Amanatidis hat folgendes zu sagen...

Ramser Wildsau

Well-Known Member
AMANATIDIS-INTERVIEW



"Ronaldinho findet oft nicht das Maß"



Früher war er einer der "jungen Wilden" des VfB Stuttgart, heute ist Ioannis Amanatidis Führungsspieler beim 1. FC Kaiserslautern. Im Interview spricht der griechische Nationalspieler über Straßenfußballer, Ballzauberer ohne Effizienz, Coolness und ein gesundes Selbstbewusstsein.



Frage: Herr Amanatidis, bevor Sie mit neun Jahren nach Deutschland kamen ...



Amanatidis: ... war ich in Griechenland Straßenfußballer. Einem Verein habe ich in Griechenland nie angehört. Wenn die Mittagshitze nicht mehr so lähmend war, haben sich die Jungs aus dem Dorf getroffen und Teams gewählt.



Frage: Die Schmach, beim Wahlverfahren als letzter Spieler übrig zu bleiben, haben Sie wohl nie erfahren müssen?



Amanatidis: Nein, zum Glück nicht. Natürlich war es cool, immer als einer der ersten gewählt zu werden. Ich habe in jungen Jahren schon gemerkt, dass man durch gutes Fußballspiel beeindrucken kann.



Frage: Dann gingen Sie nach Stuttgart. Fiel ihnen die Integration in ein deutsches Jugendteam leicht?



Amanatidis: Sicher war es zu Beginn durch die Sprachbarriere nicht ganz einfach. Aber bei meinem ersten Verein, dem SC Stuttgart, waren noch drei weitere Griechen, die mir geholfen haben.



Frage: Und den Respekt und das Ansehen in der Mannschaft...



Amanatidis: ... habe ich nicht durch coole Sprüche erlangt, sondern durch Leistung. Ich habe die ganzen Abläufe, wie es in einem deutschen Verein vor sich geht, in Ruhe beobachtet. Ich bin keiner, der sofort mit forschen Sprüchen auf den Putz haut.



Frage: Auch nicht später, im Profi-Ausbildungs-Camp des VfB Stuttgart?



Amanatidis: Beim VfB war es um einiges einfacher für mich. Die Spieler und Trainer dort kannten mich schon aus Spielen gegeneinander und ich konnte mich mittlerweile in deutscher Sprache mitteilen. Da ist man natürlich selbstbewusster im Auftreten.



Frage: Eine gute Basis, um es im Profifußball zu packen?



Amanatidis: Das hängt letztlich von jedem einzelnen Spieler und dessen Willen ab, es unbedingt schaffen zu wollen. Aber das Grundgerüst beim VfB ist hervorragend, es wird einem viel für den Weg als Profi mitgegeben.



Frage: Auch Ruhe, Abgeklärtheit und die nötige Coolness für den Platz? Sind diese Attribute überhaupt trainierbar?



Amanatidis: Das ist nicht wirklich trainierbar. Charakter und der Stil zu spielen sind wichtig dafür. Manchen schlottern die Knie vor dem Tor, andere Spielertypen bleiben genau in diesen entscheidenden Spielsituationen kalt wie Eis.



Frage: Und Ihr Stil?



Amanatidis: Ich würde mich als aktiven Spieler charakterisieren, der immer unterwegs sein muss und viele Ballkontakte braucht. Ich muss am Spiel teilhaben, da ich kein Spieler bin, der kaum ins Spiel integriert ist und dann trotzdem in letzter Minute das Ding einnickt.



Frage: Nach einer kurzen Schnupperphase im Profikader des VfB Stuttgart ließen Sie sich nach Fürth ausleihen. Von außen sieht so etwas aus wie ein Rückschritt.



Amanatidis: Ich war aufgrund meiner Situation etwas ungeduldig, obwohl ich erst 18 Jahre alt war. Die Regionalliga war mir zu schwach, die Bundesliga vielleicht noch einen Tick zu stark, deshalb war die 2. Liga und Fürth ein Glücksfall für mich. Dort wird schließlich auch professionell gearbeitet.





Frage: Also der richtige Weg?



Amanatidis: Ein Weg, den ich jedem jungen Spieler empfehlen kann. Manchmal ist ein Schritt zurück der erste nach vorne, ich war auch das erste Mal auf mich alleine gestellt. Eine sehr wertvolle Erfahrung für junge Spieler.



Frage: Wie zeigte sich das auf dem Platz?



Amanatidis: In Fürth habe ich mir die nötige Härte und Spielpraxis für den Profifußball angeeignet, bin überhaupt ein besserer Fußballspieler geworden und habe mir dort durch meine Leistungen ein Standing erspielt. Meine Meinung war gefragt.



Frage: Sie sind ein technisch beschlagener Spieler, mit cooler Attitüde. Wie wichtig ist es Ihnen, dass ihre Tore ästhetisch ansprechend sind?



Amanatidis: Das Gefühl, spektakuläre Tore zu erzielen, ist natürlich ein gutes, der deutsche Fußball ist jedoch auf Erfolg ausgerichtet. Da bleibt das schöne Spiel leider viel zu oft auf der Strecke.



Frage: Im Erfolgsfall ist es doch egal, ob der Siegtreffer per Fallrückzieher oder schnödem Abstauber erzielt wurde?



Amanatidis: Genau deshalb geht es meiner Meinung nach mit dem deutschen Fußball seit einiger Zeit stetig bergab. Gut zu spielen ist die Grundvoraussetzung für Erfolg, aber hier wird - zum Beispiel durch die Medien - leider oft ein Bild, das nur den erfolgsorientierten Fußball stützt, gezeichnet.



Frage: Zum Beispiel?



Amanatidis: Nehmen wir das Spiel Hertha gegen den Hamburger SV. Der HSV dominiert das gesamte Spiel, bei Hertha herrscht jedoch an diesem Tag vor dem gegnerischen Tor Weihnachten und Ostern zusammen, sonst läuft aber nicht viel. Hertha gewinnt 4:1 und wird in den Himmel gejubelt, der HSV dagegen ganz negativ beurteilt. Das verstehe ich einfach nicht.



Frage: Dann haben Sie beim Champions-League-Achtelfinale zwischen Chelsea und Barcelona sicher mit der Zunge geschnalzt. Besonders wegen Ronaldinho?



Amanatidis: Ronaldinho ist ein begnadeter Spieler, jedoch findet er nach meinem Geschmack oft genug nicht das Maß zwischen effektivem, schnörkellosem Spiel und seinen Tanzstunden. Das ist mir zu viel Hacke, Spitze, eins, zwei, drei.



Frage: Es geht also noch cooler, als es Weltfußballer Ronaldinho vormacht?



Amanatidis: Ein cooler Spieler findet genau das Maß zwischen seiner individuellen Klasse, die natürlich risikoreich auf dem Platz umgesetzt werden soll, und dem einfachen, mannschaftsdienlichen Pass. Denn am Ende muss man schlicht feststellen: Chelsea durfte nochmal ran, Barça war draußen.



Frage: Aber um ein Spieler zu sein, der diese coole Einstellung und Pose verkörpert, benötigt es doch mehr als "nur" gutes Spiel?



Amanatidis: Sicher. Mir imponieren Spieler, die ihren ganz eigenen Weg gehen, sich nicht verbiegen lassen, sich selbst treu sind und Leistung bringen. Wobei ich kein konkretes Vorbild habe.



Frage: Nachdem Sie aus Fürth zum VfB Stuttgart zurückgekommen waren, zählte man Sie auch zu den erfolgreichen "Jungen Wilden". In den Straßen Stuttgarts hat man Sie plötzlich erkannt und angesprochen.



Amanatidis: Grundsätzlich bin ich ein Typ, der gerne unter Leuten ist. Es war zu Beginn dennoch unangenehm, wenn ich im Café angestarrt wurde. Ich habe mir aber nichts darauf eingebildet oder mich besonders lässig gefühlt, weil man mich erkannt hat. Da ich von Haus aus über ein gesundes Selbstbewusstsein verfüge, war das auch nicht nötig.



Frage: Im zweiten Jahr nach Ihrer Rückkehr lief es dann nicht mehr so rund.



Amanatidis: Ein halbes Jahr habe ich mir das angesehen. Ich bekam von Magath auch bestätigt, dass ich gut trainiere. Eine richtige Chance habe ich dennoch nicht erhalten. Daraufhin bin ich gerne nach Frankfurt gegangen.



Frage: Wo Sie im Eiltempo zum Führungsspieler und zur Identifikationsfigur geworden sind.



Amanatidis (im Frankfurter Trikot): "Keine Vorbilder"



Amanatidis: Es ging alles sehr schnell damals. Ich hatte aufgrund der Tabellensituation keine Zeit, mir ausführlich Gedanken zu machen. Den Anspruch, eine tragende Rolle zu spielen, hatte ich aber schon. Schließlich war ich damals eine Art Hoffnungsträger.



Frage: Mit der Rolle als Verantwortungsträger haben Sie offensichtlich keine Probleme. Auch hier in Kaiserslautern nicht?



Amanatidis: Nein. Ich bin als junger, erfolgshungriger Spieler nach Kaiserslautern gekommen, um hier eine ähnlich wichtige Rolle innerhalb der Mannschaft zu spielen, wie in Frankfurt. Eben mich zu einer Persönlichkeit zu entwickeln.



Frage: Und im Nationalteam von Griechenland?



Amanatidis: Da soll es genauso laufen. Wenn ich gesund bleibe, weiß ich, dass ich auch dort eine große Rolle spielen werde.



Frage: Klingt wirklich selbstbewusst. So schnell bringt Sie wohl nichts aus der Ruhe?



Amanatidis: Nein, wieso auch? Wenn ich etwa spät dran bin, ist es eben so. Ich kann mich ja nicht pünktlich zum Zielort beamen, also wieso sollte ich mich dann wegen den paar Minuten ärgern?



Frage: Und wenn Sie in nächste Zeit öfter auf der Bank Platz nehmen müssen?



Amanatidis: Das wird so schnell nicht passieren.



Interview: Robert Mucha



Quelle: www.spiegel.de
 
Gutes interview, halte ja auch sehr viel von Ama, wenn wir solche Leute halten, dann gehts bergauf.
 
es muss endlich mal wieder ein lautrer torschützenkönog werden er wer einer wenn er eine saison ohne schwerwiegende verletzungen übersteht!



AMAMAMAMAMA
 
vielleicht gibt ihm das tor wieder auftrieb.

sein jubel am samstag hatte so was befreiendes, als ob von ihm eine last herunter fiel.
 
Frage: Dann haben Sie beim Champions-League-Achtelfinale zwischen Chelsea und Barcelona sicher mit der Zunge geschnalzt. Besonders wegen Ronaldinho?



Amanatidis: Ronaldinho ist ein begnadeter Spieler, jedoch findet er nach meinem Geschmack oft genug nicht das Maß zwischen effektivem, schnörkellosem Spiel und seinen Tanzstunden. Das ist mir zu viel Hacke, Spitze, eins, zwei, drei.



Frage: Es geht also noch cooler, als es Weltfußballer Ronaldinho vormacht?



Amanatidis: Ein cooler Spieler findet genau das Maß zwischen seiner individuellen Klasse, die natürlich risikoreich auf dem Platz umgesetzt werden soll, und dem einfachen, mannschaftsdienlichen Pass. Denn am Ende muss man schlicht feststellen: Chelsea durfte nochmal ran, Barça war draußen.



Interview: Robert Mucha



Quelle: www.spiegel.de


Pff, Ronaldinho und zu viel "Hacke, Spitze eins zwei drei", das ich nicht lache. Ronaldinho ist einer der besten Spieler der Welt, seit dieser Saison auch, was das mannschaftsdienliche angeht. Da hätte er echt bessere Beispiele bringen können.



Ansonsten interessantes, weil anderes Interview.
 
is halt seiner Ansicht!



Denke aber auch, dass Ronaldinho mittlerweile echt einer der begnadetsten Fussballer Europas ist, hat sich arg entwickelt, zum absoluten Weltstar, gehört aber eigentlich nicht hier her.
 
les ich das richtig...hat er das interview im trikot der Pleitegeier geführt?


Kann ja irgendwie nicht...

Das Spiel Chelsea-Barca war ja erst diese Saison....wahrscheinlich war ein Bild auf der Homepage und der Threadersteller hat den Untertitel mitkopiert.
 
vielleicht hat man da ein foto von ihm mit dem frankfurt trikot drin gehabt? ist auch nicht so wichtig, finde das interview soweit ganz gut, freue mich eigentlich immer wenn es mal interviews gibt, vorallem glaube ich bei diesem interview das er das so gesagt hat, manche interviews werden ja meist noch anders geschrieben also mit anderen worten ect. das ist dann immer etwas komisch. nur die fragen sind teilweise etwas dümmlich.
 
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