Außendarstellung durch den Vorstand

camt

Member
Ich habe lange überlegt, ob ich hier überhaupt noch mal etwas "Größeres" schreiben soll (zumal wenn es der "herrschenden Meinung" dermaßen zuwiderläuft), aber dieses Thema brennt mir dermaßen unter den Nägeln. Das muss ich einfach loswerden und bin auch gespannt, ob es nicht zumindest den ein oder anderen gibt, der das ein bisschen nachvollziehen kann. Also:



Zunächst einmal vorneweg: Im Folgenden soll nicht vordergründig die sachliche, sportliche oder wirtschaftliche Arbeit des Vorstands kritisiert oder in anderer Form bewertet werden. Nur soviel: Ich muss zugeben dass ich in dieser Hinsicht positiv überrascht worden bin. Ich halte Stefan Kuntz zwar nicht für den Messias wie die meisten hier. Ich finde aber (nachdem ich bei seiner Verpflichtung äußerst skeptisch war), dass er trotz einiger Fehler im Rahmen der Möglichkeiten einen einigermaßen ordentlichen Job macht.

Also noch mal: Um die sachliche Leitung des Vereins geht es mir hier nicht!



Worum es mir hier geht ist die Kommunikation der Ziele und Ansprüche des Vereins durch Stefan Kuntz. Die folgenden Beispiele beziehen sich nicht nur auf ihn, jedoch ist er mit seinem absolut übersteigertem Understatement (ich nenne es mal "Kleinenwahn") der Hauptausganspunkt dafür.

Mir blutet das Herz,

- wenn vom FCK als einem kleinen Verein die Rede ist.

- wenn man sich geehrt fühlen soll, dass Vereine wie Hannover 96, Leverkusen, Dortmund, Bayern etc. am Betzenberg zu Gast sind.

- wenn einem der Aufstieg als Riesenerfolg verkauft wird.

- wenn (wie in der so unerträglichen Zweitligazeit geschehen) ein "freundschaftlich" motiviertes Spiel gegen den FC Bayern ausgetragen wird und dabei jede Menge Freundschaftsbekundungen und Dankesreden in Richtung dieses .........-Vereins abgegeben werden.

- wenn von Koblenz und Mainz als den großen Rivalen die Rede ist.

Und es geht immer so weiter.



Mir ist genauso klar wie euch, dass mit den derzeitigen finanziellen Mitteln und dem zur Verfügung stehenden Kader ein wesentlich besseres sportliches Ergebnis wohl nicht drin ist. Also bezichtigt mich insofern nicht der Träumerei.

Worum es mir hier geht ist jedoch, dass einem dieses Ergebnis (man nehme mal an wir steigen nicht ab) als großer Erfolg verkauft wird. Und da fängt die Diskrepanz in der Einschätzung der Verhältnisse an: Es ist für mich eine absolute Selbstverständlichkeit, dass der 1. FC Kaiserslautern in der Bundesliga spielt. Alles andere ist (ich werde mich angesichts aktueller Ereignisse mit Begriffen wie Katastrophe und Gau zurückhalten) der absolut größtmöglich vorstellbare Misserfolg und Niedergang. Der FCK ist Bundesligist. Und die Selbstverständlichkeit dieses Anspruchs will ich mir von Stefan Kuntz nicht wegnehmen lassen.

Deswegen kann ich den Verkauf des Aufstiegs und auch des Klassenerhalts als Erfolg überhaupt nicht nachvollziehen. Ich würde eher diese Billig-Baumarkt-Radkappe, die man da gekriegt hat, aufn Grobschrott schmeißen und sagen: "Oh mein Gott ist das peinlich, hoffentlich hat das keiner gesehen." Ich weiß genauso gut wie ihr, dass man auch treu mit dem Verein durch die Zeiten des Misserfolgs gehen muss. Das heißt aber nicht, dass man sie sich und anderen schönreden muss.

Erfolg. Was ist da überhaupt Erfolg? Für den FCK fängt in meinen Augen der Erfolg mit dem Erreichen der Champions League an. Wenn wir es schaffen dieses Ziel wieder einigermaßen kontinuierlich zu erreichen, aber auch erst dann, ist der Verein sportlich saniert. Und noch einmal: Ja, mir ist klar, dass das aktuell fern unserer Reichweite ist. Ich will aber mit dem aktuellen Misserfolg nicht zufrieden sein müssen. Es liegt noch ein so weiter Weg vor uns. Die Rückkehr in die Bundesliga ist erst ein kleiner Schritt gewesen. Vielleicht wird der FCK im sportlichen Bereich nie wieder dorthin zurückkehren wo er hingehört. Aber die Hoffnung darf man trotzdem haben.



Woher kommen nun diese Ansprüche? Der FCK ist eben kein kleiner Verein. Wir sind quasi Weltmeister 1954, viermal Deutscher Meister, haben Real Madrid 5:0 und Barca 3:1 an großen Europapokalabenden geschlagen. Das kann nicht alles so einfach vergessen sein. Den Blick nach heute gerichtet: Wir haben einen für die Größe der Stadt sehr beachtlichen Zuschauerschnitt, sind praktisch konkurrenzlos in einem großen Umkreis (Bundesland und darüber hinaus). Die Fußballbegeisterung (da muss ich jetzt von außen blickend schreiben, da ich kein Lauterer bin) in dieser Region scheint so groß zu sein wie sonst fast nirgends.

Und da sollen wir aufblicken müssen zu anderen in Deutschland (wie die vorher genannten)? Wer hat denn sonst noch solche Erfolge und Rahmenbedingungen vorzuweisen? Das sind wirklich nicht viele. Ich meine behaupten zu können dass es in der Bundesliga keinen Verein gibt, dem der FCK vom Renommee nicht mindestens auf Augenhöhe begegnen könnte.



Zum letzten der von mir genannten Beispiele: Unser Erzrivale ist und bleibt der FC Bayern. Ich bin zuallererst aus Abneigung gegen diesen Verein zum FCK-Fan geworden. Erhalten und sogar verstärkt hat sich diese Bindung über die Zeit natürlich auch aus anderen Gründen.

Und da tut es so weh, wenn (konkret: Berichte auf der Homepage damals bei genanntem Freundschaftsspiel) in Bezug auf FCK und FCB von "freundschaftlich" die Rede ist.

Die andern (Koblenz, Mainz etc.) sind mir relativ egal. Ich kann es nicht verstehen (das hat evtl. auch was mit vorher genannter räumlicher Distanz zu tun), wenn ein Spiel gegen Mainz zum Duell der Erzrivalen hochstilisiert wird.





Ein weiterer sich eher auf die Fans im Allgemeinen und einige Aussagen in diesem Forum im Besonderen beziehender Punkt:

Es hat den Eindruck, dass sich einige damit überbieten wollen, wie realistisch sie die Lage einschätzen (besonders bei Transfergerüchten oder Vertragsverlängerungen). Ein Spieler der schon mal in der vierten Liga in Vanuatu ein Tor erzielt hat oder sogar vielleicht schon mal ein Erstligaspiel irgendwo auf der Welt bestritten hat ist natürlich vollkommen unrealistisch für uns. Der findet größere Vereine als uns.





Nun ja. Nicht alle hier genannten Punkt können natürlich direkt Stefan Kuntz zum Vorwurf gemacht werden. Meines Erachtens forciert jedoch gerade er durch einige Aussagen (beispielsweise Sky90 von neulich) diese Kleinmacherei. Understatement kann manchmal sportlich eine gewisse Hilfestellung sein, aber übertreiben sollte man es nicht. Ich erwarte auch nicht, dass Stefan Kuntz in den genannten Punkten eine ähnlich emotionale Sichtweise wie ich als Fan einnimmt. Jedoch hoffe ich, dass herausgekommen ist, dass sich der "Kleinenwahn" für mich am Rand des Erträglichen bewegt und manchmal auch darüber hinaus geht.

Dabei bitte ich abschließend noch einmal zu beachten, dass ich Stefan Kuntz nicht für den aktuellen sportlichen Misserfolg verantwortlich mache. Den haben andere vor seiner Zeit herbeigeführt. Jedoch bitte darum, ihn als solchen zu erkennen.



Außerdem bitte ich die Leser dieses Beitrags (nachdem ich mich für die Geduld beim Lesen eines meiner wenigen längeren Beiträge bedankt habe) zu erkennen, dass in diesem nicht soviel Kritik an Stefan Kuntz steckt, wie auf den ersten Blick zu vermuten wäre. Ich weiß welch hohe Meinung die meisten hier von ihm haben.
 
Es war halt schon spät...
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P.S.: Der Text gefällt, ist gut aufgebaut und umgesetzt, allein, es fehlt mir jegliche realistische Einschätzung.
 
Kurz gesagt würde ich auch festhalten wollen, dass mir in dem Text eine realistische Einschätzung der Lage und Situation fehlt. Ich halte - trotz deiner anderslautenden Meinung - deine Haltung durchaus für Träumerei...
 
als ich den thread-titel in der uebersicht gelesen hatte, dachte ich noch, wow, da hat einer aber schnell auf den rp-artikel reagiert und ihn hier reingesetzt ... jetzt ist es zwar "nur" ne persoenliche einschaetzung, aber passt ganz gut ... denn stefan kuntz war es, der gesagt hat, dass wir als fck in die bundesliga gehoeren und dass seine plaene darauf ausgerichtet sind ... in zeiten als es uns gelinde ausgedrueckt, nicht sonderlich gut ging ... insofern muesste er ganz gut in dein anforderungsprofil passen ...



ich bin auch ein verfechter bzgl. der zeit auf dem platz, dass es keinen besseren als unseren fck geben kann ... ausserhalb des platzes (und dort ist die aufgabe des vorstands primaer zu sehen) empfinde ich die ruhigen aber doch bestimmten toene eines stefan kuntz als sehr angenehm und angemessen ... ziel muss die etablierung des fck in liga 1 sein ... und nichts anderes verfolgt stefan kuntz ... dass ich als fan auch mit in liga 3 gegangen waere steht auf einem anderen blatt und hat auch nichts mit deiner einschaetzung zu tun ...



falls der rp-artikel hier reinkopiert wird (was ich sehr begruessen wuerde), dann koennte ich hier meinen dank anbringen ... dank dafuer, dass nicht nur er das gefeuhel hat, schon ewaig da zu sein ... sondern man kontinuierlich verbesserungen erreichte und gesteckte ziele schon frueher feiern konnte ... danke stefan kuntz
 
falls der rp-artikel hier reinkopiert wird (was ich sehr begruessen wuerde), dann koennte ich hier meinen dank anbringen ... dank dafuer, dass nicht nur er das gefeuhel hat, schon ewaig da zu sein ... sondern man kontinuierlich verbesserungen erreichte und gesteckte ziele schon frueher feiern konnte ... danke stefan kuntz


Mit Herzblut im Klassenkampf

hintergRund: Heute vor drei Jahren ist Stefan Kuntz an die FCK-Spitze getreten - „Mehr Höhen als Tiefen”




Kaiserslautern (zkk). „Gefühlt sind es zehn Jahre ...” Sagt Stefan Kuntz lachend zu seinem kleinen Dienstjubiläum: Heute vor drei Jahren übernahm der ehemalige Nationalspieler und Bundesliga-Torschützenkönig beim 1. FC Kaiserslautern als Vorstandsvorsitzender das Kommando. Der FCK stand auf einem Abstiegsplatz der Zweiten Bundesliga!





„Sehr intensiv, spannend und aufregend”, nennt Kuntz, davor Vorstandsmitglied Sport beim damaligen Bundesligisten VfL Bochum, die drei Jahre an der FCK-Spitze. „Mehr Höhen als Tiefen”, bilanziert der 48-Jährige, dessen Vertrag 2013 endet. „Als Beckenbauer von der Pfalz”, würdigte ihn Aufsichtsratchef Dieter Rombach zwischenzeitlich.





Angetreten ist Kuntz, der Europameister von 1996, Kapitän der Lauterer Meistermannschaft 1991, mit dem Ziel, innerhalb seines Fünf-Jahres-Vertrages die Bundesliga-Rückkehr zu schaffen. Der Schritt nach oben gelang nach zwei Jahren ...





Dabei stand der FCK, als Kuntz dem glücklosen Erwin Göbel nachfolgte und den gleichfalls erfolglosen Artur Bauckhage am 8. April 2008 ablöste, scheinbar hoffnungslos abgeschlagen auf einem Abstiegsplatz in der Zweiten Liga. Klassenerhalt 2008, Aufstieg 2010 - Meilensteine der Ära Kuntz. Bitter 2009 das Zerwürfnis mit Milan Sasic. Nach der wundersamen Rettung am 18. Mai 2008 hatten sich der Trainer und der Vorstandschef noch freudetrunken in den Armen gelegen.





„Für mich ist es gut zu sehen, dass es sich gelohnt hat, in der schwierigen Situation, in der sich der FCK befunden hat, die Aufgabe zu übernehmen. Es hat sich gelohnt, bei einem Verein, der mir so viel bedeutet wie der FCK, manchmal auch über die Belastungsgrenzen hinaus tätig zu werden”, betont Kuntz. Und ist „meinem Team und denen, die dazu gekommen sind” sehr dankbar für „den Arbeitseifer und Arbeitseinsatz mit dem viel beschriebenen Herzblut”.





Stefan Kuntz kämpft und arbeitet dafür, dass sich der FCK in der Bundesliga hält, dann etabliert - und wirtschaftlich nicht nur kuriert wird, sondern dauerhaft gesundet. „Der Klassenerhalt wäre sehr, sehr wichtig, um all das umsetzen zu können, was wir uns vorgenommen haben”, sagt der Vereinschef. Er baut auf den Liga-Erhalt, um dann „auch wirtschaftlich ganz langsam wieder konkurrenzfähig zu werden”. „Ich will nicht orakeln - mit neun Punkten aus den restlichen sechs Spielen hätten wir es wohl geschafft.”





„Wenn wir wirklich drin bleiben, dann dürfen wir stolz sein. Bisher waren 39.000 Zuschauer im Schnitt die höchste Besucherzahl des FCK. Klar, das Stadion war damals auch noch kleiner. Wir können jetzt einen Schnitt von 45.000, 46.000 Besuchern erreichen”, sagt Kuntz.





Für das Heimspiel am 16. April gegen den 1. FC Nürnberg sind bislang 42.500 Karten abgesetzt, für das Spiel am 29. April gegen den FC St. Pauli hat der Klub 44.0000 Karten verkauft. Für das Saisonfinale gegen Werder Bremen sind 43.000 Karten verkauft, der Rest ist reserviert.







Quelle:

Verlag: DIE RHEINPFALZ

Publikation: Ludwigshafener Rundschau

Ausgabe: Nr.83

Datum: Freitag, den 08. April 2011
 
leider ist zwischen dem wie fußball sein sollte und dem wie fußball ist ein großer unterschied. und der is geld. wir sind ein kleiner verein und werdens immer bleiben, weil es weder spielern noch irgendwelchen fernsehsendern noch darum geht wer man ist, sondern nur wieviel geld man hat. und ich persönlich glaub ned dran, dass wir nochmal in die CL kommen solang ich leb. was du schreibst, so sollte es sein, so wirds aber nie mehr werden.



übrigens: willkommen zurück
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Ich finde den Titel ziemlich irreführend. Es geht ja nicht um die Art, wie der Vorstand den Verein nach außen vertritt ("darstellt"), sondern um die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit......
 
Wenn unser VV öffentlich ausrufen würde, dass die Schwelle des Erfolges für den FCK im Erreichen der CL liegt, würde er sich in meinen Augen der Lächerlichkeit preis geben. Die Realität ist nunmal eine andere. Ich würde sogar soweit gehen, zu sagen, die Spitzenjahre der 90er haben dem FCK nachhaltig geschadet (Stichwort Großmannssucht). Wir waren seit Gründung der Bundesliga nie wirklich auf Augenhöhe mit den Bayern - sportlich vielleicht in Ausnahmejahren; wirtschaftlich nie.



Ich finde die Aussagen (kleiner Verein etc.) der aktuellen Situation angemessen und empfinde eine gewisse Tiefstapelei als angenehmer als wenn man den FCK als selbstverständlichen Dauergast im oberen Tabellendrittel darstellen würde.
 
Huii, der seltsame Mann mit der exklusiven Meinung ist wieder da
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Warst du weg?
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@camt:



Vielen Dank, dass du deine exklusive Meinung sehr sachlich und "sauber" dargelegt hast.



Leider fällt mir dazu nur das hier ein:



In Wirklichkeit ist die Realität ganz anders...
 
wer Carsten Jancker verehrt und sich nicht erinnern mag oder kann, dass die Zeit dieses Fußballgotts und die vorangegenge Zeit des Größenwahns mit französischen Weltmeistern etc uns in der Folge fast das Genick gebrochen hätten, und dass die hier Kritisierten uns a) vor dem Sturz in die dritte Liga bzw. ins Bodenlose bewahrt und dann
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sogar zurück in die 1.BL gebracht haben, kann eben mit Dankbarkeit und Bescheidenheit nichts anfangen.

Ich halte auch nichts davon, einem VV alles abzunicken und völlig kritiklos zu sein und ich hatte nach der Überschrift auch einige intessante Punkte erwartet, die ich aus der Entfernung über die Foren vielleicht noch nicht mitbekommen habe....
 
Erstmal willkommen zurück, Camt.

Der Artikel ist gut verfasst, sehr sachlich.

Beim lesen des Titels hätte ich, ähnlich TA, auch auf die Darstellung des Vereins in der Öffentlichkeit (bei Interviews) erwartet, aber seis drum.

Denke Dir Deinen Artikel 2 Jahre in die Zukunft(da wo die SGE nun steht) und ich stimme Dir zu.

In 2 Jahren sind wir Schuldenfrei,können höhere Gehälter zahlen, sind als 1.-Ligist in aller Munde.

Das Understatement von Kuntz ist meiner Meinung nach notwendig, um den Neidern in der Politik,Presse, etc. kein "Futter" zu liefern.

Was die Sympathiebekundungen zu den Bayern angeht, ein Beispiel:



-Stell Dir vor, Du bist Uli H.,und Stefan K. benimmt sich wie einst Christoph D. ... in einem Interview gibts halt unschöne Worte gegen Dich.

Einige Monate/Jahre später will der Stefan K. einen deiner Spieler ausleihen/kaufen (zum Beispiel Carsten Jancker) , ein Benefiz-Spiel,um an Geld zu kommen, Deine Stimme beim DFB für ein Länderspiel aufm Betze....



Du hast die Wahl, stimmst Du für

a) Stefan K. , der Dich mal beleidigt hat

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für Heribert B. , der freundlich zu Dir war ?



Stefan Kuntz ist eine gesunde und sportliche Rivalität, mit fairer Häme.

Aber ansonsten fair, das passt auch zum FCK. Unschöne Worte waren nie unser Stil (eher Effenberg damals).



Sich klein machen, und dann aber, wenns drauf an kommt, zeigen was man kann, ist doch nicht schlecht, oder ?
 
Ich finde den Titel ziemlich irreführend. Es geht ja nicht um die Art, wie der Vorstand den Verein nach außen vertritt ("darstellt"), sondern um die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit......




Das fasst es wohl am besten zusammen.
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Ein bisschen Demut und Understatement ist gar nicht so schlecht. Gerade in diesem und in den nächsten Jahren müssen wir auch ein bisschen über die Außenseiterrolle punkten. Wenn ich sehe, dass die hier in Köln schon wieder von der Europa League im nächsten Jahr träumen, da sie unter Schäfer so fleißig Punkte gesammelt haben, da bin ich doch froh über unsere Außendarstellung durch Kuntz und Co.
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Also ich finde es gut, wenn hier Leute ihre, dem Mainstream zuwiderlaufende, Meinung kundtun - sofern sie einer gewissen Logik nicht entbehrt! Und da habe ich bei Deinem Beitrag meine Schwierigkeiten, camt.




Ich halte Stefan Kuntz zwar nicht für den Messias wie die meisten hier. Ich finde aber (nachdem ich bei seiner Verpflichtung äußerst skeptisch war), dass er trotz einiger Fehler im Rahmen der Möglichkeiten einen einigermaßen ordentlichen Job macht.
Die überschäumende Kuntz-Verehrung (die mMn gar nicht so ausgeprägt ist, wie Du denkst) fußt doch in seinem Beitrag zur Rettung des Vereins vor der totalen Bedeutungslosigkeit. Bei Deinem Anspruchsdenken solltest Du ihm wohl eher die Füße küssen, als ihn mit "einigermaßen ordentlich" zu etikettieren. Ich würde mal gerne wissen, was für einen Arbeitsnachweis Dein Ideal eines FCK-VV wohl erbringen müßte, um von Dir wirklich anerkannt zu werden. Kuntz' Leistung nur auf Aufstieg und Klassenerhalt (hoffentlich) zu reduzieren, wird seiner Arbeit sicherlich auch nicht gerecht. In meinen Augen liegt sein größter Erfolg im Abwenden der finanziellen Katastrophe und anschließender langsamer Konsolidierung. Immerhin befinden wir uns mittlerweile nicht mehr auf der Intensivstation (sind aber auch noch nicht in der Reha, imho).




Worum es mir hier geht ist die Kommunikation der Ziele und Ansprüche des Vereins durch Stefan Kuntz. Die folgenden Beispiele beziehen sich nicht nur auf ihn, jedoch ist er mit seinem absolut übersteigertem Understatement (ich nenne es mal "Kleinenwahn") der Hauptausganspunkt dafür.
Mit Größenwahn hatten wir einige Erfolge, sind aber letztlich beinahe vor die Wand gefahren. Mit Understatement lief es bisher nicht schlecht und ich denke mit unserer Vorgeschichte steht uns ein bißchen Bescheidenheit auch ganz gut zu Gesicht.




Mir ist genauso klar wie euch, dass mit den derzeitigen finanziellen Mitteln und dem zur Verfügung stehenden Kader ein wesentlich besseres sportliches Ergebnis wohl nicht drin ist.
Wenn Dir das genauso klar ist, wie kommst Du dann dazu, nicht nur eigene höhere Ansprüche zu haben, sondern solche auch als offiziell formulierte Verlautbarungen vom Verein zu fordern, wenn sie lt Deiner eigenen Meinung ja nicht erfüllbar sind...?




Also bezichtigt mich insofern nicht der Träumerei.
Du willst nicht der Träumerei bezichtigt werden, Du willst nicht sachlich sein... Was denn nun?!?




Worum es mir hier geht ist jedoch, dass einem dieses Ergebnis (man nehme mal an wir steigen nicht ab) als großer Erfolg verkauft wird. Und da fängt die Diskrepanz in der Einschätzung der Verhältnisse an: Es ist für mich eine absolute Selbstverständlichkeit, dass der 1. FC Kaiserslautern in der Bundesliga spielt. Alles andere ist (ich werde mich angesichts aktueller Ereignisse mit Begriffen wie Katastrophe und Gau zurückhalten) der absolut größtmöglich vorstellbare Misserfolg und Niedergang. Der FCK ist Bundesligist. Und die Selbstverständlichkeit dieses Anspruchs will ich mir von Stefan Kuntz nicht wegnehmen lassen.
Nochmal: Du weißt angeblich, daß nicht mehr drin ist mit dem aktuellen Kader und trotzdem verlangst Du, daß alle denken, es wäre selbstverständlich, die Liga zu halten. Merkwürdig. - Ich wüßte nicht, das Kuntz irgendwem die Pistole an die Schläfe gehalten hätte und ihn zum Abschwören von seinen individuellen FCK-Ansprüchen gezwungen hätte.




Erfolg. Was ist da überhaupt Erfolg? Für den FCK fängt in meinen Augen der Erfolg mit dem Erreichen der Champions League an. Wenn wir es schaffen dieses Ziel wieder einigermaßen kontinuierlich zu erreichen, aber auch erst dann, ist der Verein sportlich saniert. Und noch einmal: Ja, mir ist klar, dass das aktuell fern unserer Reichweite ist. Ich will aber mit dem aktuellen Misserfolg nicht zufrieden sein müssen. Es liegt noch ein so weiter Weg vor uns. Die Rückkehr in die Bundesliga ist erst ein kleiner Schritt gewesen. Vielleicht wird der FCK im sportlichen Bereich nie wieder dorthin zurückkehren wo er hingehört. Aber die Hoffnung darf man trotzdem haben.
Nun, dann sind wir eben laut Deiner Definition seit langen Jahren erfolglos und werden es wohl auch noch sehr lange bleiben. Traurig für Dich, daß Du nicht in der Lage zu sein scheinst, Dich auch mit realistischeren Zielen zufrieden zu geben und Dich daran zu erfreuen, daß es wenigstens bergauf anstatt bergab geht. Daß noch ein weiter Weg vor uns liegt hat doch niemand (am wenigsten wohl Kuntz) bestritten! Hoffnung sollte man immer haben, haben wohl auch alle. Wer hat Dir denn eingeredet, daß Kuntz in Bezug auf weitere Stabilisierung des Vereins hoffnungslos wäre? Vermutlich Du selbst!?




Woher kommen nun diese Ansprüche? Der FCK ist eben kein kleiner Verein. Wir sind quasi Weltmeister 1954, viermal Deutscher Meister, haben Real Madrid 5:0 und Barca 3:1 an großen Europapokalabenden geschlagen. Das kann nicht alles so einfach vergessen sein.
Das vergißt auch keiner. Die meisten sind nur eher als Du in der Lage sich den veränderten (!) Rahmenbedingungen anzupassen und nicht ausschließlich in der Vergangenheit zu leben.




Ein weiterer sich eher auf die Fans im Allgemeinen und einige Aussagen in diesem Forum im Besonderen beziehender Punkt:
Es hat den Eindruck, dass sich einige damit überbieten wollen, wie realistisch sie die Lage einschätzen (besonders bei Transfergerüchten oder Vertragsverlängerungen). Ein Spieler der schon mal in der vierten Liga in Vanuatu ein Tor erzielt hat oder sogar vielleicht schon mal ein Erstligaspiel irgendwo auf der Welt bestritten hat ist natürlich vollkommen unrealistisch für uns. Der findet größere Vereine als uns.
Transfergerüchte sind eben nur Gerüchte. Unnütz sich darüber zu große Gedanken zu machen. - In einer Zeit, in der viele europäische Klubs dank Mäzen im Rücken (abgesehen von den üblichen Verdächtigen auch und v.a. Russland!) und extrem hohen TV-Geldern (England), die Spieler trotz hoher Verschuldung immernoch mit Geld zuscheissen können, ist es eben nicht so einfach qualitativ hochwertige Spieler an Land zu ziehen. Wenn man dann noch weiß, daß der FCK mit den niedrigsten Etat der Bundesliga hat, dann sollte doch jedem klar sein, daß es sehr schwierig ist, einen konkurrenzfähigen Kader aufzubauen. Spieler, die nur wegen einer glorreichen Vereinshistorie für ein "Appel&Ei" unterschreiben, die gibt es nicht. Was erwartest Du von den Forenmitgliedern? Daß sich alle in den vergangenen Erfolgen suhlen und Messi, Ronaldo, Özil, etc im Gerüchtethread diskutieren?




Dabei bitte ich abschließend noch einmal zu beachten, dass ich Stefan Kuntz nicht für den aktuellen sportlichen Misserfolg verantwortlich mache. Den haben andere vor seiner Zeit herbeigeführt. Jedoch bitte darum, ihn als solchen zu erkennen.
Verstehe ich nicht. Was soll das bedeuten?



Wichtigster Kritikpunkt an Deinem Beitrag bleibt: Du willst weder sachlich noch träumerisch sein. Eine seltsame Gemengelage, die es wohl den meisten Lesern sehr schwer machen wird, Deine Logik nachzuvollziehen.
 
Ich geb hier meinen Vorpostern recht, der FCK ist ein Billigclub, zu nix zu gebrauche und spielt immer ******e (noch dazu mit lauter Penner in der Mannschaft). Unsere angepeilte Augenhöhe sollte die TuS aus Koblenz sein, unsere Wimpernhöhe der Vfl Bochum. Wir dürfen uns bloß nie vormachen so ein geiler Weltklasseclub wie der VfB Stuttgart zu sein. Damit hat unser Untergang nämlcih angefangen!

Auch großartig ist einem User der 3 Jahre nicht gepostet hat als erstes seine damalige Meinung vorzuhalten. Da is ja der Umgang miteinander in der Regierung noch gesitteter.



Jetzt mal im Ernst, mir stapelt der Kuntz auch manchmal ein bißchen zu tief, aber man sollte auch mal drauf achten, dass sind in fast allen Momenten auch Situationen in denen er sich vor die Mannschaft oder einzelne Spieler stellt um ihnen den Druck zu nehmen oder nicht noch durch die Medien Unruhe zu kolportieren.
 
@camt...

Als Fan der Du in der Blütezeit des FCK hinzugekommen bist möchte ich Dir eine Lektüre vorschlagen. Die Endtabellen der Bundesliga von 1963 - 1990!

Das ist es nämlich was der FCK ist und bis auf wenige Ausnahmen immer war. Ein Mittelfeldverein, der mal ausrutscher nach oben und nach unten hatte.

Hinzu kommt, dass wir vor kurzem noch auf der Kippe zur 3. Liga standen. Und das wäre nicht die 3. sondern die 5. Liga geworden...

Ich finde es wichtiger statt großer Töne zu spucken Taten zu bringen! Wir werden die nächsten Jahre immer gegen den Abstieg spielen. Das ist so und das wird auch keine großkotzige Ankündigung verändern.

Die Art und Weise wie Kuntz den Verein nach aussen präsentiert ist m.M.n. richtig gut... Ruhig, eloquent, aber jederzeit mit realistischen Zielen und ausblicken in die Zukunft...

Sollte der Verein sich mal von den CL Fantasien seiner Vorgänger finanziell erholt haben dann können wir weiterschauen und uns erstmal in Ruhe im Mittelfeld breit machen... vielleicht springt dann auch mal wieder mehr raus... ich erwarte es nicht...

Und wie Stiller bereits schrieb: Lieber die Füße stillhalten ein wenig Understatement, als wieder Großmannsucht... das lässt sich auch keinem Sponsor mehr verkaufen...
 
Ich möchte mal den FCK mit einem Hochleistungssportler vergleichen. Nehmen wir mal einen Marathonläufer, der jahrelang Marathon lief, der immer mal um Medallien mitkämpfte und Bewunderung, Anerkennung einheimste.



Dieser Profi bricht sich ein Bein ... Schien- und Wadenbeinbruch. Es ist nicht sicher, ob er je wieder richtig laufen wird. (FCK vorm Absturz in die Bedeutungslosigkeit, Insolvenz). Er wird operiert, liegt lange auf der Intensivstation, aber er kämpft sich immer weiter. Irgendwann die Aussicht: die Rückkehr zum Sport ist möglich. Es beginnt langsam. Das Bewegen des Fußes ohne Schmerz, das Anwinkeln des Beines, das vorsichtige Auftreten, auf Krücken gesützt (oberer Bereich in Liga 2). Irgendwann kommt der Gips ab, es geht in die Reha (Aufstieg in Liga 1). In einer solchen Situation sollte der Profi in der Lage sein, jeden Schritt ohne Gehhilfe als Erfolg zu bewerten, jeden tag ohne Schmerzen und Schmerzmittel. Wenn er nur von den alten Zeiten träumt und nur einen gewonnenen Marathon als Erfolg sieht, wird er nicht wieder zu diesen Zielen zurückkommen, weil ihn die ständige Enttäuschung demotiviert.



Das Geheimnis liegt in kleinen Zielen, die man sich setzt, die man nach und nach Erreichen kann. Die Kraft, die man daraus zieht, ermöglicht einem Schritte nach vorne. Auch wenn es für Gold vielleicht nie mehr reichen wird - vielleicht reicht schon die Aussicht, ohne Schmerzen joggen zu gehen.



Was ich damit sagen will: nur weil man sich kleine Ziele setzt, sich mit kleinen Erfolgen Energie und Hoffnung holen will, heißt das nicht, dass man größere Ziele aus den Augen verliert.



Für den Moment ist die Außendarstellung gut so wie sie ist: gemessen an unseren finanziellen Möglichkeiten. Das ist und bleibt die realistischste Ausgangsbasis. Und da handelt der Vorstand meines Erachtens genau richtig. Wir müssen Schrittchen für Schrittchen voran kommen - vielleicht erleben wir in naher Zukunft eine Saison ohne jegliche Abstiegsangst. Unser ganz persönlicher Marathonsieg.
 
Wie kann man sich aus Hass auf Bayern in den Betze verlieben? Einen Verein ins Herz zu schließen, weil man einen anderen hasst...

Damit ist der Beitrag für mich erledigt, Danke! Tschöhööö...
 
Ich finde die Aussagen (kleiner Verein etc.) der aktuellen Situation angemessen und empfinde eine gewisse Tiefstapelei als angenehmer als wenn man den FCK als selbstverständlichen Dauergast im oberen Tabellendrittel darstellen würde.


Zumal man sich damit ganz einfach der Realität stellt und ihr ins Auge blickt - momentan ist der Klassenerhalt gemessen an den gegebenen Voraussetzungen (finanziell, wirtschaftlich, sportlich) einfach ein großer Erfolg, genauso wie der letztjährige Aufstieg in die 1. Liga! Eine vom Vorstand und den Verantwortungsträgern realistische Einschätzung der Lage, gepaart mit den richtigen, realistischen (!) Visionen auf Zeit - so etwas ist uns in all den Seuchenjahren von Mitte der 90er bis Mitte der 2000er abhanden gekommen und mit Stefan Kuntz zurückgekehrt. Man kann es Understatement nennen, ich glaube, dass das einfach die Realität ist, der wir uns zu stellen haben. Wie richtig gesagt wurde: Wenn wir in ein paar Jahren evtl. immer noch 1. Liga spielen und damit ganz andere (finanzielle und sportliche) Voraussetzungen haben, können wir uns evtl. auch andere Ziele setzen, wobei auch das nicht darüber hinwegtäuschen sollte, dass diese Liga womöglich ausgeglichen auf einem hohen Niveau bleibt und man selbst nach einigen etablierten Jahren gegen den Abstieg kämpfen muss (siehe u.a. Eintracht Frankfurt in dieser Saison).

Fazit: Man darf die gegebenen Voraussetzungen bei Zielsetzungen und Wertungen von Erfolg niemals aus den Augen lassen, ansonsten schießen völlig unrealistische und unhaltbare Erwartungen in die Höhe und bleiben nichts als Träumereien!



Danke im Übrigen an Lenfer, Saar-Betzi u.a. für die sehr guten Analysen und Bewertungen, denen ich mich gerne anschließen würde.
 
Ich verstehe ja, dass einem Fan der FCK nicht als kleiner Verein vorkommt, aber, so blöd wie es klingt: Für Tradition kann man sich nichts kaufen. Sternstunden im Europacup, Titel, große Namen, alles das ist erst mal vorbei. Wenn ich mir die Erfolge in der Amtszeit von Stefan Kuntz vor Augen führe, dann steht da eine Rettung vor dem Absturz in die 3. Liga, innerhalb von zwei Jahren der Aufstieg und ein stark verbessertes Erscheinungsbild des Vereins in der Öffentlichkeit, der für Spieler wieder interessant wird. Mir ist es auch lieber, er sagt die wirtschaftlichen Möglichkeiten sind beschänkt, als dass europäische Luftschlösser gebaut werden. Ich bin mir sicher, eines Tages will auch unser Boss den FCK wieder im oberen Tabellendrittel sehen, aber das braucht Zeit. Mit anderen Worten: Dieses Jahr den Klassenerhalt und nächstes Jahr eine langweilige Saison im Mittelfeld würde ich sofort unterschreiben. In Anbetracht der finanziellen Möglichkeiten (Transfers) steht der Verein doch richtig gut da, als Vergleich bietet sich z.B. Wolfsburg an.
 
@camt

Wenn wir mal ehrlich sind, hat uns doch gerade diese Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit fast in die 3. Liga gebracht. Denke daher, dass Kuntz das Richtige macht, klein zu stapeln, gerade im Angesichtet der Tatsache, dass wir den niedrigsten Etat haben, finde ich die momentane Arbeit von Kuntz und Kurz schlicht überwältigend.



edit Dr. BETZE:

zitat von camt entfernt.
 
Wenn wir mal ehrlich sind, hat uns doch gerade diese Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit fast in die 3. Liga gebracht. Denke daher, dass Kuntz das Richtige macht, klein zu stapeln, gerade im Angesichtet der Tatsache, dass wir den niedrigsten Etat haben, finde ich die momentane Arbeit von Kuntz und Kurz schlicht überwältigend.


Genau. Besser mit niedrigen Erwartungen arbeiten und positiv überrascht sein als mit hohen Erwartungen und böse auf die Nase fallen.
 
camt, ich glaube keiner hier wird dir widersprechen dass der FCK ein großer Verein ist. Wir blicken auf eine stolze Historie zurück, mit der wir uns in der Bundesliga vor niemanden zu verstecken brauchen. Aber das spielt in der heutigen Zeit keine Rolle mehr. Wir kommen von ganz unten. Stefan Kuntz ist auf einem Abstiegsplatz in der zweiten Liga gestartet und jetzt stehen wir auf einem Nicht-Abstiegsplatz in Liga 1. Das ist ein Erfolg, auch der Aufstieg war ein Erfolg. Im heutigen Fußball geht es nur nach Geld. Mit unseren begrenzten Mitteln den Aufstieg zu schaffen und in der ersten Liga mitzuhalten ist ein Erfolg. Dass es weder für den Verein noch für Stefan Kuntz das Ziel der Entwicklung ist, ist doch völlig klar. Aber mit unseren momentanen Mitteln ist nicht mehr drin. Darum arbeiten Stefan Kuntz und Fritz Grünewald ja täglich daran unsere Mittel zu erweitern, und das wird auch irgendwann Früchte tragen.

Aber momentan, da ist ein Klub wie Mainz 05 nicht nur auf Augenhöhe mit uns, sie stehen sogar über uns. Sie haben mehr Geld und größeren sportlichen Erfolg, zudem schaffen sie es jede Menge Spieler an denen wir auch interessiert sind für sich zu überzeugen, z.B. Lewis Holtby, Sami Allagui, Zoltan Stieber, Nicolai Müller. Wir brauchen im Moment nicht über die Champions League zu reden. Wir müssen erstmal schauen, dass wir finanziell und sportlich die Voraussetzungen schaffen, dass wir uns auf dem Transfermarkt überhaupt erst wieder auf Augenhöhe mit Mainz 05 begegnen können.

Und das geht nur Schritt für Schritt. Vielleicht machen wir im Sommer den ersten Schritt, indem wir mal wieder einen ordentlichen Transfererlös für einen Spieler bekommen (Ilicevic) und uns so Handlungsspielräume schaffen für die nächsten Transfers. Aber bis wir wieder wirklich oben angreifen können, da werden Jahre vergehen. Dafür hat vor allem das Anspruchsdenken vergangener Jahre gesorgt (WM-Stadion, Weltmeister und "Superstars"...). Dass dieses Anspruchsdenken weg ist und wir uns realistische Etappenziele stecken, stimmt mich sehr positiv für die Zukunft. Denn: Nur weil man nach Außen hin Bescheidenheit demonstriert, heißt das nicht dass man im Inneren keine Visionen hat. Und wenn du nach Köln blickst siehst du auch dass das stetige betonen der eigenen Ansprüche und das Herbeireden des Champions-League-Siegs noch nichtmal bedeuten muss, dass man überhaupt irgendeinen Plan hat.
 
Auch wenn es ein wenig traurig ist dann die 05er uns Spieler wegschnappen so stimme ich die voll und ganz zu...! Nur denke ich dass die Möglichkeit nächstes Jahr international zu spielen diesmal leicht verschenkt worden ist, hätte man Duisburg geschlagen (schlechtestes Spiel diese Saison) wäre man gegen Cottbus zu Hause gekommen und dies hätte erstens Geld gebracht und mit ein wenig Glück einen Titel sowie Europa....aber da ist mehr Träumerei dahinter auch wenn es möglich war und so leicht wird es im Pokal so schnell nicht mehr befürchte ich...
 
Was das Anspruchsdenken betrifft wurde hier bereits alles gesagt. Auf der einen Seite darf man sich ruhig an alten Erfolgen orientieren, auf der anderen Seite (Und das ist für mich wichtiger) muss man sich an den Realitäten orientieren. Und die darin, dass wir auf einem guten Weg sind, allerdings in finanziellen (Schulden; Miete) und strukturellen (IT, Nachwuchsförderung) noch viel machen müssen. Des Weiteren stellt sich natürlich die Frage, welche Tabellenregion der FCK als zu ihm gehörend definiert. Beim FC Bayern sind das zweiffelos die Champions League-Plätze, bei Hannover 96 ist es wohl die untere Hälfe der Bundesliga, beim FCK wurde bereits von jemandem treffend formuliert dass wir im Mittelfeld mit Ausreisern nach oben und unten zu siedeln sind. Das halte ich für eine objektive Beurteilung. In deiner subjektiven Zuordnung siehst du den FCK in der Champions League anzusiedeln, in meiner subjektiven Zuordnung ist der FCK am Rande der Bundesliga einzuordnen, denn ich beispielsweise bin im Herbst 2005 Fan geworden und kenne den Verein persönlich nicht anders. So viel dazu.



Zu den Rivalitäten. Ich finde es besser dass unser Verhältnis zu einigen Vereinen als Rivalität dargestellt wird, welche aber in einer respektvollen Art dargelegt wird. Das ist glaube ich ist auch nicht so unüblich, die Eintracht bezeichnet den Depp auch als Derby-Gegner obwohl es deren Fans genauso wie wir sie nicht als Derbygegner sehen. Die Mainzer Presseabteilung macht es – wobei ich jetzt von einem Beispiel ausgehe – umgekehrt: Sie beschreiben Spiele mit brisanter Ausgangslage oder Vorkomnissen nicht als brisantes Duell, aber auf eine freundliche Art und Weise, sondern stellen die Beziehung Dortmund – Mainz als harmonievoll da (was ja durchaus stimmen mag), schreiben im Spielbericht dann aber: "…Dortmundern, die verbal die große moralische Keule schwangen in ihrer Forderung nach Fairplay". Da ist mir unsere Art lieber, denn in offiziellen Spielberichten die Sicht des Gegners so zu beschreiben find ich ehrlich gesagt unnötig.
 
leider ist zwischen dem wie fußball sein sollte und dem wie fußball ist ein großer unterschied. und der is geld. wir sind ein kleiner verein und werdens immer bleiben, weil es weder spielern noch irgendwelchen fernsehsendern noch darum geht wer man ist, sondern nur wieviel geld man hat. und ich persönlich glaub ned dran, dass wir nochmal in die CL kommen solang ich leb. was du schreibst, so sollte es sein, so wirds aber nie mehr werden.


übrigens: willkommen zurück
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Wie werden es (fast) alle noch erleben dass wir wieder da sind wo wir hingehören....es wird dauern aber die Hoffnung habe ich echt noch nicht abgeschlossen dass nie wieder international auf dem Betze gespielt wird...!
 
Wie werden es (fast) alle noch erleben dass wir wieder da sind wo wir hingehören....es wird dauern aber die Hoffnung habe ich echt noch nicht abgeschlossen dass nie wieder international auf dem Betze gespielt wird...!


Mit der doppelten Verneinung hast Du es nicht so, oder?
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Die Haltung des Threaderstellers ist genau eine solche, wegen der ich den 1. FC Köln nicht leiden kann, weil dort nur solche Ewig-Gestrigten herumlaufen, die die neue Wirklichkeit nicht akzeptieren können oder wollen. Für mich definiert sich die Größe eines Vereins nicht über seine Mitgliederzahl, seine Historie oder seine Erfolge, sondern über die wirtschaftliche Potenz und die sportlichen Erfolge der letzten Jahre.

Was nützen dem FCK Titel und historische Spiele aus grauer Vorzeit? Man kann Vereine und Mannschaften immer nur an ihren Möglichkeiten messen, deswegen kann man meiner Meinung nach auch nicht pauschalisieren, was einen Erfolg darstellt und was nicht. Für mich steht ein Saisonziel immer in Verbindung mit dem Spieleretat und an dieser Relation mache ich auch fest, ob eine Mannschaft erfolgreich ist oder nicht. Daher könnte ich mich auch damit abfinden, wenn der FCK in den nächsten X Jahren jedes Mal am Saisonende den 15. Platz belegt.



Dass mir die Außendarstellung von Stefan Kuntz (auch) nicht gefällt, weil er meinem Empfinden nach ein Unfehlbarkeitsdogma ausstrahlt und sich scheut, in der Öffentlichkeit auch mal unangenehme Wahrheiten auszusprechen, ist ein anderes Paar Schuhe.
 
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