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[Presse] Die Rheinpfalz (U21)



 
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Habs mal hier mit rein:

Eine Karriere auf Umwegen​

Betze-Geflüster: Leon Robinson ist beim FCK ein Mann für prekäre Minuten – Auch heute Abend „auf Schalke“?​

Wenn es für den 1. FC Kaiserslautern in der Zweiten Liga darum geht, einen Sieg oder einen Punkt über die Zeit zu bringen, dann schlägt mitunter die Zeit von Leon Robinson. Der Mann mit der Nummer 37 ist seit Sommer FCK-Profi. Der Polizeihauptmeister, 23 Jahre alt, kam 2023 vom Verbandsligisten TSV Gau-Odernheim zur U21 des FCK. Der neue Kapitän verteidigte herausragend, ganz im Stil seines Vorbilds Bastian Schweinsteiger: „Das erste Trikot, das ich hatte, war das von Basti Schweinsteiger. Die Art, wie er Bälle erkämpft hat, die Mentalität, die er für die Mannschaft zeigte, hat mich begeistert.“
„Ich hab’ ja früh mit dem Fußball angefangen, war bei Mainz 05 im Nachwuchsleistungszentrum. Da war das schon der Traum, Profi zu werden. Als es da aber nicht weiterging, ich in Wörrstadt und Gau-Odernheim spielte, traten andere Dinge in den Vordergrund, die Ausbildung, der Job. Fußball hab’ ich nur noch zum Spaß gespielt. Als die Anfrage vom FCK kam, in die U21 zu wechseln, hatte ich es dann schon im Kopf, meine Chance zu suchen, Profi zu werden“, beschreibt der gebürtige Wormser seine Karriere auf Umwegen. In U21-Trainer Alexander Bugera fand der 1,87 Meter große Robinson einen Förderer und Fürsprecher. „Alex ist menschlich ein super Typ, mit einer Rieseneinstellung für seine Arbeit. Er verlangt nicht zu viel – wenn er die Basics erfüllt sieht, die Einstellung stimmt, dann macht sich Alex Bugera für jeden einzelnen stark“, schwärmt der Neu-Profi. Im Frühjahr durfte der charakterstarke Robinson unter Friedhelm Funkel bei den Profis mittrainieren – die Tür ging auf.
Profi-Debüt im ersten Saisonspiel beim SSV UlmDie Erinnerung ans Profi-Debüt am 4. August ist lebendig, der FCK gewann 2:1 beim Aufsteiger SSV Ulm. Leon Robinson kam in der 87. Minute für Marlon Ritter: „Das war sehr emotional für mich! Kurz zuvor wurde beim Warmlaufen das Trikot von Philipp Klement hochgehalten, er sollte rein, dann machen wir das 2:1 durch Aaron Opoku – und auf einmal wird mein Trikot hoch gehalten. Als ich dann an der Seitenlinie stand, ist meine ganze Karriere noch einmal an mir vorbeigezogen. Nach dem Spiel hat mein Handy geglüht. Es gab ganz viele Nachrichten, Glückwünsche von meinen Eltern, meiner Freundin, Freunden, der Familie, von vielen anderen Menschen.“
Leon Robinson hatte seine Aktie beim Auftaktsieg in Ulm, er wurde beim 2:2 gegen den HSV, beim 3:0 gegen Paderborn und beim 4:3-Sieg in Düsseldorf eingewechselt. Fünfmal saß er auf der Bank, viermal zählte er nicht zum Kader. Wie geht er mit der Pendlerrolle um? „Es ist von Woche zu Woche so, man fragt sich: Reicht es für den Kader? Dann hängt die Liste mit den Spielernamen aus, die am Wochenende dabei sind. Das Schöne für mich ist, wenn ich nicht bei den Profis dabei bin, dass ich dann bei der U21 spielen darf. Das ist die Momentaufnahme“, sagt Robinson. Manchmal gebe es während der Woche auch einen Hinweis vom Trainer, dass man dabei sei. „Oder wenn man nicht nominiert ist, auch Hinweise darauf, was zu verbessern ist – oder auch eine individuelle Einheit mit einem der Co-Trainer. Für mich ist das so in Ordnung. Langfristig will ich immer mehr dazu lernen, mir mehr Spielanteile erarbeiten und irgendwann Stammspieler werden.“
„Beim Rauskommen aus
dem Tunnel Gänsehaut pur“Seine Heimspielpremiere gegen den HSV und die Betze-Atmosphäre lassen den „Spätzünder“ schwärmen: „Mit unseren Fans können sich nur ganz wenige in den Bundesligen vergleichen. Hier im Tunnel zu stehen, dann rauszukommen, das ist jedes Mal Gänsehaut pur. Unvergesslich, wie ich beim HSV-Spiel für einen Ballgewinn umjubelt wurde …“
Die U21 ist für Leon Robinson Herzenssache, beim 3:0-Sieg im Oberliga-Top-Spiel beim FK Pirmasens mischte er mit: „Es macht Spaß bei der U21! Mit gut der Hälfte habe ich ja letzte Saison schon gespielt und weiter engen Kontakt. Egal, ob ich bei den Profis oder der U21 im Trainings- und Spielbetrieb bin – ich bin nah dran. Und wenn ich bei den Profis bin, verfolge ich die U21 über den Live-Ticker. Wir haben ja ein großes Ziel – den Aufstieg in die Regionalliga!“
„Auf Schalke“ am heutigen Freitag (Spielbeginn 18.30 Uhr) sieht Leon Robinson, der Mann für prekäre Minuten, gute Chancen: „Wir sind als Mannschaft momentan sehr gut drauf. Wir können auch rotieren und Ausfälle verkraften. Und wir haben mit den Erfolgen auch ein bisschen Blut geleckt.“

Quelle: Die Rheinpfalz Pfälzische Volkszeitung - Nr. 278 Freitag, den 29. November 2024
 
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