Umfragen zufolge könnte die rechtsextreme NPD in Mecklenburg-Vorpommern in den Landtag einziehen. Das wird auch von der Wahlbeteiligung abhängen. Ist sie gering, haben kleine Parteien bessere Chancen. Wenn die Partei bei der Landtagswahl den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde schafft, wäre Mecklenburg-Vorpommern das derzeit vierte Bundesland mit rechtsextremen Abgeordneten im Landtag. In Berlin haben NPD und Republikaner Umfragen zufolge Chancen auf den Einzug in Bezirksparlamente, weil dort eine Sperrklausel von lediglich drei Prozent gilt.
Es wird in Mecklenburg-Vorpommern eine eher schlechte Wahlbeteiligung erwartet, weil zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung 1990 die Landtags- nicht mit der Bundestagswahl zusammenfällt. Die Legislaturperiode umfasst im Ostseestaat nämlich nicht fünf, sondern nur vier Jahre - 1994, 1998 und 2002 konnten daher die Landtagswahlen zeitgleich mit der Bundestagswahl abgehalten werden. Da aber die letzte Bundestagswahl (in Folge von Schröders verlorener Vertrauensfrage) bereits 2005 stattfand, ist diesmal ein weiterer Urnengang erforderlich. Dies könnte zur Folge haben, dass das allgemeine Interesse an der Wahl gering ausfällt. Dies wiederum nützt den Rechtsextremen, da diese ihre Anhänger recht gut mobilisieren können und voraussichtlich größtenteils wählen gehen werden.
Ihre jüngsten Erfolge feierten Rechtsextremisten 2004 in Sachsen (NPD) und Brandenburg (DVU). Bei den Wahlen im März dieses Jahres in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt kamen alle Rechtsradikalen zusammengenommen nur auf jeweils rund drei Prozent. Bei der Bundestagswahl 2005 sammelte die NPD 1,6 Prozent der Stimmen. Die am 17. September in Berlin mit der NPD konkurrierenden Republikaner kamen auf 0,6 Prozent. Ihre letzten Landtagssitze verloren sie 2001 in Baden-Württemberg. In Mecklenburg-Vorpommern scheiterten die Rechten bei allen vier voraus gegangenen Landtagswahlen: 1994 erreichten die Republikaner 1,0 Prozent, 1998 kam die DVU auf 2,9 Prozent und 2002 die damalige Schill-Partei auf 1,7 Prozent der Stimmen.
Derzeit sind Rechtsextreme in folgenden Landesparlamenten vertreten:
- In der Bremischen Bürgerschaft ist die Deutsche Volksunion (DVU) seit 1999 präsent, allerdings nur mit einem von 83 Abgeordneten. Wegen getrennter Sperrklauseln im Land genügten bei der letzten Wahl 7,1 Prozent der Stimmen in Wahlbereich Bremerhaven.
- In Brandenburg schaffte die DVU 1999 auf Anhieb 5,3 Prozent und damit mit 5 Abgeordneten den Sprung in den Landtag. Bei der letzten Wahl im September 2004 steigerte sich die Partei auf 6,1 Prozent und stellt seither sechs der insgesamt 88 Parlamentarier im Potsdamer Landtag.
- Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) war ab 2004 zunächst mit 12 Abgeordneten im sächsischen Landtag präsent, im Dezember 2005 verließen drei Parlamentarier die Fraktion. Bei der Wahl am 19. September 2004 hatte die NPD 9,2 Prozent der Stimmen (plus 7,8 ) gewonnen.
Der Erfolg der NPD in Sachsen weckte Erinnerungen an das Abschneiden der DVU bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 1998. Damals hatte die Partei des Münchner Verlegers Gerhard Frey auf Ängste und Unzufriedenheit der Bürger gesetzt und war auf spektakuläre 12,9 Prozent der Stimmen gekommen. Es war das bislang beste Ergebnis einer rechtsextremen Partei bei einer deutschen Nachkriegs-Landtagswahl. (dpa)
Quelle: http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1158296790489.shtmlhttp://www.rundschau-online.de/html/artikel/1158296790489.shtml
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Es wird in Mecklenburg-Vorpommern eine eher schlechte Wahlbeteiligung erwartet, weil zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung 1990 die Landtags- nicht mit der Bundestagswahl zusammenfällt. Die Legislaturperiode umfasst im Ostseestaat nämlich nicht fünf, sondern nur vier Jahre - 1994, 1998 und 2002 konnten daher die Landtagswahlen zeitgleich mit der Bundestagswahl abgehalten werden. Da aber die letzte Bundestagswahl (in Folge von Schröders verlorener Vertrauensfrage) bereits 2005 stattfand, ist diesmal ein weiterer Urnengang erforderlich. Dies könnte zur Folge haben, dass das allgemeine Interesse an der Wahl gering ausfällt. Dies wiederum nützt den Rechtsextremen, da diese ihre Anhänger recht gut mobilisieren können und voraussichtlich größtenteils wählen gehen werden.
Ihre jüngsten Erfolge feierten Rechtsextremisten 2004 in Sachsen (NPD) und Brandenburg (DVU). Bei den Wahlen im März dieses Jahres in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt kamen alle Rechtsradikalen zusammengenommen nur auf jeweils rund drei Prozent. Bei der Bundestagswahl 2005 sammelte die NPD 1,6 Prozent der Stimmen. Die am 17. September in Berlin mit der NPD konkurrierenden Republikaner kamen auf 0,6 Prozent. Ihre letzten Landtagssitze verloren sie 2001 in Baden-Württemberg. In Mecklenburg-Vorpommern scheiterten die Rechten bei allen vier voraus gegangenen Landtagswahlen: 1994 erreichten die Republikaner 1,0 Prozent, 1998 kam die DVU auf 2,9 Prozent und 2002 die damalige Schill-Partei auf 1,7 Prozent der Stimmen.
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- Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) war ab 2004 zunächst mit 12 Abgeordneten im sächsischen Landtag präsent, im Dezember 2005 verließen drei Parlamentarier die Fraktion. Bei der Wahl am 19. September 2004 hatte die NPD 9,2 Prozent der Stimmen (plus 7,8 ) gewonnen.
Der Erfolg der NPD in Sachsen weckte Erinnerungen an das Abschneiden der DVU bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 1998. Damals hatte die Partei des Münchner Verlegers Gerhard Frey auf Ängste und Unzufriedenheit der Bürger gesetzt und war auf spektakuläre 12,9 Prozent der Stimmen gekommen. Es war das bislang beste Ergebnis einer rechtsextremen Partei bei einer deutschen Nachkriegs-Landtagswahl. (dpa)
Quelle: http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1158296790489.shtmlhttp://www.rundschau-online.de/html/artikel/1158296790489.shtml
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