Verträge im Profisport

Ist er nicht in allen unteren Instanzen gescheitert?
Ich denke allein wegen der Höhe der Bezahlung eines Fußballprofis haben die Richter da eher im Unterbewusstsein kein Verständnis. Denn in 2 Jahren verdienen selbst Freiburgprofis so viel wie ein normaler Arbeiter in seinem gesamten Berufsleben.
 
Befristete Verträge bleiben rechtmäßig

Erfurt. Bundesligavereine dürfen Profifußballern auch künftig befristete Verträge geben. Das urteilte das Bundesarbeitsgericht gestern in Erfurt im seit 2014 schwelenden Rechtsstreit zwischen Ex-Torhüter Heinz Müller und dem FSV Mainz 05.
„Vom Fußball werden sportliche Höchstleistungen erwartet, man kann nicht davon ausgehen, dass diese bis zum Rentenalter zu erbringen sind“, sagte die Vorsitzende Richterin Edith Gräfl bei der etwa 75-minütigen Revisionsverhandlung. Der heute 39-jährige ehemalige Torhüter Müller scheiterte vor dem Bundesarbeitsgericht mit der Forderung, die Befristung eines 2012 abgeschlossenen Vertrages mit Mainz 05 für unwirksam zu erklären. Die Zeitverträge, die die Klubs den Lizenzspielern für ein Jahr oder mehrere Jahre ausstellen, seien durch die Eigenart ihrer Arbeitsleistung gerechtfertigt, hieß es. Die Bundesrichter fällten damit das erste Grundsatzurteil zum Arbeitsrecht im Spitzenfußball und bewahrten das umstrittene Vertragssystem vor radikalen Veränderungen. Diese waren nach einem ersten Urteil des Arbeitsgerichts Mainz im Fall Heinz Müller befürchtet worden.
Der gebürtige Frankfurter hatte 2012 einen neuen Zweijahresvertrag beim FSV Mainz 05 bis Juni 2014 unterschieben, der sich ab 23 Bundesligaeinsätzen um ein Jahr verlängern sollte. Dazu kam es nicht: Ein halbes Jahr vor Vertragsende verbannte Trainer Thomas Tuchel den Torwart in die Zweite Mannschaft. Müller musste gegen seinen Willen bereits nach zwei Jahren gehen. Nach seinem Sieg vor dem Mainzer Arbeitsgericht hatte das Landesarbeitsgericht Rheinland-Pfalz das erste Urteil kassiert, die Revision in Erfurt jedoch zugelassen.

Bundesligist FSV Mainz 05 hat sich nach der Entscheidung erleichtert gezeigt. „Das Urteil besitzt für Mainz 05 und den gesamten Fußball grundlegende Bedeutung. Um dem Prinzip des Leistungssports zu folgen, müssen wir unseren Profikader immer wieder mit neuen Kräften verstärken“, sagte Sportvorstand Rouven Schröder in einer Mitteilung.dpa



Quelle: Die Rheinpfalz 17.01.2018
 
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