Kritik an neuem Bundeswehr-Hubschrauber
Lieber nicht benutzen
Der neue Mehrzweckhubschrauber NH 90 der Bundeswehr taugt nach einem Zeitungsbericht nur äußerst eingeschränkt für den militärischen Dienst. Die "Bild"-Zeitung (Onlineausgabe) berichtete vorab, Experten des Heeres seien bei einer Untersuchung zu dem Schluss gekommen: "Wann immer möglich, sind alternative Luftfahrzeuge zu nutzen."
Die Experten der Luftlande-Lufttransportschule haben der Zeitung zufolge unter anderem bemängelt, dass der Helikopter über zu wenig Bodenfreiheit verfüge. Soldaten könnten daher nur ein- und aussteigen, wenn der NH 90 auf befestigtem Untergrund stehe und es dort keine Hindernisse gibt, die höher als 16 Zentimeter sind. Die Sitze könnten nur Soldaten tragen, die mit Ausstattung 110 Kilogramm wiegen - allerdings wiege allein die Ausrüstung 25 Kilogramm.
Erstaunlich eng innen
Außerdem sei die Maschine so eng, dass eine Infanteriegruppe mit Gepäck für 24 Stunden nur hineinpasse, wenn sie Sturmgewehre, Panzerfäuste und Gepäck ungesichert auf den Boden lege. Der Boden wiederum sei so empfindlich, dass er schon durch schmutzige Kampfstiefel beschädigt werde. Wegen der Enge fanden es die Experten zudem "unzweckmäßig", am NH 90 ein Maschinengewehr für den Bordschützen anzubringen. Das bedeutet, dass der Hubschrauber bei einer Landung in der Kampfzone von anderen Kräften gesichert werden muss.
Schwere Waffen wie Stinger-Raketen kann der NH 90 nicht transportieren, weil er keine Gurte zum Verzurren hat. Für das schnelle Abseilen von Soldaten, wie es etwa das Kommando Spezialkräfte (KSK) bei Einsätzen praktiziert, wurde der Helikopter nicht zugelassen, weil er nur über eine Winde verfügt, die zudem noch so schwach ist, dass sie unmöglich mehrere Soldaten unmittelbar hintereinander absetzen kann. Der Absprung von Fallschirmspringern mit automatischer Auslösung sei grundsätzlich ausgeschlossen.
Die Bundeswehr hat dem Blatt zufolge 122 der Hubschrauber für insgesamt 4,6 Milliarden Euro bestellt. Wegen technischer Probleme gab es bereits deutliche Verzögerungen. Der NH 90 ist eine deutsch-französisch-italienisch-niederländische Gemeinschaftsproduktion und wird unter anderem von der EADS-Tochter Eurocopter hergestellt.
Quelle: tagesschau.de
Lieber nicht benutzen
Der neue Mehrzweckhubschrauber NH 90 der Bundeswehr taugt nach einem Zeitungsbericht nur äußerst eingeschränkt für den militärischen Dienst. Die "Bild"-Zeitung (Onlineausgabe) berichtete vorab, Experten des Heeres seien bei einer Untersuchung zu dem Schluss gekommen: "Wann immer möglich, sind alternative Luftfahrzeuge zu nutzen."
Die Experten der Luftlande-Lufttransportschule haben der Zeitung zufolge unter anderem bemängelt, dass der Helikopter über zu wenig Bodenfreiheit verfüge. Soldaten könnten daher nur ein- und aussteigen, wenn der NH 90 auf befestigtem Untergrund stehe und es dort keine Hindernisse gibt, die höher als 16 Zentimeter sind. Die Sitze könnten nur Soldaten tragen, die mit Ausstattung 110 Kilogramm wiegen - allerdings wiege allein die Ausrüstung 25 Kilogramm.
Erstaunlich eng innen
Außerdem sei die Maschine so eng, dass eine Infanteriegruppe mit Gepäck für 24 Stunden nur hineinpasse, wenn sie Sturmgewehre, Panzerfäuste und Gepäck ungesichert auf den Boden lege. Der Boden wiederum sei so empfindlich, dass er schon durch schmutzige Kampfstiefel beschädigt werde. Wegen der Enge fanden es die Experten zudem "unzweckmäßig", am NH 90 ein Maschinengewehr für den Bordschützen anzubringen. Das bedeutet, dass der Hubschrauber bei einer Landung in der Kampfzone von anderen Kräften gesichert werden muss.
Schwere Waffen wie Stinger-Raketen kann der NH 90 nicht transportieren, weil er keine Gurte zum Verzurren hat. Für das schnelle Abseilen von Soldaten, wie es etwa das Kommando Spezialkräfte (KSK) bei Einsätzen praktiziert, wurde der Helikopter nicht zugelassen, weil er nur über eine Winde verfügt, die zudem noch so schwach ist, dass sie unmöglich mehrere Soldaten unmittelbar hintereinander absetzen kann. Der Absprung von Fallschirmspringern mit automatischer Auslösung sei grundsätzlich ausgeschlossen.
Die Bundeswehr hat dem Blatt zufolge 122 der Hubschrauber für insgesamt 4,6 Milliarden Euro bestellt. Wegen technischer Probleme gab es bereits deutliche Verzögerungen. Der NH 90 ist eine deutsch-französisch-italienisch-niederländische Gemeinschaftsproduktion und wird unter anderem von der EADS-Tochter Eurocopter hergestellt.
Quelle: tagesschau.de