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Opel will Werk Kaiserslautern ausbauen (Handelsblatt online vom 15.9.)

15.09.2010 GM-Tochter:

Opel will Werk Kaiserslautern ausbauen

Immer wieder wurde um das Opel-Werk in Kaiserslautern gezittert. Jetzt scheint es endgültig gesichert zu sein: Die Europa-Tochter von General Motors erweitert ihre Motorenproduktion an dem Standort. Der Autobauer sieht sich insgesamt im Aufwind.



HB RÜSSELSHEIM/BOCHUM. Ungeachtet der Absatzprobleme im Inland wird der Hersteller im laufenden Jahr in seinen deutschen Werken mehr Autos produzieren als ursprünglich geplant. <strong>Zugleich kündigte Opel am Mittwoch an, seine Motorenproduktion in Kaiserslautern zu erweitern.</strong> Der dortige Betriebsratsvorsitzende Alfred Klingel erklärte, die Maßnahmen gäben Opel Kaiserslautern eine Zukunft.



Auch in Bochum ist die Produktion aus Sicht der Arbeitnehmervertreter langfristig gesichert. Damit haben sich die Perspektiven grundlegend verändert: Als Opel und die US-Mutter General Motors (GM) noch vor einigen Monaten ums Überleben kämpften, war die Angst vor Werkschließungen auch in Deutschland groß.



Im Bochumer Werk liege die Produktion deutlich über Plan, sagte Betriebsratschef Rainer Einenkel am Mittwoch: "Die Kurzarbeit ist deutlich zurückgegangen. Statt der erwarteten rund 100 000 Autos werden es zum Jahresende voraussichtlich 140 000 Wagen sein." In den Werken Rüsselsheim und Eisenach sollen nach Unternehmensangaben nach aktuellem Plan 176 000 beziehungsweise 139 000 Einheiten vom Band rollen - das sind jeweils rund zehn Prozent mehr als ursprünglich geplant. In Bochum seien zudem dank der großen Nachfrage beim Kompaktvan Zafira die für September angesetzten drei Wochen Kurzarbeit auf drei Tage gekürzt worden, betonte Einenkel.



In Kaiserslautern werden nach Unternehmensangaben vom Mittwoch von 2014 an jährlich 230 000 Einheiten einer Weiterentwicklung des 2,0- Liter-Dieselmotors gebaut. Dazu werde das Werk in der Motorenproduktion den Dreischichtbetrieb einführen. Zur Produktion von Karosserieteilen soll der Standort zudem neue Großpressen und Schweißanlagen erhalten. Das pfälzische Werk könne künftig alle Opel - Standorte mit Fahrzeugteilen wie Motoren, Aluminiummotorhauben und Fahrwerkskomponenten beliefern.



Nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes hatte Opel von Januar bis August in Deutschland 147 024 Neuwagen verkauft und damit 39,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Nach früheren Angaben verkauften Opel und die Schwester Vauxhall insgesamt 608 000 Fahrzeuge nach 645 000 im Vorjahreszeitraum.



Aktuell wird der Hersteller saniert. Die Kapazitäten sollen nach früheren Angaben um 20 Prozent gesenkt werden, europaweit sollen demnach rund 8000 der 48 000 Jobs wegfallen, davon weniger als die Hälfte in Deutschland. Der Betriebsrat will versuchen, den geplanten Stellenabbau zu senken. Einenkel versprach: "Das werden wir auch schaffen."
 
Da wird sich mei Verwandschaft freun, auf alle Fälle eine gute Nachricht. Mal sehn wer jetzt alles übereinander stolpert um das als seinen Verdienst darzustellen.
 
erst die gerüchte, dass es dicht gemacht wird

und jetzt bauen sie aus.

ähnlich wie bei real.

aber natürlich besser so wie umgekehrt
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Abfindungen und eine Transfergesellschaft

Bei den Verhandlungen zum Interessenausgleich und Sozialplan bei GKN wurden die wesentlichen Eckpunkte zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung vereinbart. Heute soll das Papier unterschrieben werden. Sowohl der Zweite Bevollmächtigte der IG Metall, Alexander Ulrich, als auch GKN-Betriebsratsvorsitzender Markus Becker sprechen von einem guten Kompromiss, der auf den Weg gebracht worden sei.

Seit Ende August steht fest, dass GKN Driveline sein Werk in Kaiserslautern mit rund 320 Mitarbeitern zum 31. März 2020 schließt (wir berichteten). GKN teilt sich auf dem Opel-Gelände eine Produktionshalle mit Opel, seit dem Jahr 2000 werden Gelenkwellen für Fahrzeuge produziert, nachdem das Unternehmen das Werk von Opel übernommen hatte. Ulrich sprach gestern von wochenlangen schwierigen Verhandlungen, das Ergebnis bezeichnete er als einen guten Kompromiss. Zu der gleichen Auffassung gelangt Becker. Jüngere Mitarbeiter hätten vielleicht etwas anderes erwartet, aber mit dem, was für ältere Beschäftigte ausgehandelt wurde, könne man zufrieden sein.

Alle Mitarbeiter erhalten eine Abfindung

Wie Ulrich ausführt, erhalten alle Mitarbeiter eine Abfindung, die sich nach dem Alter und der Betriebszugehörigkeit orientiert. Schwerbehinderte erhielten eine zusätzliche Abfindung. Arbeitnehmer des Jahrgangs 1960 und älter erhielten zudem einen Ausgleich auf mögliche Rentenkürzungen. Die Auszubildenden blieben bis zur Beendigung der Ausbildung weiter Auszubildende von GKN und führten bei Opel ihre betriebliche Ausbildung weiter, erklärt Ulrich.Nach seinen Worten erhalten alle Mitarbeiter für die Dauer von zwölf Monaten die Möglichkeit, ab 1. Februar kommenden Jahres in eine Transfergesellschaft zu wechseln. Dort werde neben Qualifizierung und Jobvermittlung ein Netto-Einkommen von 80 Prozent des bisherigen Verdienstes garantiert.
Die Produktion werde bereits im Dezember und nicht wie ursprünglich von GKN angekündigt zum 31. März 2020 auslaufen, informierte der Zweite Bevollmächtigte weiter. Die Mitarbeiter würden daher von der Arbeit bezahlt freigestellt. Ab Januar würden nur noch wenige Mitarbeiter für die Abwicklung der Betriebsschließung zuständig sein.
„Über diese Eckpunkte wurden die Mitarbeiter in einer Betriebsversammlung informiert. Am Dienstag soll der Interessenausgleich/Sozialplan zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung unterzeichnet werden“, so Ulrich.

„Weiterer sehr trauriger Tag in der Geschichte von GKN“

Er bezeichnet die Betriebsversammlung als einen „weiteren sehr traurigen Tag“ in der Geschichte von GKN. In der wahrscheinlich letzten Betriebsversammlung sei das Verhandlungsergebnis der Belegschaft dargestellt worden. Aber auch gute Vereinbarungen und Abfindungen könnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie nie den Verlust des Arbeitsplatzes ausgleichen oder existenzielle Ängste der Mitarbeiter verdrängen können. Entsprechend sei auch die Stimmung in der Versammlung gewesen.
„Ich hoffe, dass es mit der Beschäftigungs- und Transfergesellschaft gelingen wird, die Mitarbeiter weiter zu qualifizieren und schnell in freie Arbeitsplätze zu vermitteln. Auf jeden Fall verzögert aber der Wechsel in diese Gesellschaft den Beginn der Arbeitslosigkeit“, so Ulrich. Für die Region bleibe die Schließung des GKN- Werks ein herber Schlag: „Und es bleibt auch dabei, dass man die Art und Weise der angekündigten und brutal durchgezogenen Schließung nur als einen asozialen Akt bezeichnen kann. Betriebsrat und IG Metall hatten nie eine Chance, über Alternativen nachzudenken und zu verhandeln.“

Die Rheinpfalz Pfälzische Volkszeitung - Nr. 286 Dienstag, den 10. Dezember 2019
 
Auftrieb für die ganze Westpfalz

Seit 53 Jahren ist Opel in Kaiserslautern vertreten und gehört neben dem FCK zu den Hauptidentitätsfaktoren für die Westpfalz und die Westpfälzer. Nach Glanzzeiten mit rund 6000 Beschäftigten gab es auch schwere Krisen. Doch jetzt ist dank geplanter Batteriezellenfertigung alles elektrisiert und positiv gepolt. 2000 neue Jobs könnten entstehen.

Von A. Becker, H. Motsch-Klein und B. Ginkel

Die rheinland-pfälzische Landesregierung wertet den geplanten Bau eines Batteriezellenwerks am Opel-Standort in Kaiserslautern als große Zukunftschance für die ganze Westpfalz. Mit dem Aufbau der Technischen Universität und ihrem Hochtechnologie-Umfeld habe sich Kaiserslautern „extrem gemausert“ und sei inzwischen gut aufgestellt als Standort für Zukunftstechnologien, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Dienstag in Mainz.Wirtschaftsminister Volker Wissing (FDP) nannte die Ansiedlungspläne einen „großen Wurf“. Er erwartet in der Folge weitere Investitionen in der Region. Mit einem Schwerpunkt für autonomes Fahren und künftig auch für Elektroantriebe habe das Land gute Chancen, als Gewinner aus der bevorstehenden Transformation der Autoindustrie hervorzugehen.

Wie berichtet, will ein Konsortium aus Opel, dessen Mutterkonzern PSA, sowie dem französischen Batteriehersteller Saft, einem Unternehmen der französischen Total-Gruppe, in Kaiserslautern eine Batteriezellenproduktion aufbauen. Dreyer zufolge hat die EU für dieses Projekt im Rahmen der europäischen Batterienallianz bis zu 437 Millionen Euro an Förderung erlaubt. Der Bund habe entsprechende Mittel vorgesehen.

Unklar bleibt aber weiterhin, wie viel Subventionsgeld tatsächlich fließen wird. Die Landesregierung ließ außerdem offen, welchen Anteil Rheinland-Pfalz übernehmen könnte. Wissing sagte, das Land werde das Projekt im Rahmen seiner Wirtschaftsförderung unterstützen.
Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte am Dienstag auf Anfrage der RHEINPFALZ: Die EU habe die maximal mögliche Höhe von Förderungen festgelegt. Über die tatsächliche Förderhöhe für einzelne Projekte könne zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Auskunft gegeben werden.
CDU-Fraktionschef Christian Baldauf forderte, nun müssten Landesmittel für eine „Komplementärfinanzierung“ bereitgestellt werden. „Zudem muss die Landesregierung flankierende Maßnahmen zur Unterstützung der Ansiedlung einer Batteriezellproduktion und -forschung ergreifen.“ Dazu gehörten zusätzliche Professuren, eine Stärkung von Gründungszentren sowie die Vernetzung von Zulieferbetrieben.

Das 1966 gegründete Opel-Werk in Kaiserslautern, in dem Teile, Komponenten und Motoren hergestellt werden, hatte zu seinen Glanzzeiten rund 6000 Beschäftigte. 2400 Mitarbeiter waren vom Start weg dabei. 1972 wurde das Presswerk eingeweiht, 1979 kam die Motorenproduktion hinzu. Aktuell sind in Kaiserslautern rund 1700 Mitarbeiter beschäftigt. Der Betriebsratsvorsitzende des Kaiserslauterer Opel-Werks, Thorsten Zangerle, sagte auf Anfrage der RHEINPFALZ, die Entscheidung pro Batteriezellenfertigung sei ein deutliches Signal für die Opel-Beschäftigten und deren Familien zur langfristigen Zukunftsperspektive des Standortes. Zudem werde dies zu einem weiteren Aufbau von Beschäftigung führen und eine „Keimzelle für neue innovative Industriearbeitsplätze darstellen“. Das Projekt sei eine „positive Antwort auf die Transformation hin zur Elektromobilität“. Der Betriebsratsvorsitzende betonte jedoch, dass auch noch offene Fragen zu klären seien. Eine entscheidende Frage sei,
unter welchen Arbeitsbedingungen die zusätzlichen neuen Arbeitsplätze entstehen sollen.

Wie Zangerle weiter mitteilte, werde sich die Anzahl der Mitarbeiter von aktuell rund 1700 etwas reduzieren, da Beschäftigte noch bis Jahresende ausscheiden und je nach Alter auch noch in den folgenden Jahren über Altersteilzeit, Vorruhestands- und Abfindungsprogramm gehen. Das Angebot zu den Programmen sei noch bis Jahresende 2019 offen, so dass sich weitere Mitarbeiter dafür entscheiden könnten. Darüber hinaus gebe es aktuell keine weiteren Personalabbaupläne.

Mit Blick in die Zukunft geht Zangerle von einer schrittweisen Erhöhung der Beschäftigtenzahlen aus, „denn durch die Zukunftsvereinbarung aus diesem Sommer konnten wir die Ausbildungszahlen von jährlich 34 bis zum Jahr 2023 sowie eine Übernahmeverpflichtung in diesem Zeitraum festschreiben“. Hinzu kämen mindestens 26 weitere Einstellungen spätestens zum 1. März 2020.

Momentan gebe es durch das Ausscheiden überwiegend älterer Beschäftigter sowie durch die Personalabbauprogramme in den Produktionsbereichen eine personelle Unterdeckung. Dies werde zurzeit durch Mehrarbeit an den Wochenenden kompensiert. Mit der Geschäftsleitung befinde man sich allerdings in Gesprächen, weil dies nicht dauerhaft akzeptabel sei. Denn wegen des Anlaufs für einen neuen Dieselmotor gebe es zusätzlichen Bedarf an Mitarbeitern im Produktionsbereich.

Sozialverträgliche Personalabbauprogramme, Zukunftsvereinbarung mit dem Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Sommer 2023 sowie Batteriezellenfertigung – alles in allem glaubt Zangerle, dass „wir wieder optimistisch in die Zukunft blicken können“. Dies hätten die Opel-Beschäftigten und die Region Kaiserslautern mehr als verdient.

Unterdessen bleibt es dabei, dass das auf dem Opel-Gelände beheimatete GKN-Werk mit rund 320 Mitarbeitern keine Zukunft hat. Es wird zum 31. März 2020 seine Pforten schließen. Mit Opel teilt sich GKN eine Produktionshalle. Bei GKN in Kaiserslautern werden seit dem Jahr 2000 Gelenkwellen für Fahrzeuge produziert – nachdem das Unternehmen das Werk vom Opel-Verbund übernommen hatte. Bis heute werden bei GKN Autoteile und Gelenkwellen produziert.

Die Rheinpfalz Pfälzische Volkszeitung - Nr. 287 Mittwoch, den 11. Dezember 2019
 
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