Sehe ich ähnlich. Mir fehlt bei "den Medien", vielmehr aber auch bei "den Politikern" der Blick fürs große Ganze. Es wird mir viel zu viel von Einzelfällen auf alle geschlossen. Und, und auch hier wiederhole ich mich, es werden mir viel zu wenig die Flucht-Ursachen betrachtet. Es wird, wie in so vielen Politikfeldern, wieder nur von vermeintlichen, leider aber undurchdachten "Lösungen" her gedacht und zu sehr auch auf die heutigen Kosten geschaut. Es wird aber nicht daran gedacht, was uns das alles kosten (finanziell und vom sozialen Zusammenleben her) wird, wenn jetzt nicht gehandelt wird (Integration, Zusammenkommen von Deutschen und Flüchtlingen, ehrliches Eingehen auf Ängste, aber auch auf innerdeutsche Probleme, die diesen Ängsten zugrundeliegen (bspw. Bildung, Chancenlosigkeit, Schrumpfen der Mittelschicht)) und wenn jetzt nicht die Ursachen bekämpft werden.
Andererseits gehört zum Nachdenken auch immer die Bereitschaft, seine eigene Meinung zu ändern, wenn man bessere Argumente findet oder wenn sich die Situation (Ausgangslage, Realität - nennt es wie ihr wollt) ändert. Wenn ich mir die Kommentarspalten im Netz so anschaue, aber auch wenn ich an meine Uni-Seminare (! an einer sogenannten "Elite-Uni" *hust hust*) denke, bezweifel ich doch irgendwie stark, dass diese Bereitschaft noch allzu sehr ausgebildet ist - soll heißen "Linken" wie auch bei "Konservativen" (wobei ich diese Begriffe nicht wieder in die Diskussion einfügen möchte, sondern nur zeigen möchte, dass ich das ganz nüchtern betrachte und beide Seiten das Position-ändern irgendwie verlernt haben).
