FCK-Krise ruft WM-OK auf den Plan - Klarheit im Fall Jäggi gefordert
Kaiserslautern - Die Krise von Bundesliga-Schlusslicht 1. FC Kaiserslautern hat das Organisations-Komitee der Fußball- Weltmeisterschaft auf den Plan gerufen. Dabei geht es die Frage, ob Noch-FCK-Chef René C. Jäggi nach seinem angekündigten Rücktritt weiter Geschäftsführer der WM-Außenstelle in Kaiserslautern bleiben kann.
«Das muss in ganz enger Abstimmung mit dem FCK geschehen, der uns auf jeden Fall garantieren muss, dass Jäggi die notwendigen Kompetenzen und Einflussmöglichkeiten hat, die wir brauchen», sagte OK-Vize-Präsident Theo Zwanziger der «Sport-Bild» (Mittwochausgabe).
Der zugleich Geschäftsführende Präsident des Deutschen Fußball- Bundes (DFB) räumte allerdings ein, dass er und seine Amtskollegen Wolfgang Niersbach und Horst R. Schmidt sich noch nicht festgelegt hätten. «Wir wollen die Jahreshauptversammlung des FCK am 14. Dezember abwarten», sagte Zwanziger. Der OK-Vizepräsident hätte gerne den Vorsitzenden der WM-OK-Außenstelle, Hans-Peter Schössler, auch als FCK-Chef gesehen. Jedoch kündigte dieser bereits an, dafür nicht zur Verfügung zu stehen.
Zugleich betonte Schössler schon, dass Jäggi nicht mehr Geschäftsführer der WM-Außenstelle sein könne, wenn er das Amt des FCK-Vorstandsvorsitzenden niederlegen würde. Seinen Rückzug von der FCK-Spitze hatte der Schweizer unmittelbar nach der Entlassung von Trainer Michael Henke vor anderthalb Wochen angekündigt.
Zwanziger hält dagegen eine Fortsetzung der Geschäftsführer- Tätigkeit Jäggis für denkbar, wenn die neue Führung des FCK an dem Schweizer festhalten würde. «In welcher Form auch immer, ob ohne Amt oder etwa als Aufsichtsratsmitglied», sagte Zwanziger. Jäggi selbst möchte seine Aufgabe als Geschäftsführer in der WM-Filiale fortsetzen. «Ich habe zwei Verträge, einen mit dem Verein und einen mit der FIFA», erklärte er.
Im Gegensatz zum Direktor der WM-OK-Außenstelle, Erwin Saile, («Über den FCK läuft die Identifikation mit der WM.») befürchtet Zwanziger im Falle des Abstiegs eines «meiner Lieblingsvereine» kein Stimmungstief in der Pfalz während der Titelkämpfe. «Die WM wird ihre eigene Atmosphäre schaffen, und die wird nicht davon abhängig sein, einer einer meiner Lieblingsclubs in der Bundesliga oder der 2. Bundesliga spielt.»
Unterdessen wehrte sich Jäggi gegen die Vorwürfe von Mario Basler, der dem Schweizer die alleinige Schuld an der Misere des viermaligen deutschen Meisters (zuletzt 1998 ) gegeben hatte, und attackierte den ehemaligen Lautern-Profi. Basler sei «früher beim FCK einer der größten Abzocker» gewesen, sagte Jäggi in einem Interview mit dem Magazin «Stern». «Als er noch hier spielte, hat er sich von meinem Vorgänger eine Prämie von fast 14 000 Euro pro Punkt, neben einem Monatsgehalt von rund 70 000 Euro, in den Vertrag schreiben lassen und dazu noch ein Arbeitgeber-Darlehen von 2,5 Millionen Euro erhalten», sagte Jäggi. Seine Gegner forderte er auf, sich bis zur «wegweisenden» Mitgliederversammlung zu stellen. «Es muss eine totale Bereinigung geben, und die, die sich jetzt nicht melden, muss man einzementieren.»
Quelle:
www.rlp.de