Hi
@FeindeslandTeufel ,
wir müssen aufpassen, dass wir bei dieser Diskussion auf der Meta-Ebene nicht bei den damit verknüpften konkreten Vorstellungen zu weit auseinandergehen,
Klar kann man in Diskussionen einiges an Äußerungen ignorieren und beim Punkt bleiben, oder diese Diskussionen verlassen, wenn es den Hauptpunkt betrifft und man dort einfach keine gemeinsame Basis sieht.
In meinem Beitrag gehe ich auch eher nicht von allgemeinen Diskussionen aus, in denen User mit verschiedensten Hintergründen ihre ihnen eigenen Sichtweisen einbringen, sondern ich gehe ganz konkret von Herabwürdigungen oder Diffamierungen bestimmter Gruppen aus, indem man entweder diese selbst mit beleidigenden Worten angreift, oder indem man ganz andere Personen mit Worten angreift, die eine bestimmte Gruppe herabsetzen. Hier braucht es in meinen Augen keine Definitionshoheit und es braucht in meinen Augen auch keine Diskussion darüber, was antisemitsche, rassistische, sexistische, trans- und homophobe, antiziganistische, ableistische oder sonstwelche Beleidigungen sind.
Deinem Beispiel in 2 würde ich nämlich vornehaltlos zustimmen - gerade Sichtweisen von Personen mit gänzlich anderen Voraussetzungen können ja sehr bereichernd sein - allerdings passt das nicht zu dem, was meine intendierte Aussage war.
Um mal konkreter zu werden: Ich würde auch niemanden zum Fleischverzicht überreden wollen. Es gibt in meinen Augen eine Menge guter Gründe, die dafür sprechen. Über die rede ich gerne, wenn ich gefragt werde und versuche damit, meine Haltung zu erläutern. Wenn dann die oder der Andere sagt, dass sei trotzdem unvorstellbar - geschenkt. Ich hab auch kein Problem, zuzuhören, wenn jemand über das beste Steakhouse der Stadt diskutiert. Empfindlicher bin ich, wenn es darum geht, in welchem Discounter es das billigste Fleisch gibt.
Einerseits sollte etwas wie Essgewohnheit, Wahl und Häufigkeit der Nutzung des Autos/von Flugreisen/von Kreuzfahrten, Ort des Einkaufs, etc. in meinen Augen jedem selbst überlassen sein und ich will niemandem moralisierend auf den Sack gehen. Umgekehrt gibt es auch an mir vieles auszusetzen und ich bin froh, wenn ich akzeptiert werde wie ich bin. Im Gegenzug muss es dann aber auch mir überlassen sein, wenn ich mich für strengere Kontrollen und bessere Haltebedingungen von Masttieren, die Entwicklung nachhaltiger Antriebstechniken, Einschränkungen oder Verbote von Kreufahrtschiffen und für Eingriffe in die Preispolitik von Supermärkten ausspreche und engagiere.
Kurz: Ich gehe keinem auf den Sack damit, dass sie oder er doch kein Fleisch mehr essen möge und fordere im selben Atemzug auch für mich ein, dass ich mir nicht ständig irgendwelche dümmlichen Veganer- oder Vegetarierwitze anhören muss.
Das, was wir hier ausführlich diskutieren funktioniert halt nur in beide Seiten, aber da sind wir uns ja einig.