Bush zum Atom-Konflikt
Drohungen Irans „sehr ernst“ nehmen
| 07.05.06, 22:33 Uhr |
Der US-Präsident hat in deutschen Medien ausdrücklich für eine diplomatische Lösung des Iran-Konfliks geworben. Gleichzeitig wiederholte er sein Lob für Kanzlerin Merkel und zeigte sogar Verständnis für den Anti-Kriegskurs ihres Vorgängers Schröder.
„Ich glaube, die diplomatische Lösung ist möglich und die will ich auch", sagte George W. Bush in der Sendung „Sabine Christiansen“. Die internationale Staatengemeinschaft sei sich einig, dass der Iran nicht die Möglichkeiten zur militärischen Nutzung atomarer Energie erhalten solle.
Der Iran müsse zur Kenntnis nehmen, „dass die freie Welt dagegen ist, dass er sich Nuklearwaffen verschafft“. Darin seien sich die USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien, „aber eben auch Russland und China“ einig. Mit Blick auf die Debatte im UN-Sicherheitsrat fügte Bush hinzu: „Das gibt eine solide Basis für eine geschlossene Koalition, die dem Iran mit einer Stimme sagt: Nein!“
Keine direkten Verhandlungen
Der US-Präsident zeigte sich zuversichtlich, dass es zu einer gemeinsamen Entschließung im Sicherheitsrat komme. „Wenn man geschlossen dastehen will, dann darf es keine Risse geben. Dann muss man mit einer Stimme sprechen, sonst gibt es keine diplomatische Lösung.“ Auf die Frage, warum seine Regierung nicht direkt mit dem Iran verhandele, sagte Bush: „Ich möchte vermeiden, dass die gemeinsamen Anstrengungen irgendwann ins Stocken geraten, weil sich alle zu sehr auf ein Land und seine Initiative verlassen.“
Drohungen Irans „sehr ernst“ nehmen
In der „Bild am Sonntag“ appellierte der US-Präsident an die Weltgemeinschaft, die Bedrohung durch den Iran ernst zu nehmen. Bush mahnte mit Blick auf den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad: „Wenn er sagt, er will Israel zerstören, dann muss die Welt dies sehr ernst nehmen.“ Wer bereit sei, einen Verbündeten der USA und Deutschlands zu zerstören, der bedrohe auch andere Länder.
Lob für Deutschlands Rolle
Deutschland billigte Bush eine entscheidende Rolle im Anti-Terror-Kampf zu. „Wir pflegen mit Deutschland – ganz gleich, ob unter dieser oder der vorigen Regierung – eine enge Zusammenarbeit und einen intensiven Austausch zwischen unseren Nachrichtendiensten und unserer Polizei.“
Zudem wies er auf Bundeskanzlerin Angela Merkels internationalen Einfluss hin: „Wenn sich die Bundeskanzlerin hinstellt und sagt, dass der Krieg gegen den Terror gewonnen werden muss oder wichtig für die Sicherheit unserer Völker ist, dann hören die Menschen auf der ganzen Welt zu.“
„Merkel kann klar denken“
Bei „Christiansen“ hob Bush vor allem Merkels Charakter hervor: „Wenn ich mit Angela spreche, habe ich nicht das Gefühl jetzt mit einer Frau zu sprechen. Das ist keine Kategorie. Nein, da sitzt ein starker Charakter, ein zuverlässiger Mensch vor mir, der klar denken kann und mit mir gemeinsam Strategien entwickeln kann.“
„Sehr gutes Verhältnis zu Schröder“
Verständnis zeigte Bush für die Weigerung des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD), deutsche Truppen in den Irak zu schicken. „Ich habe langsam erkannt, dass es in der Natur der deutschen Bevölkerung ist, dass sie Krieg verabscheut", sagte der der „Bild am Sonntag“. „Und das kann ich auch verstehen.“ Bei Sabine Christiansen erklärte er ergänzend: „Ich hatte ein sehr gutes Verhältnis zu Kanzler Schröder.“
Partner Deutschland
Ausdrücklich übernahm er den Begriff, den sein Vater George Bush für die Beziehungen zwischen den USA und Deutschland prägte: „Partner in Leadership“. Auf die Frage, ob diese Bezeichnung noch heute zutreffe, sagte er: „Absolut, absolut! Das sehen wir doch in der Iran-Frage.“ Merkel sei bisher stark gewesen. „Es ist sehr wichtig, dass die Iraner wissen, dass Deutschland mit anderen zusammenarbeitet, um eine klare Botschaft nach Teheran zu senden. Sie lautet: Das Streben nach einem Nuklearprogramm, nach Atomwaffen wird sie in der Welt isolieren.“
Quelle: www.nachrichten.de
Drohungen Irans „sehr ernst“ nehmen
| 07.05.06, 22:33 Uhr |
Der US-Präsident hat in deutschen Medien ausdrücklich für eine diplomatische Lösung des Iran-Konfliks geworben. Gleichzeitig wiederholte er sein Lob für Kanzlerin Merkel und zeigte sogar Verständnis für den Anti-Kriegskurs ihres Vorgängers Schröder.
„Ich glaube, die diplomatische Lösung ist möglich und die will ich auch", sagte George W. Bush in der Sendung „Sabine Christiansen“. Die internationale Staatengemeinschaft sei sich einig, dass der Iran nicht die Möglichkeiten zur militärischen Nutzung atomarer Energie erhalten solle.
Der Iran müsse zur Kenntnis nehmen, „dass die freie Welt dagegen ist, dass er sich Nuklearwaffen verschafft“. Darin seien sich die USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien, „aber eben auch Russland und China“ einig. Mit Blick auf die Debatte im UN-Sicherheitsrat fügte Bush hinzu: „Das gibt eine solide Basis für eine geschlossene Koalition, die dem Iran mit einer Stimme sagt: Nein!“
Keine direkten Verhandlungen
Der US-Präsident zeigte sich zuversichtlich, dass es zu einer gemeinsamen Entschließung im Sicherheitsrat komme. „Wenn man geschlossen dastehen will, dann darf es keine Risse geben. Dann muss man mit einer Stimme sprechen, sonst gibt es keine diplomatische Lösung.“ Auf die Frage, warum seine Regierung nicht direkt mit dem Iran verhandele, sagte Bush: „Ich möchte vermeiden, dass die gemeinsamen Anstrengungen irgendwann ins Stocken geraten, weil sich alle zu sehr auf ein Land und seine Initiative verlassen.“
Drohungen Irans „sehr ernst“ nehmen
In der „Bild am Sonntag“ appellierte der US-Präsident an die Weltgemeinschaft, die Bedrohung durch den Iran ernst zu nehmen. Bush mahnte mit Blick auf den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad: „Wenn er sagt, er will Israel zerstören, dann muss die Welt dies sehr ernst nehmen.“ Wer bereit sei, einen Verbündeten der USA und Deutschlands zu zerstören, der bedrohe auch andere Länder.
Lob für Deutschlands Rolle
Deutschland billigte Bush eine entscheidende Rolle im Anti-Terror-Kampf zu. „Wir pflegen mit Deutschland – ganz gleich, ob unter dieser oder der vorigen Regierung – eine enge Zusammenarbeit und einen intensiven Austausch zwischen unseren Nachrichtendiensten und unserer Polizei.“
Zudem wies er auf Bundeskanzlerin Angela Merkels internationalen Einfluss hin: „Wenn sich die Bundeskanzlerin hinstellt und sagt, dass der Krieg gegen den Terror gewonnen werden muss oder wichtig für die Sicherheit unserer Völker ist, dann hören die Menschen auf der ganzen Welt zu.“
„Merkel kann klar denken“
Bei „Christiansen“ hob Bush vor allem Merkels Charakter hervor: „Wenn ich mit Angela spreche, habe ich nicht das Gefühl jetzt mit einer Frau zu sprechen. Das ist keine Kategorie. Nein, da sitzt ein starker Charakter, ein zuverlässiger Mensch vor mir, der klar denken kann und mit mir gemeinsam Strategien entwickeln kann.“
„Sehr gutes Verhältnis zu Schröder“
Verständnis zeigte Bush für die Weigerung des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD), deutsche Truppen in den Irak zu schicken. „Ich habe langsam erkannt, dass es in der Natur der deutschen Bevölkerung ist, dass sie Krieg verabscheut", sagte der der „Bild am Sonntag“. „Und das kann ich auch verstehen.“ Bei Sabine Christiansen erklärte er ergänzend: „Ich hatte ein sehr gutes Verhältnis zu Kanzler Schröder.“
Partner Deutschland
Ausdrücklich übernahm er den Begriff, den sein Vater George Bush für die Beziehungen zwischen den USA und Deutschland prägte: „Partner in Leadership“. Auf die Frage, ob diese Bezeichnung noch heute zutreffe, sagte er: „Absolut, absolut! Das sehen wir doch in der Iran-Frage.“ Merkel sei bisher stark gewesen. „Es ist sehr wichtig, dass die Iraner wissen, dass Deutschland mit anderen zusammenarbeitet, um eine klare Botschaft nach Teheran zu senden. Sie lautet: Das Streben nach einem Nuklearprogramm, nach Atomwaffen wird sie in der Welt isolieren.“
Quelle: www.nachrichten.de