4:3 hatten wir damals gewonnen.
Und Marschall hat nur 2 Buden gemacht: Müsste das gewesen sein
4. spieltag Saison 98/99
Die Analyse
Personal: Otto Rehhagel baute nach vier Gegentoren in Stuttgart die Abwehr um: Für Samir, der auf die Bank mußte, rückte Roos in die Manndeckung. Statt des Routiniers übernahm Youngster Riedl die Bewachung von Wosz. Als zweite Spitze erhielt diesmal Rösler den Vorzug gegenüber Hristov. Trainer Röber vertraute der Siegerelf gegen Schalke, nahm allerdings Thom ins rechte Mittelfeld zurück für Veit, der auf der linken Seite Buck in Schach halten sollte.
Taktik: Die Umstellungen zeigten schnell Wirkung. Ramzy hatte seine Abwehr noch nicht richtig formiert, da lag der 1. FCK erneut zurück. Tretschok und Wosz wechselten hinter den Spitzen häufig die Positionen, stürzten den Meister im Defensivbereich von einer Verlegenheit in die andere. Weil Roos auf Thom eingestellt war, stimmte die Zuordnung nicht. Rehhagel reagierte, nahm früh Roos heraus, Wagner zur Stabilisierung der Deckung weg von der linken Seite, auf der Reich für Belebung sorgen sollte. Das Risiko zahlte sich zunächst nicht aus. Herthas variable Spielweise im Vierer- Mittelfeld mit Thom und Veit als Schubkräften auf den Außenbahnen zur Unterstützung des Duos Wosz/Tretschok hinter der Spitze Preetz bescherte dem Meister große Probleme. Erst als Rehhagel nach Austausch des unsicheren Ramzy Sforza die Spielgestaltung von der Liberoposition aus übertrug und alles auf eine Karte setzte, wendete sich das Blatt.
Spielerverlauf: Hertha führte verdient klar, geriet erst durch Veits Foul gegen Buck (58.) ins Wanken. Vom aufgebrachten Publikum wurden die Pfälzer zur zweiten Luft angetrieben, mit der die Berliner noch niedergekämpft wurden. Dem Dauerdruck, den Marschall&Co entwickelten, konnte Herthas Defensivverband nicht mehr standhalten.
Fazit: Ein glücklicher Sieg für den Titelverteidiger, der schon am Boden lag, von seinen Leitfiguren Sforza und Marschall aber noch rechtzeitig wiederbelebt wurde. Hertha war sich zu früh siegessicher, unterschätzte Kaiserslauterns Behauptungswillen und die hitzige Atmosphäre in der Hölle Betzenberg.
Es berichten Rainer Franzke und Uli Gerke
K'lautern Hertha
1:1 Marschall (5., Rechtsschuss, Sforza)
2:3 Marschall (68., Rechtsschuss, Sforza)
3:3 Schjönberg (71., Foulelfmeter, Hristov)
4:3 Schjönberg (82., Rechtsschuss)
0:1 Veit (1., Rechtsschuss, Vorarbeit Tretschok)
1:2 Thom (45., Rechtsschuss)
1:3 Dardai (54., Linksschuss)
Aufstellungen:
1. FC Kaiserslautern
Reinke (3) - Ramzy (5) - Roos, Schjönberg (3) - Wagner (3) - T. Riedl (3) - Ratinho (4) - Sforza (1,5) - Buck (3) - Marschall (1,5), Rösler (4)
Trainer Rehhagel
Hertha BSC
Kiraly (2,5) - Herzog (4), Rekdal (3), Sverrisson (3,5) - Thom (3,5), A. Schmidt (3), Mandreko (5), Veit (3,5) - Tretschok (2,5), Wosz (3,5) - Preetz (4)
Trainer Röber
Einwechslungen:
1. FC Kaiserslautern Hertha BSC
23. Reich (3,5) für Roos
46. Hristov (4) für Rösler
55. Rische (3,5) für Ramzy
31. Dardai (3) für Mandreko
64. van Burik für Veit
84. Tchami für A. Schmidt
Gelbe Karten:
1. FC Kaiserslautern Hertha BSC
Marschall
Rekdal
Veit
Thom
Wosz