Ich finde es erstaunlich wie determiniert einige hier, ohne Kenntnis der Hintergründe und Interna den ein oder anderen Vereinsfunktionär hier verurteilen.
Ich für meinen Teil möchte mich auf das Thema hier beschränken und auf die Person des SD, Uwe Stöver. Hierbei nehme ich auch nur die objektiv bewertbaren Fakten zur Hilfe und keine subjektiven Theorien.
Die Fakten hinsichtlich Transfers, Zielsetzung und Ergebnis liegen ja offen auf dem Tisch. Man kann meiner Meinung nach daran schon beurteilen, dass dieses Ergebnis nicht zufriedenstellend ist. Als Arbeitgeber kann ich in einem solchen Fall dann entscheiden, ob ich glaube dass es zukünftig besser läuft oder eben nicht bzw. dieses Thema zu diskutieren. Ohne Emotionen einfließen zu lassen und nüchtern betrachtet ist das ein normaler Vorgang. Wenn der Mitarbeiter davon dann erfährt, dann ist auch klar, dass dies nicht unbedingt schön für ihn ist, aber wenn mein Bereich, den ich zu verantworten habe nicht richtig läuft, dann kann mich eine solche Diskussion auch nicht wirklich überraschen.
Nun zu dem Punkt bzw. den Punkten: kein Geld und der Situation geschuldet bzw. es waren doch vor dem Hintergrund namhafte Transfers.
Erstens wusste er von dieser Situation schon vorher und somit auch worauf er sich einstellen kann. Zweitens war unser Budget dennoch höher als das vieler Vereine die letztendlich vor uns in der Tabelle landeten. Dieses bessere Abschneiden ist den jeweiligen Mannschaftszusammenstellungen geschuldet, denn monetär ist es nicht zu erklären. Die richtige Zusammenstellung bzw. der Mix ist Aufgabe der sportlichen Leitung. Komme ich also, wie die meisten User hier auch, zu dem Schluss dass wir größtenteils keine funktionierende Mannschaft auf dem Platz hatten, dann liegt der Fehler eben in diesem - Stövers - Ressort.
Es ist durchaus richtig, dass er namhafte Spieler holte, aber dies allein ist eben keine Erfolgsgarantie. Entscheidend ist, dass die Einzelspieler zusammenpassen. Das zu wissen bzw. einzuschätzen ist die Kernkompetenz eines Sportdirektors und macht den Unterschied aus.
Zum Vergleich: wenn ich zu einem Autotuner gehe, der weiß wo man die besten Teile günstig bekommt dann ist das schön. Baut er diese Teile aber nur nach Preis und Namen zusammen obwohl sie in der Kombination nicht funktionieren, dann ist das nicht so gut. Ein guter/sehr guter Tuner sollte eben beides können.
Genauso verhält es sich mit der Position des SDs bei uns. Es macht bspw. keinen Sinn einen Topleute auf den Außen zu kaufen aber keinen Abnehmer in der Mitte, genauso wie es umgekehrt keinen Sinn machen würde ein Kopfballungeheuer zu verpflichten, wenn man keine Flankengeber hat. Macht man solche Fehler, dann kannst Du den Topvorlagengeber und Flankengott kaufen, der vom Namen her vielversprechend klingen mag, es bringt nix, wenn aber der Spieler in der Mitte 1,70 m groß ist, in der gesamten Karriere ein Kopfballtor gemacht hat und eigentlich hängende Spitze in nem 2-Mann-Sturm spielen kann.
Der Mix ist das entscheidende, dieser ist Aufgabe des SDs und dieser Mix hat bei uns überhaupt nicht gestimmt. Insofern bleibe ich dabei, dass hier wahrlich kein überragender, unersetzbarer Mitarbeiter gekündigt hat.