Ein stotternder Motor lähmt
FUSSBALL: FCK-A-Junioren verlieren 2:3 beim Schlusslicht Darmstadt
Von unserem Mitarbeiter Dominic Bold „Ich hätte nicht gedacht, dass die Mannschaft so schlecht Fußball spielen kann!" Die 2:3 (2:2)-Niederlage der A-Junioren des 1. FC Kaiserslautern bei Darmstadt 98 in der Fußball-A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest belehrte Coach Michael Dusek eines Besseren.
Der FCK-Trainer war enttäuscht über den plötzlichen Leistungsabfall seiner Mannschaft. „Das war Schwimmbad-Fußball. So können wir hier nicht auftreten", schäumte Dusek angesichts des leichtsinnigen Auftritts gegen einen Gegner, der viel stärker auftrat, als es der Tabellenplatz vermuten ließ.
Anders der 1. FCK: Die statistisch beste Abwehr der Liga wurde ihrem Ruf nicht gerecht und präsentierte sich in der Anfangsphase völlig orientierungslos. „Ich habe bereits nach zehn Minuten gemerkt, dass heute nicht unser Tag ist", kommentierte Dusek den Auftakt. In diesem Zeitraum hatte es auch schon zweimal im FCK-Gehäuse eingeschlagen: Zuerst köpfte Grüll unbedrängt zum 1:0 ein (7.), dann zirkelte Ilicevic einen Freistoß zum 2:1 ins Netz (10.). Zwischenzeitlich hatte Hesslein per Hechtkopfball ausgeglichen (8.).
Doch die Abwehr war nicht der einzige Trumpf der Lauterer, der gestern nicht stach. Auch die von den beiden Nationalspielern Schönheim und Reinert besetzte Schaltzentrale im Mittelfeld vermochte weder defensiv noch offensiv ihre Aufgaben zu erfüllen. „Diese Spieler leben von ihrem Laufpensum und ihrer Zweikampfstärke. Aber wenn ich die Zweikämpfe nicht annehme, kann ich auch keine gewinnen", stellte Dusek ungeschminkt fest. Der stotternde Motor legte so das gesamte FCK-Vehikel lahm.
In der ersten Halbzeit verblieb als Aktivposten noch Daniel Halfar, dessen schönem Solo zunächst die Krönung verwehrt blieb, bis Fritsch im Nachschuss das 2:2 erzielte (41.). Doch symptomatisch für die Begegnung am Böllenfalltor folgte die nächste Unaufmerksamkeit auf dem Fuß: Der eingewechselte Matthäus Gornik zerrte den entwischten Berisha zu Boden und kassierte dafür einen Strafstoß. Nicht einmal die tolle Parade von Tobias Sippel half dabei, das Spiel zu drehen.
Denn trotz der Ausgleichstreffer agierten die Darmstädter wacher und überlegter. Mit schnellen Kombinationen legten sie die Schwachstellen im FCK-Gefüge immer wieder offen. Erst gegen Ende drängten die Lauterer noch einmal auf den Ausgleich, doch in Mike Reinhardt besaßen die „Lilien" auch einen sehr guten Torwart.
Hat der 1. FCK das Tabellenschlusslicht unterschätzt? „Mag sein, aber das lasse ich nicht gelten", erklärte Dusek das mögliche Alibi für nichtig. Die positive Bilanz einer eindrucksvollen Rückrunde soll am Ende des Jahres nicht verwässert werden.
Zudem stehe die Mannschaft auch bei den Konkurrenten der jeweiligen Gegner in der Pflicht. „Der Abstiegskampf darf von solchen Leistungen nicht beeinflusst werden", mahnt Dusek angesichts des anstehenden Derbys gegen den FSV Mainz 05, der noch um den Klassenerhalt kämpft. „Es wird in dieser Woche meine Aufgabe sein, die Jungs noch einmal daran zu erinnern."
GALLS / GALLS
Quelle:
Publikation: DIE RHEINPFALZ
Regionalausgabe: Pfälzische Volkszeitung