Politikgebabbel

Umfrage beendet

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    Stimmen: 24 77,4%
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    Stimmen: 7 22,6%

  • Umfrageteilnehmer
    31
Gibt schon noch den ein oder anderen Schwarzen oder Gelben hier... nur sind die im Moment gerade aus Scham im Boden versunken
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Für meinen Teil kann ich natürlich nur für die Schwarzen sprechen, aber es in der Tat so das man als Schwarzer auch kritisch mit der eigenen Partei umgeht, über den Tellerrand hinausschaut und auch in der Lage ist, qualitativ schlechte politische Leistung bei einer Wahl entsprechend zu honorieren. Da die Schwarzen nunmal das Rückgrat Deutschlands darstellen muß man dieser Verantwortung auch gerecht werden.
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Für meinen Teil kann ich natürlich nur für die Schwarzen sprechen, aber es in der Tat so das man als Schwarzer auch kritisch mit der eigenen Partei umgeht, über den Tellerrand hinausschaut und auch in der Lage ist, qualitativ schlechte politische Leistung bei einer Wahl entsprechend zu honorieren.


So siehts aus. Nur weil man Angie 2009 gewählt hat, bedeutet das nicht, dass man alles unkritisch abnickt, was da so vom Stapel gelassen wird. Auch Wähler des bürgerlichen Lagers sind immernoch Demokraten und haben ihr Gehirn deswegen nicht am Hutständer abgegeben
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.



Wobei ich für meine Person den Ausdruck "bürgerlich" (im besten Sinn) bevorzuge und nicht "schwarz" oder "gelb". Ich bin weder Mitglied bei der CDU, noch bei der FDP. Von Parteimitgliedschaften halte ich deswegen wenig, weil man dazu neigen könnte, sich bei seiner Wahlentscheidung verpflichtet zu fühlen. Die Wahl einer anderen Partei käme in dem Fall psychologisch ja fast der Situation gleich, dass man den Fußballverein wechselt und Hoffenheim unterstützt, also "Erfolgsfan" wird.



Man sollte die Partei wählen, die für einen das geringste Übel darstellt und in deren Politik man sich noch am ehesten wiederfindet. Mir ging es diesmal mit keiner Partei so, deswegen hab ich einen dicken diagonalen Strich über den ganzen Wahlzettel gemacht.



Generell werden bürgerlich orientierte Leute, die nicht gerade bekennend links sind, in den nächsten 10, 20 Jahren das Problem einer fehlenden politischen Heimat bekommen. Wie in dem von Klinge schön geposteteten Link (vielen Dank, sehr interessant!) beschrieben, fühlt man sich als Bürgerlicher zunehmend nicht mehr politisch vertreten.



Die CDU hat das große Problem, dass sie den Spagat zwischen katholischer Landbevölkerung und den bürgerlichen Nichtlinken in den Städten, die mehr oder weniger unreligiös bzw. Protestanten sind, hinbekommen muss. Und das wird sie wohl nicht schaffen. Hier wäre z.B. Potential für die SPD, Wählerstimmen abzugreifen, dass aber an die Grünen verschenkt wird, weil man aus mangelnder Risikobereitschaft immernoch mit Sozialromantik und profillosen Würstchen wie Nils Schmid Werbung macht, anstatt mal eine Profilschärfung zu wagen oder ein neues Programm aufzulegen.



Die SPD bräuchte mehr Steinbrücks, die für eine pragmatische Politik ohne unnötige Ausflüge nach links stehen, dann wäre sie auch für bürgerliche Leute wie mich wählbar. Aber so, wie sie sich momentan darstellt, schafft sie sich auf Dauer eher selbst ab, genau wie die FDP.
 
So siehts aus. Nur weil man Angie 2009 gewählt hat, bedeutet das nicht, dass man alles unkritisch abnickt, was da so vom Stapel gelassen wird. Auch Wähler des bürgerlichen Lagers sind immernoch Demokraten und haben ihr Gehirn deswegen nicht am Hutständer abgegeben
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Wobei ich für meine Person den Ausdruck "bürgerlich" (im besten Sinn) bevorzuge und nicht "schwarz" oder "gelb". Ich bin weder Mitglied bei der CDU, noch bei der FDP. Von Parteimitgliedschaften halte ich deswegen wenig, weil man dazu neigen könnte, sich bei seiner Wahlentscheidung verpflichtet zu fühlen. Die Wahl einer anderen Partei käme in dem Fall psychologisch ja fast der Situation gleich, dass man den Fußballverein wechselt und Hoffenheim unterstützt, also "Erfolgsfan" wird.



Man sollte die Partei wählen, die für einen das geringste Übel darstellt und in deren Politik man sich noch am ehesten wiederfindet. Mir ging es diesmal mit keiner Partei so, deswegen hab ich einen dicken diagonalen Strich über den ganzen Wahlzettel gemacht.



Generell werden bürgerlich orientierte Leute, die nicht gerade bekennend links sind, in den nächsten 10, 20 Jahren das Problem einer fehlenden politischen Heimat bekommen. Wie in dem von Klinge schön geposteteten Link (vielen Dank, sehr interessant!) beschrieben, fühlt man sich als Bürgerlicher zunehmend nicht mehr politisch vertreten.



Die CDU hat das große Problem, dass sie den Spagat zwischen katholischer Landbevölkerung und den bürgerlichen Nichtlinken in den Städten, die mehr oder weniger unreligiös bzw. Protestanten sind, hinbekommen muss. Und das wird sie wohl nicht schaffen. Hier wäre z.B. Potential für die SPD, Wählerstimmen abzugreifen, dass aber an die Grünen verschenkt wird, weil man aus mangelnder Risikobereitschaft immernoch mit Sozialromantik und profillosen Würstchen wie Nils Schmid Werbung macht, anstatt mal eine Profilschärfung zu wagen oder ein neues Programm aufzulegen.



Die SPD bräuchte mehr Steinbrücks, die für eine pragmatische Politik ohne unnötige Ausflüge nach links stehen, dann wäre sie auch für bürgerliche Leute wie mich wählbar. Aber so, wie sie sich momentan darstellt, schafft sie sich auf Dauer eher selbst ab, genau wie die FDP.


Die Chance Steinbrück zu wählen hattest Du ja vor nicht allzu langer Zeit...
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@ Onkel



Das mit den bürgerlich orientierten Menschen ist soziologisch wohl kaum noch zu halten. Schau dir mal die Grünen in Baden Württemberg an, bürgerlicher geht ja kaum noch. Und ich kenne aus eigener Anschauung die SPD ganz gut von innen. Hier ist vielerorts das (Klein)Bürgertum zuhause.



FDP und CDU bezeichnen sich gerne als bürgerliches Lager, weil dies nahelegen soll, in der SPD oder bei den Grünen seien Kommunisten oder Anarchisten am Werk. Das ist je wohl kaum aufrecht zu halten.



Wenn man den Dritten Stand als Träger der Französischen Revolution als Begründer des Bürgertums heranzieht, dann sind die "Bürgerlichen" wohl am ehesten noch die, die gegen Stuttgart 21 und Atomkrsaft auf die Straße gehen. Wenn du da dazugehören willst, sind wir politisch gar nicht so weit auseinander.
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FDP und CDU bezeichnen sich gerne als bürgerliches Lager, weil dies nahelegen soll, in der SPD oder bei den Grünen seien Kommunisten oder Anarchisten am Werk. Das ist je wohl kaum aufrecht zu halten.


Und genau aus diesem Grund stört mich dieser Ausdruck ("bürgerlich") ganz enorm!

Im besten Fall ist sind alle anderen nicht gleich Kommunisten oder Anarchisten, aber immerhin "Unbürgerliche" oder "Nichtbürgerliche", was auch nicht besonders nett ist!



Die Phrase vom "bürgerlichen Lager" oder "bürgerliche Parteien" ist einfach nur Politikergeschwurbel!
 
Vor allem sind die Grünen ja auch eher ne bürgerliche Partei, zumindest wenn ich mir so die Stimmenanteile der Grünen in mir bekannten Städten ansehe.
 
Und genau aus diesem Grund stört mich dieser Ausdruck ("bürgerlich") ganz enorm!
Im besten Fall ist sind alle anderen nicht gleich Kommunisten oder Anarchisten, aber immerhin "Unbürgerliche" oder "Nichtbürgerliche", was auch nicht besonders nett ist!



Die Phrase vom "bürgerlichen Lager" oder "bürgerliche Parteien" ist einfach nur Politikergeschwurbel!


Ich hab mit dem Ausdruck "bürgerlich" nicht andere Parteien abqualifizieren wollen, sondern eher nach ner Definition für etwa folgende Gruppe gesucht:

- Junges bis mittleres Alter

- abgeschlossene Berufsausbildung/gehobene Beamtenlaufbahn/Akademiker

- nicht links oder öko

- politisch eher konservativ (Spanne: wenig bis viel) und pragmatisch denkend

- gar nicht oder nicht besonders religiös



Das sind gar nicht mal so wenige. Diese haben politisch momentan eher keine Heimat, da die CDU und die FDP grandios versagen.



Mit der SPD haben sie wenig gemeinsam, da sie vom weiteren Ausbau des Sozialstaates eher nichts halten. Und bei den Grünen fühlen sie sich auch nicht wohl.



Mir persönlich geht im Übrigen der Ausdruck "Bürgerliche Partei" (wenn man ihn nach herkömmlichem Muster interpretiert) für die Grünen zu weit. Ich würde eher sagen, dass sie mit Teilen ihres Programmes mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind und dafür regionale Mehrheiten gewinnen können. Zudem sind sie im Verhalten "erwachsen" geworden und sind mittlerweile von der früher reinen Gegenpartei zu einer ernstzunehmenden politischen Alternative im Parteienspektrum geworden. Das macht sie aber noch nicht zur Volkspartei.



Meine einzige Schnittmenge mit den Grünen ist z.B. der Wunsch nach dem Ausstieg aus der Atomkraft und die Weiterentwicklung der erneuerbaren Energien. Damit hat sichs aber auch schon. Mit ihren Ideen von Bildungspolitik oder ihren sicherheitspolitischen Vorstellungen kann ich eher wenig anfangen.



In Baden Württemberg tragen sie jetzt das erste mal die Regierungsverantwortung in führender Rolle. 3/4 der Wähler haben sie nicht gewählt. Daher wird es interessant zu beobachten, wie sie in den nächsten 5 Jahren mit der Bremswirkung der SPD und den Widerständen der CDU-treuen Landbevölkerung in Hohenlohe, Franken, Baden und Schwaben zurecht kommen wollen. Wenn man 2016 wieder gewählt werden möchte, heißt es hier, viele Kompromisse zu finden und nicht alles mit dem Holzhammer umzukrempeln, damit der Sieg vom Sonntag keine Eintagsfliege war. Erst dann wird man wissen, ob die Grünen wirklich auch in Deutschland insgesamt Potential zur Mehrheitsfähigkeit haben.



Dann könnten sie aber ein Identitätsproblem bekommen, denn - ums mal salopp zur formulieren - dann müssen sie noch weiter in die Mitte rücken. Und das wird sich die christ-ökologische Müsli-Fraktion innerhalb der Grünen nicht so ohne weiteres bieten lassen.



edit: @ Stiller



Die Grünen haben die Wahl am Sonntag hauptsächlich in den Städten und den nahe angrenzenden Schlafdörfer-Wahlkreisen gewonnen. Das platte Land in BW ist tief schwarz. Das sind teilweise CSU-Verhältnisse.
 
ohja, bei Bieberach gabs z.B. Wahlkreise wo die CDU immernoch knapp 80% hat. Wo ich wohne, in WK Stuttgart 1, haben die Grünen mit 42% am allermeisten. Ein paar km außerhalb von Stuttgart, Tübingen oder Freiburg wirds sofort richtig schwarz.

Wenn ich mit grünen Wählern in BW gesprochen habe, so haben die allermeisten zwischen SPD und Grün geschwankt, jedoch die meiste,n zumindest so meine Erfahrung in Stuttgart selbst, Grün gewählt, weil die Gefahr bestand, dass es eine Schwarz-Rote Koalition geben könnte. Dass Mappus abgewählt wird, war jedoch das höchste Ziel und deshalb haben sich viele dann doch für Grün statt für Rot entschieden.
 
Ich würde sagen 90 % oder evt. mehr der Leute die zur Wahlurne gehen, haben

noch nie das Parteiprogramm der gewählten Partei gelesen. Und wenn ich in Krankenhäusern sehe, daß ältere Menschen wählen, die ansonsten garnicht mehr wissen

wer sie sind oder wo sie sind .LoL
 
So siehts aus. Nur weil man Angie 2009 gewählt hat, bedeutet das nicht, dass man alles unkritisch abnickt, was da so vom Stapel gelassen wird. Auch Wähler des bürgerlichen Lagers sind immernoch Demokraten und haben ihr Gehirn deswegen nicht am Hutständer abgegeben
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Wobei ich für meine Person den Ausdruck "bürgerlich" (im besten Sinn) bevorzuge und nicht "schwarz" oder "gelb". Ich bin weder Mitglied bei der CDU, noch bei der FDP. Von Parteimitgliedschaften halte ich deswegen wenig, weil man dazu neigen könnte, sich bei seiner Wahlentscheidung verpflichtet zu fühlen. Die Wahl einer anderen Partei käme in dem Fall psychologisch ja fast der Situation gleich, dass man den Fußballverein wechselt und Hoffenheim unterstützt, also "Erfolgsfan" wird.



Man sollte die Partei wählen, die für einen das geringste Übel darstellt und in deren Politik man sich noch am ehesten wiederfindet. Mir ging es diesmal mit keiner Partei so, deswegen hab ich einen dicken diagonalen Strich über den ganzen Wahlzettel gemacht.



Generell werden bürgerlich orientierte Leute, die nicht gerade bekennend links sind, in den nächsten 10, 20 Jahren das Problem einer fehlenden politischen Heimat bekommen. Wie in dem von Klinge schön geposteteten Link (vielen Dank, sehr interessant!) beschrieben, fühlt man sich als Bürgerlicher zunehmend nicht mehr politisch vertreten.



Die CDU hat das große Problem, dass sie den Spagat zwischen katholischer Landbevölkerung und den bürgerlichen Nichtlinken in den Städten, die mehr oder weniger unreligiös bzw. Protestanten sind, hinbekommen muss. Und das wird sie wohl nicht schaffen. Hier wäre z.B. Potential für die SPD, Wählerstimmen abzugreifen, dass aber an die Grünen verschenkt wird, weil man aus mangelnder Risikobereitschaft immernoch mit Sozialromantik und profillosen Würstchen wie Nils Schmid Werbung macht, anstatt mal eine Profilschärfung zu wagen oder ein neues Programm aufzulegen.



Die SPD bräuchte mehr Steinbrücks, die für eine pragmatische Politik ohne unnötige Ausflüge nach links stehen, dann wäre sie auch für bürgerliche Leute wie mich wählbar. Aber so, wie sie sich momentan darstellt, schafft sie sich auf Dauer eher selbst ab, genau wie die FDP.


Das, was du sagst, gilt umgekehrt übrigens genauso.



Wenn die SPD voller Steinbrücks und Schröders wäre, dann wäre sie von der CDU gar nicht mehr zu unterscheiden und die beiden könnten fusionieren. Für dich mag ein Steinbrück seriös und wählbar sein, für mich hat er stark zum endgültigen Niedergang der SPD beigetragen, indem unter anderem er den Schritt vollzogen hat, die Interessen der Wirtschaft entgültig über die Interessen der Menschen zu stellen. (Für Konservative ist natürlich genau dies das einzig Richtige im Interesse der Menschen...
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)

Dadurch, dass die SPD unter Schröder die CDU rechts überholt hat, hat sich in meinen Augen die Krise von beiden Parteien erst richtig manifestiert. Die konservativen Wähler wollen, dass ihre Partei "rechter" ist als die "Sozis" und haben damit die Anforderungen an die CDU ins Unrealistische gesteigert und sehr viele linke SPD'ler sind zu den GRÜNEN (wo sie nie entgültig glücklich werden können) und zur WASG/LINKE (nicht wirklich wählbar, weil ideologisch zu heterogen und viel zu inkompetent) abgewandert.



Es gibt (außer mit den oben genannten Abstrichen die LINKE und ganz eventuell einmal die PIRATEN) derzeit keine Partei, die der Ökonomisierung aller Lebensbereiche Einhalt gebieten will und realistische Alternativen aufzeigen kann. Das können in Deutschland derzeit keine Parteien, sondern nur NGO's, Gewerkschaften und sonstige zivilgesellschaftliche Bündnisse, die in dem Augenblick inhaltlich verbrennen, sobald sie Politik "betreiben".



Die anti-kapitalistische Linke ist also derzeit ebensowenig repräsentiert, wie die wirtschaftsgläubige Mitte. Die extreme Rechte hat auch keine wählbare Partei, sondern in NPD, DVU und REP nur lauter Stümper und debile Saftsäcke. Und alle anderen sind durch den grenzenlosen Opportunismus, die niederschmetternde Heuchelei und auch die greifbare Unfähigkeit der Berufspolitiker entnervt und fühlen sich ebenfalls nicht repräsentiert.



Allerdings ist das Attribut der "Politik- und Demokratieverdrossenheit" ein viel zu kurz gegriffener Vorwurf seitens der Politk. Wir haben in diesem Land keine Demokratiekrise, auch sind die Menschen nicht politikmüde und uninteressiert - wir haben eine Parteienverdrossenheit und Politikermüdigkeit, die nur durch die Parteien und Berufspolitiker selber beendet werden kann.



Nur dafür müssen endlich Inhalte in den Fokus rücken, verbunden mit Meinungen - nicht Stimmungen!



ICH will endlich mal Politiker aller Parteien in Debatten sagen hören: "Für mich ist Grundlage X wichtig. Da ich generell von Y überzeugt bin, habe ich die Meinung Z!"

ICH will dann sagen können: "Ich finde X überbewertet, Y halte ich für grundfalsch und das Z ist ja wohl ein schlechter Witz!"

Das wäre ein absoluter Fortschritt, derzeit kann ich keinem Politiker länger als 1 Minute zuhören, ohne mich zu ekeln, oder mich zu fragen, ob derjenige echt so frei von Fachwissen ist, oder ob er denkt, zuviel Inhalt könnte Wähler verschrecken.



Allerdings sehe ich (auch aufgrund der angesprochenen Ökonomisierung und Wertrationalisierung alles Menschlichen) eher das Gegenteil gegeben. Eine VerBILDlichung der Politik. Fette Überschriften und Bilder, anstelle von Begründungen, Erklärungen oder spürbare Auseinandersetzungen mit Sachthemen, Themenkomplexen, Menschen.
 
Der wirklich überwältigend hohe Stimmenanteil der Grünen hat natürlich schon mit den Ereignissen in Japan zu tun - auf den ersten Blick. Fukushima war ein Schock, auch für viele, die bisher das "Restrisiko" zu tragen bereit waren.



Dass die Grünen nun so viele Wähler für sich gewonnen haben, hat seinen Grund in der Glaubwürdigkeit, die sich die Grünen in Jahrzehnten in der Atom-Frage redlich verdient haben und mit der Kompetenz, die man ihnen diesbezüglich zuschreibt.



Einen anderen Punkt halte ich allerdings auch für immens wichtig: Mit den Grünen gibt es seit sehr langer Zeit, und vielleicht sogar zum ersten Mal, die große, berechtigte Hoffnung, dass es wirklich möglich ist, den Willen des Volkes gegen die Machtpolitker in Berlin durchzusetzen. Die Leute haben gemerkt, dass sie tatsächlich mit ihrer Stimme etwas erreichen können, dass sie Politik mitgestalten können in einer ganz zentralen Frage, die sie bewegt und in der sie sich von den Regierenden nicht ernst genommen fühlen. Auch deshalb sind wohl viele "Nichtwähler" dieses Mal zur Wahl gegangen.
 
Der wirklich überwältigend hohe Stimmenanteil der Grünen hat natürlich schon mit den Ereignissen in Japan zu tun - auf den ersten Blick. Fukushima war ein Schock, auch für viele, die bisher das "Restrisiko" zu tragen bereit waren.


Dass die Grünen nun so viele Wähler für sich gewonnen haben, hat seinen Grund in der Glaubwürdigkeit, die sich die Grünen in Jahrzehnten in der Atom-Frage redlich verdient haben und mit der Kompetenz, die man ihnen diesbezüglich zuschreibt.



Einen anderen Punkt halte ich allerdings auch für immens wichtig...


Ja, die Grünen sind in der Energiepolitik glaubwürdig. Allerdings nicht erst seit Fukushima, und ich glaube nicht daran, dass dieses Ereignis einen großen direkten Einfluß auf die Wahlergebnisse vom Sonntag hatte. Das kann daran liegen, dass ich Atomkraft schon länger kritisch gegenüberstehe, lässt sich aber mit Umfragen belegen, nach denen das Wahlergebnis der Grünen etwa da liegt, wo sie im letzten halben Jahr auch in Umfragen standen.

(Quelle: Wahlrecht.de)



Leider teile ich deinen zweiten Punkt nicht.

Die Grünen haben jetzt die Chance zu beweisen, dass sie anders sind. Ich befürchte, dass sie die grundsätzliche Hoffnung, eben keine Machtpolitiker zu sein, nicht erfüllen werden. Sie werden sicher einiges ändern, haben mit S21 und dem Atomausstieg allerdings Projekte vor sich, bei denen es schwer wird die Erwartungen "Urgrüner" zu erfüllen.

Ich muss mich der grundsätzlichen Analyse von Klinge anschliessen, diese Politiker- und Parteienverdrossenheit macht aber vor den Grünen keinen halt.

Kurz zusammengefasst für SPD und Grüne hat das auch Albrecht Müller von den NachDenkSeiten.
 
Dass die Grünen nun so viele Wähler für sich gewonnen haben, hat seinen Grund in der Glaubwürdigkeit, die sich die Grünen in Jahrzehnten in der Atom-Frage redlich verdient haben und mit der Kompetenz, die man ihnen diesbezüglich zuschreibt.


Die vielen Stimmen duerfen die Grünen allerdings nicht fälschlicherweise als Belohnung für bislang geleistete Arbeit sehen, sondern als Aufforderung in den nächsten Jahren erstklassige Politik zu leisten. Wird dieser Auftrag missverstanden wird der Wähler ihnen die Quittung geben - wie die FDP nun eindrucksvoll erleben durfte. Ärmel hochkrempeln und zeigen, was man draufhat!
 
JLeider teile ich deinen zweiten Punkt nicht.
Die Grünen haben jetzt die Chance zu beweisen, dass sie anders sind. Ich befürchte, dass sie die grundsätzliche Hoffnung, eben keine Machtpolitiker zu sein, nicht erfüllen werden. Sie werden sicher einiges ändern, haben mit S21 und dem Atomausstieg allerdings Projekte vor sich, bei denen es schwer wird die Erwartungen "Urgrüner" zu erfüllen.


Ich finde die Überlegungen und Schlussfolgerungen von Klinge auch zutreffend!



Mein 2. Punkt war ein anderer - es ging mir um die Wahlbeteiligung, um die Motivation v.a. auch der bisherigen Nichtwähler, sich diesmal zu beteiligen. Ich sehe den Grund für die Begeisterung, mit der die Grünen von so vielen gewählt wurden, darin, dass sie die Hoffnung vermitteln konnten, dass man mit seiner Stimme diesmal tatsächlich etwas bewirken, Politik wirklich einmal mitgestalten kann.



Ob das dann auch wirklich so kommt, bleibt natürlich abzuwarten. Aber zunächst mal haben sie motiviert und mobilisiert und gezeigt, dass es, wie Klinge sagt, vielfach nicht um Politik-und Demokratieverdrossenheit geht, sondern dass die Menschen des Parteienstreits und der Berufspolitiker überdrüssig sind.



Wer diesmal grün gewählt hat, der wusste, dass er mit seiner Stimme unmittelbar zu einem Politikwechsel beitragen wird - und genau das ist eingetroffen. Die FDP wird grün und grüner - dies ist schon ein unmittelbarer Erfolg der Mobilisierungskünste der Grünen!
 
Die vielen Stimmen duerfen die Grünen allerdings nicht fälschlicherweise als Belohnung für bislang geleistete Arbeit sehen, sondern als Aufforderung in den nächsten Jahren erstklassige Politik zu leisten. Wird dieser Auftrag missverstanden wird der Wähler ihnen die Quittung geben - wie die FDP nun eindrucksvoll erleben durfte. Ärmel hochkrempeln und zeigen, was man draufhat!


So ist es. Ich bezweifle zwar, dass die GRÜNEN ähnlich Abstürzen wie die 18%-Westerwelle-Partei, aber die Euphorie wird mit der Zeit in Regierungsverantwortung weichen - wie stark sich Ernüchterung einstellt bleibt abzuwarten. Ich (als Grünen Wähler in Hessen 2009) bin da eher skeptisch.



Danke, Günther Kastenfrosch für den NDS-Link! Interessanter Kommentar.Hier eine weitere linke Kritik an den (vermeintlich/ehemals) linken Parteien, besonders an der Partei die LINKE (PDL) - auch wieder mit sehr frustriertem/verbittertem Unterton: http://www.scharf-links.de/90.0.html?&tx_ttnewshttp://www.scharf-links.de/90.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=15395&tx_ttnews[backPid]=56&cHash=8db17c4c4b
 
Die CDU hat das große Problem, dass sie den Spagat zwischen katholischer Landbevölkerung und den bürgerlichen Nichtlinken in den Städten, die mehr oder weniger unreligiös bzw. Protestanten sind, hinbekommen muss.
Wo in deinem Raster bin dann ich einzuordnen, als "protestantische Landbevölkerung"?
 
So ist es. Ich bezweifle zwar, dass die GRÜNEN ähnlich Abstürzen wie die 18%-Westerwelle-Partei, aber die Euphorie wird mit der Zeit in Regierungsverantwortung weichen - wie stark sich Ernüchterung einstellt bleibt abzuwarten. Ich (als Grünen Wähler in Hessen 2009) bin da eher skeptisch.


Die Skepsis ist sicher angebracht. Sie sollte allerdings nicht zur kompletten Enttäuschung und schnellen Abwendung führen. Jedem Wähler sollte klar sein, dass die von ihm gewählte Partei ihr Programm niemals 1:1 umsetzen kann. Dies geht alleine schon deshalb nicht, weil in den allermeisten Fällen Koalitionen eingegangen werden müssen.



Konkret bedeutet dies, dass - bei "naiver" Erwartungshaltung - die Enttäuschung mancher Grünenwähler z. B. in BaWü vorprogrammiert ist.

Andererseits ist aber auch erfreulich, dass - bei denjenigen, die bei einer grün-roten oder rot-grünen Regierung den Untergang des Abendlandes befürchten - dieser ausbleiben wird.
 
Dieser Kommentar hier bringt meiner Meinung nach den Widerspruch zwischen Grün wählen und wirklich konsequent grün sein auf den Punkt (nicht durch den Titel abschrecken lassen):



http://www.sueddeutsche.de/kultur/zum-siegeszug-der-gruenen-die-stunde-der-heuchler-1.1078968http://www.sueddeutsche.de/kultur/zum-siegeszug-der-gruenen-die-stunde-der-heuchler-1.1078968




Treffender kann mans in meinen Augen nicht formulieren. Aus diesen Gründen werden die Grünen für mich immer unwählbar sein, weil sie den perseonifizierten Widerspruch zwischen programmatischem Anspruch und Machtpolitik darstellen und das niemals werden überbrücken können. Meiner Meinung nach wählen viele Menschen Grün, um ihr Gewissen zu beruhigen, ähnlich wie man alte Brillen oder Geld nach Afrika spendet. Dass man, wenn man konsequent grün leben will, auf viele Annehmlichkeiten verzichten müsste, wird von vielen gerne verdrängt.






P.S.: Diese Widersprüche existieren tatsächlich. Am Samstag hab ich beim Einkaufen auf dem Supermarktparkplatz einen JAGUAR gesehen. Aufkleber auf dem Kofferraum: "Atomkraft nein danke!"
 
Dieser Kommentar hier bringt meiner Meinung nach den Widerspruch zwischen Grün wählen und wirklich konsequent grün sein auf den Punkt (nicht durch den Titel abschrecken lassen):


http://www.sueddeutsche.de/kultur/zum-siegeszug-der-gruenen-die-stunde-der-heuchler-1.1078968http://www.sueddeutsche.de/kultur/zum-siegeszug-der-gruenen-die-stunde-der-heuchler-1.1078968




Treffender kann mans in meinen Augen nicht formulieren. Aus diesen Gründen werden die Grünen für mich immer unwählbar sein, weil sie den perseonifizierten Widerspruch zwischen programmatischem Anspruch und Machtpolitik darstellen und das niemals werden überbrücken können. Meiner Meinung nach wählen viele Menschen Grün, um ihr Gewissen zu beruhigen, ähnlich wie man alte Brillen oder Geld nach Afrika spendet. Dass man, wenn man konsequent grün leben will, auf viele Annehmlichkeiten verzichten müsste, wird von vielen gerne verdrängt.






P.S.: Diese Widersprüche existieren tatsächlich. Am Samstag hab ich beim Einkaufen auf dem Supermarktparkplatz einen JAGUAR gesehen. Aufkleber auf dem Kofferraum: "Atomkraft nein danke!"


Altbekanntes Problem... vor Bio Supermärkten stehen die dicksten Karren...
 
Ich verstehe diese Art der Argumentation nicht.



Muss ich aus der katholischen Kirche austreten, weil ich Sünden begehe?



Warum soll ein Jaguar-Fahrer nicht gegen Atomkraft sein können? Weil sein Hobel unverschämt viel Sprit verbraucht?



Dreimal "nein".
 
Dieser Kommentar hier bringt meiner Meinung nach den Widerspruch zwischen Grün wählen und wirklich konsequent grün sein auf den Punkt


Nun, nicht jeder der CDU wählt geht Sonntags in die Kirche und nicht jeder, der SPD wählt hilft der Omma über die Straße...den gleichen Artikel hätte man über jede andere Partei auch schreiben können finde ich.
 
P.S.: Diese Widersprüche existieren tatsächlich. Am Samstag hab ich beim Einkaufen auf dem Supermarktparkplatz einen JAGUAR gesehen. Aufkleber auf dem Kofferraum: "Atomkraft nein danke!"


Naja, es soll auch schon bekennende Konservative gegeben haben, die außerehelichen Geschlechtsverkehr hatten. Auch wenn man's ihnen eigentlich nicht wirklich zutraut.
 
Nun, nicht jeder der CDU wählt geht Sonntags in die Kirche und nicht jeder, der SPD wählt hilft der Omma über die Straße...den gleichen Artikel hätte man über jede andere Partei auch schreiben können finde ich.



Naja, es soll auch schon bekennende Konservative gegeben haben, die außerehelichen Geschlechtsverkehr hatten. Auch wenn man's ihnen eigentlich nicht wirklich zutraut.




sehe ich ähnlich, die spd hat ihre sozialen grundsätze unter schröder massiv verletzt, und dass cdu- und csu-politiker die hochgelobten konservativen werte für sich selbst offenbar als nicht ganz so wichtig betrachten, darf man regelmäßig bewundern. dass ein jaguar auf dem supermarktparkplatz da der große beweis für die grünen umweltsünder sein soll, überzeugt mich nicht so ganz.
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Aus dem Artikel spricht ziemlich viel Frust über den Machtverlust von schwarz-gelb. Bisschen weltfremd, 100% Umweltkompatibilät in sämtlichen Lebensbereichen von den Grünen-Wählern zu verlangen - als ob Schwarz- und Gelb-Wähler jeweils mit allen Parteiprogrammpunkten übereinstimmen geschweige denn diese leben. Wenn jeder Grünen-Wähler auch nur in Teilbereichen etwas zum Umweltschutz beiträgt, dann ist das schon ein guter Anfang. Und wenn vor allem die Entwicklung weg von der Atomenergie forciert wird, dann hat der Wahlsieg der Grünen seinen vorläufigen Hauptzweck schon erfüllt.
 
Hilfe! Anscheinend hat jetzt die Kernschmelze just zwischen den beiden Ohren des CDU-Generalsekretärs eingesetzt!
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CDU erklärt Atomkraft zum Erbe Helmut Schmidts


SPD-Altkanzler Schmidt habe die Kernenergie nach Deutschland geholt, sagt CDU-Generalsekretär Gröhe. Franz Josef Strauß hätte dagegen auf skeptische Bürger gehört.


Link zum betr. Artikel: http://www.welt.de/politik/deutschl...laert-Atomkraft-zum-Erbe-Helmut-Schmidts.htmlhttp://www.welt.de/politik/deutschland/article13005691/CDU-erklaert-Atomkraft-zum-Erbe-Helmut-Schmidts.html
 
Boah... wie krass sind die im Moment denn drauf???? Diese verzweifelte rumlügerei und Geschichtsverdreherei ist ja kaum auszuhalten...

Schön auch heute morgen in der Phoenix Runde wo sich fast alle einig waren, dass die FDP ihre jungen Leute dranlassen sollte... Als Beispiele wurden Lindner und Rösler genannt... wenn das die Zukunft der FDP sein sollte finden wir sie bald unter "Sonstige Parteien" wieder...

Grad der Lindner... Er ist vor allem laut, das hat er wohl von seinem Chef gelernt, aber inhaltlich eine echte Niete...



€: Aus dem Welt- Artikel: "Wir haben 200.000 Stimmen in Baden-Württemberg hinzugewonnen. Dies gelang vor allem im ländlichen Bereich. Die Grünen hingegen gewinnen in Universitätsstädten, in denen Unionspolitik dazu geführt hat, dass es dort Weltklasse-Universitäten gibt. " Was will er uns damit sagen? Dass vor allem gebildete Bürger mit Weitblick für den Atomausstieg sind? Oder dass sich die Union ihr eigenes Grab geschaufelt hat...
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)) CDU also doch als Arbeiter und Bauern Partei???
 


Der Ex-Kanzler äußert sich ja nur in absoluten Ausnahmefällen zur aktuellen Politik, aber hier hätt ich gern ein Statement!
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Wobei ihndas wahrscheinlich nur peripher tangiert.
 
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