Vereinsentwicklung

Klingenstädter

Well-Known Member
(Ich habe wirklich nach einem anderen Begriff gesucht um diesen Threadtitel nicht aus einem anderen Forum zu kopieren. Aber dieser passt einfach zu gut auf den angedachten Inhalt.)

Der FCK ist in einer Phase, die recht wenig Raum für Optimismus und Zuversicht enthält, dafür aber viele Gefahren und Baustellen offenbart.

Dieser Thread ist der Versuch einer Sammlung und einer Diskussionsgrundlage für aktuelle Neuigkeiten (in Bezug auf die Vereinsstrukturen, Investorensuche, Stadionentwicklung, Finanzlage) dienen, es sollen aber auch gerne Hoffnungen und Anlässe für Optimismus geteilt werden, sowie natürlich auch Sorgen und Panik wegen bestimmter Entwicklungen. Bitte nutzt Links, Zitate oder Quellenverweise, um deutlich zu machen, worauf ihr euch bei konkreten Aussagen bezieht. Die Links sammle ich auch gerne chronologisch hier im Eingangspost.


2019, Januar:
- Interview mit Layenberger Teil 1 und Teil 2 von Treffpunkt Betze
- Bericht bei Sport1 zum Stand der Investorensuche
- SWR-Bericht über Verhandlungen mit Ponomarew
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Idee und den Thread! Insbesondere die Idee mit dem Eingangspost find ich gut. Man sollte vielleicht bei der Auflistung der Texte, Interviews etc. noch die Quelle erwähnen, damit wir im Zweifel wissen, welches Interview mit Banf, Layenberger etc. gemeint ist.
 
Ich will nicht in deinem Anfangspost rumwurschteln, daher hier ein Link zu einem Beitrag von Sport1:

https://www.sport1.de/fussball/3-li...-geschaeftsfuehrer-klatt-ueber-horrorszenario

Unabhängig davon, dass der Artikel schon darin fehlerhaft ist, dass Keßler nicht bei der JHV abberufen wurde, bleibt für mich als Erkenntnis daraus, dass die Investorengespräche jedenfalls nicht "geplatzt" sind. Meine, es war der SWR, der es so formuliert hat - der OB sprach ja dann wieder von "auf Eis legen".
 
Ich spekuliere mal etwas mit:

Laut Rheinpfalz wird ja mit einer Schweizer Fondsgesellschaft verhandelt (ob das auf Eis liegt oder nicht kann ich nicht genau sagen). Da bin ich natürlich hellhörig geworden und habe die Suchmaschine angeworfen. Gefunden habe ich dazu konkret nichts, aber ich bin auf ein Interview mit Axel Weber gestossen. Das Interview ist aus dem Jahr 2013 und eigentlich unrelevant, intressant daran ist der Infokasten in dem folgendes steht:
Zur Person
Axel Weber ist seit Frühjahr 2012 Präsident des UBS-Verwaltungsrats. Von 2004 bis 2011 amtete der heute 56-Jährige als Präsident der Deutschen Bundesbank und war in dieser Funktion zudem Mitglied des Rates der Europäischen Zentralbank. Vor seiner Zeit als Zentralbanker war Weber Professor für Wirtschaftstheorie in Bonn, Frankfurt und Köln. Er hatte in Wirtschaftswissenschaften an der Universität Siegen promoviert, wo er auch habilitierte. Weber ist ausserdem Mitglied der Group of Thirty, einem Club international einflussreicher Finanzleute, der unter anderen die früheren Notenbanker Paul Volcker und Philipp Hildebrand angehören. Axel Weber ist leidenschaftlicher Anhänger des 1. FC Kaiserslautern. Früher hat er selbst für den Verein gespielt. Axel Weber wohnt in Zürich.
Link: «Die Investmentbanken sind zu gross und zu komplex»

Das hat mich dann doch einigermassen aus den Socken gehauen. Wer nicht weiss wer Axel Weber ist:

hier die Einleitung aus seinem Wikipediaeintag ( Wikipedia - Axel A. Weber )

Axel Alfred Weber (* 8. März 1957 in Kusel) ist ein deutscher Ökonom, Professor und Bankmanager, seit dem 3. Mai 2012 Verwaltungsratspräsident der Schweizer Großbank UBS Group AG. Darüber hinaus ist er Mitglied der Group of Thirty. Als Präsident der Deutschen Bundesbank vom 30. April 2004 bis zum 30. April 2011 war Axel A. Weber eine der Schlüsselfiguren während der Euro-Krise, als die Gefahr eines Auseinanderbrechens der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion drohte.

Die Fragen die sich daraus stellen liegen glaube ich klar auf der Hand:
- Hat irgendwer aus dem Verein schon mal versucht mit dem Mann Kontakt aufzunehmen?
- Wer ist besser in der Finanzwelt vernetzt und könnte evtl. vermitteln?
- Wissen unsere Verantwortlichen überhaupt davon?

Es wurde ja beklagt, dass im Forum zu wenig diskutiert wird. Vielleicht ist das ja ein Anreiz.
 
Danke, Heribert! Spannend - von diesem "berühmten" Fan wusste ich noch nichts. Deine Fragen kann hier aber vermutlich niemand beantworten. Du könntest allerdings den FCK auf diesen Umstand hinweisen - entweder wussten sie es schon oder nicht. Und im zweiten Fall kontaktieren sie ihn ja eventuell.

Zum aktuellen Thema:
Wegen massiver Indiskretionen (vermutlich aus dem Aufsichtsrat heraus) ist ja nun bekannt geworden, dass mit Ponomarev gesprochen wurde und wird und dass dieser wohl die schon mal genannte "osteuropäische Alternative" zu der schweizer Fondsgesellschaft sein dürfte.

Falls Layenberger über diese Verhandlung informiert war, hat er sich in meinen Augen klar für Ponomarew positioniert, indem er sich zwischen den Zeilen sowohl gegen Banf als auch gegen die kreditfinanzierte Problemlösung ausgesprochen hat. Weiterhin interessant ist, dass die durch Buchholz empfohlenen Aufsichtsräte in dieser Sache tendenziell eher gegen den Einstiegs Ponomarews stehen, bzw. hier deutlich auf die Bremse treten wollen.
 
Im SWR 4 haben die eben gesagt dass der Aufsichtsrat am Montag,Banff das Vertrauen entziehen will....


Gesendet von iPhone mit Tapatalk
 
Falls Layenberger über diese Verhandlung informiert war, hat er sich in meinen Augen klar für Ponomarew positioniert, indem er sich zwischen den Zeilen sowohl gegen Banf als auch gegen die kreditfinanzierte Problemlösung ausgesprochen hat.

War nicht bei Ponomarew auch eine Kredit-Lösung angedacht bzw. diskutiert? Zumindest in der Rheinpfalz wird das als eine Variante genannt.
 
Also ich bin erschüttert. Diese Indiskretionen und internen Machtkämpfe. Das ist einfach Mist.

Wie konnte die Info wegen Ponomarev wieder an die Presse gelangen? War es wirklich Banf wie vermutet wird?

Woher kommen die Info's über die Ablösung Banf's? Woher die Namen die gegen ihn sind? Wer wieder um hat diese Info an die Presse gegeben? Banf wohl eher nicht.

Wusste unser Hauptsponsor schon im Vorfeld von Ponomarev? Woher wusste der das?

Ich habe mal wieder viele Fragen die ich nicht beantworten kann. Und ich habe gar kein gutes Gefühl.

Mir missfällt das sehr. Und ich sehe leider keine Möglichkeit dass das für unseren Verein gut ausgehen kann.

Natürlich könnte ich jetzt sagen, dass ich genau das gefühlt habe als bei mir erste Zweifel an Banf aufgekommen waren.

Leider scheinen seine Gegner aber auch nicht besser zu sein.

Ich bin einfach nur traurig.
 
Oder ist banf nur wieder das nächste opfer?
Bei der wahl damals bei einigen noch der heilsbringer und jetzt, nachdem die trainerwutz , mit recht, weg ist, muss die nächste sau durchs lautrer kuhdorf getrieben werden?
 
Na wusstest du nicht, dass man Kaiserslautern auch das deutsche Pamplona nennt.:tearsofjoy:
Da es hier keine klassischen Stiere gibt, nimmt man, nach Pfälzer Art, halt einfach eine Sau.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wutzen oder Säue (ich nehme mal hier die Sippelwutz - ellenlange Threads wo jeder Wackler rauf und runter diskutiert wurde und dann immer wieder die fehlenden 5 cm als Beweis geführt wurden und zum Abschluss noch ne Spitze über den Puffbesuch - Karl, Löwe,...... und kein Ende) gab's genug, da habe ich mich mittlerweile dran gewöhnt. Auch wenn ich das genauso beschämend finde.

Was mir so weh tut ist das unser oberstes Vereinsgremium wohl auch wieder nicht funktioniert. Da hätte doch keiner was in der ersten Front zu suchen. Die sind doch präsenter als unsere Vorstände.

Ich hätte gerne einen Aufsichtsrat der Aufsicht führt (auch das hatten wir schon, das die alles mit sich haben machen lassen), vielleicht mal mit Rat und Tat zur Seite steht, aber im Hintergrund. Und ich hätte gerne Kompetenz in diesem Gremium. Sportliche, wirtschaftliche, rechtliche, Marketinkompetenz.

Das ist für mich auf die derzeitige Art nicht zielführend.

Wenn der AR so aktiv in die laufenden Geschäfte eingreift, wirft das ja auch kein gutes Licht auf Klatt. Dann traut man ihm doch anscheinend nicht zu die Aufgabe stemmen zu können.

Wenn er, Klatt, genug in der Hand hätte wovon er überzeugt ist, dann müsste er da auch Grenzen setzen und zur Not halt auch gehen, wenn er mit dem Handeln des Aufsichtsrates nicht einverstanden ist.

Klar wäre das noch ein weiterer Tiefpunkt. Aber den absoluten haben wir immer noch nicht erreicht. Tiefer geht's immer noch.

Nach dieser Runde sind alle beschädigt. Aber da bin ich mir langsam sicher, das Banf mit seiner Kritik an Layenberger den ersten entscheidenden Fehler gemacht hat. Dem dann wohl noch weitere gefolgt sind.

Leider scheinen seine Gegner auch nicht besser, weil ja auch aus deren Kreisen Infos an die Presse gegangen sind.

Ausweg aus dieser Situation? Wieder eine Chance vertan (die 5698ste oder so), alle haben weitere Flecken auf der Weste (von Weiß mag ich gar nicht mehr reden).

Habe ich schon mal geschrieben, für den Verein kann es nicht gut sein. Egal was jetzt kommt.

Traurig, traurig
 
Ich halte es da ganz mit Booker T: Don't hate the player, hate the game.
Auf der einen Seite wollen wir keine Abnicker und es kann mir keiner erzählen dass es dem Verein nicht besser ginge wenn in paar bestimmten Situationen mal einer's Maul aufgemacht hätte um diverse Entscheidungen zu verhindern. Der Verein ist nicht da wo er ist weil der AR zu oft seinen Willen durchgesetzt hat.
Auf der anderen Seite sind wir Fans dann diejenigen die genau diesen AR-Mitgliedern Profilierungsneurosen, Geldtungsdrang, Provinzialität, Stinkstiefelei, Querulantentum, Heuchelei,Schwarzfahren und Hochverrat vorwerfen. Unser Vertrauen bekommt immer der Neue Mann, der Dank für die Abgetretenen ist dass man sie für alles Schlechte verantwortlich macht.
 
Da hast du in gewisser Weise recht.

Aber ich möchte keinem irgend etwas vorwerfen. Ich beobachte, leider nur aus der Ferne, und versuche daraus Schlüsse zu ziehen.

Das Personen die sich für den Verein engagiert hatten nachher nur noch Spott und Häme ernten, finde ich genauso beschissen.

Nur als Beispiel Stefan Kuntz.

Der hat sicherlich viele Fehler gemacht. Und ein starker Aufsichtsrat hätte in der Zeit vermutlich vieles besser laufen lassen können.

Aber ich glaube das er in der Szene sehr gut vernetzt war und dadurch viele Talente sehr früh auf dem Schirm hatte. Und im sportlichen Bereich wohl der beste Manager der letzten Jahrzehnte bei uns war. Heute wird er nur noch mit Gülle übergossen. Differenziert ist beides nicht. Weder das blinde Vertrauen in den Retter aus düsteren Zeiten, noch ihn zum alleinigen Sargnagel zu befördern.

Genau das ist das was mir gegen den Strich geht. Weder ein Friedrich noch ein Jäggi, noch ein Kessler, noch ein Thines waren nur gut oder nur schlecht.

Es gag jeweils gute und schlechte Entscheidungen. Es gab mehr oder weniger FCK Blut.

Das es so wenig Achtung für das geleistete gibt finde ich schon befremdlich.

Aber ich möchte schon noch jeden der ein Amt annimmt erst mal wohlwollend betrachten und ihm auch einen Vertrauensvorschuss einräumen. Ich denke das ist auch sinnvoll.

So ich denke ich hab mich jetzt zur Genüge ausgelassen. Ich warte jetzt einfach mal ab
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin da ganz bei dir, aber es ist halt auch ein schmaler Grat zwischen gewissenhaft sein Mandat als AR ausführen und interner Machtkampf und von außen das beurteilen will ich nicht unbedingt.
 
Ich bin ganz bei euch, dass jeder Verantwortliche nicht ausschließlich gut oder schlecht gesehen werden sollte. Und man sollte jedem - auch den aktuellen Protagonisten - zugestehen, dass sie Erfolg mit dem FCK haben wollen. Das "Wie" ist natürlich das große Thema der Betrachtung von uns interessierten Außenstehenden und Diskussionen darüber führen ab einem gewissen Punkt und mit der Dynamik von selbstreferentiellen Netzwerken immer zu einer Form von Generalisierung und Unüberwindbarkeit zwischen den verschiedenen Lagern, die sich am Ende dann gegenseitig vorwerfen, keine echten Fans zu sein. Das ist in der Tat immer irgendwie das gleiche und auch mir gelingt es trotz dieses Wissens auch oft genug nicht, mich komplett davon frei zu machen.

Momentan stellt sich mir die Situation so dar:

- Stadt/Stadiongesellschaft verhandeln mit einem schweizer Immobilienfonds, der nicht zwangsläufig Investor beim FCK sein muss, sondern auch der Stadt die Grundstücke und das Stadion abkaufen könnte.
- Schon länger halten sich Gerüchte, dass mit Flavio Becca ein Sportinvestor aus Luxemburg Interesse an einem Investment in den FCK hat.
- Aktuell scheint Littig als Erstkontakt des Vereins mit Ponomarew, einem Sportinvestor aus Russland, der den AFC Bournemouth in die Premier League und Uerdingen aus der Oberliga in die 3. Liga begleitet hat, Interesse an dem FCK zu haben, da hier die Infrastruktur und Fanbase vorhanden sind, die er in Krefeld erst langfristig entwickeln müsste.
- Banf scheint eher gegen den kurzfristigen Einstieg von Ponomarew zu sein (Warum? Welche hinderlichen Forderungen könnte er stellen?) und mit einer Kreditaufnahme (an dem Deal muss auch noch eine Weile gestrickt werden und am Ende hängt eine erneute und noch höhere Verschuldung als weiterer Mühlstein um unseren Hals) auf einen späteren Interessenten warten zu wollen.

Inzwischen scheint es mehr als ein Leck im Aufsichtsrat zu geben, die Streit- und Diskussionskultur in diesem Gremium scheint "überwunden" worden zu sein und stattdessen rennen alle möglichen Aufsichtsräte zu ihren Kontakten bei Presse und im näheren Fan-Umfeld.

Von den eigentlichen Protagonisten - Klatt und Bader - hört man erstaunlich wenig. Das kann strategisch sein, um zu dokumentieren, dass all diese jetzt zutage tretenden Kapriolen nicht in einer offiziellen Verhandlungssituation liegen. sondern entweder dementierbar oder in einem Prä-Stadium sind. Oder die Beiden rotieren in kurz- und mittelfristigen Arbeitszusammenhängen, um den Fortbestand des Vereins über den Sommer hinaus zu sichern und haben schlicht keine Kapazität für Verhandlungen und haben diese daher an den Aufsichtsrat delegiert.

Das Bild des FCK ist konfus und auch chaotisch. Aber paradoxerweise beruhigt mich das irgendwie.
Die Entwicklungen zeigen doch: Es scheint durchaus Interesse zu geben, sowohl an der Nutzbarmachung des Stadions und des Umfeldes als auch an einem Einstieg in den FCK selbst, um dadurch im Erfolgsfall Geld zu verdienen. Das zeigt, dass in diesem Feld agierende professionelle Dritte uns nicht abgeschrieben haben. Jetzt müssen wir es "nur" hinbekommen, einen potenten Geldgeber nicht zu verprellen und gleichzeitig nicht alle Wünsche und Grundsätze über Bord zu werfen. Das aktuelle Chaos dokumentiert das Ringen um Kompromisse und Mittelwege.

Bei dem Schließen des 12-Millionen-Lochs haben wir zudem ein weiteres Lichtlein, falls uns dies nicht durch Eigenkapital (also einem erfolgten Investment) in ausreichender Höhe gelingt: Neben dem weitgehend zur Seite gelegten 3-Millionen-Kredit durch Quattrex haben wir nun den langfristigen Ausrüsterdeal. Also Einnahmen von jährlich 500-700 TEUR (je nach Quelle), von denen man auch die künftigen erwartbaren Einnahmen ganz oder teilweise mit zur Besicherung verwenden könnte.


Zusammengefasst:
- Investment in Stadion: Gespräche laufen, aber scheinbar erstmal auf Eis liegend
- Investment in FCK: Scheinbar auch nicht kompplett abwegig
- Zwischenfinanzierung: Höhe des Finanzierungsbedarfs sinkt etwas, Verhandlungsstand mit möglichen Kreditgebern unklar
- Hauptsponsor ab 2019: Vorhanden
- Ausrüster ab 2019: Vorhanden
- Geschäftsführung ab 2019: Offen (beide Verträge laufen aus)
- Mannschaft ab 2019: Vorhanden (nur wenige Verträge laufen aus, darunter Löh und Albaek)
- Aufsichtsrat: Derzeit offenbar überfordert und zerstritten
 
Ich bin ganz bei euch, dass jeder Verantwortliche nicht ausschließlich gut oder schlecht gesehen werden sollte. Und man sollte jedem - auch den aktuellen Protagonisten - zugestehen, dass sie Erfolg mit dem FCK haben wollen. Das "Wie" ist natürlich das große Thema der Betrachtung von uns interessierten Außenstehenden und Diskussionen darüber führen ab einem gewissen Punkt und mit der Dynamik von selbstreferentiellen Netzwerken immer zu einer Form von Generalisierung und Unüberwindbarkeit zwischen den verschiedenen Lagern, die sich am Ende dann gegenseitig vorwerfen, keine echten Fans zu sein. Das ist in der Tat immer irgendwie das gleiche und auch mir gelingt es trotz dieses Wissens auch oft genug nicht, mich komplett davon frei zu machen.

Momentan stellt sich mir die Situation so dar:

- Stadt/Stadiongesellschaft verhandeln mit einem schweizer Immobilienfonds, der nicht zwangsläufig Investor beim FCK sein muss, sondern auch der Stadt die Grundstücke und das Stadion abkaufen könnte.
- Schon länger halten sich Gerüchte, dass mit Flavio Becca ein Sportinvestor aus Luxemburg Interesse an einem Investment in den FCK hat.
- Aktuell scheint Littig als Erstkontakt des Vereins mit Ponomarew, einem Sportinvestor aus Russland, der den AFC Bournemouth in die Premier League und Uerdingen aus der Oberliga in die 3. Liga begleitet hat, Interesse an dem FCK zu haben, da hier die Infrastruktur und Fanbase vorhanden sind, die er in Krefeld erst langfristig entwickeln müsste.
- Banf scheint eher gegen den kurzfristigen Einstieg von Ponomarew zu sein (Warum? Welche hinderlichen Forderungen könnte er stellen?) und mit einer Kreditaufnahme (an dem Deal muss auch noch eine Weile gestrickt werden und am Ende hängt eine erneute und noch höhere Verschuldung als weiterer Mühlstein um unseren Hals) auf einen späteren Interessenten warten zu wollen.

Inzwischen scheint es mehr als ein Leck im Aufsichtsrat zu geben, die Streit- und Diskussionskultur in diesem Gremium scheint "überwunden" worden zu sein und stattdessen rennen alle möglichen Aufsichtsräte zu ihren Kontakten bei Presse und im näheren Fan-Umfeld.

Von den eigentlichen Protagonisten - Klatt und Bader - hört man erstaunlich wenig. Das kann strategisch sein, um zu dokumentieren, dass all diese jetzt zutage tretenden Kapriolen nicht in einer offiziellen Verhandlungssituation liegen. sondern entweder dementierbar oder in einem Prä-Stadium sind. Oder die Beiden rotieren in kurz- und mittelfristigen Arbeitszusammenhängen, um den Fortbestand des Vereins über den Sommer hinaus zu sichern und haben schlicht keine Kapazität für Verhandlungen und haben diese daher an den Aufsichtsrat delegiert.

Das Bild des FCK ist konfus und auch chaotisch. Aber paradoxerweise beruhigt mich das irgendwie.
Die Entwicklungen zeigen doch: Es scheint durchaus Interesse zu geben, sowohl an der Nutzbarmachung des Stadions und des Umfeldes als auch an einem Einstieg in den FCK selbst, um dadurch im Erfolgsfall Geld zu verdienen. Das zeigt, dass in diesem Feld agierende professionelle Dritte uns nicht abgeschrieben haben. Jetzt müssen wir es "nur" hinbekommen, einen potenten Geldgeber nicht zu verprellen und gleichzeitig nicht alle Wünsche und Grundsätze über Bord zu werfen. Das aktuelle Chaos dokumentiert das Ringen um Kompromisse und Mittelwege.

Bei dem Schließen des 12-Millionen-Lochs haben wir zudem ein weiteres Lichtlein, falls uns dies nicht durch Eigenkapital (also einem erfolgten Investment) in ausreichender Höhe gelingt: Neben dem weitgehend zur Seite gelegten 3-Millionen-Kredit durch Quattrex haben wir nun den langfristigen Ausrüsterdeal. Also Einnahmen von jährlich 500-700 TEUR (je nach Quelle), von denen man auch die künftigen erwartbaren Einnahmen ganz oder teilweise mit zur Besicherung verwenden könnte.


Zusammengefasst:
- Investment in Stadion: Gespräche laufen, aber scheinbar erstmal auf Eis liegend
- Investment in FCK: Scheinbar auch nicht kompplett abwegig
- Zwischenfinanzierung: Höhe des Finanzierungsbedarfs sinkt etwas, Verhandlungsstand mit möglichen Kreditgebern unklar
- Hauptsponsor ab 2019: Vorhanden
- Ausrüster ab 2019: Vorhanden
- Geschäftsführung ab 2019: Offen (beide Verträge laufen aus)
- Mannschaft ab 2019: Vorhanden (nur wenige Verträge laufen aus, darunter Löh und Albaek)
- Aufsichtsrat: Derzeit offenbar überfordert und zerstritten
Super Zusammenfassung!
 
Dann noch mal was von mir.

Hätte am liebsten einen 3-fach like vergeben. Einer der wenigen Beiträge die meine mittlerweile chronische FCK Depressionen erhellen können. Ohne nur die rosa rote Brille aufzuziehen.

Danke Dir, das Du in dem aktuellen Chaos noch einige positive Aspekte und Möglichkeiten gefunden hast.

Chapeau. Und das meine ich ehrlich.
 
Klinge behält immer nen kühlen kopf, im gegensatz zu mir.
Ich glaub ich schlag dich mal für den aufsichtsrat vor, da können sich einige herren mal ein beispiel an dir nehmen

Ich wollt schon immer am Betze wohnen und dann auch noch als First Lady, die sich nicht wie eine Lady benimmt. Man wächst mit seinen Aufgaben. :tearsofjoy:
 
Zum Kicker-Artikel von heute (im entsprechenden Thread abzurufen):

Interessant die Info, dass Ponomarew aktuell nur mit gut 9 Prozent einsteigen könnte, was uns ca. 12 Millionen bringen würde, ihn aber nicht in den Beirat katapultieren könnte. Kann das irgendwer hier (betreffend die DFL-Seiten) bestätigen?

Ansonsten wird das mit der Aufsichtsratssitzung morgen natürlich spannend - ich hoffe, dass man sich unabhängig von den internen Querelen soweit zusammenreißen kann, dass man sich auf einen Vereinsvorstand einigen kann. Positiv finde ich, dass - soweit ich das mitbekommen habe - bisher keine Namen der potenziellen Vorstandsmitglieder aufgetaucht sind. In unserer aktuellen Situation hätte ich tatsächlich mehr darauf gewettet, dass alle sich bei der BILD-Zeitung, wahlweise auch beim SWR zum rituellen Balzen treffen.
 
Finde das Bild gerade traurig, besonders weil wir auf Fremdgeld mehr als dringend angewiesen sind. Wenn ich ein möglicher Investor wäre, würde mich diese ständigen Querelen abschrecken. Andererseits könnte der Einstieg eines möglichen Investors auch an der Absetzung der "Gegner" hängen und den anderen dreien ist bewusst, dass man anders keine Chance hat, den FCK finanziell zu retten oder zumindest die Lizenz für die nächste Saison zu sichern.

Egal wie, hoffen wir mal, dass dort oben mal ausnahmsweise die richtige Entscheidung getroffen wird. Vereinswohl steht immer über das der einzelnen Personen...
 
Ich finde es sehr bedenklich dass es reicht wenn ein russischer Investor mit den Geldscheinen wedelt uns zu entzweien. Das ist ja quasi dann schon drauf angelegt dass dieser Investor den Verein spaltet...erinnert mich an 1860. Wenn schon Investoren kommen dann muss diesen von Beginn an ein geeinter Verein gegenüberstehen...alles andere endet im Chaos.
Ich halte Klatt und Banf nach wie vor für sehr seriöse Geschäftsmänner die auch das Vereinswohl im Blick haben. Wenn ich den kicker-Artikel so lese habe ich eben das Gefühl dass es im AR so manchem immer noch darum geht sich wichtig zu machen und gegen den Vorstand zu opponieren.
 
Oben