So eine koordinierende Rolle (Sichtung von U23 und U19 im Sinne von Verwendungsmöglichkeiten im Profibereich) fällt doch bei anderen Vereinen häufig in das Aufgabengebiet des Sportdirektors, der sich dann mit dem Chef-Trainer über seine Sichtungsergebnisse austauscht.
Vielleicht könnte man mit dieser Aufgabe Haber oder Lutz betrauen.
Wobei man bei dieser ganzen Debatte auch nie genau weiß, ob uns wirklich Spieler durch die Lappen gehen, oder nicht. Wenn wir unterstellen, dass (außer den Torhütern) Reinert, Schönheim und Halfar unsere besten U19er und Ziemer und Bohl unsere besten U23er der letzten Jahre waren, dann spricht das nicht für die Qualität der Jungspieler. Auch von den einstigen Nachwuchshoffnungen seit Mitte der 90er-Jahre, wie Adzic, Auer, Stark, Boskovic oder Karaca hat in meinen Augen nur Auer seine Fähigkeiten im Profibereich bewiesen. [Edit: Hier hatte ich Reich und Riedl vergessen zu erwähnen.]
Hier stellt sich dann wieder die`unbeantwortbare Frage: Hätten die Jugenspieler bei einem besseren Übergang von Jugend-/Amateurbereich zu den Profis eine bessere Karriere hingelegt, oder nicht?
Es gibt doch jede Saison Spieler in der A-Jugend und bei den Amateuren, die von Fans und auch von Verantwortlichen als Hoffnungsträger angesehen werden - wo landen die denn bitte danach? Mit ist gerade kein Lautrer bewusst, der bei uns "unerkannt" blieb und nun in der 1. Bundesliga überzeugt.
Ich will hier nichts schönreden, aber es erscheint mir falsch, die derzeit tätigen Personen für ein strukturelles Problem verantwortlich zu machen, welches seit den Anfängen dieses Jahrtausends (wenn nicht schon früher) besteht.
Wie kann es sein, dass es der in Sachen Jugendförderung nicht sehr angesehene Meistertrainer Rehhagel war, der mit Reich, Riedl und Jesus Junior zuletzt Spieler (einigermaßen) erfolgreich nach oben geführt hat?
Ich denke mal, hier steht das gesamte Konzept in der Kritik - über Philosophie, Förderungsintensität und Trainingsarbeit der Jugend bis hin zu einem erkennbaren Konzept der U23, sich als Kaderschmiede der Profis zu begreifen.
Positiv ist ja immerhin, dass diese Saison bei den Amateuren das gleiche System gespielt wird, wie bei den Profis - allerdings habe ich den Verdacht, dass dies schlicht und einfach die Reaktion von Schwarz auf das vorhandene Spielermaterial ist und keine Strategie des Vereins...