Ein krasser aber konsequent richtiger Schritt von Raab, welcher zeigt, dass er nach wie vor dem Business einen Schritt voraus ist.
Während andere ehemalige Ikonen wie Harald Schmidt und Gottschalk den Absprung verpasst haben und (gerade bei Letztgenannten) das eigene Vermächtnis qualitativ den Klo runterspülen, hat Raab die Zeichen seiner Zeit erkannt.
Abgesehen von Schlag den Raab hat keines seiner Formate quoten- und entwicklungstechnisch noch Luft nach oben gehabt. Bestenfalls lief es solide. Und "solide" ist nicht der Anspruch Raabs, der bei einer Vertragsverlängerung definitiv nochmal ein Schippchen hätte drauf legen müssen. Und da wäre die Gefahr endgültig zu scheitern und schlimmstenfalls abgeschoben zu werden zu groß gewesen - und zu Recht unter seiner Würde.
Er (und auch Marcus Wolter) haben ab Ma Guckn / Vivasion wirklich Großartiges geschaffen und das Fernsehen revolutioniert. Da kann man wirklich nur den Hut ziehen und ihm alles Gute wünschen (auch wenn ich persönlich abgesehen von SdR nichts mehr verfolgt habe).
Bleibt natürlich abzuwarten, wie Raab mit der TV-Abstinenz klar kommt und ob er es durchhält. Es sei ihm zu wünschen und auch zuzutrauen. Außer ihm könnte ich nur Jauch nennen, der SEINEN Weg so konsequent durchzieht und für den Sell Out ein Fremdbegriff ist.
Und was Pro Sieben betrifft:
Da wurde dieser Worst Case schlicht und einfach über Jahre hinweg verdrängt und verpennt. Diesem Sender fehlt es an Gesichtern und Persönlichkeiten und sie werden es nicht schaffen, bis zum nächsten Jahr welche zu entwickeln. Großartig einfallen würden mir nur Joko und Klaas, die mit ihrem Abiturienten-Humor aber auch nur eine Nische bedienen, was sich quotentechnisch auch niederschlägt.
Und The Big Bang Theory (dessen weltweiter Erfolg mir übrigens absolut unbegreiflich ist) 24/7 zu wiederholen, dürfte auch keine lukrative Taktik sein.