Junge, Junge. Selbst wenn es realistisch wäre, was Du schreibst, ich weiß nicht, ob ich noch Bock hätte zu spielen. Bzw. ist es verwunderlich wenn Spieler dann nur noch an sich und ihre Karriere denken?
Diese Entwicklung wurde und wird aber nicht von den Tribünen auf den Rasen getragen, sondern vom Rasen auf die Tribünen. Es ist halt die allgemeine Tendenz im Profifußball, dass es allmählich wirklich nur noch um Einzelspieler und einzig und allein darum geht: Wieviel Geld wo, wie und für wie lange.
Es ist ja auch für den Mannschaftssport an sich Gift, wenn du als Spieler weißt: Hmm, wenn mein Nebenmann drei Gute Spiele macht, denkt er schon an Gladbach oder Leverkusen. Die Berufsauffassung hat sich halt verändert. Je größer die finanziellen Unterschiede werden, desto schlimmer wird das Ganze. Du kannst dich eigentlich ab Bundesliga Platz 11 oder 12 darauf verlassen, dass die Spieler sofort an Größeres denken, wenn sie den Ball 4 Spiele lang 10m geradeaus spielen können. Erst ab einem finanziellen Level, das jenseits von Gut und Böse ist, beruhigt sich die Sache dann wieder etwas.
Die Krone des Ganze war für mich Lakic. Erst zurückkommen und dann ein Jahr später bei der ersten Gelegenheit weg. Aber der FCK ist seine Heimat und Herzensangelegenheit. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann lachen sie noch heute.
Es gibt ja noch vereinzelte Identifikationsfiguren, die werden auch hoffentlich nie aussterben. Man denke an Lambertz in Düsseldorf oder auch ruhig Leute wie Soto in Mainz, Alexander Maier in Frankfurt oder früher Gabor Kiraly bei der Hertha. Die unsrigen aus der jüngeren Vergangenheit sind ja bekannt.
Aber insgesamt stirbt das aus. Daher sind dann auch Leute wie ich, die einen letzten Rest Fußballromantik wollen, wohl bald weg vom Profifußball. Es sind eigentlich wirklich fast alles nur noch Söldner. Sie wissen halt, dass man nach dem Tor das Wappen küssen, Stadion und Fans loben und kurz vor dem Wechsel betonen muss, wie wohl man sich doch fühlt und das ein Weggang kein Thema sei - bevor man dann woanders hingeht, wo man wieder die gleiche Show abzieht. Währenddessen lässt man sich noch den Unterarm tätowieren (oder am besten beide), hurt mit irgendwelchen Facebook-Schlampen rum und macht Party-Selfies aus dem Urlaub.
Und das alles haben nicht wir Fans zu verantworten. Die Fans landauf landab bleiben nämlich ihrem Club treu. Nur die Spieler nicht mehr länger als 1 oder 2 Jahre, bis sie sich dann für mehr Geld irgendwo auf die Bank setzen. Das ist nur noch Abkassiererei.
Und genau wegen diesem Scheissdreck wird sich dann in den entscheidenden Spielen nicht 100 % angestrengt. Es nervt nur noch.