„Die Lauterer haben uns angenommen”
Interview: Nach der erfolgreichen Premierensaison, die mit der Regionalliga-Meisterschaft endete, bereitet sich die Rollstuhlbasketball-Mannschaft des 1. FCK derzeit auf ihre erste Spielzeit in der Zweiten Bundesliga vor. Mit der Trainerin der Rolling Devils, Christa Weber, unterhielt sich RHEINPFALZ-Mitarbeiter Carsten Schröter.
Frau Weber, die sehr erfolgreiche Debütsaison der Rolling Devils liegt hinter Ihnen. Darüber hinaus treiben Sie Ihr ehrgeiziges Rollstuhlbasketball-Projekt in Kaiserslautern aber schon seit fast zwei Jahren voran. Wie fällt Ihre Bilanz für die gesamte Zeit aus, also auch Strukturen und Umfeld betreffend?
Unsere Erwartungen haben sich mehr als erfüllt. Der Aufstieg war zwar geplant, dennoch hatten wir nicht erwartet, dass die Rolling Devils so deutlich die Liga dominieren würden. Das Umfeld hat sich ebenfalls super entwickelt. Die Lauterer haben die Rolling Devils sehr gut angenommen, was sich vor allem im sehr guten Zuschauerzuspruch von 300 bis 400 pro Spiel gezeigt hat. Der FCK-Hauptverein steht ebenfalls voll hinter uns, nichtsdestotrotz brauchen wir einen großen Pool an eigenen Sponsoren. In diesem Bereich konnten wir bisher einiges bewegen. Wir sind zwar weiterhin auf der Suche nach Unterstützern, um die in der Zweiten Bundesliga gestiegenen Kosten für den Spielbetrieb zu decken, können insgesamt aber schon auf eine breite Basis zurückgreifen.
Obwohl Sie in Neustadt wohnen, haben Sie sich für Kaiserslautern als Standort für Ihr Projekt entschieden und sich dabei Vorteile erhofft, vor allem vom großen, traditionsreichen FCK als Zugpferd. Haben sich Ihre Hoffnungen bestätigt?
Auf jeden Fall. Der FCK im Namen ist definitiv ein großes Plus, und das gesamte Sport-Netzwerk vor Ort hat uns unsere Etablierung enorm erleichtert. Hinzu kommt, dass mein Mann Klaus Weber und unser Teamkapitän Sascha Gergele große FCK-Fans sind und schon immer den Traum hatten, eine FCK-Rollstuhlbasketball-Mannschaft zu gründen. Ein weiterer Vorteil ist die relativ zentrale Lage für die Spieler, die aus der Stadt selbst sowie aus Mainz, Worms, Kusel, Heidelberg und eben aus Neustadt kommen.
Die Zweite Bundesliga, die Mitte Oktober startet, stellt eine wesentlich schwerere sportliche Herausforderung dar als die Regionalliga-Runde. Wie laufen die Vorbereitungen?
Die Vorbereitungen gestalteten sich etwas problematisch, da wir fast sechs Wochen lang nicht unsere angestammten Sporthallen wegen Hallenarbeiten nutzen konnten. In dieser Zeit mussten wir teilweise auf den Freiplatz und in andere Hallen ausweichen. Mittlerweile läuft aber alles wieder normal. Ein hartes Trainingswochenende liegt hinter uns, und in den nächsten beiden Wochen werden wir uns bei Turnieren in Heidelberg und Köln erstmals mit anderen Zweitligateams messen und sehen, wo wir im Vergleich stehen.
Mit Yuki Ito, einer erstliga-erfahrenen Aufbauspielerin aus Köln, haben Sie schon recht früh den ersten Neuzugang präsentiert. Sind inzwischen weitere neue Spieler dazugekommen?
Ja, wir konnten mit dem U22-Nationalspieler Thomas Wiest vom SKV Ravensburg und dem U19-Nationalspieler Nico Dreimüller aus Frankfurt weitere Verstärkungen hinzugewinnen. Alle drei sind sehr gute Teamplayer, passen sportlich wie menschlich sehr gut ins Teamgefüge, und es macht mir großen Spaß, mit ihnen zu arbeiten.
Nachdem die Kaderplanungen soweit abgeschlossen sind, wie sehen Sie Ihr Aufsteiger-Team im Vergleich zur Liga-Konkurrenz aufgestellt?
Meiner Meinung nach sind wir gut aufgestellt, aber natürlich gibt es immer noch genug Dinge wie zum Beispiel das Zusammenspiel, an denen gearbeitet werden muss. Ein weiterer Fokus wird darauf liegen, unsere Nachwuchsspieler Schritt für Schritt an dieses hohe Niveau heranzuführen. Bei den Turnieren werden wir ja dann eine erste Standortbestimmung haben.
Haben Sie überdies hinaus schon ein konkretes Saisonziel definiert?
Wir streben die vordere Tabellenhälfte an, also Platz eins bis vier!
Das Kaiserslauterer Publikum war schon in der letzten Saison von den kurzweilig gestalteten Heimspieltagen in der Uni-Sporthalle begeistert. Bleibt in puncto Heimspielen alles beim alten?
Wichtig ist zunächst, dass Spielort und Spielzeit bleiben. Das erste Heimspiel findet daher wie gewohnt sonntags um 15 Uhr in der Uni-Sporthalle statt. Auch die Cheerleader der Pikes werden den Zuschauern weiterhin einheizen, zusätzlich haben wir aber noch einige Überraschungen für die Zuschauer in petto und werden weiterhin versuchen, den Zuschauern eine tolle Show zu bieten. Im Cateringbereich wird es ab sofort neben den bekannten Speisen und Getränken die stadtbekannten „Bollburger” vom Imbiss Boll bei unseren Heimspielen geben. Außerdem können unsere Fans aus einem erweiterten Angebot an Fanartikeln wählen und Saisonkarten schon jetzt im Uni-Bistro „Unique” erwerben. (cars)
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung