Kurze Information zu den Geschehnissen rund ums Spiel in Bremen (Ultras Frankfurt)

FCK1900

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Beim gestrigen Spiel unserer Eintracht in Bremen wurden die Insassen von 6 Bussen aus verschiedenen Gruppen der Frankfurter Ultraszene gegen 10 Uhr morgens im Steintorviertel in Bremen, auf der Suche nach einer geeigneten und geöffneten Lokalität, aufgehalten und eingekesselt.

Zuvor war es zu keinerlei Straftaten gekommen, sodass natürlich auch gegen die Einkesselung nicht weiter vorgegangen wurde. Anschließend wurde uns eröffnet, dass sämtliche, ungefähr 250, Personen nun zur Gefahrenabwehr in Gewahrsam genommen werden würden, als Gründe dafür konnten nur „aggressives Aussteigen aus dem Bus“, sowie 1 Böller und das Laufen auf der Straße und über rote Ampeln genannt werden.

Innerhalb der nächsten 3 Stunden wurde jeder nun einzeln abgeführt und ins polizeiliche Gewahrsam gebracht, wo man bis nach Spielende, ca.18 Uhr, in überfüllten Zellen und bei teilweise miserablen Bedingungen, festgehalten wurde.



Daraufhin wurden wir ans Stadion gebracht und später von einem Polizeiaufgebot von grob geschätzten 40 Kastenwägen bis nach Frankfurt begleitet. Nachdem es schon im polizeilichen Gewahrsam (also ab 10 Uhr morgens) keinerlei Möglichkeiten gab, an Nahrungsmittel zu gelangen, wurde auch jede Ausfahrt zu einer Raststätte von der Polizei abgesperrt.

Außerdem kam es im Stadion zu Auseinandersetzungen mit Staatsbeamten, als mehrere hundert Eintrachtfans, nachdem sie über die Geschehnisse vor dem Spiel informiert worden waren, aus dem Block gingen (an dieser Stelle danke für die Solidarität!) und am Verlassen des Stadions gehindert wurden.

Hierbei ging die Polizei außerordentlich brutal, wahllos und ohne Rücksicht auf Frauen und Kinder vor.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Aktion im Vornherein von der Einsatzleitung der Bremer Polizei geplant war, schließlich waren bereits bei der Ankunft unserer Busse um kurz vor 10 ein Fernsehteam mit Kamera, sowie offenbar auch ein Richter um die polizeilichen Maßnahmen abzusegnen, vor Ort.

Bedauernswert ist auch das Verhalten weiter Teile der Medien, die den offiziellen Polizeiaussagen, die von „über 200 Hooligans“ sprachen, ohne ihrem journalistischen Auftrag, das näher zu recherchieren, nachzugehen, blind Glauben schenkten. Es bleibt zu hoffen, dass sich auch diesbezüglich etwas ändert.



Eine detailiertere Beschreibung, sowie Kommentierung aller Vorkommnisse des Tages würde sicherlich mehrere Seiten füllen, festzuhalten bleibt aber, dass diese Vorfälle von unserer Seite natürlich nicht ohne Reaktion bleiben können und werden, hat man hier schließlich eine neue Dimension, was den Versuch angeht, unliebsamen Anhängern das Reisen zu Auswärtsspielen unserer Eintracht zu verleiden, erreicht.



Never Surrender!



Ultras Frankfurt 1997, am 30.11.2008
 
ein weiteres beispiel einer schockierenden entwicklung
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aber was will man dagegen tun in solche iner situation? viel kann man net machen....
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btw: seid froh das spiel eurer mannschaft net gesehen zu haben...
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Einerseits natürlich eine riesen Schweinerei.



Anderseits: Jungs, benimmt Euch, dann kommt sowas auch nicht vor!



Scheiß Gewalt im Fußball!
 
Die Frankfurter sind keine Chorknaben-aber ich habe mehr als einmal am eigenen Leib die manchmal etwas eigene Ansichten der Brüderschaft in grün abbekommen. Da wurden Leute auf VERDACHT einkassiert.



kommt mir irgendwie bekannt vor und lässt mich schlimmes erahnen. Schöner, sauberer fussballsport, wie ich dich doch liebe.
 
Wenn die ersten Hoppenheim Ultras am Besuch eines Auswärtsspiels

gehindert werden haben wir den Polizeistaat:smile:
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:smile:
 
Einerseits natürlich eine riesen Schweinerei.


Anderseits: Jungs, benimmt Euch, dann kommt sowas auch nicht vor!



Scheiß Gewalt im Fußball!


Naja, so einfach ist das nicht. Was ich so gehört habe, war das alles schon sehr sehr überzogen. Ich will sowas ehrlich gesagt nicht erleben und ich denke, die meisten der 2000 Eintrachtler, die in Bremen waren, fanden das auch nicht toll und konnten nichts dafür, dass sie Schläge und Pfefferspray kassierten...



Stell Dir mal vor wir fahren zum Fußball und hören dann, dass sie 250 Leute von GL, PI etc. festgenommen haben, möglicherweise haben sich da einige Kategorie C drunter gemischt, das mag sein. Du bekommst das im Stadion mit, die Stimmung im Block ist sicherlich nicht gut, nachdem Dein Verein dazu eh beschissen spielt auf dem Platz willst Du gehen. Darfst Du aber nicht, die lassen Dich nicht raus und auch sonst niemand, obwohl viele keinen Bock mehr auf Stadion haben. Zackbumm eskaliert alles und es wird wahllos auf alles eingeschlagen, was in der Nähe ist und Pfefferspray eingesetzt. Zig Fans freuen sich über Platzwunden, blaue Flecken, brennende Augen... Davon viele Leute, die mit Gewalt nix am Hut haben! Du zum Beispiel, denn Du wolltest ja grade eigentlich gerne rausgehen und die Polizei stürmte mal eben in dem Moment den Gästebereich... (Denk mal an Augsburg vor zwei Jahren, geht alles schnell... Und in Bremen ging es einige Stufen heftiger ab...)



Ich finde das wirklich ganz ganz schlimm. Man kann doch nicht mal eben 250 Leute festnehmen, wo sind wir denn?!?!? Die haben ja nichtmal was gemacht. Das ist ja wie wenn wir mit dem Zug fahren, dann mit dem Mob zum Stadion laufen und dann werden wir alle verhaftet, weil einer ne Rauchbombe zündet und ein anderer bei rot über die Ampel läuft.... Und was im Stadion abging ist halt ebenfalls abartig. Und dann wirst Du von Bremen bis FFM von Polizei eskortiert und darfst keine Pause machen.



Ich bin nun wirklich ein friedlicher Mensch, ich mag keine Randale und keine Gewalt und ACAB Parolen mag ich ebenfalls überhaupt nicht! Aber was da passiert ist, ist absolut nicht in Ordnung. Bin wirklich und wahrhaftig entsetzt...





Die Eintracht reagiert auch:



Eintracht bittet Polizeipräsident um Stellungnahme



Der Vorstand der

Eintracht Frankfurt Fußball AG hat sich am heutigen Nachmittag in einer Sitzung mit Vertretern des Unternehmenssicherheit sowie der Fanbetreuung ausführlich über den Polizeieinsatz rund um das Bundesliga-Auswärtsspiel am vergangenen Samstag bei Werder Bremen informieren lassen.



Klaus Lötzbeier, innerhalb des Vorstandes für den Fanbereich zuständig erklärt hierzu: „In Anbetracht der unverhältnismäßig hohen Zahl an Gewahrsamnahmen vor der Partie und des Polizeieinsatzes während sowie nach dem Spiel im Stadion, haben wir Bremens Polizeipräsident heute in einem Brief um eine Stellungnahme gebeten.“



Am Morgen vor dem Bundesligaspiel der Eintracht in Bremen wurden in der Innenstadt etwa 250 angereiste Eintracht-Anhänger für teilweise bis zu sieben Stunden in Gewahrsam genommen. Darüber hinaus kam es später im Stadion zu Auseinandersetzungen zwischen Frankfurter Zuschauern und Polizeibeamten.



http://www.eintracht.de/fans/neues/25793/
 
Die offizielle Pressemeldung der Polizei dazu:



Polizeieinsatz im Steintor am 29.11.2008



(1. Dezember 2008) Bereits im Vorfeld des Fußballbundesligaspiels Werder Bremen - Eintracht Frankfurt wurde der POLIZEI BREMEN bekannt, dass mehrere Busse mit Frankfurter "Problemfans" der Kategorien B + C bereits am frühen Vormittag des Spieltages in Bremen eintreffen würden. Befürchtet werden mussten körperliche Auseinandersetzungen mit "verfeindeten" Bremer Fangruppierungen.



Gegen 09.30 Uhr trafen die avisierten Busse besetzt mit ca. 250 bis 300 Personen am Sielwall ein. Unter lautstarkem Gegröle begaben sie sich über den Sielwall ins Steintorviertel. Für die dort formierten Einsatzkräfte war deutlich eine aggressive Stimmung aus dem Aufzug spürbar. Verbal äußerte sich die Stimmungslage aus den lautstark skandierten Sprüchen: "Wo sind die Bremer Ultras, kommt her und ihr kriegt aufs Maul" und "Die Bullen können uns nichts, wir bleiben zusammen und machen was wir wollen!" Es war offenkundig, dass man es darauf anlegte, Bremer Fans zu finden und sich mit diesen körperlich auseinander zusetzen. Ansprechversuche der Einsatzkräfte mit den so genannten Fans verliefen ergebnislos und wurden mit Beleidigungen quittiert. Nachdem zunächst ein äußerst lauter Böller an der Sielwallkreuzung zur Explosion gebracht worden war, ging die Gruppierung in breiter Front über die Fahrbahn durch das Steintorviertel. Zunächst schlugen sie den Weg zum Stadion ein, verhielten dann allerdings und wollten in Richtung Innenstadt zurückgehen. Die Gruppe wurde daraufhin in Höhe der Straße Vor dem Steintor / Sophienstraße von den Einsatzkräften gestoppt und eingeschlossen. Um zu verhindern, dass die gewaltbereiten Fans unkontrolliert in die Bremer Innenstadt einsickern und damit ein unkalkulierbares Risko für einkaufende Bürger und Besucher des Weihnachtsmarktes darzustellen drohten, entschloss sich der Einsatzleiter zu dieser Maßnahme. Darüber hinaus hätte es ohne Zweifel beim Aufeinandertreffen mit Bremer Fans eine körperliche Auseinandersetzung gegeben. Aus diesem Grunde bestand zur Verhinderung unmittelbar bevorstehender Begehung von schweren Straftaten keine andere geeignete Möglichkeit, als die Ingewahrsamnahmen anzuordnen. Nach übereinstimmender Beurteilung Frankfurter und Bremer Szenekundigerbeamter (SKB) handelte es sich bei dem Klientel überwiegend um B + C Fans (Ultras und Hooligans) mit nicht kontrollierbarem Gewaltpotenzial. Über ungefähr ein Viertel dieses Personenkreises gibt es Erkenntnisse aus der Datei Gewalttäter Sport. D.h. sie sind in Zusammenhang mit Fußballspielen als Gewalttäter in Erscheinung getreten. Im Steintor ließen sie nach den Ingewahrsamnahmen u.a. diverse Böller, Sturmhauben, Mundschutze, Abschussgeräte für Signalmunition inkl. Kartuschen und weitere Pyrotechnik (Selbstlaborate) zurück. Bei einzelnen Personen wurden Flyer gefunden, in denen zu Gewalt gegen Bremer Ultras und die Polizei aufgerufen wurde. In Gewahrsam genommen wurden 234 Problemfans und drei verschiedenen Sammelstellen der Polizei in Bremen zugeführt. Der Kommentar einer ebenfalls eingeschlossenen Frau eines Frankfurters lautete: "Weil sich die Kerle prügeln wollen, müssen wir das hier mitmachen". Ein vor Ort befindlicher Polizeibeamter kommentierte die Situation mit den Worten: "In den 18 Jahren in denen ich Verantwortung bei Fußballeinsätzen trage, habe ich selten derart aggressive und polizeifeindliche Fans erlebt".



Es bleibt festzustellen, dass es nach dem konsequenten Einschreiten der Polizei für ein Fußballspiel dieser Größenordnung in der Stadt absolut ruhig blieb.



Quelle: www.polizei.bremen.de
 
... und damit ein unkalkulierbares Risko für einkaufende Bürger und Besucher des Weihnachtsmarktes darzustellen drohten...
Typisch, also auf Obdachlose oder Leute die nix kaufen hätten die Gewalttäter gern einschlagen dürfen? Im Nachhinein sind die niemandem verantwortlich und können alles behaupten, z.B. 25% gewaltbereit, SEHR LAUTER KNALLKÖRPER, etc.
 
www.ultras-frankfurt.de ist sehr sehenswert

Interessante Bilder vom Polizeieinsatz und den gewaltbereiten Fußball-Fans.

Ich stelle mir übrigens immer noch vor wie 230 Fußballfans koordiniert gröhlen "Wo sind die Bremer Ultras, kommt her und ihr kriegt aufs Maul" (rhythmisch sicher sehr hörenswert), genauso wie "Die Bullen können uns nichts, wir bleiben zusammen und machen was wir wollen!".

Müssen richtige Sängerknaben sein die Frankfurter^^
 
Bei solchen "Aktionen" unserer Staatsgewalt werden Wochenende für Wochenende unnötig Millionen verschwendet. Ganz großes Kino.



Fußballfans sind keine Verbrecher.
 
Selbst wenn man davon ausgeht das alle 234 Fans Gewaltpotential hatten und sich bei Sichtung der Bremer Ultras prügeln wollten, selbst dann verstehe ich nicht wieso der Kessel nicht einfach ins Stadion geleitet werden konnte, denn da wären alle gut aufgehoben worden. Mit keinem Wort wird außerdem erzählt wieso es zu Übergriffen auf die restlichen friedlichen Fans der Eintracht im Stadion gab. Wollten die sich auch prügeln mit den Bremer Ultras? Auf dem Weg zur Toilette oder stadionwurst?



Wieso wird das nicht beleuchtet?
 
Selbst wenn man davon ausgeht das alle 234 Fans Gewaltpotential hatten und sich bei Sichtung der Bremer Ultras prügeln wollten, selbst dann verstehe ich nicht wieso der Kessel nicht einfach ins Stadion geleitet werden konnte, denn da wären alle gut aufgehoben worden. Mit keinem Wort wird außerdem erzählt wieso es zu Übergriffen auf die restlichen friedlichen Fans der Eintracht im Stadion gab. Wollten die sich auch prügeln mit den Bremer Ultras? Auf dem Weg zur Toilette oder stadionwurst?


Wieso wird das nicht beleuchtet?


Diese Bedenken teile ich auch!

Ich verstehe ohnehin nicht, wie sich der Polizeiführer auf dieses juristische Minenfeld einer "Masseningewahrsamnahme" begeben konnte.
 
Also es gibt ja einen User im Eintracht-Forum, der bei der Senatssitzung in Bremen anwesend war. Dort war der Tenor der Politik, dass man absolut verständlich und richtig gehandelt hätte und das man Bremen vor einer "Katastrophe" bewahrt hätte.



Was mich im Übrigen doch ein wenig skeptisch macht:

Es gibt mehrfache Berichte - und die Bilder belegen dies auch - dass die Fans nicht auf Toilette durften und nichts trinken konnten. Über eine Zeit von über einem halben Tag halte ich das für nicht wirklich vertretbar.

Auch, dass man in Niedersachsen alle Abfahrten und Tankstellen blockiert ist maßlos übertrieben.

Im Übrigen wurden die Busfahrer von der Polizei aufgefordert auch nach Ablauf der gesetzlichen Vorschriften zu den Lenkzeiten weiter zu fahren, ohne die vorgeschriebenen Pausen einzulegen.



Ebenso kritisch bleibt für mich auch die Tatsache, dass ein Kamerateam von Beginn an vor Ort war und teilweise den Einsatzleiter direkt in Aktion, also in der Einsatzleitung, filmen durfte.



234 Menschen in ein Gewahrsam zu nehmen, ohne dass dem eine Straftat vorausgegangen wäre halte ich dann doch für etwas deutlich übertrieben.

Es wurde wohl auch von der Polizei darauf hingewiesen, dass die Fans alle gemischt gestanden hätten und somit eine "Selektierung" nach "Gut" und "Böse" nicht möglich gewesen wäre, was in meinen Augen absoluter Humbuk ist, denn sobald ich einzeln die Personen aus der Menge nehmen und in den Gewahrsam verbringe kann ich auch "selektieren".

Merkwürdig auch, dass 234 Personen festgenommen werden, von einer scheinbar nicht gerade deutlich überlegenen Polizeimannschaft und sich keiner der Fans bei der vorläufigen Festnahme wehrt. Und das bei einem so blutrünstigen Mob...



Ich vermute, dass es leider irgendwann richtig scheppern wird. Was man sich eigentlich nicht wünschen kann, was aber bei solchen Fällen dann auch nicht mehr verwunderlich sein sollte.
 
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