Mit Feuereifer dabei
Hitzige Worte, Platzverweise und drei Punkte für Hoffenheim II bei FCK II
(huzl). Eine Gelb-Rote Karte, eine Rote, ein Tor, das fast ein Eigentor war, Wortgefechte, Torhüter unter Dauerbeschuss: Es war eine hitzige und schnelle Partie ohne Pause. Und am Ende gewann die TSG 1899 Hoffenheim II 1:0 (0:0) beim 1. FC Kaiserslautern II.
Der FCK wollte eigentlich im Fritz-Walter-Stadion den Ton angeben. Doch Hoffenheim wollte auch. Beide Teams legten los wie die Feuerwehr, und es hagelte einen Torschuss nach dem anderen. In der dritten Minute versuchte es Mario Pokar aus der Distanz. Doch Marvin Schwäbe hielt den TSG-Kasten sauber. Vierte Minute: Bahardir Özkan zog ab, FCK-Keeper Marius Müller klärte zur Ecke. Zehnte Minute: Jakub Swierczok versuchte es mit einem Fallrückzieher im Strafraum, schoss drüber. Ein Knackpunkt, sagte FCK-Trainer Konrad Fünfstück: „Wenn Kuba getroffen hätte, hätte es ganz anders ausgesehen.“Doch es gab noch ein paar andere Wendepunkte: eine Gelb-Rote Karte für Christian Lensch, der kurz zuvor Gelb kassiert hatte und die Entscheidung mit „lächerlich“ kommentierte (30.). Ein Tor für Hoffenheim (56.), als Patrick Schorr schnell zu Bahadir Özkan schob, Michael Schulz zu retten versuchte, der Ball an die Latte sprang und Janik Haberer noch dran war. Und eine Rote Karte für Marcus Mann von der TSG (70.), der nach einem Foul von Thorsten Reiß vom Platz humpelte und den Hinweis des Linienrichters, die Behandlung finde außerhalb des Feldes statt, als Provokation verstand, entsprechend kommentierte und dafür Rot sah (70.). Der FCK warf alles nach vorne, selbst Keeper Müller versuchte sich mit einem Kopfball, doch es blieb beim 0:1. Ein Ergebnis das für Fünfstück „sehr ärgerlich“ war, weil sich sein Team bis zum Schluss bemüht habe. „Zum Ende hat dann Fortune und Frische gefehlt.“
So spielten sie
1. FC Kaiserslautern II: Marius Müller - Rizzuto (78. Hammel), Schultz, Schindele, Bugera - Lensch, Pokar, Reiß, Mario Müller (46. Lahn) - Dorow, Swierczok (66. Reichert)
TSG 1899 Hoffenheim II: Schwäbe - Weippert, Akpoguma, Schorr, Ruck - Mann - Haberer (59. Schindler), Özkan, Canouse, Atik (71. Fesser) - Röser (81. Rieble)
Tor: 0:1 Haberer (56.) - Gelbe Karten: Bugera, Rizzuto, Reiß, Reichert - Gelb-Rote Karte: Lensch (30., Meckern) - Rote Karte: Mann (60.) - Beste Spieler: Marius Müller, Reiß, Bugera - Schorr - Zuschauer: 180 - Schiedsrichter: Alt (Illingen)
Und das Feuer brennt weiter
U23 des 1. FC Kaiserslautern und Hoffenheim II liefern sich eine hitzige Partie – 0:1 für die TSG
Von Maria Huber
Woher das Feuer kam, das gestern auf dem Rasen war, als der 1. FC Kaiserslautern II und die TSG 1899 Hoffenheim II sich im Fritz-Walter-Stadion duellierten, wusste FCK-Trainer Konrad Fünfstück auch nicht. Doch er sah „zwei junge Mannschaften, die wie die Hunde aufeinander losgegangen sind“.
Am Ende hagelte es zwei Platzverweise, die Entscheidung fiel fast durch ein Eigentor, und Hoffenheim kassierte die Punkte.„Dass Hoffenheim eine spielerisch starke Mannschaft ist, haben wir gewusst“, fasste Thorsten Reiß, der einer der Erfahrensten auf dem Platz war, hinterher zusammen. „Wir haben versucht, das Zentrum dichtzumachen. Das hat am Anfang nicht wirklich geklappt. Nach dem Platzverweis war es komischerweise besser. Dann kriegen wir in der zweiten Halbzeit das Tor. Das war eine blöde Situation. Ein abgefälschtes Ding geht an die Latte, und er drückt ihn noch über die Linie.“ Mit er meint Reiß Janik Haberer, der hinterher als Torschütze gefeiert wurde. Der einzige in der Begegnung. Reiß: „Wir haben es versucht. Es hat heute einfach nicht geklappt.“
Dass von Beginn bis zum Ende Feuer in der Partie war, fand er ganz gut. „Es war ja kein unfaires Spiel. Ein stückweit braucht man das, um sich zu pushen. Gerade in Unterzahl gegen eine spielstarke Mannschaft“, erklärt er die Duelle und Wortgefechte, die sich auf dem Spielfeld abspielten.
Ganz in Ordnung findet sein Trainer Christian Lenschs Reaktion auf dem Rasen aber nicht. Lensch hatte die Gelbe Karte kommentiert, die er kurz zuvor gesehen hatte, und musste 30 Minuten nach Anpfiff duschen. „Das darf nicht passieren“, sagt Fünfstück. Der schon vorher gewusst hatte, dass die TSG seine Mannschaft fordern würde. „In der ersten Halbzeit war jeder Ball von denen gefährlich.“ Dass sein Team dann „fast eine Stunde“ in Unterzahl gespielt habe, habe „extrem Kraft gekostet“. In der zweiten Halbzeit habe sein Team als Einheit gegen den Ball gekämpft. „Im letzten Moment hat das Glück gefehlt. Hoffenheim hat mit Mann und Maus verteidigt.“ Als Hoffenheims Sechser Marcus Mann für einen Spruch Richtung Linienrichter mit Rot vom Feld musste (70.), war das Spiel aus Sicht von Fünfstück „nochmal neu aufgestellt“.
Das Feuer brannte weiter. FCK-Innenverteidiger Michael Schindele kratzte einen Schuss von Russell Canouse von der Linie, am Ende stürmte Keeper Marius Müller mit nach vorn und hätte fast noch ein Kopfballtor gemacht. Fünfstück: „Kompliment an Hoffenheim. Sie waren heute ein Tor besser.“
Thorsten Reiß versucht sich so zu trösten: „Wir müssen daraus lernen und versuchen, es das nächstes Mal besser zu machen.“
Quelle
Ausgabe Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung - Nr. 231
Datum Montag, den 6. Oktober 2014