FCK-Schwabe
Well-Known Member
3. Eine stark angestiegene Orientierung der Deutschen in die Ballungsräume
Und da sag ich mal grade heraus... niemand hat imho - auch nicht durch den Staat - das Anrecht darauf in der Stadt zu wohnen. Die Zahl der Wohnungen ist seit 2000! in nahezu allen Bundesländern gestiegen. Aber dem durchschnittlichen Deutschen ist das Wohnen wohl nur in der Stadt zumutbar... und wenn mir das zu teuer ist kann ich immer noch nach dem Staat schreien.
Es gibt sicher kein Recht auf eine tolle Wohnung in der Stadt für alle. Das sehe ich auch so. Und auch immer mehr Wohnungen in Ballungsräumen ist keine Lösung.
Es geht aber vor allem auch um was anderes: Dass am Ende nicht nur Reiche in Städten leben, oder Wohnungen zu Spekulationsobjekten werden.
Beispiel London: Im großen Zentrum wohnt quasi kein Londoner mehr. Und die Wohnungen an der Themse sind gar komplett leer die meiste Zeit, weil Spekulationsobjekt oder 4.Wohnung eines Promis. So gehen Innenstädte kulturell komplett kaputt. Niemand fühlt sich mehr verbunden und verantwortlich mit bzw. für die Stadt. Und das ist ein großes Problem.
Die Wohnungen müssen fair verteilt werden im Sinne der Stadt und der Gesellschaft - nicht nur an den Höchstbietenden. Es gibt auch andere wichtige Werte für eine Stadt. So dass am Ende nicht alle verwurzelten Einwohner weg müssen und auch "normale" Leute noch zur Stadt gehören.
Und um noch einen Begriff rein zu werfen: Vergesellschaftung ist auch eine Lösung, statt Verstaatlichung. Bspw. durch Wohnungsgenossenschaften. Die pflegen dann auch ihre Objekte und die Umgebung, weil sie da wohnen.
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