Richtiges Zitieren bei Hausarbeiten etc.

scusi81

Well-Known Member
Ich habe mal eine Frage zum Zitieren:



Wenn ich aus dem Buch X etwas entnehme (kein wörtliches Zitat sondern nur das Gedankengut), was der Autor selbst aus dem Buch Y zitiert hat (auch nicht als wörtliches Zitat - nur Gedankengut), wie mache ich das dann kenntlich (im Text und im Literaturverzeichnis)?



Bsp.:



In meinem vorliegenden Buch X von Autor Musterfrau steht z.B.: Die Ergebnisse einiger Mannschaften zeigen, dass man auch mit wenig Geld erfolgreich sein kann. (Mustermann 2010, S. 74)... - also ohne Anführungszeichen -> Musterfrau hat hier nur die Quelle angegeben, woher die Info stammt.



Kann ich dann schreiben: Nach Mustermann (2010) ist ein Erfolg im Fußball auch mit wenig Geld möglich, was man anhand der Ergebnisse einiger Mannschaften feststellen kann. (vgl. Musterfrau, 2011: S. 90)



Im Literaturverzeichnis käme dann ja nur das Buch X von Musterfrau oder? Das von Mustermann habe ich ja nicht hier...
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Ich hoffe ihr versteht was ich meine...
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Ja das müsste ok sein. Sonst würde so ein Literaturverzeichnis ja völlig ausarten, wenn man die Quellen der Quellen angeben würde.

Ich hab das in meiner Abschlussarbeit so gemacht. Hat sich niemand beschwert.
 
Wenn der Gedanke von Y stammt und X ihn nur zitiert, musst du zunächst mall Y zitieren, wie es ja auch X gemacht hat. In der Fußnote von Y kannst du noch auf X bzw. dessen Reaktion auf Y verweisen (Bsp.: "Die Ergebnisse einiger Mannschaften zeigen, dass man auch mit wenig Geld erfolgreich sein kann*; --> *Y; ergänzend / ablehnend / zustimmend / mit anderer Schwerpunktsetzung usw. X).



Wenn du Y zitierst, ohne die Quelle vor dir zu haben, wäre es ein sog. Blindzitat. Die Angaben von Y für das Literaturverzeichnis könntest du ohne Probleme rausfinden, z.B. über www.dnb.de. Das allerdings entspricht nicht den Anforderungen des wissenschaftlichen Arbeitens und birgt die Gefahr, dass deine Arbeit abgewertet oder gar nicht bewertet wird, weil Y vielleicht noch viel mehr zu sagen hat oder X ihn falsch wiedergegeben hat (gibts häufiger, als man denken mag!) - ob dieses Risiko wegen einer Fußnote lohnt, kannst nur du entscheiden. Ich kann dir nur von juristischen Lehrstühlen berichten und da weiß ich, dass sich Professoren in ihrem Fachgebiet meistens so gut auskennen, dass sie wissen, wer was publiziert hat und auch Mitarbeiter haben, die Quellen nachprüfen sollen, zumal 95% der zitierten Literatur notwendigerweise an der Uni vorhanden sein muss.
 
Danke euch beiden! Das Buch ist aber nicht vorhanden.
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Weder Autor X noch ich zitieren Y wörtlich. Ich entnehme quasi die Infos von Autor X, der seine von Autor Y hat. Deshalb frage ich ja, weil Autor X das Gedankengut von Y in eigenen Worten gefasst hat. Was Y wirklich geschrieben hat kann ich also nicht nachvollziehen.

Hatte den Gedanken mit dem Blindzitat auch schon, die Literaturangaben von Y stehen ja auch im mir vorliegenden Buch... Aber darauf wollte ich verzichten
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Also ich denke, dass du ich besser an ViehliebMA orientierst. Meine Arbeit hatte einen naturwissenschaftlichen Hintergrund und da kann dann auch das Zitieren etwas anders aussehen.
 
Schau mal hier: http://owl.english.purdue.edu/owl/resource/560/01/http://owl.english.purdue.edu/owl/resource/560/01/



Ist ein internationaler Standardkatalog mit diversen Regeln. Wenn du dort suchst und was dazu findest, dann ist das die richtige Art und Weise.



Ich machs immer so (und hab das nie kritisiert bekommen):



Autor A (2010): 8, nach Autor B (2009). (Autor B ist dann der Autor dessen Buch ich nicht vorliegen haben, von dem Autor A aber zitiert / auf den er verweist.)





P.S.: Viehliebs Einschränkung ist natürlich mit zu bedenken. Wenn beide Autoren jedoch hoch-angesehen sind bzw. ihre Arbeiten einen peer-review Prozess durchlaufen haben, dann sollte das kein Problem sein.
 
Es geht um das Buch von Nina Janich mit dem Titel "Werbesprache". Dort zitiert sie eben andere "Gurus", die die Werbesprache untersucht haben...



Habe es jetzt so gelöst, dass ich z.B. geschrieben habe:

Nach Baumann (1992: 17) bla bla...

Und in der Fußnote steht dann: Zitiert nach Janich (1999: 40), Quelle im Original nicht zugänglich.



Ich denke, dass das so passen wird...
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So ist es dann kein Blindzitat und ich habe es kenntlich gemacht, woher ich es habe.
 
Ja, so ist es auch richtig. Wobei das "Original nicht zugänglich" nicht unbedingt sein muss, man kann es aber machen
 
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