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"Was dieses Stadion und unsere Fans für einen Unterschied machen, das hat man nach dem 1:2 gesehen. Man hat die Angst der Heidenheimer in deren Gesichtern gesehen." So lautete das Resümee von FCK-Mannschaftskapitän Jean Zimmer nach dem Last-Minute-Punktgewinn gegen den FC Heidenheim (2:2) vom zurückliegenden 26. Spieltag, der in dieser Form wahrscheinlich nur auf Deutschlands höchsten Fußballberg möglich ist.
Während die Lautrer gegen den Tabellenzweiten von der Ostalb v.a. in der ersten Spielhälfte eine sehr engagierte Leistung zeigten, die Räume im Mittelfeld sehr eng verdichteten und dem Gegner in den robusten "Betze-Zweikämpfen" immer wieder die Lust aufs Fußballspielen nahmen, trat die beste Offensivabteilung der 2. Liga (51 Tore) aus Heidenheim in der ersten Spielhälfte nur äußerst selten in Erscheinung. Die erneut mehr als 40.000 anwesenden Fans im Fritz-Walter-Stadion honorierten diesen mutigen Auftritt ihrer Betzebuwe mit lautstarken Sprechhören und peitschten ihre Mannschaft immer wieder nach vorne. Es dauerte bis zur 53. Spielminute, ehe die Gäste in der zweiten Halbzeit nahezu mit ihrem ersten Torabschluss den Beweis erbrachten, warum sie aktuell nach dem SV Darmstadt 98 die zweitbeste Mannschaft in der 2. Liga sind. Top-Torschütze Tim Kleindienst (19 Treffer) fasste sich nach einem schnell-ausgespielten Angriffszug über den spielfreudigen Ex-Lautrer Florian Pick ein Herz und hielt zentral vor dem FCK-Gehäuse mit seinem linken Fuß einfach mal drauf. Der Ball schlug unhaltbar für FCK-Torhüter Andreas Luthe im rechten, unteren Eck zum 0:1 ein und killte die bis dahin prächtige Stimmung der FCK-Fans im weiten Rund.
"So spielt eine Spitzenmannschaft" oder "Deshalb steigen die auf" konnte man unter den Stadionbesuchern nach diesem Gegentreffer als akustisch-zähneknirschende Zwischenbilanz vernehmen, aber noch waren faktisch auch noch mehr als 35 Minuten zu spielen. Dass der Lautrer Fußballgott aber (zunächst) noch andere Pläne mit den Fans der roten Teufel hatte, zeigte sich rund eine Viertelstunde vor Schlusspfiff. Wiederum war es Florian Pick, der völlig freistehend und unbedrängt am rechten Strafraumeck nach Zuspiel von Kleindienst im Rückraum an das Spielgerät gelangte und den Ball in unnachachmlicher Marnier mit der Innenseite über den sichtlich überraschten FCK-Torhüter aus einer Entfernung irgendwo zwischen 15-20 Metern ins lange Eck lobte. Ein Traumtor zur 0:2-Führung der Gäste, so schwer es den FCK-Fans auch zu diesem Zeitpunkt fiel, dieses als solches anzuerkennen. Schon jetzt konnte man erahnen dass dieser Treffer wohl die Vorentscheidung an einem "normalen" Spieltag hätte sein können. Aber "normal" sollte dieser Samstagabend definitiv nicht verlaufen.
Aber der Reihe nach: In der 92 Spielminute räumte FCK-Innenverteidiger Boris Tomiak den eingewechselten Christian Kühlewetter im Strafraum unsanft ab. Schiedsrichter Robert Hartmann blieb keine andere Wahl als auf den Elfmeterpunkt zu zeigen. Erneut war es Tim Kleindienst, der die Verantwortung für den 1. FCH übernahm - allerdings den Ball an den rechten Außenpfosten setzte und dadurch die Magie des Betzenbergs anknipste. Der verschossene Elfmeter war der entscheidende Moment für eine nochmalige Auferstehung des Traditionsvereins aus der Pfalz, welche sich so höchstwahrscheinlich ganz weit vorne in der Top-Ten der besten FCK-Comebacks aller Zeiten seinen Eintrag mehr als verdient haben dürfte.
Nahezu im Gegenzug an den verschossenen Elfmeter gelangte die Pille an die gegenüberliegende Seite des Strafraums, wo der an diesem Tag wieder sehr eifrige Aaron Opoku nach einer „Kerze“ aus der Heidenheimer Abwehr heraus und einem gedankenschnellen Doppelpass mit dem eingewechselten Nicolas de Préville, dem 32-järigen Winterneuzugang das Spielgerät wieder serviergerecht vor die Füße legte. Der erfahrene Franzose, mit einer brillanten Schusstechnik und beispiellosen Ruhe am Ball ausgestattet, ließ sich zentral an der Strafraumgrenze nicht zweimal bitten und zirkelte das Spielgerät vorbei an FCH-Torhüter Kevin Müller in den rechten, oberen Giebel. Der Anschlusstreffer zum 1:2 – Es lief nun bereits Spielminute 90(+3).
Die Gäste hatten spätestens jetzt nach diesem Gegentor den berühmten „braunen Streifen in der Hose“, wie es der Torschütze zum zwischenzeitlichen 0:2, Florian Pick nach Abpfiff passenderweise auszudrücken wusste, in Ehrfurcht was da noch kommen sollte. Und wie es kam. Nach einem aller letzten Befreiungsschlag von Innenverteidiger Robin Bormuth aus der eigenen Spielhälfte auf den mittlerweile als Rechtsaußen eingesetzten Boris Tomiak, schlug dieser eine Flanke aus dem Halbfeld an den ersten Pfosten des Heidenheimer-Strafraums, wo der eingewechselte Lex-Tyger Lobinger die Pille per Kopf zentral an den Elfmeterpunkt verlängerte. Dort war der prominenteste „Schnorres“ aus der Pfalz, Kevin Kraus bereits eingerückt, der den Ball mit dem Rücken zum Tor, auf den keine zwei Meter entfernten und ebenfalls mit eingelaufenen Top-Joker des 1. FCK, Philipp Hercher ablegte – Ein Abschluss mit seinem starken rechten Fuß und ein kräftiges „Swoooosh“ der hinteren Tornetzmaschen später, in welche der Ball mit dieser finalen Spielsituationen einschlug, war sowohl auf dem Rasen wie auf einer mit gefühlten 324 dB-explodierenden Westkurve nur noch pure Ekstase angesagt.
Es hätte im Pfälzer Fußballtempel auf dem Betzenberg im ausgerechnet 400 Zweitligaspiel für den 1. FC Kaiserslautern keinen passenderen Rahmen für einen solchen Spielverlauf geben können wie an diesem Samstagabend. Wenn Fans anderer Fußballmannschaften bei der nächsten Auswärtstour und einem gemeinsamen Bier am Stadion die (eigentlich unsinnige) Frage äußern, warum man sich eigentlich dem 1. FC Kaiserslautern vermacht hat – Smartphone raus und ihm/ihr die letzten zwei Minuten dieser Spielzusammenfassung auf den üblichen Videokanälen zu Gemüte führen. Danach dürften sich wohl alle gegnerischen Nachfragen nun wirklich von selbst geklärt haben.
Während die Lautrer gegen den Tabellenzweiten von der Ostalb v.a. in der ersten Spielhälfte eine sehr engagierte Leistung zeigten, die Räume im Mittelfeld sehr eng verdichteten und dem Gegner in den robusten "Betze-Zweikämpfen" immer wieder die Lust aufs Fußballspielen nahmen, trat die beste Offensivabteilung der 2. Liga (51 Tore) aus Heidenheim in der ersten Spielhälfte nur äußerst selten in Erscheinung. Die erneut mehr als 40.000 anwesenden Fans im Fritz-Walter-Stadion honorierten diesen mutigen Auftritt ihrer Betzebuwe mit lautstarken Sprechhören und peitschten ihre Mannschaft immer wieder nach vorne. Es dauerte bis zur 53. Spielminute, ehe die Gäste in der zweiten Halbzeit nahezu mit ihrem ersten Torabschluss den Beweis erbrachten, warum sie aktuell nach dem SV Darmstadt 98 die zweitbeste Mannschaft in der 2. Liga sind. Top-Torschütze Tim Kleindienst (19 Treffer) fasste sich nach einem schnell-ausgespielten Angriffszug über den spielfreudigen Ex-Lautrer Florian Pick ein Herz und hielt zentral vor dem FCK-Gehäuse mit seinem linken Fuß einfach mal drauf. Der Ball schlug unhaltbar für FCK-Torhüter Andreas Luthe im rechten, unteren Eck zum 0:1 ein und killte die bis dahin prächtige Stimmung der FCK-Fans im weiten Rund.
"So spielt eine Spitzenmannschaft" oder "Deshalb steigen die auf" konnte man unter den Stadionbesuchern nach diesem Gegentreffer als akustisch-zähneknirschende Zwischenbilanz vernehmen, aber noch waren faktisch auch noch mehr als 35 Minuten zu spielen. Dass der Lautrer Fußballgott aber (zunächst) noch andere Pläne mit den Fans der roten Teufel hatte, zeigte sich rund eine Viertelstunde vor Schlusspfiff. Wiederum war es Florian Pick, der völlig freistehend und unbedrängt am rechten Strafraumeck nach Zuspiel von Kleindienst im Rückraum an das Spielgerät gelangte und den Ball in unnachachmlicher Marnier mit der Innenseite über den sichtlich überraschten FCK-Torhüter aus einer Entfernung irgendwo zwischen 15-20 Metern ins lange Eck lobte. Ein Traumtor zur 0:2-Führung der Gäste, so schwer es den FCK-Fans auch zu diesem Zeitpunkt fiel, dieses als solches anzuerkennen. Schon jetzt konnte man erahnen dass dieser Treffer wohl die Vorentscheidung an einem "normalen" Spieltag hätte sein können. Aber "normal" sollte dieser Samstagabend definitiv nicht verlaufen.
Aber der Reihe nach: In der 92 Spielminute räumte FCK-Innenverteidiger Boris Tomiak den eingewechselten Christian Kühlewetter im Strafraum unsanft ab. Schiedsrichter Robert Hartmann blieb keine andere Wahl als auf den Elfmeterpunkt zu zeigen. Erneut war es Tim Kleindienst, der die Verantwortung für den 1. FCH übernahm - allerdings den Ball an den rechten Außenpfosten setzte und dadurch die Magie des Betzenbergs anknipste. Der verschossene Elfmeter war der entscheidende Moment für eine nochmalige Auferstehung des Traditionsvereins aus der Pfalz, welche sich so höchstwahrscheinlich ganz weit vorne in der Top-Ten der besten FCK-Comebacks aller Zeiten seinen Eintrag mehr als verdient haben dürfte.
Nahezu im Gegenzug an den verschossenen Elfmeter gelangte die Pille an die gegenüberliegende Seite des Strafraums, wo der an diesem Tag wieder sehr eifrige Aaron Opoku nach einer „Kerze“ aus der Heidenheimer Abwehr heraus und einem gedankenschnellen Doppelpass mit dem eingewechselten Nicolas de Préville, dem 32-järigen Winterneuzugang das Spielgerät wieder serviergerecht vor die Füße legte. Der erfahrene Franzose, mit einer brillanten Schusstechnik und beispiellosen Ruhe am Ball ausgestattet, ließ sich zentral an der Strafraumgrenze nicht zweimal bitten und zirkelte das Spielgerät vorbei an FCH-Torhüter Kevin Müller in den rechten, oberen Giebel. Der Anschlusstreffer zum 1:2 – Es lief nun bereits Spielminute 90(+3).
Die Gäste hatten spätestens jetzt nach diesem Gegentor den berühmten „braunen Streifen in der Hose“, wie es der Torschütze zum zwischenzeitlichen 0:2, Florian Pick nach Abpfiff passenderweise auszudrücken wusste, in Ehrfurcht was da noch kommen sollte. Und wie es kam. Nach einem aller letzten Befreiungsschlag von Innenverteidiger Robin Bormuth aus der eigenen Spielhälfte auf den mittlerweile als Rechtsaußen eingesetzten Boris Tomiak, schlug dieser eine Flanke aus dem Halbfeld an den ersten Pfosten des Heidenheimer-Strafraums, wo der eingewechselte Lex-Tyger Lobinger die Pille per Kopf zentral an den Elfmeterpunkt verlängerte. Dort war der prominenteste „Schnorres“ aus der Pfalz, Kevin Kraus bereits eingerückt, der den Ball mit dem Rücken zum Tor, auf den keine zwei Meter entfernten und ebenfalls mit eingelaufenen Top-Joker des 1. FCK, Philipp Hercher ablegte – Ein Abschluss mit seinem starken rechten Fuß und ein kräftiges „Swoooosh“ der hinteren Tornetzmaschen später, in welche der Ball mit dieser finalen Spielsituationen einschlug, war sowohl auf dem Rasen wie auf einer mit gefühlten 324 dB-explodierenden Westkurve nur noch pure Ekstase angesagt.
Es hätte im Pfälzer Fußballtempel auf dem Betzenberg im ausgerechnet 400 Zweitligaspiel für den 1. FC Kaiserslautern keinen passenderen Rahmen für einen solchen Spielverlauf geben können wie an diesem Samstagabend. Wenn Fans anderer Fußballmannschaften bei der nächsten Auswärtstour und einem gemeinsamen Bier am Stadion die (eigentlich unsinnige) Frage äußern, warum man sich eigentlich dem 1. FC Kaiserslautern vermacht hat – Smartphone raus und ihm/ihr die letzten zwei Minuten dieser Spielzusammenfassung auf den üblichen Videokanälen zu Gemüte führen. Danach dürften sich wohl alle gegnerischen Nachfragen nun wirklich von selbst geklärt haben.