Neuzugang Rieder: Ein Baum im Rosengärtchen
Neu-Lauterer mit einer Leidenschaft für Tatoos und für die Bibel: Tim Rieder. Foto: MORAY
Oliver Sperk
Er war auch von Fußball-Zweitligisten umworben. Unterschrieben hat Tim Rieder bei den Roten Teufeln in der Dritten Liga. Die Entscheidung war für ihn schon länger klar – nach einem Kurztrip, der ihn beeindruckt hat.
Mittagspause zwischen zwei Einheiten im Trainingslager in der Südpfalz: Ruhig und entspannt sitzt Tim Rieder neben den Rosenstöcken im Garten des Hotels Zur Krone in Herxheim-Hayna. Für den Mittelfeldspieler ist es ein perfekter Einstieg beim FCK. „Im Trainingslager lernst du dich gleich besser kennen“, weiß der 26-Jährige aus seiner schon reichlichen Erfahrung als Fußballer. Bis Juli war Rieder vom FC Augsburg an den Lauterer Drittliga-Rivalen 1860 München ausgeliehen.
„Spiele gerne für Traditionsvereine“
Schon seit drei, vier Jahren pflegt FCK-Sportdirektor Boris Notzon den Kontakt zum umworbenen Bayern. Zum Trainingsstart Anfang August hat Rieder Kaiserslautern besucht, um sich alles anzuschauen. Nach den Besichtigungen rund ums Fritz-Walter-Stadion und vor allem nach den Gesprächen mit FCK-Trainer Boris Schommers war für Rieder klar, dass er ein Roter Teufel werden will. Und das trotz einiger guter Angebote und der Bemühungen der Sechziger, bei deren Fans Rieder ob seiner Leistungen und seines Einsatzwillens sehr beliebt war. „Ich spiele gerne für solche Traditionsvereine“, sagt Rieder nun in dem Hotelgarten in Hayna.
Rieder soll Verantwortung übernehmen
In den Gesprächen ist ihm von Trainer Schommers und Sportdirektor Boris Notzon vermittelt worden, dass er einer der „Bäume“ sein soll, von denen Schommers gerne spricht. Der Fußballlehrer pflegt dieses Bild auch im Rosengärtchen von Herxheim. An diesen Bäumen, erfahrenen, durchaus auch körperlich robusten Spielern sollen sich die jüngeren Profis orientieren, sich an ihnen hochziehen. „Wir haben Tim Rieder geholt als einen der Bäume, als einer, der Erfahrung reinbringt und Verantwortung übernimmt“, sagt Schommers. „Jetzt müssen die Bäume anwachsen.“ Also in und mit der Mannschaft harmonieren.
Nicht nur Abräumer
„Es war ein herzlicher Empfang, ein sehr gutes Gefühl, dass ich hier gewollt bin als jemand, der Verantwortung übernimmt“, sagt Rieder. Er soll eine zentrale Position im FCK-Mittelfeld ausfüllen. „Ich habe im letzten Jahr bei 1860 gezeigt, dass ich das Spiel von hinten aufziehen kann“, meint Rieder. „Ich bin ein Abräumer, kann aber auch mit dem Ball was anfangen.“ Er soll für effektives Umschalten sorgen beim FCK.
Der Katholik
Rieder richtet sich am Glauben auf. Der Katholik liest oft in der Bibel. „Auch Online-Bibelkurse belege ich gerne“, erzählt der Profi. Im Hotel in Hayna ist zwischen den Übungseinheiten Gelegenheit dafür. Rieders Freundin lebt noch in München, er ist auf Wohnungssuche in Kaiserslautern. Sein Berater kennt sich dort bestens aus: Mathias Abel, gebürtiger Lauterer mit reichlich FCK-Vergangenheit. „Aber“, sagt Rieder, „Mathias hat mir auch andere gute Angebote vermittelt. Die Entscheidung pro FCK habe ich allein getroffen.“
Steckbrief
Name: Tim Rieder
Position: defensives Mittelfeld/Abwehr
Geboren: 3. September 1993 in Dachau
Nationalität: Deutsch
Größe: 1,86 Meter
Gewicht: 77 Kilo
Vertrag: bis 30. Juni 2023
Frühere Vereine: TSV 1860 München, SV Darmstadt 98, Slask Wroclaw, FC Augsburg, FC Bayern München, ASV Dachau
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