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Der erfolgreiche Auftritt der roten Teufel in der ersten Runde des DFB-Pokal gegen den Oberligisten RW Koblenz (5:0) vom vergangenen Sonntagnachmittag, ließ die roten Teufel und FCK-Cheftrainer Dirk Schuster aufatmen. Nach zwei Auftaktniederlagen in der 2. Bundesliga gegen den FC St. Pauli (1:2) und den FC Schalke 04 (0:3), verbuchten die Betzebuwe mit dem Sieg gegen den nordpfälzischen Fünftligisten den ersten Pflichtspielerfolg der noch jungen Saison. In der ersten Halbzeit brachten Terrence Boyd, Julian Niehues und Innenverteidiger Boris Tomiak den 1. FCK schon früh auf die Siegerstraße, in Spielhälfte zwei schraubte Kenny Prince Redondo per Elfmeter das Ergebnis weiter in die Höhe, bevor erneut Terrence Boyd mit dem Schlusspfiff den Endstand von 5:0 für die Pfälzer herstellte.
Ein dominanter und seriöser Auftritt des FCK mündete so in einem zu keinem Zeitpunkt gefährdeten Sieg im Stadion Oberwerth in Koblenz vor ca. 10.000 Zuschauern, auch wenn der rot-weiße Oberligist sicherlich kein sportlicher Gradmesser für den Pfälzer Traditionsverein darstellte, sondern eher den Charme einer sportlichen Pflichtaufgabe versprühte. Nichtsdestotrotz zeigte man sich aus Sicht der Gäste mit dem Auftritt zufrieden, so sprach bspw. Ersatz-Torhüter Julian Krahl, der für den in der Liga a.G. einer roten Karte gegen Schalke für zwei Pflichtspiele gesperrten Andreas Luthe bereits gestern zwischen die Pfosten rückte, von einem „guten Gefühl und einem positiven Momentum“ dass es nun für die kommenden Pflichtspielaufgaben mitzunehmen gilt. Auch FCK-Chefcoach Dirk Schuster war mit dem Auftritt seiner Mannschaft einverstanden und verwies unmittelbar im Anschluss an die Partie v.a. darauf, dass hinten endlich wieder einmal die berühmte Null stand und individuelle Fehler, die seine Mannen sowohl im Spiel gegen St. Pauli wie auch in der Partie auf Schalke ins ergebnistechnische Hintertreffen geraten ließen, gestern erfreulicherweise ausblieben.
Um sich auf den Pokal-Lorbeeren auszuruhen wäre allerdings angesichts des eng-getakteten Spielplans vermessen, bereits am kommenden Freitagabend (Anstoß: 18:30 Uhr) ruft schon wieder der Ligabetrieb und die roten Teufel empfangen zu Hause auf dem heimischen Betzenberg den Drittligaaufsteiger vom SV Elversberg.
Der kommende Gegner der roten Teufel wurde am vergangenen Wochenende ebenfalls im Pokal gefordert und empfing im Heimstadion „an der Kaiserlinde“ die Bundesligavertretung aus Mainz 05, gegen die man sich nach neunzig Minuten knapp mit 0:1 geschlagen geben musste. Nicht gänzlich streitbar haderten die Hausherren allerdings insbesondere mit der Schiedsrichterleistung vom Unparteiischen Martin Petersen, der nach einem Zweikampf von SVE-Rechtsaußen Manuel Feil, der im eigenen Strafraum sowohl rustikal Ball und Gegner traf, nach Rücksprache mit seinem Assistenten an der Seitenlinie in der 73 Spielminute auf einen schmeichelhaften Elfmeter für die Gäste entschied, welcher von Mainz-Angreifer Ludovic Ajorque auch eiskalt zum 1:0 verwandelt wurde.
Ein signifikanter Klassenunterschied zur Erstligaauswahl vom Mainzer Bruchweg war allerdings über die gesamte Spielzeit nicht wirklich spürbar, eher egalisierten sich beide Mannschaften weitestgehend auf Augenhöhe und die SVE hatte kurz vor dem Schlusspfiff sogar noch eine dicke Möglichkeit die halbstündige Verlängerung zu erreichen – Nach einem satten Torabschluss vom letztjährigen Top-Scorer Jannik Rochelt aus halbrechter Strafraumposition, der allerdings zu genau zielte und nur den linken Torpfosten touchierte, war es Mannschaftskollege Paul Stock, der den Abstauber aus fünf Metern am bereits geschlagenen Torhüter Zentner nicht mehr entscheidend verwerten konnte bzw. das Kunststück fertigbrachte den Ball noch irgendwie am leeren Tor vorbeizuschieben.
Am Ende eine unglückliche Niederlage für den saarländischen Emporkömmling, der sich allerdings angesichts der ansprechenden Leistung mit hoch erhobenem Haupt aus dem Pokal verabschieden durfte und nun wieder seinen ganzen Fokus auf das selbst erklärte Hauptziel "Klassenerhalt in Liga zwei" legen kann.
Auch wenn sich viele Gegnerfans auf der fußballerischen Landkarte höchstwahrscheinlich erst noch einmal orientieren müssen um bei einem Auswärtsspiel die „Ausfahrt Spiesen-Elversberg“ nicht zu verpassen, hat der kleine Verein aus dem Landkreis Neunkirchen in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Entwicklung genommen und für Aufsehen gesorgt. Aufgrund der Förderung des ehemaligen Trainers sowie zwischenzeitlichen Präsidenten Frank Holzer (jetzt Aufsichtsratsvorsitzender) und der finanziellen Unterstützung durch dessen Firma Ursapharm als Hauptsponsor, hat sich der Dorfverein auf überregionales Niveau vorgearbeitet und darf sich nun in der Saison 2023/24 erstmals in der 2. Bundesliga messen.
Nach acht Jahren Spielzeit in der Regionalliga Südwest, galt der SVE dort als fester, sportlicher Bestandteil, bevor man im letzten Jahr unter dem langjährigen Cheftrainer Horst Steffen, der die Schwarz-Weißen bereits in seiner sechsten Saison an der Seitenlinie begleitet, den Aufstieg in die 3. Liga feiern durfte. Ohne eine große Findungsphase akklimatisierte man sich eine Etage höher allerdings so gut, dass nur ein Jahr später sogar sensationell die Drittligameisterschaft und der direkte Durchmarsch in die 2. Bundesliga bejubelt werden konnte – bis dato der größte Vereinserfolg des achtmaligen Saarlandpokal-Siegers.
Mit einer solchen Eigendynamik hatte man beim ca. 500 Mitglieder starken Verein aus dem Saarland nicht gerechnet, auch wenn man sich dem sportlichen Erfolg natürlich nicht verwehrte und z.T. auch neidvolle Blicke aus der Landeshauptstadt Saarbrücken auf sich zog, wo sich der sportliche Landesnachbar vom 1. FCS nun schon eine gefühlte halbe Ewigkeit nicht mehr in der zweithöchsten, deutschen Profiliga beweisen durfte (zuletzt Saison 05/06).
Für viele Fans und Wegbegleiter des Vereins sicherlich ein absolutes Fußballmärchen, welches momentan beim kleinen „Dorfverein“ mit seinen ca. 14.000 Einwohnern stattfindet, auch wenn die ärgsten Kritiker den saarländischen Charme des sportlichen Underdogs vor dem Hintergrund des Engagements ihres stärksten Förderers, Frank Holzer u. seinem Unternehmen gerade aus finanzieller Hinsicht nach wie vor zwiespältig-kritisch beäugen.
Der sportlichen Erfolgswelle auf der sich die SVE aktuell befindet, tut das allerdings keinen Abbruch. Im ersten Pflichtspiel erzielte man als Gastmannschaft beim hochfavorisierten Gastgeber Hannover 96 eine 2:2-Punkteteilung, nachdem man bereits in der ersten Halbzeit überraschend mit 2:0 in Führung lag. Eine Woche später sah man im Heimspiel nach dem 1:0-Führungstreffer von Ex-FCK-Spieler Carlo Sickinger gegen Hansa Rostock lange wie der Sieger aus, zahlte aber durch zwei späte Gegentore von Hansa-Neuzugang Juan José Perea (der ebenfalls vor nicht allzu langer Zeit mit einem Wechsel zum 1. FC Kaiserslautern in Verbindung gebracht wurde) in Spielminute 90+10 und 90+13 am Ende noch bitteres Aufsteiger-Lehrgeld.
Doch trotz dieser späten Rückschläge präsentiert sich das Team aus dem Saarland bisher äußerst stabil und eingespielt, was auch mit der Tatsache zusammenhängen dürfte, dass sich der Kader nach dem Aufstieg in die zweite Liga nur moderat veränderte und im Kern zum Großteil zusammengehalten werden konnte. Sicherlich schmerzte die SVE bspw. der Abgang von Top-Torjäger Nick Woltemade, der in der 3. Liga mit zehn Treffern und neun Vorlagen eindrucksvoll auf sich aufmerksam machte und nach dem Aufstieg wieder zu seinem ursprünglichen Verein, dem SV Werder Bremen zurückkehrte, von wo er nach Elversberg ausgeliehen war – allerdings gelang es den Saarländern auch parallel auf der Zugangsseite zusätzliche Kaderqualität hinzuzugewinnen. So wechselte bspw. Ex-Waldhof Stürmer Dominik Martinovic, mit der Empfehlung von zuletzt zwölf Toren und sieben Assists an die Kaiserlinde, ebenfalls verpflichte man den erfahrenen Flügelverteidiger Arne Sicker (SV Sandhausen) oder Rechtsaußen Joseph Boyamba (TSV 1860 München), der in der abgelaufenen Drittligasaison ebenfalls die beachtliche Anzahl von zehn Torbeteiligungen mit zu seinem neuen Verein brachte. Der Top-Neuzugang des SVE bildet allerdings aktuell der vom VFB Stuttgart per Leihe losgeeiste Angreifer Wahid Faghir ab – der dänische U20-Nationalspieler mit einem kolportierten Marktwert von ca. 2,5 Mio Euro gilt als Ausnahmetalent und soll sich in Elversberg für höhere Aufgaben in der Bundesliga empfehlen. In seinen ersten drei Einsätzen für seinen neuen Arbeitgeber erzielte Faghir bereits ein Tor, sowie eine Torvorlage.
Aus taktischer Hinsicht vertraut Chefcoach Steffen zumeist auf eine Viererkette in der Abwehr, wobei sich die SVE im Pokal gegen Mainz experimentierfreudig zeigte und ein nominelles 3-4-2-1 aufbot. In der Innenverteidigung werden es die Lautrer am kommenden Freitagabend voraussichtlich gleich mit zwei Altbekannten zu tun bekommen – In allen bisherigen drei Pflichtspielen vertraute man hier den beiden Ex-FCK-Akteuren Carlo Sickinger und Marcel Correira. Im zentral-defensiven Mittelfeld sind aktuell Semih Sahin und Thore Jacobsen gesetzt. Im Angriff des SVE rotieren mit Jannick Rochelt und Manuel Feil zwei schnelle Spieler auf den Flügeln, in vorderster Front ist im Spiel gegen den 1. FCK sowohl ein Einsatz vom bereits erwähnten Faghir, wie auch eine Startelfrolle von Sturmkollege Luca Schnellbacher oder Neuzugang Paul Stock möglich, der sich in der Sommerpause mit dem Bewerbungsschreiben von zehn Toren und sieben Torvorlagen aus der RL-Südwest vom TSV Stainbach Haiger den Elversbergern anschloss.
Beim Gastgeber aus der Pfalz hingegen wird es wie Eingangs erwähnt v.a. darum gehen das positive, erste Erfolgserlebnis aus Koblenz auch mit in die Liga zu nehmen und gegen einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt im eigenen Wohnzimmer des Fritz-Walter-Stadions zu bestätigen. Hinter vorgehaltener Hand ist auch bereits vereinzelt der Charakter eines „Muss-Spiels“ für den 1. FCK wahrnehmbar, möchte man sich aus Sicht der roten Teufel auch in der zweiten Saison wieder so früh wie möglich aller Abstiegssorgen entledigen und vorzeitig die 40-Punkte-Marke knacken. Aber Achtung: Mit dem SVE tritt kein sportlicher Selbstläufer die nur ca. 60km entfernte Fahrt nach Kaiserslautern an – das Team präsentierte sich in den ersten Pflichtspielbegegnungen bisher in einer sehr ansprechenden, in-sich-gefestigten Verfassung, die sich auch gerade hinsichtlich der nach wie vor vorhandenen Aufstiegseuphorie und der Mentalität das berühmte „Herz auf dem Platz zu lassen“ nicht hinter anderen Mannschaften der 2. Liga und auch nicht hinter dem 1. FCK verstecken muss.
So könnten sie spielen:
1. FC Kaiserslautern: Krahl – Elvedi, Kraus, Niehues, Puchacz, Zimmer (C) – Raschl, Ritter, Redondo, Opoku (Tachie) – Boyd (Ache)
SV Elversberg: Kristof – Correria, Sickinger, Fellhauer (C), Neubauer – Sahin, Jacobsen, Stock, Feil, Rochelt – Faghir
Sperren & Ausfälle:
1. FC Kaiserslautern: Andreas Luthe (TW - Rotsperre), Boris Tomiak (IV - Gelbrotsperre)
SV Elversberg: Patryk Dragon (DMF - Knie OP), Dominik Martinovic (MS - Verletzung der Bauchmuskulatur, Einsatz fraglich)
Ein dominanter und seriöser Auftritt des FCK mündete so in einem zu keinem Zeitpunkt gefährdeten Sieg im Stadion Oberwerth in Koblenz vor ca. 10.000 Zuschauern, auch wenn der rot-weiße Oberligist sicherlich kein sportlicher Gradmesser für den Pfälzer Traditionsverein darstellte, sondern eher den Charme einer sportlichen Pflichtaufgabe versprühte. Nichtsdestotrotz zeigte man sich aus Sicht der Gäste mit dem Auftritt zufrieden, so sprach bspw. Ersatz-Torhüter Julian Krahl, der für den in der Liga a.G. einer roten Karte gegen Schalke für zwei Pflichtspiele gesperrten Andreas Luthe bereits gestern zwischen die Pfosten rückte, von einem „guten Gefühl und einem positiven Momentum“ dass es nun für die kommenden Pflichtspielaufgaben mitzunehmen gilt. Auch FCK-Chefcoach Dirk Schuster war mit dem Auftritt seiner Mannschaft einverstanden und verwies unmittelbar im Anschluss an die Partie v.a. darauf, dass hinten endlich wieder einmal die berühmte Null stand und individuelle Fehler, die seine Mannen sowohl im Spiel gegen St. Pauli wie auch in der Partie auf Schalke ins ergebnistechnische Hintertreffen geraten ließen, gestern erfreulicherweise ausblieben.
Um sich auf den Pokal-Lorbeeren auszuruhen wäre allerdings angesichts des eng-getakteten Spielplans vermessen, bereits am kommenden Freitagabend (Anstoß: 18:30 Uhr) ruft schon wieder der Ligabetrieb und die roten Teufel empfangen zu Hause auf dem heimischen Betzenberg den Drittligaaufsteiger vom SV Elversberg.
Der kommende Gegner der roten Teufel wurde am vergangenen Wochenende ebenfalls im Pokal gefordert und empfing im Heimstadion „an der Kaiserlinde“ die Bundesligavertretung aus Mainz 05, gegen die man sich nach neunzig Minuten knapp mit 0:1 geschlagen geben musste. Nicht gänzlich streitbar haderten die Hausherren allerdings insbesondere mit der Schiedsrichterleistung vom Unparteiischen Martin Petersen, der nach einem Zweikampf von SVE-Rechtsaußen Manuel Feil, der im eigenen Strafraum sowohl rustikal Ball und Gegner traf, nach Rücksprache mit seinem Assistenten an der Seitenlinie in der 73 Spielminute auf einen schmeichelhaften Elfmeter für die Gäste entschied, welcher von Mainz-Angreifer Ludovic Ajorque auch eiskalt zum 1:0 verwandelt wurde.
Ein signifikanter Klassenunterschied zur Erstligaauswahl vom Mainzer Bruchweg war allerdings über die gesamte Spielzeit nicht wirklich spürbar, eher egalisierten sich beide Mannschaften weitestgehend auf Augenhöhe und die SVE hatte kurz vor dem Schlusspfiff sogar noch eine dicke Möglichkeit die halbstündige Verlängerung zu erreichen – Nach einem satten Torabschluss vom letztjährigen Top-Scorer Jannik Rochelt aus halbrechter Strafraumposition, der allerdings zu genau zielte und nur den linken Torpfosten touchierte, war es Mannschaftskollege Paul Stock, der den Abstauber aus fünf Metern am bereits geschlagenen Torhüter Zentner nicht mehr entscheidend verwerten konnte bzw. das Kunststück fertigbrachte den Ball noch irgendwie am leeren Tor vorbeizuschieben.
Am Ende eine unglückliche Niederlage für den saarländischen Emporkömmling, der sich allerdings angesichts der ansprechenden Leistung mit hoch erhobenem Haupt aus dem Pokal verabschieden durfte und nun wieder seinen ganzen Fokus auf das selbst erklärte Hauptziel "Klassenerhalt in Liga zwei" legen kann.
Auch wenn sich viele Gegnerfans auf der fußballerischen Landkarte höchstwahrscheinlich erst noch einmal orientieren müssen um bei einem Auswärtsspiel die „Ausfahrt Spiesen-Elversberg“ nicht zu verpassen, hat der kleine Verein aus dem Landkreis Neunkirchen in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Entwicklung genommen und für Aufsehen gesorgt. Aufgrund der Förderung des ehemaligen Trainers sowie zwischenzeitlichen Präsidenten Frank Holzer (jetzt Aufsichtsratsvorsitzender) und der finanziellen Unterstützung durch dessen Firma Ursapharm als Hauptsponsor, hat sich der Dorfverein auf überregionales Niveau vorgearbeitet und darf sich nun in der Saison 2023/24 erstmals in der 2. Bundesliga messen.
Nach acht Jahren Spielzeit in der Regionalliga Südwest, galt der SVE dort als fester, sportlicher Bestandteil, bevor man im letzten Jahr unter dem langjährigen Cheftrainer Horst Steffen, der die Schwarz-Weißen bereits in seiner sechsten Saison an der Seitenlinie begleitet, den Aufstieg in die 3. Liga feiern durfte. Ohne eine große Findungsphase akklimatisierte man sich eine Etage höher allerdings so gut, dass nur ein Jahr später sogar sensationell die Drittligameisterschaft und der direkte Durchmarsch in die 2. Bundesliga bejubelt werden konnte – bis dato der größte Vereinserfolg des achtmaligen Saarlandpokal-Siegers.
Mit einer solchen Eigendynamik hatte man beim ca. 500 Mitglieder starken Verein aus dem Saarland nicht gerechnet, auch wenn man sich dem sportlichen Erfolg natürlich nicht verwehrte und z.T. auch neidvolle Blicke aus der Landeshauptstadt Saarbrücken auf sich zog, wo sich der sportliche Landesnachbar vom 1. FCS nun schon eine gefühlte halbe Ewigkeit nicht mehr in der zweithöchsten, deutschen Profiliga beweisen durfte (zuletzt Saison 05/06).
Für viele Fans und Wegbegleiter des Vereins sicherlich ein absolutes Fußballmärchen, welches momentan beim kleinen „Dorfverein“ mit seinen ca. 14.000 Einwohnern stattfindet, auch wenn die ärgsten Kritiker den saarländischen Charme des sportlichen Underdogs vor dem Hintergrund des Engagements ihres stärksten Förderers, Frank Holzer u. seinem Unternehmen gerade aus finanzieller Hinsicht nach wie vor zwiespältig-kritisch beäugen.
Der sportlichen Erfolgswelle auf der sich die SVE aktuell befindet, tut das allerdings keinen Abbruch. Im ersten Pflichtspiel erzielte man als Gastmannschaft beim hochfavorisierten Gastgeber Hannover 96 eine 2:2-Punkteteilung, nachdem man bereits in der ersten Halbzeit überraschend mit 2:0 in Führung lag. Eine Woche später sah man im Heimspiel nach dem 1:0-Führungstreffer von Ex-FCK-Spieler Carlo Sickinger gegen Hansa Rostock lange wie der Sieger aus, zahlte aber durch zwei späte Gegentore von Hansa-Neuzugang Juan José Perea (der ebenfalls vor nicht allzu langer Zeit mit einem Wechsel zum 1. FC Kaiserslautern in Verbindung gebracht wurde) in Spielminute 90+10 und 90+13 am Ende noch bitteres Aufsteiger-Lehrgeld.
Doch trotz dieser späten Rückschläge präsentiert sich das Team aus dem Saarland bisher äußerst stabil und eingespielt, was auch mit der Tatsache zusammenhängen dürfte, dass sich der Kader nach dem Aufstieg in die zweite Liga nur moderat veränderte und im Kern zum Großteil zusammengehalten werden konnte. Sicherlich schmerzte die SVE bspw. der Abgang von Top-Torjäger Nick Woltemade, der in der 3. Liga mit zehn Treffern und neun Vorlagen eindrucksvoll auf sich aufmerksam machte und nach dem Aufstieg wieder zu seinem ursprünglichen Verein, dem SV Werder Bremen zurückkehrte, von wo er nach Elversberg ausgeliehen war – allerdings gelang es den Saarländern auch parallel auf der Zugangsseite zusätzliche Kaderqualität hinzuzugewinnen. So wechselte bspw. Ex-Waldhof Stürmer Dominik Martinovic, mit der Empfehlung von zuletzt zwölf Toren und sieben Assists an die Kaiserlinde, ebenfalls verpflichte man den erfahrenen Flügelverteidiger Arne Sicker (SV Sandhausen) oder Rechtsaußen Joseph Boyamba (TSV 1860 München), der in der abgelaufenen Drittligasaison ebenfalls die beachtliche Anzahl von zehn Torbeteiligungen mit zu seinem neuen Verein brachte. Der Top-Neuzugang des SVE bildet allerdings aktuell der vom VFB Stuttgart per Leihe losgeeiste Angreifer Wahid Faghir ab – der dänische U20-Nationalspieler mit einem kolportierten Marktwert von ca. 2,5 Mio Euro gilt als Ausnahmetalent und soll sich in Elversberg für höhere Aufgaben in der Bundesliga empfehlen. In seinen ersten drei Einsätzen für seinen neuen Arbeitgeber erzielte Faghir bereits ein Tor, sowie eine Torvorlage.
Aus taktischer Hinsicht vertraut Chefcoach Steffen zumeist auf eine Viererkette in der Abwehr, wobei sich die SVE im Pokal gegen Mainz experimentierfreudig zeigte und ein nominelles 3-4-2-1 aufbot. In der Innenverteidigung werden es die Lautrer am kommenden Freitagabend voraussichtlich gleich mit zwei Altbekannten zu tun bekommen – In allen bisherigen drei Pflichtspielen vertraute man hier den beiden Ex-FCK-Akteuren Carlo Sickinger und Marcel Correira. Im zentral-defensiven Mittelfeld sind aktuell Semih Sahin und Thore Jacobsen gesetzt. Im Angriff des SVE rotieren mit Jannick Rochelt und Manuel Feil zwei schnelle Spieler auf den Flügeln, in vorderster Front ist im Spiel gegen den 1. FCK sowohl ein Einsatz vom bereits erwähnten Faghir, wie auch eine Startelfrolle von Sturmkollege Luca Schnellbacher oder Neuzugang Paul Stock möglich, der sich in der Sommerpause mit dem Bewerbungsschreiben von zehn Toren und sieben Torvorlagen aus der RL-Südwest vom TSV Stainbach Haiger den Elversbergern anschloss.
Beim Gastgeber aus der Pfalz hingegen wird es wie Eingangs erwähnt v.a. darum gehen das positive, erste Erfolgserlebnis aus Koblenz auch mit in die Liga zu nehmen und gegen einen direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt im eigenen Wohnzimmer des Fritz-Walter-Stadions zu bestätigen. Hinter vorgehaltener Hand ist auch bereits vereinzelt der Charakter eines „Muss-Spiels“ für den 1. FCK wahrnehmbar, möchte man sich aus Sicht der roten Teufel auch in der zweiten Saison wieder so früh wie möglich aller Abstiegssorgen entledigen und vorzeitig die 40-Punkte-Marke knacken. Aber Achtung: Mit dem SVE tritt kein sportlicher Selbstläufer die nur ca. 60km entfernte Fahrt nach Kaiserslautern an – das Team präsentierte sich in den ersten Pflichtspielbegegnungen bisher in einer sehr ansprechenden, in-sich-gefestigten Verfassung, die sich auch gerade hinsichtlich der nach wie vor vorhandenen Aufstiegseuphorie und der Mentalität das berühmte „Herz auf dem Platz zu lassen“ nicht hinter anderen Mannschaften der 2. Liga und auch nicht hinter dem 1. FCK verstecken muss.
So könnten sie spielen:
1. FC Kaiserslautern: Krahl – Elvedi, Kraus, Niehues, Puchacz, Zimmer (C) – Raschl, Ritter, Redondo, Opoku (Tachie) – Boyd (Ache)
SV Elversberg: Kristof – Correria, Sickinger, Fellhauer (C), Neubauer – Sahin, Jacobsen, Stock, Feil, Rochelt – Faghir
Sperren & Ausfälle:
1. FC Kaiserslautern: Andreas Luthe (TW - Rotsperre), Boris Tomiak (IV - Gelbrotsperre)
SV Elversberg: Patryk Dragon (DMF - Knie OP), Dominik Martinovic (MS - Verletzung der Bauchmuskulatur, Einsatz fraglich)