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Der kalendarische Rückrundenauftakt des 1. FC Kaiserslautern darf nach der schier endlosen Winterpause von über zwei Monaten Spielpause mehr als nur geglückt bezeichnet werden. Am vergangenen Samstagabend besiegten die roten Teufel im Zweitliga-Topspiel ihre Gastgeber von Hannover 96 nach 0:1-Rückstand am Ende noch klar mit 3:1. In der ersten Halbzeit erzielte Flügelspieler Derrick Köhn das 1:0 für die Hausherren, ehe nach dem Seitenwechsel die roten Teufel zurückschlugen und Julian Niehues, Terrence Boyd sowie der eingewechselte Phillip Hercher durch ihre Treffer den 1. FCK doch noch auf die Gewinnerstraße brachten.
Dabei bewiesen die Gäste aus K'Lautern nach dem zwischenzeitlichen Ein-Tore-Rückstand erneut herausragende Nehmerqualitäten in Niedersachsen und zeigten gerade in der zweiten Spielhälfte eine unnachahmliche Moral sowie eine absolute Mentalitätsvorstellung, die sich nun auch in statistischer Hinsicht in den Geschichtsbüchern niederschlägt. Denn kein anderes der restlichen siebzehn Teams in Deutschlands zweithöchster Spielklasse erkämpfte sich bisher mehr Punkte nach einem Rückstand als die roten Teufel – satte fünfzehn Zähler stehen hier bereits schon jetzt, nach gerade einmal einer gespielten Halbserie, auf der Habenseite der Pfälzer. Dazu präsentiert sich das Team gerade auswärts in der Fremde oft bärenstark und blieb so bisher in all seinen neun Auswärtsspielen ungeschlagen (Ligarekord), was sicherlich auch die Scharen an FCK-Fans freuen dürfte, die ihr Team treu an jedem zweiten Wochenende durch gesamt Fußballdeutschland begleiten und die gegnerischen Stadien füllen. Am vergangenen Wochenende machten erneut ca. 8.000-10.000 mitgereiste Lautrer die Partie in Hannover zu einem gefühlten Heimspiel für ihren 1. FCK.
Aber damit noch nicht genug der Lobhudelei und im Bemühen der aktuellen Bestmarken die die Betzebuwe mit dieser beeindruckenden Formkurve aktuell knacken. So sind die roten Teufel mit ihren bisher erreichten 32 Punkten nach 18 Spielen der beste Drittligaaufsteiger seit fünf Jahren. Nur die Störche von Holstein Kiel waren in der Aufstiegssaison 2017/2018 noch besser und verbuchten sogar 33 Punkte zum analogen Zeitpunkt der laufenden Saison. Ebenfalls erzielte zufälligerweise ebenfalls nur der kommende Ligagegner aus Kiel aktuell so viele Tore nach ruhenden Bällen wie der 1.FCK - bereits elf Standardtreffer sind ebenfalls ein mehr als positiver Saldo für das Team von Cheftrainer Dirk Schuster und ein echter Faustpfand im Vorhaben vorzeitiger Klassenerhalt der Pfälzer.
Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund
Dass die Betzebuwe diesem Primärziel bereits nach der Hälfte der Saison näher sind denn je, lässt viele Fans und Wegbegleiter bereits schon jetzt von höheren, sportlichen Ambitionen träumen – wohingegen man sich von Vereinsseite nach wie vor in voller Demut präsentiert und mantraartig wiederholt dass man als Drittligaaufsteiger in erster Linie darum bemüht ist, in der ersten Zweitligasaison nach vier tristen Jahren eine Etage tiefer den Verein mittel-/langfristig sowohl sportlich wie wirtschaftlich weiter konsolidieren zu wollen. Dabei ist die Euphoriebremse die in der Pfalz gerade von den sportlichen Handlungsträgern in Person von Cheftrainer Dirk Schuster oder GF Sport Thomas Hengen immer wieder gerne getreten wird, vielleicht sogar notwendig damit der gesamte Verein und die zahlreichen FCK-Anhänger nicht „overpacen“. – Ein Phänomen, welches im fußballverrückten Kaiserslautern in den vergangenen Jahren leider immer mal wieder zu Tage trat und dem Club aus der Pfalz oftmals eher Fluch statt Segen gewesen ist.
Am sportlich derzeitigen Erfolg beim 1. FCK gibt es allerdings nichts zu rütteln und so lebt und genießt man in Kaiserslautern aktuell vor allem den Moment, der gerne noch bis zum Ende der laufenden Saison andauern darf, wenn es rein nach der Meinung der FCK-Fans ginge.
Heimspielauftakt gegen Kiel - Achtung vor dem Toptorjäger aus Liga 2:
Am kommenden Wochenende (Samstag, 04.02.23 – Anstoß 13:00 Uhr) empfangen die roten Teufel die Gäste vom KSV Holstein Kiel zum ersten, offiziellen Heimspiel im neuen Fußballjahr 2023 im Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg.
Das Hinspiel im hohen Norden vom 2. Spieltag endete im Juli letzten Jahres nach neunzig Minuten in einem leistungsgerechten 2:2, bei dem Daniel Hanslik und Terrence Boyd die Treffer für den 1. FCK besorgten. Nun knappe sechs Monate später haben beide Clubs in der Tabelle eine vergleichbare sportliche Entwicklung genommen. Während sich der 1. FCK wie bereits erwähnt, aktuell sogar zu den Top-5-Mannschaften der 2. Liga rechnen darf, rangieren die Störche mit aktuell 28 Zählern knapp dahinter auf dem achten Rang der Tabelle. Am vergangenen Spieltag bezwangen die Nordlichter die Spvgg Greuther Fürth im heimischen Holstein-Stadion mit 2:1, nachdem man zwischenzeitlich wie auch die Lautrer in Hannover, mit 0:1 in Rückstand geraten war. Interessant am Rande: Mit Hauke Wahl und Simon Lorenz erzielten zwei Abwehrspieler am Ende die entscheidenden Treffer für die Störche.
Im Gesamtbild steht für die Kieler aktuell eine Bilanz von sieben Siegen, sieben Unentschieden und vier Niederlagen zu Buche. Auswärts zeigen sich die Schleswig-Holsteiner dabei beständig. Zu drei Siegen in der fußballerischen Fremde, gesellen sich vier Unentschieden und nur zwei Niederlagen (PPS 1,44). Das letzte Auswärtsspiel, bei dem man nach Abpfiff den Platz als Verlierer verlassen musste, liegt dabei sogar schon mehr als vier Monate zurück, Mitte September musste man sich in der Schüco-Arena mit 2:4 den Arminen aus Bielefeld geschlagen geben. In der aktuellen Formtabelle aus den letzten fünf Spielen, rangiert der KSV, nahezu parallel zur derzeitigen Tabellenposition, auf dem siebten Rang. Einer Niederlage, stehen zwei Remis und zwei Siege (Torverhältnis 8:5) gegenüber. Seit vier Partien ist der KSV aktuell ungeschlagen.
In der aktuellen Wintertransferperiode justierte die Mannschaft aus dem hohen Norden auf zwei Positionen personell nach. So wechselte der vereinslose Keeper Robin Himmelmann (Ex St. Pauli / Ex Schalke 04) an die Kieler Förde. Vom norwegischen Erstligisten Lillestrøm SK verpflichtete man den 29-jährigen Mittelstürmer Hólmbert Aron Fridjónsson per Leihe, der am vergangenen Wochenende gegen das Kleeblatt allerdings noch nicht zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz kam. Auf der Abgangsseite verlieh man den 20-jährigen Innenverteidiger Nico Carrera zum FSV Zwickau in die 3. Liga, während man sich mit dem erfahrenen aber im fußballerischen Spätherbst angekommenen Linksverteidiger Johannes van den Bergh (36) in beiderseitigem Einvernehmen auf die Auflösung seines bestehenden Profivertrags in der Winterpause einigen konnte.
Vorbehaltlich von taktischen Änderungen wechselten die Kieler ihre Formation schon vor der Winterpause von einer Viererkette auf ein 3-4-1-2. Vor Torwart Tim Schreiber, der aktuell den verletzten Stammtorhüter Thomas Däne zwischen den Pfosten ersetzt, nehmen Simon Lorenz, Hauke Wahl und Marvin Schulz die Positionen in der Kieler Dreierkette bzw. der Innenverteidigung ein. Davor zieht der mit 1,96 m-großgewachsene Patrick Erras auf der Sechs die Fäden, während davor die zentralen Mittelfeldpositionen von den beiden Achtern/Zehnern Alexander Mühling und Philipp Sander eingenommen werden. Unterstützt wird diese zentrale Achse der Störche von den Flügelspielern Timo Becker und Fabian Reese, der sich zum Ende der Saison nach drei Jahren in Kiel in Richtung zur Berliner Hertha verabschieden wird. Im Sturm setzt KSV-Trainer Marcel Rapp auf eine Doppelspitze, die gegen Fürth zunächst 45 Minuten hälftig von Marvin Obuz gebildet wurde, bevor in der zweiten Halbzeit mit Kwasi Wriedt der eigentliche Stammangreifer (15 Spiele - 3 Tore / 1 Torvorlage) eingewechselt wurde. Ihm zur Seite steht der torgefährlichste Spieler der Kieler, auf den es aus Sicht des 1. FC Kaiserslautern am kommenden Samstag besonders aufzupassen gilt. Steven Skrzybski traf bisher in 18 Spielen schon zehnmal für den KSV und bereitete sechs weitere Treffer vor – mit dieser Bilanz führt der 30-jährige Angreifer sogar aktuell die Torschützenliste der 2. Bundesliga an.
Die personellen Ausfälle der Gäste belaufen sich aktuell auf sieben Spieler. So werden voraussichtlich Aleksandar Ignjovski (DM – Innenbandverletzung), Benedikt Pichler (MS – Trainingsrückstand nach Schleimbeutelentzündung), Marco Komenda (IV – Trainingsrückstand nach Sehnenriss), die beiden Torhüter Thomas Däne (Knieverletzung) und Timon Weiner (Knieprobleme), sowie die erfahrenen Ex-Bundesliga-Spieler Lewis Holtby (ZOM - Bauchmuskelzerrung) und Fin Bartels (RA - Adduktorenbeschwerden) das kommende Auswärtsspiel bei den roten Teufeln verpassen.
Klement, Rapp und Zolinski angeschlagen - Kehrt Ritter in die Startelf zurück?
Auf Seiten des 1. FC Kaiserslautern fehlten am vergangenen Samstagabend in Hannover überraschend kurzfristig sowohl Phillip Klement (Oberschenkelprobleme) sowie Neuzugang Nicolai Rapp, bei dem laut Aussage von Trainer Schuster im Abschlusstraining der Rücken unerwartet große Probleme bereitete. Ob beide für das kommende Heimspiel schon wieder eine denkbare Startelfoption für den 1. FCK darstellen, wird aller Voraussicht nach erst die laufende Trainingswoche zeigen können. Ebenfalls nicht in Hannover mit dabei war Flügelspieler Ben Zolinski, der zum Ende der vergangenen Woche aus einer Vorsichtsmaßnahme a.G. von muskulären Problemen nicht mehr am offiziellen Mannschaftstraining teilnahm. Hierbei war es FCK-Coach Dirk Schuster allerdings wichtig vor den anwesenden Pressevertretern in der offiziellen Spieltags-PK gegen Hannover zu erwähnen, dass diese Maßnahme nichts mit der schwerwiegenden Knieverletzung zu tun hatte, die sich der 30-jährige Sommer-Neuzugang im ersten Saisonspiel gegen die Niedersachsen zugezogen hatte und durch die er die gesamte Hinrunde der roten Teufel verpassen sollte. Ob sein Einsatz im kommenden Heimspiel gegen die Gäste aus Kiel allerdings realistisch ist, bleibt fraglich. Wiederum eine echte Option für das kommenden Heimspiel dürfte Mittelfeldmotor Marlon Ritter sein - der 28-jährige musste nach überstandenen Oberschenkelproblemen im Spiel gegen Hannover nahezu noch die gesamte Spielzeit die Lautrer Bank drücken, bevor er in der 89 Minute für Kenny Prince Redondo eingewechselt wurde. Für das kommende Heimspiel dürfte der Leistungsträger hingegen wieder in der Startelf des 1. FCK zurückerwartet werden dürfen.
So könnten Sie spielen:
1. FC Kaiserslautern: Luthe - Tomiak, Bormuth (Kraus), Zimmer (C) (Durm), Zuck, - Niehues, Ritter (Rapp), Hanslik (Klement), Opoku (Hercher), Redondo – Boyd
KSV Holstein Kiel: Schreiber – Schulz, Wahl (C), Lorenz, - Erras, Sander, Mühling, Becker, Reese, - Wriedt, Skrzybski
Sperren & Ausfälle:
1. FC Kaiserslautern: Nicolai Rapp (DM – Rückenprobleme, Einsatz fraglich), Phillip Klement (ZM – Oberschenkelprobleme, Einsatz fraglich), Ben Zolinski (RA – muskuläre Probleme, Einsatz fraglich)
KSV Holstein Kiel: Aleksandar Ignjovski (DM – Innenbandverletzung), Benedikt Pichler (MS – Trainingsrückstand nach Schleimbeutelentzündung), Marco Komenda (IV – Trainingsrückstand nach Sehnenriss), Thomas Däne (TW - Knieverletzung), Timon Weiner (TW – Knieprobleme), Lewis Holtby (ZOM - Bauchmuskelzerrung), Fin Bartels (RA - Adduktorenbeschwerden)
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