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Deine Definition von "Erfahrung" erhält meines Erachtens nach einen weiteren Punkt, der durch den Begriff der "Erfahrung" nicht abgedeckt ist und das ist die "Lernfähigkeit". Nur ein lernfähiger Trainer kann seine erlebten Erfahrungen (oder sogar die Erfahrungen/Fehler anderer) verwerten.
Was Du schreibst, ist eigentlich genau das, was ich auch zuvor geschrieben habe, dass Erfahrung alleine kein Qualitätsmerkmal ist (sondern die daraus gezogenen Lehren/die ähigkeit eines Trainers, sich weiter zue entwickeln). Und hier kann ich weder bei Korkut noch bei Sforza solche oder eine Fortentwicklung erkennen.
Kosta Runjaic ist ein gutes Beispiel dafür, dass Erfahrung alleine nicht ausreicht: Er hospitierte bei Barcelona und auf Grund der Stärke der dortigen Mannschaft und dem Erfolg in der Jugendausbildung erkannte er scheinbar nicht, dass das dort praktizierte Spielsystem im Profifußball im Allgemeinen nicht erfolgsversprechend ist. Er machte die falschen Erfahrungen, denn er sah eine Mannschaft mit einem neuartigen Spielsystem den Wetlfußball dominieren und nahm offensichtlich an, dass dieser Erfolg im seit der Jugend praktizierten Spielsystem begründet sei.
Seine Erfahrungen in Darmstadt mussten ihn in diesem Glauben bestärken, dann auch hier konnte er mit diesem (einem einzigen, nicht 2-3 variabel nebeneinander, wie es im bei jedem taktisch besseren Trainer Standard ist) Spielsystem erfolgreich arbeiten und schloss (fast schon "folgerichtig") dass er weiter so spielen lassen könnte (recht unabhängig von Gegner und Spielstand, um es einmal freundlich auszudrücken).
Ich sehe den Erfolg von Runjaic in Darmstadt allerdings zu Teilen in anderen Dingen begründet liegen. Ein wichtiger Pfeiler für seinen dortigen Erfolg war die Möglichkeit, seinen eigenen Kader zusammen zu stellen und hier besitzt Runjaic für mich unbestritten eine große Qualität darin, dass Potential junger Spieler richtig einschätzen zu können. Da die von ihm praktizierte Spielweise (in der Jugend gerne gespielt, um die technischen Fähigkeiten weiter zu entwicklen - das ist nicht verkehrt, sondern sogar richtig und ein Verein mit hoher Qualität in der Jugendarbeit wie Arsenal oder Barcelona kann und muss sich das auch erlauben) die Weiterentwicklung dieser Spieler begünstigte und Du in den tieferen Ligen viele Trainer ohne großes taktisches Verständnis hast, kann man attestieren, dass er den Umständen entsprechend absolut erfolgreich gearbeitet hat.
Letztlich führten ihn seine gemachten Erfahrungen aber bei uns in die Falle, denn sie führten ihn zu falschen Schlussfolgerungen. Nicht die vermeintliche taktische Genialität seines (einen!) Spielsystems, sondern die Weiterentwicklung junger Spieler durch dasselbe hatten ihn bisher erfolgreich arbeiten lassen. Den taktischen Totalausfall Runjaic konnten versierte Trainer, die wie selbstverständlich mehrere unterschiedliche Systeme spielen ließen und je nach Spielstand und Gegner variierten (Schuster, Breitenreiter, Lienen, Kauczinksi) mit Leichtigkeit ausrechnen.
Ihm ist zu wünschen, dass er nun aus seinen gemachten negativen Erfahrungen (positive Erfahrungen machten ihn hier betriebsblind) die richtigen Lehren zieht, dass er variabler agieren wird. Das muss er auch, wenn er im Profi-Fußball als Trainer eine Zukunft haben möchte.
Als SD, fürs Scouting oder als NLZ-Leiter würde ich Runjaic dagegen übrigens jederzeit gerne beim FCK sehen, denn hier besitzt er durchaus überdurchschnittliche Qualitäten. Leider war es ihm nicht möglich, aus gemachten Erfahrungen die richtigen Schlüsse zu ziehen (teils, weil es positive solche waren und er den Grund für den Erfolg falsch einschätze, was sogar nachvollziehbar ist).
Bei Rehm dagegen sehe ich seinen Erfolg eher im taktischen Verständnis begründet, er lässt bereits jetzt variabler spielen als Runjaic und stellt seine Mannschaft stärker entsprechend der jeweiligen Gegner ein. Jemand, der bereits in den unteren Ligen durch große taktische Expertise besticht hat es leichter, auch in der 2. Liga erfolgereich zu arbeiten, als jemand, der sich des Grundes des Erfolges seiner Arbeit möglicherweise noch nicht bewusst ist. Für mich ist Rehm alles in allem ein Trainer, der weiß, wo seine Stärken liegen, der sich für seinen jeweiligen Verein aufreißt, der loyal ist und der Loyalität im Gegenzug einfordert. Für mich der passende Trainer zu dem Sport-Direktor Stöver, den ebenfalls eine große fachliche Expertise auszeichnet und der seinerseits kein Freund unnötiger Trainer-Entlassungen ist, sondern bei Misserfolg erwartet, dass der Trainer Verantwortung übernimmt - in dem er bleibt und seine Fehler korrigiert. Vielleicht hätte auch Kosta Runjaic und dessen Entwicklung im letzten Jahr ein solcher SD gut getan?
Härtel sehe ich fachlich noch stärker als Rehm, besser harmonieren mit Stöver würde aber vermutlich letzterer, so dass ich die Entscheidung für Rehm schon nachvollziehen kann, auch wenn es mir anders lieber wäre.
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Das wäre natürlich "super". Schwartz laut bild.de wohl auch?:
http://www.bild.de/sport/fussball/sv-sandhausen/schwartz-bleibt-46218186.bild.html
Wenn es am Ende die Resterampe (Korkut, Gisdol, Sforza etc.) wird, dann wäre die neue Saison für mich gelaufen, könnte dann wie 07/08 enden. Hoffe, sie finden zumindest einen, der ein gutes taktisches Grundverständnis hat und schon mal mehrere Jahre am Stück erfolgreich gearbeitet hat.