Warum richtet sich deine Wut so gegen die aktuellen Verantwortlichen (in diesem Fall der Vorstand) welche die "Dreistigkeit" besitzen noch alles raus holen zu wollen?
Dass das mit der Anleihe (gelinde gesagt) ungünstig gelaufen ist und die Verlängerung sicher nicht das Ziel gewesen sein sollte weiß der Vorstand doch auch. Was hilfts?
Ich verstehe deine Emotionalität völlig zu dem Thema, aber so sachlich fand ich deine Kritik bisher auch nicht.
Lass es mich einmal vereinfacht so erklären (ohne dass ich jetzt einen erneuten, langen Abriß von ohnehin schon allseits bekannten Geschehnissen der letzten Jahrzehnte bringe):
Der FCK hat grundsätzlich ein Umfeld, das von speziellen örtlichen Bedingungen (Provinzstadt, regionales Alleinstellungsmerkmal im Hinblick auf die Möglichkeit von Auftritten in der Öffentlichkeit, dazu vergangene Erfolge etc.) geprägt wird. Daraus hat sich spätestens seit dem Abgang von Norbert Thines eine scheinbar zwangsläufig wiederholende Dynamik in Bezug auf das Streben nach Vereinspositionen ergeben.
Konkret meine ich damit: Irgendwelche Leute, die sich aus verschiedenen Gründen selbst als
- kompetent genug
- besonders wichtig
- unersetzlich für den FCK
betrachten, bilden regelmäßig vor der JHV Interessengruppen bzw. scharen Anhänger um sich, schüren dann Unruhe und versuchen - mal mehr, mal weniger erfolgreich - an verantwortliche Positionen zu kommen. Gern genommen: Positionen im AR, wohin man sich ja wählen lassen kann bzw. konnte. Dort angekommen, stellen sie sich - v.a. in den letzten 5 Jahren - als mehr oder weniger inkompetent heraus und fahren den Karren noch mehr in den Dreck. Nicht ohne dabei jedoch ständig sinngemäß zu betonen, dass für sie das Wohl des FCK an allererster Stelle steht. Gerne wird das ganze dann noch mit dem unterschwellig oder auch offen formulierten Vorwurf garniert, dass sich ja die Personen X und Y (Namen austauschbar) sowieso nur die Taschen vollgemacht und dem FCK geschadet hätten.
Der FCK verfehlt währenddessen weiter seine sportlichen und wirtschaftlichen Ziele und die Arbeit der Führungsriege ist geprägt von Internas, die an die Presse durchgesteckt werden, öffentlichen Schlammschlachten und luftigen Versprechungen. AR und Vorstand arbeiten selten in Einigkeit für den Club zusammen, sondern häufig gegeneinander und auf der JHV wird dann schmutzige Wäsche gewaschen.
Derweil werden von den Vorständen der letzten Jahre (gegen Ende seiner Amtszeit leider auch von S. Kuntz) die finanziellen Schwierigkeiten verbal so geschönt, dass das eigentlich kein normaler Mensch, der rechnen kann, noch irgendwie für bare Münze nehmen kann.
Es herrscht inzwischen in der Wahrnehmung ein eklatantes Mißverhältnis zwischen dem, was auf und neben dem Platz tatsächlich passiert und dem, wie der FCK in der Öffentlichkeit von seinen Funktionären verkauft wird. Der FCK wird von seiner Führung eigentlich immernoch als prinzipiell aufstrebender Club mit Strahlkraft angepriesen, der nur vorübergehende Probleme hat, während eigentlich für jeden sichtbar ist, dass wir es nur noch mit einem abgewirtschafteten Trümmerhaufen zu tun haben, der ohne Ölscheich nie wieder aus der Scheiße rauskommt, in der er gerade steckt.
Resultat bei mir ganz persönlich: Ich glaube momentan von dem, was da öffentlich geäußert wird erst einmal gar nichts mehr, solange sich nicht wirtschaftlich und sportlich eine Aufwärtsbewegung abzeichnet. Wir haben in den letzten Jahren alle immer wieder an das geglaubt, was gesagt wurde, und es hat anteilig immer weniger davon gestimmt.
Von der momentanen Führungsriege habe ich nur in M. Klatt ein dahingehendes Vertrauen, dass er gerade aufgrund seiner Herkunft aus der Wirtschaft ohne FCK-Stallgeruch seinen Job recht unemotional und daher professionell erledigt. Aber auch er kann aus Scheiße kein Gold mehr machen und ist Opfer der Umstände.
In alle anderen habe ich momentan kein Vertrauen mehr, da sich im Zweifelsfall bisher immer herausgestellt hat, dass sie nur ihre Eigeninteressen verfolgen oder ihre eigene Eitelkeit befriedigen wollen.