Jaras Abschied - Presseberichte

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Teufelsanbeterin

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Aufrecht und ungeliebt

Von Horst Konzok



Im Fußballgeschäft gibt es nichts, was es nicht gibt. Trainer Kurt Jara, dessen Vertragsverlängerung bis Samstag nur Formsache war, stürzte beim Bundesligisten FC Kaiserslautern nicht über sportlichen Misserfolg. Er bekam frühzeitig die Arbeitspapiere, weil er sich nach der 0:2-Niederlage gegen Hannover 96 zu einer obszönen Geste gegenüber einigen wenigen Fans hinreißen ließ. Diese Minderheit hat sein Ausrasten provoziert und ihr Ziel erreicht: Kurt Jara ist weg. Er ging, wie er ist: aufrecht - durch den Hauptausgang des Fritz-Walter-Stadions.





Die Angst, Jara nach den Vorfällen einem Spießrutenlauf auszusetzen, hat FCK-Vorstandschef René C. Jäggi zur sofortigen Trennung von dem erfolgreichen Trainer veranlasst. Der 54-Jährige steht für die sportliche Rettung des FCK im Jahr 2004, er steht für die erfolgreiche Zäsur in der laufenden Saison. Der ehrliche Arbeiter mit der Bierruhe aber war dünnhäutiger, als es bei dem Dickhäuter aus Österreich zu vermuten war. Es tat ihm weh, dass sein erfolgloser Vorgänger Erik Gerets als Volksheld gefeiert wurde, er selbst aber nur schwer Akzeptanz bei den FCK-Anhängern fand.





Mit der Interimslösung Hans-Werner Moser geht der FCK einen risikolosen Schritt: Hat der bisherige Amateur-Coach Erfolg, wird er zum Bundesliga-Trainer befördert. Wenn nicht, tritt er zurück ins zweite Glied. Der neue Chef könnte dann Bruno Labbadia heißen. Der galt schon im heißen Herbst als mögliche Lösung.





FCK-Trainer Jara verlor nach Schmähungen die Nerven, verkündete seinen Abschied und musste gestern gehen.









Quelle:

Publikation: DIE RHEINPFALZ
 
„Bei mir ist etwas zerbrochen"

FUSSBALL: Kurt Jara bittet FCK-Fans um Entschuldigung fürs Ausrasten



KAISERSLAUTERN (zkk). Gestern Nachmittag ist die Ära von Trainer Kurt Jara (54) beim Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern jäh zu Ende gegangen. Der bis 30. Juni 2005 laufende Vertrag des Cheftrainers und der Kontrakt seines Assistenten Manfred Linzmaier (42) wurden mit sofortiger Wirkung aufgelöst. FCK-Amateurtrainer Hans-Werner Moser (39) übernimmt heute (9.30 Uhr) bis zum Saisonende als Interimstrainer das Kommando.





Am Dienstagabend sagte Jara Nein zur Vertragsverlängerung beim FCK. „Es tut weh, aber ich glaube, es ist für beide Seiten das Beste", begründete der 54-Jährige gestern Mittag.





Die Schmähungen seiner Person nach dem 0:2 gegen Hannover 96 durch eine Minderheit und „mein Ausrasten, als ich ihnen den berühmten Finger gezeigt habe", nennt der Österreicher als ausschlaggebende Gründe: „Ich habe mich nach den Beschimpfungen zu diesem Ausraster hinreißen lassen. Das ist mir noch nie passiert, da sieht man, welche Emotionen das bei mir ausgelöst hat." Der Coach beteuert, nur einige Schreihälse gemeint zu haben: „Sollte sich jemand anderes getroffen fühlen, so möchte ich mich dafür entschuldigen. Viele haben mich immer unterstützt, denen gebührt mein Dank."





Nach dem Vormittagstraining informiert er die Mannschaft vom Entschluss zu gehen, zeigt sich aber noch fest entschlossen, die Saison zu Ende zu bringen. „Ich muss es aber akzeptieren, wenn der Vorstand mich beurlaubt", sagt Jara mittags vielsagend-vielahnend vor dem Krisengipfel mit René C. Jäggi. „Den UI-Cup zu erreichen, wäre der schönste Abschied für mich", orakelt Jara um 12.15 Uhr. Zwei Stunden später ist er beurlaubt.





„Am Samstag, da ist innerlich etwas bei mir zerbrochen", beschreibt Jara, wie sehr ihn die Negativreaktionen getroffen und verletzt haben. Nach neun Heimspielen ohne Niederlage haben ihn die ,,Jara raus"-Rufe unerwartet und überaus schwer getroffen. „Im Herbst, als wir Tabellenletzter waren, da habe ich das verstanden", sagt der bisherige FCK-Trainer: „Ich kann das aber nicht nach jeder Niederlage akzeptieren. Ich will mir das auch nicht noch weiter antun. Das ist nicht die Basis, um erfolgreich zu arbeiten."





„Meine Entscheidung zu gehen, hat absolut nichts mit der Mannschaft zu tun, auch nicht mit dem neuen Vertrag und den Finanzen. Das war absolut korrekt. Wir waren kurz davor, zu unterschreiben", gibt Jara zu Protokoll. Er versichert: „Ich habe kein anderes Angebot."





„Der Samstag, das war nur der Tropfen auf den heißen Stein", glaubt Jara-Assistent Manfred Linzmaier, der am 3. Februar 2004 mit dem Cheftrainer kam und gestern mit ihm gehen musste. „Der Trainer hat gute Arbeit geleistet, er kennt die Mannschaft in- und auswendig. Ich bedaure seine Entscheidung sehr", sagt Kapitän Timo Wenzel. Ingo Hertzsch: „Schlimm, dass der Mob so sein Ziel erreicht hat. Ich bedaure sehr, dass Kurt Jara geht. Jetzt kommt ein neuer Trainer und wir fangen wieder bei null an."







Quelle:

Publikation: DIE RHEINPFALZ
 
Der Hintergrund

Den leidenden Leitenden Angestellten „erlöst"

FUSSBALL: FCK-Profis bedauern die Trennung und würdigen Jaras Arbeit und Menschlichkeit - Jäggi ermutigt Moser



Der Wunschtrainer der Fans des 1. FC Kaiserslautern ist er nie gewesen: Kurt Jara, der Realo auf der Trainerbank. So plötzlich sein Engagement im Februar 2004 beginnt, so plötzlich ist es gestern beendet worden.





Jara, zwei Tage nach einer 0:4-Pleite des Hamburger SV beim 1. FC Kaiserslautern am 22. Oktober 2003 als HSV-Trainer gefeuert, übernimmt als Nachfolger des erfolglosen Volkshelden Erik Gerets den Trainer-Job in der Pfalz. Die Mission Klassenerhalt gelingt - auch weil es der Österreicher schafft, die sich in Auflösung befindliche Mannschaft hinter sich zu scharen. Der menschliche Facharbeiter kommt an. Aber nur intern.





Die Krisen übersteht Jara im Amt. Sein Schulterschuss mit der Mannschaft funktioniert: Sie ist dankbar für die lange Leine. Am vorletzten Spieltag der letzten Saison aber kommt es „auf Schalke" zur Busblockade durch FCK-Fans, und Jara flippt aus: „Fragt den Bühler und den Jäggi, die haben die Spieler geholt!" Eine Woche später feiern Jara und Jäggi gemeinsam den Klassenerhalt des FCK. Die Zäsur im Kader löst Euphorie aus, nach dem Fehlstart in die neue Saison aber steht Jara wiederholt auf der Kippe, „Jara raus", schallt es immer lauter auf dem Betzenberg. Am 31. Oktober 2004 ist seine Entlassung nach 79 Minuten faktisch besiegelt, der FCK liegt 0:1 gegen Bielefeld zurück. Dann wendet Selim Teber mit einem Doppelschlag das Blatt. Eine Erfolgsserie folgt, Kurt Jara soll verlängern.





Am Sonntag geht"s wieder gegen Bielefeld - in der Schüco-Arena sitzt Hans-Werner Moser als Interimstrainer auf der FCK-Bank. „Ich bin hier Zuhause, ich habe für diesen Verein geschwärmt, gespielt, ich arbeite hier, ich kenne das Umfeld. Ich bin dankbar, dass man mir die Chance gibt", äußert Moser. Der gebürtige Kuseler absolvierte 281 Bundesligaspiele, 115 im Dress des FCK. Einen Assistenten aus dem eigenen „Stall" darf sich der Fußball-Lehrer auswählen. Jäggi: „Moser trägt die volle Verantwortung."





„Ich habe hier alle meine Ziele, die ich vorgegeben habe, erreicht. Den Klassenerhalt und die 40 Punkte, die werden wir bei sieben ausstehenden Spielen auch schaffen", bilanziert Kurt Jara. „Wenn andere Leute aber Erwartungen bei den Fans wecken und denen mit ihrer Leistung nicht gerecht werden, dann sollen sich die Zuschauer an die halten", wiederholt der Trainer die Kritik an Ciriaco Sforza.





„Schade! Besonders, wenn man den Grund der Trennung sieht. Er geht wegen Nichts - oder wegen einiger schreiender Schwachköpfe! Wir haben sehr gut mit dem Trainer zusammengearbeitet. Wir verlieren einen der wenigen, der noch sehr menschlich ist", bedauert FCK-Profi Thomas Riedl.





Kurt Jara wollte die letzten sieben Spiele noch durchziehen. Der Vorstandsvorsitzende hat anders entschieden. Am Nachmittag sind die Verträge des Cheftrainers und seines Assistenten vorzeitig aufgelöst worden. Heute Morgen will sich Jara verabschieden.





„Herr Jara hat einen Top-Job gemacht", anerkennt Jäggi dankbar, lastet dem oft leidenen Leitenden Angestellten aber an, bisweilen auch zu dünnhäutig reagiert zu haben. Jäggi: „Viele hier haben ihn verkannt."





Seit gestern ist Jäggi auf Trainersuche. Namen kursieren: Labbadia, Toppmöller, Wolf, Schupp, Kohler. „Wenn Moser Erfolg hat, kann man nichts ausschließen", ermutigt der Vereinschef den Interimstrainer. (zkk)









Quelle:

Publikation: DIE RHEINPFALZ
 
Einvernehmliche Trennung



Konflikte mit Fans und Spielern.















Der deutsche Bundesligaklub 1. FC Kaiserslautern und Trainer Kurt Jara haben sich am Mittwoch mit sofortiger Wirkung getrennt.



Wie der Klub mitteilte, hätten sich der Vorstandsvorsitzende Rene C. Jäggi und der 54-jährige Tiroler (seit Februar 2004 im Amt) auf diese "einvernehmliche Lösung" nach zwei Gesprächen geeinigt.





Jäggi will "Spannung" aufrechterhalten





Jäggi begründete den Trainerwechsel: "Ich bin überzeugt, dass mit dieser Personalentscheidung bei der Mannschaft die Spannung in den verbleibenden Spielen aufrechterhalten wird." Die Zielsetzung des Klubs, den UI-Cup zu erreichen, soll gewahrt bleiben.





Zuletzt nahmen die Spannungen zwischen Jara und den Kaiserslautern-Fans sowie einigen Spielern wieder zu.





Verschiedene Aspekte





Der Tiroler wollte die Gründe für seinen Abschied aus Kaiserslautern nicht genauer definieren. Es gebe verschiedene Aspekte, "die ein Arbeiten in der Form, die mir vorschwebt, in der Zukunft nicht möglich machen".





Jara hatte schon zuvor angedeutet, seinen Vertrag nach Saisonende nich zu verlängern. "Ich hatte mich dazu entschlossen, das vom FCK unterbreitete, auch in finanzieller Hinsicht faire Angebot nicht anzunehmen", erklärte der ehemalige Tirol-Meistermacher nun auch öffentlich am Mittwoch.





Der Klub unter dem Vorsitz von Jäggi zog daher mit sofortiger Wirkung die Konsequenzen und trennte sich von dem Österreicher.





Probleme mit Fans und Spielern





Jara hatte von Beginn seiner Amtstätigkeit einen "Kleinkrieg" mit einigen Fangruppen, die immer wieder Jaras Rauswurf forderten.





Nach der 0:2-Heimniederlage am Samstag gegen Hannover 96 hatte sich Jara mit den Anhängern und mit Spielmacher Ciriaco Sforza angelegt, der die UEFA-Cup-Teilnahme als Saisonziel ausgegeben hatte, was Jara als unrealistisch ansah.





"Ich verstehe nicht, warum immer der Trainer in der Kritik stehen muss", meinte Jara letzten Samstag sichtlich enttäuscht. Der Zorn der Zuschauer "sollte sich gegen die Spieler richten, die solche Euphorie schüren", war Jara frustriert.





Aufwärtstrend





Jara hatte vor 14 Monaten beim FCK die Nachfolge von Erik Gerets angetreten. Damals befanden sich die Pfälzer auf dem 16. Tabellenplatz und in akuter Abstiegsgefahr. Jara schaffte die Wende zum Klassenverbleib.





In der laufenden Saison verbesserte sich der FCK nach enttäuschendem Saisonstart ins Mittelfeld.





Auch Linzmaier muss gehen





Auch Jaras Kotrainer Manfred Linzmaier wird den Verein verlassen. Amateur-Coach Hans-Werner Moser übernimmt als Interimstrainer das Team des Tabellenelften.







Quelle: Orf-sport
 
Jara wirft das Handtuch



ÖFB-Teamchefposten kein Thema.













Der deutsche Bundesligist 1. FC Kaiserslautern und Trainer Kurt Jara haben sich am Mittwoch mit sofortiger Wirkung getrennt.



Diese einvernehmliche Lösung wurde laut offizieller Klubmitteilung getroffen, nachdem der 54-jährige Tiroler seine Entscheidung bekannt gegeben hatte, seinen mit Saisonende auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern.





Amtsmüder Jara





"Der mir vorgelegte Vertrag war finanziell in Ordnung. Aber ich habe einfach nicht mehr die Kraft, mich gegen eine Minderheit zu stemmen, die permanent gegen mich ist", erklärte Jara, der sich in der Partie letzten Samstag wegen der provozierenden Sprechchöre zu einer abfälligen Geste Richtung Fans hinreißen ließ.





"Leider ist mir das passiert, dafür entschuldige ich mich vor allem bei den Fans, die damit gar nichts zu tun hatten und von denen ich bei meiner Arbeit auch sehr unterstützt worden bin", sagte Jara.





Nach neun Heimspielen ohne Niederlage hatte es für Kaiserslautern am vergangenen Samstag auf dem Betzenberg eine 0:2-Heimschlappe gegen Hannover gesetzt, worauf Jara wieder Zielscheibe von Schmährufen eines Teils der Fans wurde.





Ziele erreicht, Probleme mit Sforza





Mit seiner Performance in der Pfalz war der Tiroler zufrieden. "Ich habe die geforderten Ziele immer erreicht, das wurde mir auch von der Vereinsführung bestätigt", meinte Jara, der nach eigenen Angaben mit der Mannschaft hervorragend auskam. "Das Verhältnis war absolut intakt."





Allerdings hatte es zuletzt Differenzen mit Spielmacher Ciriaco Sforza gegeben, der das Erreichen eines UEFA-Cup-Platzes als Ziel ausgegeben hatte, was bei Jara Unverständnis auslöste.





Alles möglich - bis auf Teamchef





Der frühere Tiroler Meistermacher, der in der deutschen Bundesliga zuvor schon den Hamburger SV betreut hatte, wird seine Zelte in der Pfalz schön langsam abbrechen und demnächst mit seiner Frau nach Innsbruck reisen.





Nun wartet er auf neue Angebote. "Ich bin für alles offen, schaue einmal, was auf mich zukommt."





Nur ein Engagement als Teamchef wollte Jara kategorisch ausschließen. "Wir haben einen Teamchef, daher verschwende ich im Moment überhaupt keinen Gedanken daran. Wir haben nach wie vor die Chance, zur WM zu fahren, also sollte man Krankl in Ruhe arbeiten lassen", erklärte der Coach, der sich am Donnerstag von der Mannschaft verabschiedet.







Quelle: ORF-Sport
 
und, entschuldigen sich die arschlöscher, die ösi schwein gerufen haben auch?

denen sollte man wirklich die dauerkarte entziehen, ist vereinsschädigendes verhalten.
 
FCK: Labbadia heißer Kandidat







Labbadia erzielte in 67 Spielen für den FCK 20 Tore







Kaiserslautern - Unversehens ist Bruno Labbadia zur äußerst gefragten Person geworden.



Nach dem vorzeitigen Abgang von Coach Kurt Jara beim Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern gilt der zweimalige Nationalspieler als heißester Kandidat auf die Nachfolge des Österreichers ab der kommenden Saison.



Labbadia, der den Aufsteiger Darmstadt auf den vierten Tabellenplatz geführt hat, ist das unangenehm.



Publikumsliebling am Betzenberg



Der 39-Jährige befürchtet Auswirkungen auf die Leistung seines Teams. "Ich will keine Diskussion haben, denn meine Mannschaft ist mir momentan am wichtigsten", sagte der frühere Torjäger, der zwischen 1988 und 1991 für die "Roten Teufel" stürmte und in 67 Spielen 20 Tore erzielte.



In dieser Zeit wurde Labbadia Deutscher Meister und Pokalsieger mit den Pfälzern. Nicht zuletzt seine damalige Rolle als Publikumsliebling würde für ihn sprechen. Vor allem auch deshalb, weil Jara unter anderem an seinem schlechten Verhältnis zu den Fans gescheitert ist.



Aktuell:



Stuttgart - Schalke

1 2.25

0 3.35

2 2.80





Hamburg - Bremen

1 2.35

0 3.35

2 2.65





Einsatz €

Quote 0,00





Gewinn 0,00





Jetzt wetten!









Doch Labbadia bleibt zurückhaltend. "Zu den Vereinen, bei denen man Erfolg hatte, gibt es natürlich ein besonderes Verhältnis. Aber man muss als Trainer auch Qualität haben. Allein die Tatsache, dass man da schon mal gespielt hat, nützt nichts", meinte der Coach.



"Natürlich kann ich mir vorstellen, die Leiter hochzugehen"



Völlig abwegig ist das ganze aber nicht. "Natürlich kann ich mir vorstellen, die Leiter hochzugehen. Es ist in gewisser Weise auch sehr schön, gehandelt zu werden. Aber für mich zählt derzeit nur 98."



Labbadia betont: "Ich habe zum jetzigen Zeitpunkt keinen Kontakt und werde mich nicht an Spekulationen beteiligen."



Jaras Abschied



Kurt Jara verabschiedete sich am Donnerstagmorgen von der Mannschaft.



Um 9.17 Uhr fuhr Jara ein letztes Mal auf dem Betzenberg vor, bevor Interimscoach Hans-Werner Moser um 9.44 Uhr das Training bei nasskaltem Fitz-Walter-Wetter vor nur einem Dutzend Kiebitzen mit einer kurzen Ansprache im Kreis der Profis eröffnete. Kurz nach 11.00 Uhr war die erste Einheit in der Ära nach Jara beendet.



"Es war viel Elan drin"



"Es war so, wie ich mir das vorgestellt habe. Es war viel Elan drin", sagte Moser nach der ersten Einheit und machte sich sogar leichte Hoffnungen auf ein längeres Engagement bei dem Klub, für den er zwischen 1980 und 1988 die Stiefel geschürt hat:



"Ich habe mit Herrn Jäggi gesprochen. Ich weiß, was der Verein will, und sicher besteht auch eine Chance für mich."



Mosers Chance



Auch die Profis trauen Moser den Sprung zum Chef zu. "Es gibt genügend Beispiele aus den letzten Jahren, wo der Übergangstrainer dann Cheftrainer wurde. Es ist seine Chance. Er macht einen sehr guten Eindruck, und wir werden versuchen, ihm die Sache zu erleichtern", sagte Torjäger Ioannis Amanatidis.



Erste Bewährungsprobe für Moser ist das Spiel am Sonntag in Bielefeld



Klubchef Rene C. Jäggi, der noch einmal verdeutlichte, dass Jara bis Saisonende hätte bleiben können, wenn er es gewollt hätte, schließt ein Dauerlösung mit Moser nicht aus.



"Wir haben eine Liste mit Leuten im Kopf, werden Gespräche führen und im Mai oder Juni eine Entscheidung fällen. Wir haben Hans-Werner Moser gesagt, dass wir einen Traine suchen, er aber seine Chance hat. Alles andere wäre unfair."
 
Sforza und Basler haben mich fertiggemacht



Von THOMAS SULZER



Erst beim HSV, jetzt in Lautern gescheitert: Trainer Kurt Jara mit seinem Star Sforza, dem er schwere Vorwürfe macht



Gestern morgen verabschiedete sich Kurt Jara (54) von Lauterns Mannschaft.



BILD: Herr Jara, niemand versteht, daß Sie aufgehört haben...



Kurt Jara: „Obwohl ich Erfolg hatte, mußte ich ständig kämpfen. Ich muß nicht unbedingt geliebt werden, aber ich möchte akzeptiert werden. Noch einmal so ein Jahr wollte ich mir hier deshalb nicht antun.“



BILD: Sind Sie zu dünnhäutig, wie FCK-Boß Jäggi behauptet? Die ,Jara-raus‘-Rufe kamen doch von einer Minderheit.



Jara: „Das weiß ich auch. Die Geste mit dem Stinkefinger hat genau meinen Seelenzustand wiedergegeben. Ich konnte nicht mehr, ich war total kaputt.“



BILD: Von nur einer Niederlage mit anschließenden Beschimpfungen von einem Bruchteil der Fans?





Jara: „Es sind ja noch andere Dinge in letzter Zeit vorgefallen.“



BILD: Was meinen Sie?



Jara: „Ich wurde in den letzten Tagen ständig kritisiert. Erst das Theater mit dem Basler-Abschiedsspiel, wo ich tagelang angefeindet wurde, weil ich niemanden aus der Mannschaft abstellte. Wenn man das stündlich im Radio hört, ist es nicht schön.“



BILD: Aber war es nicht auch unklug, keine Profis für dieses Spiel abzustellen?



Jara: „Ich würde es wieder so machen, weil ich nicht früh genug davon wußte, daß ich Spieler abstellen soll. Ansonsten wäre das kein Problem gewesen.“



BILD: Zweiter Brennpunkt waren die Äußerungen von Ciri Sforza über den UEFA-Cup.



Jara: „Indirekt bin ich über ihn gestolpert. Er redete ständig vom Erreichen des UEFA-Cups. Das waren populistische Sätze, die in der Öffentlichkeit gut ankommen, aber völlig unnötig Druck aufgebaut haben.“



BILD: Muß man das als Profi-Trainer nicht aushalten können?



Jara: „Ich glaube, daß mit dieser Mannschaft der UI-Cup das Höchste der Gefühle ist. Der UEFA-Cup ist unrealistisch.“



www.bild.t-online.de
 
Achtung - "BILD" inside!
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Quelle: Die Welt:

"Das Problem lag auf beiden Seiten"

Ciriaco Sforza über die Stimmung in Kaiserslautern nach der Trennung von Trainer Kurt Jara



von Martin Henkel



Kaiserslautern - Am Mittwoch trennte sich der Fußball-Bundesligaklub 1. FC Kaiserslautern überraschend von Trainer Kurt Jara. WELT-Mitarbeiter Martin Henkel sprach mit dem Schweizer Ciriaco Sforza (35), erfahrenster Profi im Kader (254 Bundesligaeinsätze, u.a. Meister mit Kaiserslautern und Bayern München, 79 Länderspiele), über die Stimmung auf dem Betzenberg.





DIE WELT: Herr Sforza, nehmen Sie an, jemand erzählt Ihnen folgendes: Ein Verein liegt erwartungsgemäß im Tabellenmittelfeld, verliert dann zweimal und trennt sich vom Trainer. Was würden Sie denken?





Ciriaco Sforza: Was ist denn bei denen los?





DIE WELT: Ihr Verein hat sich von Kurt Jara getrennt - nach zwei verlorenen Spielen.





Sforza: Man muß differenzieren: Die Ausgangsituation war eine völlig andere.





DIE WELT: Welche?





Sforza: Jara hatte ein Angebot zur Vertragsverlängerung abgelehnt, erst dann entschied sich der Verein für die Trennung.





DIE WELT: Finden Sie das normal?





Sforza: Es liegt nicht an mir, das öffentlich zu bewerten.





DIE WELT: Kurt Jara hat immer wieder beklagt, die FCK-Fans würden ihn mobben. Haben die letztlich über seine Zukunft entschieden?





Sforza: Nein, aber er konnte wirklich tun, was er wollte: Sobald er ein Spiel verlor, hatte er einige gegen sich.





DIE WELT: Dann haben ihn doch die Fans vergrault.





Sforza: Ich denke, das Problem lag auf beiden Seiten. Es war definitiv nicht so, daß er das gesamte Stadion gegen sich hatte.





DIE WELT: Dann ist das Lauterer Umfeld weniger leicht reizbar als allgemein angenommen?





Sforza: Was auf dem Betzenberg passiert, passiert auch in anderen Stadien. Der Zuschauer kommt, um seine Mannschaft gewinnen zu sehen. Wenn das nicht passiert, ist er enttäuscht. Das ist doch normal.





DIE WELT: Nach dem 0:2 gegen Hannover am Samstag warf Kurt Jara Ihnen vor, den UEFA-Cup als Ziel ausgegeben zu haben, hätte den Druck auf die Mannschaft erhöht.





Sforza: Das ist doch Quatsch. Was sollen denn die Rostocker sagen? Die sagen bei fünf Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz jeden Tag: "Das schaffen wir noch!' Was für einen Druck haben die erst?





DIE WELT: Der Abstand zu den Europapokalrängen beträgt mittlerweile acht Punkte.





Sforza: Als ich über den UEFA-Cup gesprochen habe, waren es sechs. Warum darf ich da keine Ziele haben? Soll ich meinen Mitspielern sagen: "Wir haben da oben nichts verloren!'?





DIE WELT: Wie sah Ihr Verhältnis zu Kurt Jara aus?





Sforza: Wir hatten nie ein Problem miteinander, deshalb bin ich auch so überrascht. Vor zwei Wochen sagt er noch: Der Sforza ist meine Stütze, er hat die Mannschaft im Griff, er zeigt Leistung. Und nur weil ich einmal schlecht spiele, wird auf einmal der Tag zur Nacht.





DIE WELT: Haben Sie Ambitionen auf den Trainerjob?





Sforza (lacht): Ich habe noch einen Vertrag für ein Jahr. Schauen wir mal, was dann kommt.
 
aber echt, dieses Nachtreten von Jara is doch das Allerletzte, kann das auch nicht verstehen, er allein soll also dafür hinhalten? Lächerlich.



Hab immer wieder gesehen bei den Trainingseinheiten, wie sie sich unterhielten und immer gut miteinander auskamen!
 
Selbst Sforza muss aber zugeben das die Fans an Jara Entscheidung eine Rolle gespielt haben.
 
das ist ja auch nicht zu leugnen, aber das ist genau der Punkt!



Jara macht daraus einen Elefanten, Sforza eben nicht! Diese Dünnhäutigkeit ist in der BuLiga echt Fehl am Platz, er hatte jetzt ja schon einige Ausraster, hatte zwar gedacht, dass sich das mit der Zeit legt und ihn damals sogar noch verteidigt, aber am Ende muss man echt feststellen, dass dies ein grosses Problem war!



Mit Kritik konnte er kaum umgehen, Jara machte aus manchen der Vorfälle Seitens der Fans grosse Nummern draus, Sforza schien das schon fast egal gewesen zu sein...



Die Presse nahm es immer wieder wohlwollend auf, "die" Fans waren der Sündenbock, Jara hatte da sicher auch seinen Anteil.
 
Wenn Fehler gemacht werden, sollte man beide Seiten betrachten aber Du scheinst ja schon den richtige Durchblick zu haben. Klar ist Jara etwas zu empfindlich gewesen, wenn man deine Arbeit bei der nächsten Gelegenheit immer und immer in Frage stellt, wärst Du sicher auch nicht mehr der coole Typ, wie du dich hier gibst.
 
was willst du denn?



Objektiv kannst du die Sache ja erst recht nicht einschätzen, bist ja voreingenommen! Also was soll das?
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Für mich ist jedenfalls klar, dass aus einer Mücke ein riesen Elefanten gemacht wurde! Zu guter letzt auch am Samstag, als er sich über ein paar Raus-Rufe so aufregte und die gesamte Fangemeinde zu guter letzt auch in den Dreck zog...



Als BuLiga-Trainer sollte man das eigentlich überhören (können), scheinbar war Jara ja auch nicht mehr in der Lage, irgendetwas zu können.

Die ganze Zeit über stand der grösste Teil hinter ihm, wenn ihm da die Raus-Rufe einiger so aufregen, sollte er besser ganz hinschmeissen...
 
ja, verdammt, zum wie vielten Mal noch?


Weil er sich bei mir durch die letzten Aussagen nicht gerade beliebt gemacht hat, seine Dünnhäutigkeit (hatte ich auch schon wiederholt gesagt) nicht abstellen konnte. Damals hatte ich halt die Hoffnung, dass es einer der wenigen Ausrutscher bleiben würde. Damals waren wir noch so früh in der Saison, dass ich da Hoffnung auf Besseres hatte! Den Kontakt zu Salzburg hatte er sofort.



Du, zur Erinnerung hast beim Bielefeld-Spiel schliesslich auch "Jara-Raus" gerufen und verteidigst ihn jetzt wie noch was...


wusste nicht, dass nur du deine meinung ändern darfst.

letztes jahr waren wir in einer ganz anderen situation!
 
keine punkte, da wurde es mir halt angst um den FCK, dachte jara schafft es nicht mehr die mannschaft in den griff zu bekommen.

anders ist die situation jetzt.
 
stimmt schon.



Aber sein Abgang war halt m.M. nicht grade ruhmreich, von daher nehm ich ihm das auch übel, das sportliche erkenne ich ihm ja auch (grösstenteils) an.
 
Vor allem sollten Teammitgieder in der Öffentlichkeit mehr Geschlossenheit zeigen,das sollte man nicht im Forum schreiben,das nur dazu.



Um so mehr Tage vergehen,desto verständlicher finde ich die Trennung.Es wäre wohl nie etwas geworden mit uns Fans und Jara...warum auch immer.



Ich habe auch einige Aussagen nicht verstanden,er kam schon etwas dünnhäutig rüber.



Aber was bringt das nachkarten,der Blick geht nach vorne!



Auf geht's Betze!
 
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Fataler Finger

Jörg Dahlmann zu Kurt Jara









kurier-sport@vrm.

de

Vom 09.04.2005



Kurzum: Wenn ein Trainer den (wenn auch pöbelnden) Fans den Mittelfinger zeigt, so gehört er ausgemustert. In dem Sinne "Tschüss, Kurtl!" So etwas darf einem Profi wie Kurt Jara nicht passieren. Ein weiterer Tipp für den brummeligen Österreicher: Beim nächsten Arbeitgeber einfach mal nett, freundlich, sympathisch sein. Das wirkt manchmal Wunder. Denn wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Jetzt die Schuld seines Scheiterns auf Basler (hatte gewettert, weil Jara zum Abschiedsspiel seine Profis nicht spielen ließ) und Sforza (hatte Uefa-Cup als Ziel öffentlich genannt und damit den Druck auf den Trainer erhöht) zu verlagern, ist grotesk. Jara ist einzig und allein an seiner griesgrämig wirkenden Art gescheitert. Gegenbeispiele: Friedel Rausch und Kalli Feldkamp, die heute immer noch gefeierte Männer auf dem Betze sind.

Jara lässt sich nicht verbiegen. Das hätte auch FCK-Boss Jäggi vor dem Engagement wissen müssen. Insofern trägt er Mitschuld an diesem Trainer-K.o. Ob er aus Schaden klug wird, wird sich zeigen. Die Pfalz liebt mehr denn andere Regionen Hemdsärmeligkeit. Lieber ein Naturbursche, mit dem sich der Fan identifizieren kann, als ein dozierender Fußball-Gelehrter. Der ideale Mann heißt Toppmöller. Auch Labbadia oder Kuntz wären eine gute Wahl. Alle drei sprechen die Sprache der Kicker und die der Fans. Vielleicht erkennt Sanierer Jäggi irgendwann diese Tugend. Aber jetzt gebührt erst einmal Hans-Werner Moser eine faire Chance. Regel eins für den Neuen: Positive Aura versprühen!
 
Ex-FCK-Coach Jara teilt aus





Kurt Jara hat eine Woche nach seinem Abschied vom 1. FC Kaiserslautern noch einmal kräftig nachgetreten. Ein Hauptgrund für die Trennung vom FCK seien die Fans gewesen.



"Die, die nach dem Hannover-Spiel auf der Haupttribüne standen, die hätten mich am liebsten gelyncht. Bei dem Spiel ist etwas in mir kaputt gegangen", so der 54-Jährige in "Sport-Bild".



Außerdem wies der Coach den Vorwurf zurück, die eigene Jugend nicht gefördert zu haben: "Wozu hat der Verein einen Sportchef?"



Quelle: www.sport1.de







... also dazu fällt mir nichts mehr ein ... wenn sich jara fragt wozu ein verein nen sportchef hat, dann frage ich mich wozu ein verein nen trainer hat,

der die jungen spieler einbaut und ihnen eine chance gibt ...
 
in der sport bild ist ein interview mit ihm drinn.

das müsst ihr mal lesen da bekommt ihr das grosse kotzen.
 
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