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"Rund siebeneinhalb Jahre ungeschlagen in einem Derby", lautete die Überschrift des Kicker über die bisherige Bilanz des 1. FC Kaiserslautern vor dem badisch-pfälzischen Lokalderby gegen den Karlsruher SC vom vergangenen 33. Spieltag. Nach Ende der 90 Minuten sowie einem 2:0-Heimsieg für die Badener im neu-umgebauten Wildparkstadion in Karlsruhe, war der Frust für den Pfälzer Traditionsverein jedoch groß und auch diese langjährige Serie endgültig gerissen. 7:16 Torschüsse, 1:8 Ecken, 53% Ballbesitz und eine 81%ige-Passquote mit gerade in Halbzeit eins jeder Menge an optischer Feldüberlegenheit für die Betzebuwe, wurden am Ende durch den eingewechselten Zivzivadze (70’) mit der nahezu ersten, schmeichelhaften Torgelegenheit für den KSC bitter und zugleich gnadenlos effektiv bestraft, bevor Paul Nebel (90+5’) den berühmten Deckel für den Gastgeber auf die Partie machte. Es war die sechste Auswärtsniederlage für den 1. FCK in der laufenden Saison.
Wie sagte KSC-Trainer Christian Eichner passend nach dem Spiel? "Über verdient und unverdient mache ich mir in dieser Liga keine Gedanken mehr." FCK-Chefcoach Dirk Schuster hingegen haderte v.a. erneut mit der schlechten Chancenverwertung seiner Mannschaft, der man an diesem Sonntag allerdings definitiv nicht den Willen absprechen konnte, eine gänzlich andere Vorstellung aufs satte Grün zu zaubern als es in den beiden doch eher phlegmatischen ersten Spielhälften in den vorangegangenen Partien gegen den 1. FC Nürnberg und Arminia Bielefeld der Fall gewesen war. Im Spiel gegen den KSC war allerdings gerade in den ersten 45 Minuten definitiv noch einmal eine deutliche Leistungssteigerung und zeitgleich die so oft gewünschte offensive, "Druff&Dewedder" -Spielweise des Teams vom Betzenberg spürbar, die allerdings wie eingangs erwähnt am Ende nicht belohnt wurde.
Nein, eine derartige Niederlage war für den 1. FCK sicherlich alles andere als "verdient" am vergangenen Sonntag vor der Kulisse von über 3.000 mitgereisten Fans aus der Pfalz, wobei dies wahrscheinlich auch viele bisherige Gegner der roten Teufel ganz ähnlich sehen dürften, in Anbetracht der Tatsache dass auch die Betzebuwe im Verlaufe der Saison schon oft die Punkte gegen augenscheinliche Favoriten vom Platz entführen durften.
Allerdings ist und bleibt die Verwertung der sich bietenden Torgelegenheiten in letzter Instanz eines der Hauptthemen an denen die Mannschaft des Lautrer-Cheftrainers nach dem kommenden Saisonwechsel unbedingt ansetzen muss. Fakt ist leider neben aller Lobhudelei über die mutige Spielweise vom vergangenen Wochenende deshalb auch: Im Zeitraum der vergangenen elf Partien holte der FCK nur einen Sieg und insgesamt sieben Punkte - weniger als jeder Konkurrent.
Am kommenden Sonntag empfangen die roten Teufel die Düsseldorfer Fortuna zum letzten Heimspiel der aktuellen Spielrunde im heimischen Fritz-Walter-Stadion (Anstoß: 15:30 Uhr).
Die "Tuna" wie der Verein der berühmten Düsseldorfer Altstadt mit seiner "längsten Theke der Welt" gerne scherzhaft genannt wird, liegt aktuell mit 55 Punkten auf Rang sechs der Tabelle, satte zehn Zähler vor dem 1. FC Kaiserslautern, der nach der Niederlage gegen den KSC auf den achten Tabellenplatz zurückgeworfen wurde. Im vergangenen Heimspiel erlebte F95 einen wilden Ritt und einen offenen Schlagabtausch gegen Hannover 96. Nach zwei Gegentreffern der Gäste in den ersten 20 Minuten (Teuchert 12’, Schaub 21’) und zwei Toren durch Klaus (30’, 52’), der den Spielstand dadurch wieder egalisierte, ging Düsseldorf in der 77. Minute durch Ginczek sogar mit 3:2 in Führung, bevor Beier auf Seiten der Gäste kurz vor Schlusspfiff in der 89. Minute wiederum den Ausgleich für Hannover besorgte und zeitgleich auch den 3:3-Endstand herstellte. Für einen Gänsehautmoment auf Seiten des Gastgebers sorgte zudem die Einwechslung von Rouven Hennings in der 74. Minute, der nach knapp sieben Jahren und 224 Spielen sein letztes Heimspiel für die Fortunen bestritt.
Für das Team von Cheftrainer Daniel Thioune, das mit einer bisherigen Bilanz von 16 Siegen, 7 Unentschieden und 10 Niederlagen (1,67 PPS) eine starke Saison spielt, verlief die Spielzeit eigentlich mehr als zufriedenstellend, auch wenn es nie ganz reichen sollte um den endgültigen Angriff auf die Aufstiegsränge ausrufen zu können. F95 rangierte über den gesamten Saisonverlauf im oberen Tabellendrittel und lag im gesamten Tableau des bisherigen Saisonverlaufs nie schlechter als Platz 09 (4. Spieltag), nach damaligen Punkteverlusten gegen den SV Sandhausen (0:1) und einem Heimremis gegen Greuther Fürth (2:2).
U.a. bewiesen aber insbesondere die Spiele gegen die Teams aus der aktuellen Spitzengruppe durchaus, dass man in Düsseldorf an guten Tagen gegen jeden Gegner der Liga mehr als nur gut mithalten kann. Gegen Darmstadt ging man Mitte April als Sieger vom Platz (1:0), gegen Heidenheim (1:1) und den Hamburger SV (2:2) gab es in der Rückrunde immerhin zwei Punkteteilungen. Der potentielle Vorstoß in die obersten Tabellenregionen verhinderten im Laufe der Saison allerdings immer mal wieder einige vermeidbare Niederlagen gegen Teams die eher im unteren Bereich der Tabelle anzusiedeln sind. Gegen Nürnberg bspw. ging man sowohl in der Hinrunde wie auch in der Rückserie als Verlierer vom Platz, ebenfalls verlor man das Auswärtsspiel in Fürth (1:2) am 21. Spieltag oder musste wie weiter oben erwähnt in der Hinrunde gegen die mittlerweile bereits abgestiegenen Kurpfälzer aus Sandhausen (0:1) eine Niederlage hinnehmen.
Nichtsdestotrotz sollten allerdings auch diese kurzen Schwächephasen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Tuna eine überdurchschnittliche Saison spielt. In der Heimtabelle rangiert man mit einer Ausbeute von elf Siegen, vier Unentschieden und zwei Niederlagen (Torverhältnis 38:19) auf einem sehr guten dritten Platz, auswärts belegt die Mannschaft dagegen nur den zehnten Rang (Fünf Siege, drei Unentschieden, acht Niederlagen – Torverhältnis 19:24). In der aktuellen Formtabelle der letzten fünf Spiele treffen am kommenden Sonntag zwei magere Punkte aus Kaiserslautern auf acht Punkte aus Düsseldorf, in der Rückrundentabelle liegt Düsseldorf zurzeit auf Platz sechs (29 Punkte aus 17 Spielen), während der 1. FCK nur auf dem dreizehnten Rang (19 Punkte aus 17 Spielen) rangiert. Ein kleiner Hoffnungsschimmer für den 1. FCK könnte die vermeidliche Auswärtsschwäche aus Düsseldorf sein, der letzte Auswärtsdreier für die Fortuna (5:2-Sieg gegen Hansa Rostock) liegt schon knappe zwei Monate zurück.
Düsseldorf-Trainer Daniel Thioune, der bereits für den VFL Osnabrück und den Hamburger SV an der Seitenlinie stand und den Verein aus der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt vor ca. einem Jahr für den ehemaligen Chefcoach Christian Preußer übernahm, lässt seine Mannschaft in dieser Saison vorzugsweise aus einem 4-4-2 System agieren, änderte aber die taktische Ausrichtung auch schon vereinzelt auf ein 4-2-3-1. Die unumstößlichen Leistungsträger bei F95 sind u.a. Mittelstürmer Dawid Kownacki (14 Tore / 10 Vorlagen), der sich allerdings zum kommenden Sommer in Richtung Bundesliga aufmachen und zum SV Werder Bremen wechseln wird. In der Düsseldorfer-Leistungstabelle rangiert dahinter Shinta Appelkamp - der Deutsch-Japaner aus dem Offensiven Mittelfeld liegt aktuell bei sechs Saisontreffern und neun Torvorbereitungen. Generell fällt bei einem Blick auf den Kader der Fortunen auf, dass es gleich mehrere Spieler gibt, die in Summe eine (fast) zweistellige Anzahl an Torbeteiligungen vorweisen können: Rechtsaußen Felix Klaus (6 Tore / 7 Vorlagen), Linksaußen Kristoffer Peterson (6 Tore / 2 Vorlagen) oder die Mittelstürmer Rouven Hennings (6 Tore / 3 Vorlagen), Emmanuel Iyoha (5 Tore / 4 Vorlagen) und Daniel Ginczek (5 Tore / 4 Vorlagen) finden sich ebenfalls weit oben in der Liste der Düsseldorfer-Leistungsträger u. sorgen auch als Einwechselspieler von der Bank immer wieder für Gefahr vor dem gegnerischen Tor.
Personell müssen die Düsseldorfer am kommenden Sonntag auf Abwehrchef André Hoffmann verzichten, der mit der fünften gelben Karte aus dem Spiel gegen Hannover gesperrt fehlen wird. Die Mittelfeldspieler Jorrit Hendrix (Unterarmbruch) und Ao Tanaka (Innenbandriss Knie) sind ebenfalls keine Option für das Spiel auf Deutschlands höchsten Fußballberg.
Und auf Seiten des 1. FCK? Aus personeller Hinsicht hoffen die Pfälzer zunächst erneut auf eine Rückkehr von Abwehrchef Kevin Kraus (Sprunggelenksverletzung), Marlon Ritter (Muskelfaserriss), Robin Bormuth (muskuläre Probleme) und Avdo Spahic (Fingerverletzung), wobei man bei allen Genannten sicherlich im letzten Saisonauftritt kein extremes Risiko mehr eingehen wird, sollten die Verletzungen nicht vollständig ausgeheilt sein.
Dirk Schuster sprach schon vor der Niederlage in Karlsruhe u.a. davon die Fans, die sich in dieser Saison auf ein neues Mal als absoluter Faustpfand des 1. FCK zu präsentierten wussten, mit einem "guten Gefühl" in die Sommerpause zu verabschieden, wobei die bisherigen Gelegenheiten dazu von seiner Mannschaft wie bekannt nicht gerade auf die optimalste Art und Weise genutzt wurden. Ebenfalls dürfte die Saisonendplatzierung in der Tabelle ein kleiner Motivator für die Mannschaft der roten Teufel sein. Mit einem Sieg gegen Düsseldorf und einer zeitgleichen Niederlage des Karlsruher SC bei den starken Kiezkickern vom FC St. Pauli, könnten sich die Lautrer den verlorenen siebten Platz vom vergangenen Wochenende wieder zurückholen - Bei einer FCK-Niederlage u. einem Sieg im direkten Verfolgerduell zwischen Hannover 96 und Holstein Kiel hingegen droht den Betzebuwe Platz neun in der Abschlusstabelle.
Der Auftritt gegen den KSC jedoch machte trotz des Resultates vielen Fans neuen Mut und es wäre ein offensives Zeichen auch im letzten Heimspiel an diese Spielweise weiter anzuknüpfen. Der Lautrer Chefcoach wurde in diversen Medienauftritten der Rückrunde jedenfalls nicht müde immer wieder zu betonen dass man auch "das Matchglück wieder neu erzwingen" müsste, warum dann also nicht im finalen Auftritt der Saison vor einer erneuten Rekordkulisse des ausverkauften Betzenbergs?
So könnten sie spielen:
1. FC Kaiserslautern: Luthe – Tomiak, Bünning (Kraus/Bormuth), Rapp, – Zuck (Durm), Zimmer (C), Niehues (Ritter), Klement, Hanslik (Redondo), Opoku (Lobinger/Hercher) – Boyd
Fortuna Düsseldorf: Kastenmeier – Klarer, de Wijs, Zimmermann, Karbownik (Gavory) – Sobottka (Fernandes-Neto), Oberdorf, Appelkamp, Klaus, Iyoha – Kownacki
Sperren & Ausfälle:
1. FC Kaiserslautern: Avdo Spahic (TW - Kapselriss im Finger, Einsatz kurzfristig möglich), Kevin Kraus (IV - Sprunggelenksverletzung, Einsatz kurzfristig möglich), Robin Bormuth (IV - muskuläre Probleme, Einsatz kurzfristig möglich) Marlon Ritter (ZM - Muskelfaserriss, Einsatz kurzfristig möglich)
Fortuna Düsseldorf: André Hoffmann (IV - Gelbsperre), Jorrit Hendrix (DM - Unterarmbruch), Ao Tanaka (ZM - Innenbandriss Knie)
Wie sagte KSC-Trainer Christian Eichner passend nach dem Spiel? "Über verdient und unverdient mache ich mir in dieser Liga keine Gedanken mehr." FCK-Chefcoach Dirk Schuster hingegen haderte v.a. erneut mit der schlechten Chancenverwertung seiner Mannschaft, der man an diesem Sonntag allerdings definitiv nicht den Willen absprechen konnte, eine gänzlich andere Vorstellung aufs satte Grün zu zaubern als es in den beiden doch eher phlegmatischen ersten Spielhälften in den vorangegangenen Partien gegen den 1. FC Nürnberg und Arminia Bielefeld der Fall gewesen war. Im Spiel gegen den KSC war allerdings gerade in den ersten 45 Minuten definitiv noch einmal eine deutliche Leistungssteigerung und zeitgleich die so oft gewünschte offensive, "Druff&Dewedder" -Spielweise des Teams vom Betzenberg spürbar, die allerdings wie eingangs erwähnt am Ende nicht belohnt wurde.
Nein, eine derartige Niederlage war für den 1. FCK sicherlich alles andere als "verdient" am vergangenen Sonntag vor der Kulisse von über 3.000 mitgereisten Fans aus der Pfalz, wobei dies wahrscheinlich auch viele bisherige Gegner der roten Teufel ganz ähnlich sehen dürften, in Anbetracht der Tatsache dass auch die Betzebuwe im Verlaufe der Saison schon oft die Punkte gegen augenscheinliche Favoriten vom Platz entführen durften.
Allerdings ist und bleibt die Verwertung der sich bietenden Torgelegenheiten in letzter Instanz eines der Hauptthemen an denen die Mannschaft des Lautrer-Cheftrainers nach dem kommenden Saisonwechsel unbedingt ansetzen muss. Fakt ist leider neben aller Lobhudelei über die mutige Spielweise vom vergangenen Wochenende deshalb auch: Im Zeitraum der vergangenen elf Partien holte der FCK nur einen Sieg und insgesamt sieben Punkte - weniger als jeder Konkurrent.
Am kommenden Sonntag empfangen die roten Teufel die Düsseldorfer Fortuna zum letzten Heimspiel der aktuellen Spielrunde im heimischen Fritz-Walter-Stadion (Anstoß: 15:30 Uhr).
Die "Tuna" wie der Verein der berühmten Düsseldorfer Altstadt mit seiner "längsten Theke der Welt" gerne scherzhaft genannt wird, liegt aktuell mit 55 Punkten auf Rang sechs der Tabelle, satte zehn Zähler vor dem 1. FC Kaiserslautern, der nach der Niederlage gegen den KSC auf den achten Tabellenplatz zurückgeworfen wurde. Im vergangenen Heimspiel erlebte F95 einen wilden Ritt und einen offenen Schlagabtausch gegen Hannover 96. Nach zwei Gegentreffern der Gäste in den ersten 20 Minuten (Teuchert 12’, Schaub 21’) und zwei Toren durch Klaus (30’, 52’), der den Spielstand dadurch wieder egalisierte, ging Düsseldorf in der 77. Minute durch Ginczek sogar mit 3:2 in Führung, bevor Beier auf Seiten der Gäste kurz vor Schlusspfiff in der 89. Minute wiederum den Ausgleich für Hannover besorgte und zeitgleich auch den 3:3-Endstand herstellte. Für einen Gänsehautmoment auf Seiten des Gastgebers sorgte zudem die Einwechslung von Rouven Hennings in der 74. Minute, der nach knapp sieben Jahren und 224 Spielen sein letztes Heimspiel für die Fortunen bestritt.
Für das Team von Cheftrainer Daniel Thioune, das mit einer bisherigen Bilanz von 16 Siegen, 7 Unentschieden und 10 Niederlagen (1,67 PPS) eine starke Saison spielt, verlief die Spielzeit eigentlich mehr als zufriedenstellend, auch wenn es nie ganz reichen sollte um den endgültigen Angriff auf die Aufstiegsränge ausrufen zu können. F95 rangierte über den gesamten Saisonverlauf im oberen Tabellendrittel und lag im gesamten Tableau des bisherigen Saisonverlaufs nie schlechter als Platz 09 (4. Spieltag), nach damaligen Punkteverlusten gegen den SV Sandhausen (0:1) und einem Heimremis gegen Greuther Fürth (2:2).
U.a. bewiesen aber insbesondere die Spiele gegen die Teams aus der aktuellen Spitzengruppe durchaus, dass man in Düsseldorf an guten Tagen gegen jeden Gegner der Liga mehr als nur gut mithalten kann. Gegen Darmstadt ging man Mitte April als Sieger vom Platz (1:0), gegen Heidenheim (1:1) und den Hamburger SV (2:2) gab es in der Rückrunde immerhin zwei Punkteteilungen. Der potentielle Vorstoß in die obersten Tabellenregionen verhinderten im Laufe der Saison allerdings immer mal wieder einige vermeidbare Niederlagen gegen Teams die eher im unteren Bereich der Tabelle anzusiedeln sind. Gegen Nürnberg bspw. ging man sowohl in der Hinrunde wie auch in der Rückserie als Verlierer vom Platz, ebenfalls verlor man das Auswärtsspiel in Fürth (1:2) am 21. Spieltag oder musste wie weiter oben erwähnt in der Hinrunde gegen die mittlerweile bereits abgestiegenen Kurpfälzer aus Sandhausen (0:1) eine Niederlage hinnehmen.
Nichtsdestotrotz sollten allerdings auch diese kurzen Schwächephasen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Tuna eine überdurchschnittliche Saison spielt. In der Heimtabelle rangiert man mit einer Ausbeute von elf Siegen, vier Unentschieden und zwei Niederlagen (Torverhältnis 38:19) auf einem sehr guten dritten Platz, auswärts belegt die Mannschaft dagegen nur den zehnten Rang (Fünf Siege, drei Unentschieden, acht Niederlagen – Torverhältnis 19:24). In der aktuellen Formtabelle der letzten fünf Spiele treffen am kommenden Sonntag zwei magere Punkte aus Kaiserslautern auf acht Punkte aus Düsseldorf, in der Rückrundentabelle liegt Düsseldorf zurzeit auf Platz sechs (29 Punkte aus 17 Spielen), während der 1. FCK nur auf dem dreizehnten Rang (19 Punkte aus 17 Spielen) rangiert. Ein kleiner Hoffnungsschimmer für den 1. FCK könnte die vermeidliche Auswärtsschwäche aus Düsseldorf sein, der letzte Auswärtsdreier für die Fortuna (5:2-Sieg gegen Hansa Rostock) liegt schon knappe zwei Monate zurück.
Düsseldorf-Trainer Daniel Thioune, der bereits für den VFL Osnabrück und den Hamburger SV an der Seitenlinie stand und den Verein aus der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt vor ca. einem Jahr für den ehemaligen Chefcoach Christian Preußer übernahm, lässt seine Mannschaft in dieser Saison vorzugsweise aus einem 4-4-2 System agieren, änderte aber die taktische Ausrichtung auch schon vereinzelt auf ein 4-2-3-1. Die unumstößlichen Leistungsträger bei F95 sind u.a. Mittelstürmer Dawid Kownacki (14 Tore / 10 Vorlagen), der sich allerdings zum kommenden Sommer in Richtung Bundesliga aufmachen und zum SV Werder Bremen wechseln wird. In der Düsseldorfer-Leistungstabelle rangiert dahinter Shinta Appelkamp - der Deutsch-Japaner aus dem Offensiven Mittelfeld liegt aktuell bei sechs Saisontreffern und neun Torvorbereitungen. Generell fällt bei einem Blick auf den Kader der Fortunen auf, dass es gleich mehrere Spieler gibt, die in Summe eine (fast) zweistellige Anzahl an Torbeteiligungen vorweisen können: Rechtsaußen Felix Klaus (6 Tore / 7 Vorlagen), Linksaußen Kristoffer Peterson (6 Tore / 2 Vorlagen) oder die Mittelstürmer Rouven Hennings (6 Tore / 3 Vorlagen), Emmanuel Iyoha (5 Tore / 4 Vorlagen) und Daniel Ginczek (5 Tore / 4 Vorlagen) finden sich ebenfalls weit oben in der Liste der Düsseldorfer-Leistungsträger u. sorgen auch als Einwechselspieler von der Bank immer wieder für Gefahr vor dem gegnerischen Tor.
Personell müssen die Düsseldorfer am kommenden Sonntag auf Abwehrchef André Hoffmann verzichten, der mit der fünften gelben Karte aus dem Spiel gegen Hannover gesperrt fehlen wird. Die Mittelfeldspieler Jorrit Hendrix (Unterarmbruch) und Ao Tanaka (Innenbandriss Knie) sind ebenfalls keine Option für das Spiel auf Deutschlands höchsten Fußballberg.
Und auf Seiten des 1. FCK? Aus personeller Hinsicht hoffen die Pfälzer zunächst erneut auf eine Rückkehr von Abwehrchef Kevin Kraus (Sprunggelenksverletzung), Marlon Ritter (Muskelfaserriss), Robin Bormuth (muskuläre Probleme) und Avdo Spahic (Fingerverletzung), wobei man bei allen Genannten sicherlich im letzten Saisonauftritt kein extremes Risiko mehr eingehen wird, sollten die Verletzungen nicht vollständig ausgeheilt sein.
Dirk Schuster sprach schon vor der Niederlage in Karlsruhe u.a. davon die Fans, die sich in dieser Saison auf ein neues Mal als absoluter Faustpfand des 1. FCK zu präsentierten wussten, mit einem "guten Gefühl" in die Sommerpause zu verabschieden, wobei die bisherigen Gelegenheiten dazu von seiner Mannschaft wie bekannt nicht gerade auf die optimalste Art und Weise genutzt wurden. Ebenfalls dürfte die Saisonendplatzierung in der Tabelle ein kleiner Motivator für die Mannschaft der roten Teufel sein. Mit einem Sieg gegen Düsseldorf und einer zeitgleichen Niederlage des Karlsruher SC bei den starken Kiezkickern vom FC St. Pauli, könnten sich die Lautrer den verlorenen siebten Platz vom vergangenen Wochenende wieder zurückholen - Bei einer FCK-Niederlage u. einem Sieg im direkten Verfolgerduell zwischen Hannover 96 und Holstein Kiel hingegen droht den Betzebuwe Platz neun in der Abschlusstabelle.
Der Auftritt gegen den KSC jedoch machte trotz des Resultates vielen Fans neuen Mut und es wäre ein offensives Zeichen auch im letzten Heimspiel an diese Spielweise weiter anzuknüpfen. Der Lautrer Chefcoach wurde in diversen Medienauftritten der Rückrunde jedenfalls nicht müde immer wieder zu betonen dass man auch "das Matchglück wieder neu erzwingen" müsste, warum dann also nicht im finalen Auftritt der Saison vor einer erneuten Rekordkulisse des ausverkauften Betzenbergs?
So könnten sie spielen:
1. FC Kaiserslautern: Luthe – Tomiak, Bünning (Kraus/Bormuth), Rapp, – Zuck (Durm), Zimmer (C), Niehues (Ritter), Klement, Hanslik (Redondo), Opoku (Lobinger/Hercher) – Boyd
Fortuna Düsseldorf: Kastenmeier – Klarer, de Wijs, Zimmermann, Karbownik (Gavory) – Sobottka (Fernandes-Neto), Oberdorf, Appelkamp, Klaus, Iyoha – Kownacki
Sperren & Ausfälle:
1. FC Kaiserslautern: Avdo Spahic (TW - Kapselriss im Finger, Einsatz kurzfristig möglich), Kevin Kraus (IV - Sprunggelenksverletzung, Einsatz kurzfristig möglich), Robin Bormuth (IV - muskuläre Probleme, Einsatz kurzfristig möglich) Marlon Ritter (ZM - Muskelfaserriss, Einsatz kurzfristig möglich)
Fortuna Düsseldorf: André Hoffmann (IV - Gelbsperre), Jorrit Hendrix (DM - Unterarmbruch), Ao Tanaka (ZM - Innenbandriss Knie)