Francas Zukunft weiterhin offen

Zandi

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Francas Zukunft weiterhin offen



Am Sonntag luden Trainer Klaus Augenthaler und Sportchef Rudi Völler zu einem Grillfest im Bergischen ein. Die Spieler brachten ihre Familien mit und stimmten sich in lockerer Runde auf die neue Spielzeit ein. Geplant war am Rande der Feier eine Aussprache mit Franca nach dessen jüngster Eskapade.

Provoziert seinen Abgang: Bayers Brasilianer Franca.

Sie wurde kurzfristig verschoben. "Wir setzen uns am Montag mit ihm zusammen", so Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser. Um den Anpfiff kommt Franca nicht herum. Bayers Geschäftsführung und Rudi Völler werden dem Brasilianer die Leviten lesen. Auf eine saftige Geldstrafe, die nahe am fünfstelligen Betrag liegen dürfte, kann sich Franca ebenfalls gefasst machen.

Am Freitag hatte Franca erneut für einen Eklat gesorgt. Der Stürmer schwänzte das Training, nachdem er zuvor mit einer japanischen Delegation über einen Wechsel verhandelt hatte. Als Klaus Augenthaler Franca erreichte, sagte dieser nur: "Ich hatte etwas gegessen. Mit vollem Bauch trainiere ich nicht." Daraufhin strich der Coach Franca für den Test in Paderborn am Samstag und ließ ihn stattdessen zu einem Straftraining in Leverkusen antreten.

"Wir sind es leid. Die Grenze ist überschritten worden", sagt Rudi Völler. Den Bayer-Verantwortlichen ist der Kragen im Fall Franca längst geplatzt. Seit Wochen provoziert der Stürmer seinen Abgang. Zwischendurch gibt er sich geläutert, verkündet, sich in Leverkusen durchbeißen zu wollen und sorgt prompt für die nächsten Querelen. Weiterhin ist der J-League-Klub Kashiwa Reysol aus Japan an Franca (Vertrag bis 2007) interessiert. Doch Leverkusen verweigert (noch) die Freigabe.

Weg mit Franca oder nicht? In dieser Frage steckt Bayer in der Zwickmühle. Ein gleichwertiger Ersatz für einen in Top-Form befindlichen Franca ist kaum zu finden. Jedenfalls nicht für die im Raum stehende Ablösesumme von zwei Millionen Euro. Zudem muss der Verein sein Gesicht vor der Mannschaft wahren, damit andere Spieler, wenn sie aus laufenden Verträgen aussteigen wollen, nicht dem Beispiel Francas folgen und ihren Rausschmiss durch anhaltende Disziplinlosigkeiten provozieren. Völler drohte Franca schon mit einem Platz auf der Tribüne, bis Vertragsende 2007.

Auf der anderen Seite stehen die wirtschaftlichen Interessen des Vereins. Sollte man Franca nicht zur Besinnung bringen, hätte Bayer einen Unruhestifter im Kader, der für sein Gehalt von gut drei Millionen Euro keine Gegenleistung liefert. Unter diesem Gesichtspunkt müsste Bayer Franca verkaufen.

Die nächste Versöhnung oder doch die Trennung - alles ist möglich in dieser Woche. Der Stürmermarkt wird jedenfalls sondiert, unabhängig von der Entscheidung in Sachen Franca. Seit längerem machen Namen wie Artur Wichniarek (28, Hertha BSC), Fredi Bobic (33, vereinslos) oder Markus Daun (24, 1. FC Nürnberg) die Runde.



Quelle: Kicker.de
 
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