2007) soll Panathinaikos Athen interessiert sein. Von einem Angebot aus Griechenland weiß Wolf jedoch (noch) nichts.



Im Fall Sanogo ist das anders. Der Stürmer von der Elfenbeinküste wird vom VfB Stuttgart umworben. Da der 23-jährige allerdings noch Vertrag bis 2009 hat, droht ein Wechsel an der Ablöse zu scheitern. Ob sich im Zuge eines Transfers zusätzlich Wolfs Wunschstürmer Cacau zu einem freiwilligen "Abstieg" in die Zweite Liga bewegen lässt, ist nach wie vor ungeklärt.



Wolfgang WolfFest eingeplant hatte Lauterns Trainer einen anderen Torjäger, Aristide Bancé. "Der hätte vorne genau reingepasst." Wolf ärgert es, dass dem Absteiger im Poker wieder nur das Nachsehen blieb.



Fest im Auge hat Wolf, wer Hervé Lembi auf der zentralen Position im defensiven Mittelfeld ersetzen soll. Einen, den der 48-Jährige einst schon gerne nach Nürnberg geholt hätte, ist Aki Riihilahti. Der 62-fache finnische Nationalspieler spielt seit 2000 in England bei Crystal Palace, wäre nach Auslaufen seines Vertrages ablösefrei. Die Erfahrung eines 29-Jährigen könnte Kaiserslauterns neuformierte Elf mehr als gut gebrauchen.



Uli Gerke
 
smith

ich hab dir auch schon wegen deiner zu großen sig ne pn geschrieben!!!



hier keine diskussion!!!!
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Kaiserslautern: Stürmersuche hält an - Achter Neuzugang ist da



Wolf: Lembis Rolle bekommt der Kämpfer Aki Riihilahti



Aki Riihilahti (29) ist die achte Neuverpflichtung des 1.FCK. Was der kicker am 26.Juni exklusiv angekündigte, ist seit Mittwoch perfekt. Der 63-fache Nationalspieler, der seit Sommer 2000 in 157 Ligaspielen 13 Tore für Crystal Palace in England erzielte, kommt ablösefrei zunächst bis 2007.



Riihilahti soll im zentralen defensiven Mittelfeld die Lücke schließen, die Hervé Lembi hinterlassen hat. "Aki ist ein Kämpfer. Der rackert, geht vorne mit rein, ist für Kopfballtore gut."



Trainer Wolfgang Wolf ist überzeugt, dass Riihilahti in die Rolle eines Führungsspielers im Mittelfeld hineinwachsen kann. "Sven Müller, Balász Borbély oder Riihilathi, aus diesem Trio soll sich abwechselnd einer vorne mit reinschieben", äußert sich Wolf zu seinen taktischen Vorstellungen.



Der 29-Jährige ist der zweite Finne auf dem Betzenberg nach Mika Nurmela (34), der im Vorjahr nach 28 Ligaeinsätzen auch deshalb die Pfälzer verließ, weil er es in zwei Jahren nicht zum Stammspieler geschafft hatte.



Vor Riihilathi holte Wolf für den Neuaufbau seines Teams, das den sofortigen Wiederaufstieg anstrebt, bereits: Ismael Bouzid (22/MC dAlger), Aimen Demai (23/1.FC Saarbrücken), Tamás Hajnal (25/VV St. Truiden), Sven Müller (26/1.FC Nürnberg), Stefan Lexa (29/Eintracht Frankfurt), Moussa Quattara (23/Legia Warschau) und Josh Simpson (23/FC Millwall).



Bis auf den Sturm steht Wolfs Kader, der Freitag (14.30 Uhr/Sportpark "Rote Teufel") die Vorbereitung aufnimmt. "Es wird keinen Schnellschuss geben." Dass die Suche nach einem Nachfolger für Halil Altintop bisher ergebnislos verlief, kann den 48-Jährigen nicht beunruhigen. Wohlwissend, dass der 1.FCK zwei Torjäger braucht. Obwohl Boubacar Sanogo (23/Vertrag bis 2009) weiter da ist, rechnet Wolfgang Wolf schon in Kürze mit einem Wechsel des Torjägers.



Uli Gerke



www.kicker.de
 
MAINZ

Heidel hofft weiter auf Angreifer Cacau

1 Wie berichtet wechselt Tom Geißler für ein Jahr auf Ausleihbasis zum Zweitligisten Erzgebirge Aue ( kicker vom 19. Juni, Seite 74 ).

Am Mittwoch unterzeichnete der 22- Jährige seinen Vertrag bei den Sachsen ( siehe auch Seite 48 ). Perfekt ist der Wechsel aber noch nicht, da sich beide Klubs noch auf die Wechselmodalitäten einigen müssen. „ Wir werden eine Regelung fi nden, davon kann man ausgehen“, erklärte Manager Christian Heidel, der sich derzeit nach dem neunten Mainzer Neuzugang umschaut. Der soll ein Stürmer sein. Wie Cacau.

Der Brasilianer vom VfB Stuttgart, gerade auf Heimaturlaub, steht weiter ganz oben auf der Wunschliste der Mainzer. „ Ohne Zweifel ist er ein Thema für uns“, bestätigt Heidel, der sich im Moment aus taktischen Gründen mit anderen Aussagen zurückhält.

Es geht ums Geld. Heidel, der sich bereits mit Cacau traf, spekuliert darauf, dass der Preis des Angreifers ( Vertrag bis 2007) mit der Zeit fällt.

Im Raum steht derzeit noch eine siebenstellige Ablösesumme. Zuviel für Mainz. Mitkonkurrent Kaiserslautern scheint dagegen aus dem Rennen, da Cacau unbedingt in die Erste Liga will. Wie auch der aus Ahlen zurückgekehrte Ranisav Jovanovic. Er soll die Chance erhalten, sich in der Vorbereitung zu zeigen.

Danach, so Heidel, wolle man sich zusammensetzen, um dann über die weitere Zukunft zu entscheiden. MOUNIR ZITOUNI
 
PERSONALIEN



1. FC KAISERSLAUTERN

Kamil Kosowski ( 28/ Vertrag bis 2007), dessen Transferrechte bei Legia Warschau liegen, wird weiterhin von Panathinaikos Athen umworben.
 
Außerdem verkündete der FCK am Mittwoch auf der Vereins-Homepage, dass Mittelefeldakteur Balázs Borbély für ein weiteres Jahr vom slowakischen Verein FC Artmedia Bratislava ausgeliehen wurde.



Des Weiteren wurde der Transfer von Aimen Demai vom Zweitligaabsteiger FC Saarbrücken perfekt gemacht. Nach der sportmedizinischen Untersuchung unterschrieb der 23-jährige Franzose einen Dreijahresvertrag. Über die Ablösebedingungen wurde Stillschweigen vereinbart.
 
KAISERSLAUTERN: Broich und Cacau zu teuer

Wolf: „ Köln ist Topfavorit – wir wollen Dritter werden!“





kicker: Herr Wolf, wie ist Ihr erster Eindruck vom neuen Kader?

Wolfgang Wolf: Ich bin zufrieden. Bis auf zwei Stürmer steht das Team.

Wir haben die Abwehr mit Bouzid, Demai und Quattara stabilisiert, die Außenbahnen mit Lexa und Simpson gestärkt, im Mittelfeld mit Hajnal, Müller, Riihilahti und Borbély Spieler, die Qualität auch für eine Klasse höher haben. Es gibt viele Variationsmöglichkeiten.

kicker: Wen vom Abstiegsaufgebot hätten Sie für die Mission „ Wiederaufstieg“ gerne behalten?

Wolf: Lembi und Hertzsch. Der Abstieg erforderte gravierende fi nanzielle Einschnitte. Beide waren, was ich sogar verstehen kann, nicht bereit, diese hinzunehmen.

kicker: Was wird mit Boubacar Sanogo und Lucien Mettomo?

Wolf: Mettomo muss nachholen, trainiert vorerst im Regionalligateam mit. Sanogo ist mit hier im Trainingslager in Österreich. Ich würde ihn gerne behalten, doch wir müssen ihn verkaufen. Er will aber in Deutschland bleiben, zu einem Bundesligisten wechseln.

kicker: Zu Stuttgart oder Frankfurt?

Wolf: Mit Stuttgart laufen Gespräche, von Frankfurt weiß ich nichts.

kicker: Kommt Cacau vom VfB?

Wolf: Nein. Das Thema ist durch.

Cacau ist zu teuer für uns.

kicker: Scheiterte auch eine Verpfl ichtung des Gladbachers Thomas Broich am Geld?

Wolf: Köln zahlt wie ein Erstligist, ist für mich der absolute Topfavorit.

Ich hätte Broich gerne geholt, er war für uns nicht finanzierbar.

kicker: Nach dem „ Folterfußball“ der vergangenen Jahre: Wird der FCK wieder besser Fußball spielen?

Wolf: Das weiß ich nicht. Auf alle Fälle wird unser Spiel offensiver ausgerichtet sein. Wir werden eine Mannschaft zum Anfassen haben.

Mit Typen, die Gas geben, rackern, viel unterwegs sind, zuhause eine Macht sind, ein Ziel verfolgen: Wir wollen Dritter werden.

kicker: Mit welchem Spielsystem planen Sie die Rückkehr in die Erfolgsspur?

Wolf: Ob 4 – 4 – 2, 3 – 4 – 3 oder 4 – 3 – 3 – diese Systeme müssen wir grundlegend beherrschen, dazwischen müssen wir uns bewegen. Der Aufstieg muss über unsere Heimspiele realisiert werden. Mit aggressivem Fußball. Die Gegner müssen wieder sagen: Oh, der FCK! Es muss Schluss sein, dass es für Gegner leicht und nur eine Frage der Zeit ist, wann sie hier gewinnen!

kicker: Der FCK stieg auch ab, weil er keine Führungsspieler hatte. Wer sind Lauterns neue Leitfi guren?

Wolf: Ein Macho, Lexa, Béda, Riihilahti oder Borbély – sie sollen die Köpfe des neuen FCK werden.

kicker: Eine Rolle, der Balász Borbely im ersten halben Jahr als „ Roter Teufel“ nie gerecht wurde.

Wolf: Stimmt, weil er verletzt war.

Jetzt ist er fi t. Er kämpfte, um bei uns zu bleiben. Er sagte mir: Ich bin Kaiserslautern noch etwas schuldig. Diese Einstellung brauchen wir, dann geht es direkt wieder nach oben. INTERVIEW: ULI GERKE



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STUTTGART: Training wie unter Klinsmann

Sanogo: Einig mit dem VfB





1 Einen Neuzugang erwartet Armin Veh noch, um seinen Kader komplett zu nennen. Einen Stürmer – den der VfB in Boubacar Sanogo auch schon gefunden hat. „ Ich bin mit dem VfB einig“, erklärt der Ivorer ( siehe S. 38 ) jetzt gegenüber dem

kicker . Das Problem: Der 1. FCK fordert rund fünf Millionen Euro, der VfB will nicht mehr als 2,5 Millionen zahlen. Da Stuttgarts Cacau ( Vertrag bis 2008 ) dem Lauterer Werben nicht nachgibt, stehen die Klubs vor weiteren schweren Verhandlungen. Nur wenn der Brasilianer die bislang aufgerufene Mindestablöse von rund einer Million einbringt ( auch Mainz ist interessiert), winkt eine baldige Einigung der Klubs.

Kompliziert ist auch der Fall Danijel Ljuboja. Der Serbe ( Vertrag bis 2009) blockte bislang alle Angebote ab. So waren unter anderem RB Salzburg und AS St. Etienne interessiert. Die offerierten Ablösesummen – der VfB möchte die zwei Millionen an Paris St. Germain erstattet sehen – hätten gepasst. Auch der Vertrag für den Stürmer wäre durchaus lukrativ gewesen. Doch Ljuboja zieht nicht mit. Nach eigenen Angaben träumt der Nationalspieler von einem Engagement bei einem Topklub. Am liebsten in der Kategorie von Inter oder AC Mailand – sollten die Italiener dem Zwangsabstieg entgehen.

Unterdessen arbeiten die Schwaben auf den Saisonstart hin.

Personell glaubt sich Veh auf dem richtigen Weg. Jetzt sollen auch die körperlichen Defi zite, ein massives Problem im Vorjahr, ausgemerzt werden. Dazu haben die Stuttgarter mit Günter Kern einen Fachmann fürs Trainingslager in Donaueschingen engagiert. Der Münchner Diplom- Sportlehrer entwickelte das STS, Speed Training System.

Dabei werden u. a. mit Hilfe von Lichtschranken und Kameras das Beschleunigungs- und Sprungkraftverhalten sowie die Antritts- und Endkraftgeschwindigkeit gemessen und ausgewertet. Hinterher sollen die Spieler mit individuellen Trainingsplänen an ihren Stärken und Schwächen arbeiten. Parallelen zu Jürgen Klinsmanns Nationalelf drängen sich auf. Veh widerspricht: „ Das hat überhaupt nichts damit zu tun.“ GEORGE MOISSIDIS
 
KAISERSLAUTERN: Heikle Stürmersuche

Sanogo ist bald weg – und ein Nachfolger nicht in Sicht





1 „ Ich gehe bald weg. Wenn es mit Stuttgart nicht klappt, dann zu einem anderen Bundesligisten. Auch die Eintracht aus Frankfurt ist interessiert. Ich will Erste Liga spielen, notfalls in Frankreich.“ Boubacar Sanogo ( siehe Story Seite 25) fühlt sich nur noch auf Abruf als „ Roter Teufel“. Wie wertvoll er sportlich wäre, belegen drei Tore in den ersten beiden Testspielen. „ Wir haben gesprochen, aber es gibt kein offi zielles Angebot vom VfB.“ Das sagt Wolfgang Wolf zum Stand des Pokers um den 23- Jährigen ( zehn Treffer/ 24 Bundesligaspiele), der bis 2009 Vertrag hat. Der Torjäger bedauert noch immer, wegen eines Ermüdungsbruchs im linken Fuß beim Endspurt im Überlebenskampf ausgefallen zu sein: „ Wäre ich die letzten fünf Spiele nicht verletzt gewesen, hätten wir die Klasse gehalten.“ Sanogo bleibt nicht, Cacau kommt nicht, einen neuen Topstürmer fand Wolf noch nicht. Ricardo Villar ( 26/ zuletzt Chunnam Dragons/ Südkorea) trainiert mit, ist aber für das Regionalligateam vorgesehen. So testet der FCK munter Kandidaten. Den Anfang machte Alioune Kébé ( 21/ Senegalese/ zuletzt Le Mans), der zwar gegen Österreichs Zweitligist SV Kapfenberg ( 5: 3) ein Tor beisteuerte, aber eben nicht der erhoffte Volltreffer ist. Seit Mittwoch spielen zwei weitere Angreifer zur Probe bei den Pfälzern im Trainingslager in Österreich vor: Nicolas Pavlovic ( 28/ Argentinier/ letzte Station FK Saturn/ Russland) und Eric Mouloungui ( 22/ Gabunese/ noch bei Racing Straßburg unter Vertrag).

Reichlich Auswahl, aber auch eine erste Wahl? „ Wir werden noch zwei gute Stürmer verpfl ichten.“ Fünf Wochen vor dem Start in die neue Saison will Wolf nichts überstürzen in der Frage, wer Halil Altintop und Sanogo nachfolgt. Beunruhigen kann ihn auch nicht, dass der FCK gegen Karpfenberg schnell 0: 3 hinten lag. Fünf Tore in Folge versöhnten danach für den Tiefschlaf.

Wolf: „ So stelle ich mir vor, wie man ein Spiel umbiegt.“ ULI GERKE





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KAISERSLAUTERN: Wolf gefallen Teststürmer

Borbély wieder mit Startproblemen





1 Für Balász Borbély ( 26) beginnt auch der zweite Anlauf beim 1. FCK mit Verspätung. In der Rückrunde war der mit so hohen Erwartungen verpfl ichtete Slowake wegen Achillessehnenproblemen nicht auf die Beine gekommen. Diesmal war es ein Grippevirus, das den Mittelfeldspieler um eine Woche in der Vorbereitung zurück warf.

Ab Dienstag nun will Borbély mit der Mannschaft trainieren.

Nachholbedarf registrierte Trainer Wolfgang Wolf noch bei anderen Spielern, denen nach Runderneuerung des Teams eine bedeutende Rolle zufallen soll: „ Aki Riihilahti, Sven Müller und Josh Simpson merkt man schon an, dass ihnen nach Verletzungspausen Wettkampfpraxis fehlt.“ Da reichlich Zeit bleibt, die Defi zite aufzuholen, ist Wolf ( noch) wenig beunruhigt.

Das gilt ebenso für die Besetzung des Angriffs. „ Die WM ist zu Ende. Bald wird

sich etwas tun“, glaubt Boubacar Sanogo, um den sich die Bundesligisten Stuttgart und Frankfurt bemühen. Nicht viel weiter ist der 1. FCK bei der Suche nach Ersatz für den 23- Jährigen.

Immerhin hinterließen die Teststürmer Nicolas Pavlovic ( 28 ) und Eric Mouloungui ( 22), der beim 2: 2 gegen RB Salzburg traf, einen vielversprechenden Eindruck. Wolf: „ Beide haben mir gefallen“. Ob das für einen Vertrag ausreicht, ist offen.

Für Mittwoch sind zwei andere Kandidaten angekündigt, die Lauterns Coach noch begutachten will: „ Danach werde ich entscheiden.“

Was allerdings nichts heißen muss, solange Sanogos Zukunft ( Vertrag bis 2009) ungeklärt ist. Beim Bundesligaabstieg 1996 wollte Torjäger Pavel Kuka unbedingt weg ( zu Gladbach). Der Tscheche traf dann in der neuen Runde 14 Mal – für den 1. FCK in der 2. Liga. ULI GERKE
 
Kaiserslautern: Harbaoui, Akadar und Nourredine neue Kandidaten im Sturm



Schönheim und Fromlowitz sagen Konkurrenz den Kampf an

Nach Benjamin Auer, Aristide Bancé, Cacau, Alioune Kébé, Eric Mouloungui und Nicolas Pavlovic nimmt die Stürmersuche beim 1.FCK Kaiserslautern noch kein Ende. Nun heißen die Kandidaten Hamdi Harbaoui (21, Espérance Tunis) sowie Nourredine Deham (28, MC Alger).



"Ich werde noch Stürmer holen", wiederholt Trainer Wolfgang Wolf seine Durchhalteparole, zumal die Zukunft von Boubacar Sanogo, den Stuttgart und Frankfurt wollen, weiterhin ungeklärt ist.



Abgesehen vom Sturm hat der Trainer die Qual der Wahl in allen Mannschaftsteilen. Vor allem die Abwehr, in der Abstiegssaison mit 71 Gegentoren zusammen mit Köln die schwächste der Liga, verspricht mehr Stabilität.



Die sollen Aimen Demai (23) als rechter Verteidiger und Moussa Quattara (24) oder Ismael Bouzid (22) als Alternativen auf der Innenverteidigerposition an der Seite des gesetzten Deckungschefs Mathieu Béda (24) garantieren. Der gewachsene Konkurrenzkampf im hinteren Bereich kann Fabian Schönheim nicht schrecken: "Ich werde mich voll reinhauen, um meinen Platz zu verteidigen."



Der 19-Jährige, der als A-Jugendlicher bei 18 Einsätzen (kicker-Notenschnitt: 3,53) teilweise eindrucksvoll Erstligatauglichkeit bewies, überzeugte als Innenverteidiger in der Viererkette ebenso wie als linker Verteidiger in einer Dreierreihe.



In letzterer Rolle kam er gegen RB Salzburg (2:2) zum Zuge, was Wolf allerdings nicht als Signal für Schönheims zukünftige Verwendung verstanden wissen will: "Was Fabian zentral kann, weiß ich."



Mehr als seine (Stamm)-Position beschäftigt den deutschen U19-Nationalspieler derzeit das rechte Knie. Wie schon zu Beginn der Rückrunde, verursacht erneut das Patellaspitzensyndrom unter der Kniescheibe Schmerzen.



Nur kurz aussetzen wegen einer Schwellung am linken Knöchel musste Florian Fromlowitz (20). Die Kampfansage von Jürgen Macho (29), der nach ausgeheiltem Armbruch wieder Ansprüche auf den Platz im Tor anstellt, kontert der Youngster: "Ich muss zeigen, dass ich die Nummer eins bleiben will."



Uli Gerke
 
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