Ratinho: Die Tabelle lügt nicht
Derby-Held: Baris Atik bejubelt seinen Doppel-Pack für die Waldhof-Buben beim 3:0-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern.
FCK B-Junioren verlieren Derby in Mannheim 0:3 - Abstieg aus der U17-Bundesliga droht - Waldhof-Buben hoffen wieder
Von Michael Wilkening
Mannheim. Der SV Waldhof nutzte die letzte Chance, der 1.FC Kaiserslautern tritt auf der Stelle - nach dem 3:0 (2:0) der Blau-Schwarzen gegen die Roten Teufel gestern im Derby bleiben beide B-Junioren-Teams in der Abstiegszone der U17-Bundesliga.
In den letzten Minuten merkte man den Mannschaften an, dass einerseits viel auf dem Spiel stand und es sich außerdem um ein Derby handelte. Die Zweikämpfe wurden hitziger und zum Teil unfair, was letztlich einen Platzverweis von Nico Veeck zur Folge hatte (78.). Der Mittelfeldspieler des FCK ließ sich zu einer Tätlichkeit hinreißen und sorgte damit dafür, dass der Sonntag für seinen Trainer endgültig gelaufen war.
„Das Einzige, was im Fußball nie lügt, ist die Tabelle”, sagte Ratinho, und die Tabelle weist seine Truppe jetzt auf dem vorletzten Platz aus. Sechs Punkte fehlen ans rettende Ufer, allerdings haben seine Lauterer noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand. Die Hochrechnung der vorletzten Hoffnung für Rathinos Mannschaft.
Die Niederlage für die Lauterer wurde in der 28. Minute eingeleitet, als Schiedsrichter Mario Schmidt überraschend auf Elfmeter für den SV Waldhof entschied. Swen Kutschki soll Waldhof-Stürmer Mokhtar Aryan am Trikot gezupft haben.
„Das war der Knackpunkt und aus meiner Sicht kein Elfer”, sagte Ratinho, und auch sein Kollege Bernd Großmann räumte ein, dass die Entscheidung „eher glücklich” war. Baris Atik nutzte die Gelegenheit zum 1:0. Acht Minuten später gab es keinen Diskussionsbedarf, als erneut Atik einen Bilderbuch-Konter zum 2:0 verwertete. Dominik Hauck und Aryan hatten den Offensivmann glänzend freigespielt.
„Danach war es schwer für uns, zurückzukommen”, analysierte Ratinho, dessen Team in der zweiten Halbzeit vergeblich versuchte, den Anschlusstreffer zu erzielen. Im Grunde blieben die Lauterer, die den schwächsten Angriff der Liga stellen, gänzlich ohne Torchance.
Besser machten es die Waldhöfer, die durch Julian Günther-Schmidt gar das 3:0 erzielten. Er blieb bei seiner Gelegenheit eiskalt, spielte Torhüter und Gegenspieler aus und machte in der 62. Minute alles klar.
Unter dem Strich war's ein verdienter Erfolg für die Blau-Schwarzen, den die 350 Zuschauer feierten. „Jetzt haben wir wieder eine Chance auf den Klassenerhalt”, äußerte SVW-Trainer Großmann, der mit seiner Mannschaft durch die drei Punkte am FCK vorbeizog. Dennoch liegen beide Klubs noch unter dem Abstiegsstrich. Beide hoffen. Der SV Waldhof wieder, der 1. FC Kaiserslautern noch. Ratinho, mit dem FCK 1998 deutscher Fußball-Meister, hat sich das ganz anders vorgestellt ...
So spielten sie
SV Waldhof Mannheim: Feth - Hinninger, Bergold, Ülker, Charlety (64. Rosenberger) - Becker, Hauck (75. Immel) - Koenig (60. Gassert), Atik, Günther-Schmidt - Aryan (67. Krist)
1. FC Kaiserslautern: Spindler - Oehler, Hinkelmann (21. Sener), Brachmann, Kutschki - Braeuner, Koblenz (63. Wentsch) - Gebhardt (41. Veeck), Osei-Kwadwo, Toker - Asamoah
Tore: 1:0 Atik (28., Foul-Elfmeter), 2:0 Atik (36.), 3:0 Günther-Schmidt (62.) - Gelbe Karten: Bergold, Günther-Schmidt, Koenig - Braeuner, Toker, Sener - Rote Karte: Veeck (78.) - Beste Spieler: Atik, Becker, Hauck - Gebhardt - Zuschauer: 350 - Schiedsrichter: Schmidt (Darscheid).
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung