Vinicius: "Der einzige, der ein Problem hat, ist Lienen"
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Gemessen an der Leistung, kommt 96-Trainer Ewald Lienen (51) an Vinicius (24) nicht mehr vorbei. Sein kicker-Notenschnitt liegt bei 3,25, damit ist er Hannovers zweitbester Feldspieler hinter Per Mertesacker (20/3,24). Trotzdem durfte Vinicius in dieser Saison erst sieben Mal ran. Selbst nach der herausragenden Vorstellung und dem Siegtor gegen Gladbach (Note 2) droht dem Defensivmann nach Rückkehr der "gesetzten" Lala und de Guzman in Kaiserslautern wieder die Bank.
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kicker: Der Trainer hat noch nicht entschieden - aber könnten Sie verstehen, wenn Lienen Sie am Samstag aus der Elf nimmt?
Vinicius: Ja, natürlich. Er will das Beste für die Mannschaft.
kicker: Ist es nicht das Beste fürs Team, Sie aufzustellen?
Vinicius: Mit Mertesacker, Zuraw, Schneider und mir haben wir vier sehr gute Innenverteidiger, alle sind top drauf. Ich habe mit dieser Situation kein Problem. Der einzige, der ein Problem hat, ist Lienen. Er muss zwei Leute aussuchen.
kicker: Laut Lienen sind Sie und Mertesacker zu ähnlich, um zusammen zu spielen. Hat er Recht?
Vinicius: Beim 1:0 gegen Schalke in der Hinrunde haben wir zusammen gespielt. Das war gut. Aber wenn der Trainer meint, dass es nicht passt, muss ich meine Spielweise eben umstellen.
kicker: Finden Sie es als Konkurrent in Ordnung, dass Lienen schon von einer Stammplatz-Garantie für Mertesacker sprach?
Vinicius: Ja, absolut. Per ist einer der besten Verteidiger der Liga. Ich sehe ihn nicht als Konkurrenten.
kicker: Sondern?
Vinicius: Er ist ein super Junge. Ich gönne ihm alles. Schon nach seinen ersten Einsätzen habe ich ihm gesagt: Sieh zu, dass du bei der WM für Deutschland spielst. Da will ich ihn doch jetzt nicht bekämpfen.
kicker: Ist soviel Kollegialität nicht unprofessionell?
Vinicius: Wieso? Ich tue alles, um zu spielen. Aber nur mit meiner Arbeit auf dem Platz, nicht mit Worten.
kicker: Machen Sie es Lienen nicht zu einfach, Sie draußen zu lassen?
Vinicius: Ich glaube nicht, dass ihm das leicht fällt nach meinen Leistungen. Was bringt es mir, verbal Druck auszuüben? Anders ins Team zu kommen, wäre viel mehr wert. Dann wüsste ich: Ich habe es 100-prozentig verdient, könnte total selbstbewusst aufspielen.
Interview: Thiemo Müller /
www.kicker.de
In der Mannschaft scheint s doch die ein oder andere Unstimmigkeit zu geben.