RE: Julian Pollersbeck
Pollersbeck hütet zum Auftakt das Tor
U21 startet morgen gegen Tschechien in EM
Die nächste deutsche Fußball-Generation brennt auf ihren ersten großen Titel. Bei der U21-EM in Polen wollen Max Meyer, Serge Gnabry und Co. den Titel-Coup von 2009 wiederholen.
Morgen (18 Uhr/ZDF) startet das Team von Bundestrainer Stefan Kuntz ins Turnier.
„Am Sonntag gibt es nur noch ein Ziel: Vollgas. Wir wollen natürlich gleich das erste Spiel gewinnen“, sagt Kapitän Maximilian Arnold vor der Auftaktpartie gegen Tschechien in Tychy. Mit einem Erfolg zum Start will das Team den Grundstein für ein erfolgreiches Turnier in Polen legen.Es wäre der erste EM-Titel für eine deutsche U21 seit 2009, als Mesut Özil, Manuel Neuer und Co. zum bisher einzigen Mal in dieser Altersklasse triumphierten. Für die meisten Spieler im Kader könnte es zudem der erste große internationale Erfolg werden. „Wenn man für Deutschland zu einem Turnier fährt, dann muss schon ganz klar das Finale das Ziel sein“, sagt Neu-Berliner Davie Selke, der wie seine Teamkollegen heiß auf die EM ist. „Bei ihm im Zimmer haben wir zwei Feuerlöscher anbringen lassen, weil er so brennt“, scherzt Kuntz.
Der Coach arbeitet nach acht Tagen Trainingslager am Chiemsee und zwei Einheiten in Polen an den letzten Feinheiten seiner Startelf und seiner Taktik. „Acht Positionen stehen fest, bei drei grübeln wir noch“, sagt der 54-Jährige. „Die Kleinigkeiten sind jetzt gefragt, die Feinabstimmung.“ Im Tor wird zum Auftakt der EM der 22 Jahre alte Julian Pollersbeck vom 1. FC Kaiserslautern stehen, der seit einigen Wochen vom Hamburger SV umworben wird. Kein Thema bei Kuntz und Co. ist nach Verbandsangaben das Fehlen von gleich acht wichtigen Spielern, die stattdessen mit der A-Nationalmannschaft zum Confed-Cup gereist sind. „Man hat gesehen, dass die Mannschaft in allen Bereichen gut aufgestellt ist, dass sie wirklich eine Chance hat, da bis zum Ende zu kommen“, sagt DFB-Sportdirektor Horst Hrubesch.
Die Spieler sollen sich auf ihre „eigene Geschichte“ konzentrieren – so lautet das Motto. Schon im Eingangsbereich des Teamhotels lesen die Spieler auf einem grünen Teppich: „Schreibt Geschichte. Eure eigene Geschichte.“ In den Fluren des Hotels erinnern Fotos an den Weg der Mannschaft bis zur EM nach Polen.
Bevor der volle Fokus auf dem Spiel gegen Tschechien liegt, hatten die U21-Fußballer noch einen wichtigen Termin auf der Agenda: Die gesamte Mannschaft besuchte das frühere Konzentrationslager Auschwitz und gedachte der Opfer des Holocausts. „Das war wichtig für jeden Einzelnen von uns“, sagt Kuntz. „Das ist jetzt aber abgeschlossen, und ab jetzt konzentrieren wir uns auf das erste Spiel am Sonntag.“
Mit den Tschechen um ihren Top-Torjäger Patrick Schick wartet gleich zum Auftakt in der Gruppe C eine Mannschaft mit „spielerischer Klasse“, wie Selke sagt.
Dennoch setzt Auswahltrainer Kuntz in allererster Linie auf die Stärken seiner eigenen Mannschaft. „Es ist für uns wichtig, dass wir einen sehr guten Auftritt von unserer Seite aus hinlegen“, sagt der Coach. „Dann muss Tschechien gucken, dass sie mit uns klarkommen.“ Weitere Gegner der Deutschen in der Vorrunde sind Dänemark am Mittwoch und drei Tage später Mitfavorit Italien.dpa
Quelle
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung - Nr. 138
Samstag, den 17. Juni 2017