Leichtathletikteam FCK

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13-mal Gold für FCK-ler

31 Athletinnen und Athleten des 1. FC Kaiserslautern waren bei den Hallenmeisterschaften des Leichtathletik Verbandes Pfalz (LVP) in Ludwigshafen am Start. Sie kehrten mit 13 Goldmedaillen zurück.

Das fünfköpfige Trainerteam, bestehend aus Andreas Schäfer, Liliana Hofer, Simona Dengel, Markus Wieser und Jochen Allebrand, freuten sich neben den Titeln über 14 weitere Medaillen.Besonders Felix Schulze war in sehr guter Form. Nach seinem Pfalzmeistertitel über seine Paradestrecke 60 Meter Hürden der Männer in 8,23 Sekunden siegte er im Vorlauf über 60 Meter vor dem späteren Pfalzmeister mit persönlicher und Tagesbestzeit von 6,92 sek. Auf die Teilnahme am Finale verzichtete er jedoch leicht angeschlagen. Schulze ist nun über beide Strecken für die Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund qualifiziert und wollte kein weiteres Risiko eingehen. Im Kugelstoßwettbewerb hatte er mit 13,02 Metern ebenfalls eine neue persönliche Bestleistung aufgestellt und wurde Dritter.

U20-Sprintass Lara Hümke hatte im 60 Meter-Sprint der Frauen Pech. Mit guten 7,63 sek im Vorlauf qualifizierte sich die Athletin, die gerade ihr Abitur macht, ebenfalls für die Deutschen Hallenmeisterschaften. Im Finale konnte sie sich ihren Medaillenwunsch jedoch nicht erfüllen, sie wurde nach einem Juryurteil nachträglich disqualifiziert.

Abitur- und FCK-Kollegin Sarah Tretter konnte die 60 Meter Hürden der U20 für sich entscheiden (9,50 sek). Sie wurde auch Pfalzmeisterin im Kugelstoßen (12,12 Meter) und holte Silber im Hochsprung (1,54 m).

Elena Hartmann (U18) siegte jeweils in persönlicher Bestleistung über 60 m Hürden (9,18 sek) und 400 m (1:00:19). Moritz Hehne (ebenfalls U18) gewann Gold über 60 m Hürden in 8,39. Paula Galijasevic sprintete über 60 m der U18 mit 8,21 persönliche Bestzeit und holte Bronze.

Mehrkämpfer Lukas Pfiffi (U16) stieß die 4-kg-Kugel 12,63 m weit und wurde Pfalzmeister, tags darauf holte er sich mit 12,07 m Bronze in der U18 mit der 5-kg-Kugel. Michael Strupp gewann den Dreisprung der Männer mit 13,34 m, Paula Mägel mit persönlicher Bestweite von 10,89 m bei den Frauen.

Weitere Titel holten Charlotte Wunder (W12, Pfalzmeisterin Kugelstoßen 6,72 m und Hochsprung, 1,34 m, Vizemeisterin 60-m-Sprint, 8,96 sek). Lucas Meyer (1500 m Männer, 4:26,00 min.), Tim Kreihbiehl (Hochsprung M15, 1,53 m).bgu

Quelle
Die Rheinpfalz Pfälzische Volkszeitung - Nr. 15, Donnerstag, den 18. Januar 2018
 
Rheinpfalz, 27. August 2018
FCK Speerwerfer Mester erkämpft Gold bei Behinderten-EM
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Der Trick mit dem rechten Daumen
Qualifiziert für die Deutsche Meisterschaft in Berlin, für die Deutsche Jugendmeisterschaft in Ulm, auserwählt für die Nationalmannschaft, Rekord geknackt, die Schlagzeilen über die Leichtathleten des 1. FC Kaiserslautern reißen nicht ab. Woher kommt es, dass sie so erfolgreich sind wie nie? Wir haben sie in der Talentschmiede besucht und beim Training beobachtet.
Von Maria Huber

Der Rasen am Schulzentrum Süd ist rot gepunktet. Überall tummeln sich Athleten in FCK-Trikots, wärmen sich auf, in Reihe, im Kreis, allein. Jeder weiß, was er zu tun hat. Auf der Tartanbahn machen sich drei Sportler für die Hürden warm und scheinen die Welt um sich vergessen zu haben. Elena Hartmann, Moritz Heene und Lara Hümke sehen nur noch ihren Daumen. Der ist eine Armlänge von ihnen entfernt auf Augenhöhe. Sie legen den Kopf schief, peilen ihn an und gehen wie von einer Schnur gezogen die Tartanbahn entlang. Sieht meditativ aus, aber ziemlich seltsam. Und was hat das mit Leichtathletik zu tun? Jede Menge, wie ihr Trainer Jürgen Allebrand erklärt, der die Methode von einem Lehrgang mitgebracht und eingeführt hat. Und irgendwie sieht es so aus, als könnte das mit eine Lösung sein für das Rätsel, warum die FCK-Athleten so erfolgreich sind, dass selbst der Trainer ins Sinnieren kommt.

„Ich bin seit 2001 hier. So viele gute Leute in den drei Wettkampfgruppen, das gab es seitdem noch nicht“, muss er zugeben. Welchen Einfluss seine Übungen haben, lässt sich schwer messen, aber die Sportler schwören darauf und spüren immer wieder, wie sie wirken.

Die Lektion mit dem Daumen„Neurozentrische Übungen“ heißt das Rezept, das Allebrand anwendet. Die Lektion mit dem Daumen soll Haltung und Stabilität bringen. Ausgelöst durch ein Organ im Innenohr, das Signale ans Gehirn schickt. Seit fast einem Jahr schickt er seine Schützlinge mit der Methode zum Aufwärmen. Und die Übung ist in Fleisch und Blut übergegangen.

Die Jüngsten sitzen derweil im Kreis auf dem Rasen. Sie lassen ihre Knöchel kreisen und dehnen sich. Für die meisten von ihnen stehen nachher Sprints an. Emma Herrmann und Paula Galjasevic, die selbst noch aktiv sind, haben die Bande im Griff. Sie sind für den Nachwuchs zuständig, von U8 bis U12. „Die U8 ist der Talentebringer Nummer eins“, sagt Allebrand, der froh ist über die Stütze Kinderleichtathetik. „Es ist die Gruppe, die im FCK am schnellsten wächst.“ Die Zusammenarbeit mit dem Heinrich-Heine-Gymnasium im Bereich Leichtathletik, die im neuen Schuljahr startet, ist der nächste Baustein zur Förderung und Talentsuche.

Leichtathletik in der SchuleLiliana Hofer, Trainerin und früher selbst erfolgreiche Athletin aus Rumänien, die in Clausen wohnt und seit zwei Jahren im Team ist, soll da eine wichtige Rolle spielen. Sie bietet künftig zweimal die Woche nachmittags Leichtathletik in der Ganztagsschule an. Im Moment arbeitet sie mit dem Sprintern und Springern von der U14 bis zu den Aktiven. „Zehn bis 14 Jahre ist das goldene motorische Lernalter“, erklärt Allebrand, warum es wichtig ist, genau in der Phase am Ball zu sein.

Andreas Schäfer, der dritte Trainer für den Wettkampfbereich – neun lizenzierte Trainer kümmern sich insgesamt um die FCK-Leichtathleten, betreut Mittelstreckler, Speerwerfer. „Ich mach’ alles, außer Springen“, sagt er. Was die Talente zum FCK und ins Leichtathletikstadion zieht, kann auch er nur an den Dingen festmachen, die er beobachtet: „Gutes Wetter, die Leichtathletik-EM im Fernsehen. Dann haben wir hier 40 Kinder.“

Von denen die meisten wirklich Talent haben und Spaß. Mehr als 70 Kinder üben in zwei Gruppen in den Altersklassen U8, U10 und U12. Was Emma Herrmann besonders freut: „Fast alle bleiben dabei.“ In der U10 sind einige im Wettkampfbereich aktiv. Und den großen Auftritt werden sie alle wieder beim Kinderleichtathletik-Cup am 16. November in der Barbarossahalle haben. Mehr als 500 Talente messen sich da und nehmen die Sache ernst. „Die Kinder stehen den Erwachsenen in Sachen Ehrgeiz in nichts nach“, stellt Andreas Schäfer fest, bevor er zu seinen Athleten düst, die auf ihn warten.

Trainingsplan auf KarteikartenDie Sprinter laufen sich warm, die Hürdensprinter machen Koordinationsübungen. Während Allebrand, der für jeden seiner Schützlinge für heute einen Trainingsplan auf Karteikarten geschrieben hat, daran erinnert, dass Kaiserslautern seit vergangenem Jahr Landesleistungsstützpunkt ist. Er ist froh über die Auszeichnung, die Vereine mit Fördermaßnahmen belohnt, die gute Nachwuchsarbeit machen.
Dass die beim FCK nicht so schlecht sein kann, zeigen die Ergebnisse: Elena Hartmann, Jahrgang 2001, startet in zwei Wochen bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm über 100 und 400 Meter Hürden, Moritz Heene (2001) über 110 Meter Hürden und im Weitsprung. Er hat vor kurzem die Sieben-Meter-Marke geknackt. Sein Trainer ist sich sicher, dass noch mehr in ihm steckt. Felix Schulze (1995) startet in zwei Wochen bei der DM in Berlin über 110 Meter Hürden, freut sich auf seinen ersten Auftritt im Olympiastadion. Cordian Mielczarek (2004) darf bei den Deutschen Blockmeisterschaften im Mehrkampf ran, ist im Hochsprung in der Pfalz mit seinen 1,77 mit 15 Jahren Spitze. Emma Herrmanns Bruder Michel (2004) ist Vize-Rheinland-Pfalz-Meister im Speerwerfen.

Die Sprinter wärmen sich weiter auf, ziehen eine Hantelscheibe hinter sich her über die Bahn. Ein Speer fliegt über die Wiese. Hürden werden zusammengeschoben und auseinandergezogen. Eine Vierergruppe hüpft über den Rasen.

Elena Hartmann (17) aus Börrstadt macht ihre ersten Übungen über die Hürden. Sie ist im vergangenen Jahr Pfalzrekord in der U18 gelaufen, jetzt geht sie den ersten Schritt Richtung U20. Neben ihr übt Moritz Heene, keucht, lässt sich von Allebrand die nächsten Anweisungen geben. Simon Endres führt seinen Finger langsam zur Nase, geht nach unten zum Startblock und sprintet los.

„Das aktiviert die Bauchmuskulatur“, erklärt Allebrand. Und Hartmann erzählt, dass „Augenliegestützen“ bei ihr funktionieren und dass sie merkt, wie der Rumpf dadurch stabiler wird.

Vom Wettkämpfer zum TrainerDer Trainer freut sich, wenn seine Schützlinge die nächsten Schritte machen, weiterkommen. Er kann sich gut in sie reindenken, war früher selbst Wettkämpfer. Auch wenn er spät angefangen hat. „Mit 16.“ 1999 war er im Kader für die U20-EM über 400 Meter. 7,42 Meter weit sprang er. Trotz seiner lediglich 1,78 Meter Körperlänge. Seit er seine Karriere beendet hat, arbeitet der Lehrer als Trainer. Dass er bei jedem Wettkampf dabei ist, und sei es logistisch noch so schwierig, ist für ihn selbstverständlich.

„Hast Du den gesehen? War der gut?“, will Elena Hartmann nach ihrem letzten Sprung über die Hürden wissen. Sie saugt jeden seiner Kommentare auf, nickt, denkt kurz nach. „Nochmal drei?“, fragt sie und düst ab, als er „ja“ sagt.

„Ein ultraehrlicher Sport“Was für Allebrand den Reiz von Leichtathletik ausmacht: „Es schult den Charakter. Hier gibt es keine Ausreden, hier kann man sich nichts schönreden. Es ist ein ultraehrlicher Sport. Zielstrebigkeit, Ehrlichkeit, Durchhaltevermögen werden hier geschult“, sagt er. Und mag den Sport auch, weil er ein Teamsport ist. Auch wenn jeder Leichtathlet alleine am Start steht. „Wir haben viele gute Leichtathleten, die gemeinsam trainieren, sich gemeinsam entwickeln wollen“, sucht er eine Erklärung dafür, warum sein Team so erfolgreich ist.

Beispielsweise Felix Schulze, der vor eineinviertel Stunden in Kandel losgefahren ist, um mit seinem Team zu trainieren. Er kann es kaum erwarten, im Olympiastadion zu stehen. „Das ist schon was Besonderes.“ Er trainiert, seit er zwölf ist, landete beim Zehnkampf, entdeckte Hürden als seine Spezialdisziplin. Bisher ist er im Freien nur für U23 und Jugend gestartet, aber eins ist für ihn klar, in Berlin will er alles rausholen. „Ich will mein Bestes geben und auf jeden Fall Bestzeit laufen.“ Auf dem Boden bleibt er trotzdem. „Man muss realistisch bleiben, dass es da nicht aufs Podium gehen wir“, sagt er, nickt Denis Lukas zu, einem Kugelstoßer, der zwar für die LG Idar-Oberstein antritt, aber in Kaiserslautern studiert und froh ist, dass er hier trainieren darf und nicht allein ist. Mit 19,46 Metern hält er Rheinland-Pfalz-Rekord, hat sich qualifiziert für die DM, ist in der deutschen Bestenliste derzeit auf Rang sieben.

Zwei Wochen bis zum WettkampfDie FCK-Kollegen liegen inzwischen auf Matten am Rande der Tartanbahn, rollen die Beine über Faszienrollen, machen Körperspannungsübungen. Jeder weiß, was er zu tun hat. Allebrand lässt seinen Blick zufrieden durchs Stadion wandern. Zwei Wochen sind es bis zu den nächsten großen Wettkämpfen. Wie weit es da für seine Schützlinge geht, weiß er nicht, aber er sieht immer wieder, was alles in ihnen steckt. Und sie vertrauen ihm.

Nicht nur, weil er ihnen diese Übungen gezeigt hat, von denen keiner so genau weiß, wie sie funktionieren,
aber irgendwas scheinen sie zu bewirken ...

Die Rheinpfalz Pfälzische Volkszeitung - Nr. 161 Montag, den 15. Juli 2019
 
Mathias Mester bleibt ein Roter Teufel
Donnerstag, 06. August 2020 - 17:47 Uhr
Eigentlich wäre Mathias Mester gerade auf dem Weg nach Tokio. Doch die Paralympischen Spiele, auf die er so lange hingefiebert hat, sind coronabedingt gestrichen worden. Wer den kleinwüchsigen Speerwerfer kennt, weiß, dass er selbst aus einer solchen Situation das Beste macht. Der „Welt-Mester“ setzt sich neue Ziele und hat jetzt erst einmal einen Vertrag beim 1. FC Kaiserslautern unterschrieben.

Wie fühlt es sich an, wenn Sie daran denken, dass Sie jetzt eigentlich gerade Koffer packen würden und ein Großereignis in Tokio vor sich hätten, bei dem sich ein paar Träume erfüllen könnten?
Die Motivation ist immer noch da, nach wie vor. Mein Ziel ist immer noch da. Ich will gerne eine Medaille, wenn nicht sogar die Goldmedaille gewinnen, will Paralympicssieger werden, und es hat sich ja einfach nur verschoben. Es ist immer noch besser als ’ne Absage. Jetzt müssen wir einfach hoffen und dran glauben, dass es dann nächstes Jahr auch stattfindet. Bis zu dem Zeitpunkt werde ich alles geben und hart trainieren.
Für wie realistisch halten Sie es, dass die Spiele tatsächlich stattfinden?
Puh, ich kann das gar nicht so wirklich einschätzen. Die Zahlen gehen mal runter, mal rauf. Dann wird in dem Bundesland wieder mal das gelockert, und in einem anderen Bundesland ist es wieder anders, strenger. Ich kann es nicht einschätzen, wie sich das auswirkt auf den Sport. Ich kann mir nur vorstellen, dass man alles versucht, dass die Spiele stattfinden.
Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie an Corona denken?
Ich kann es eigentlich gar nicht mehr hören so langsam, das Thema Corona und Masken. Ich bin froh, wenn ich mich einfach auf mich konzentrieren kann, nicht so viel mitkriege, gesund bleibe. Wenn wir uns alle daran halten, glaube ich, kommen wir in Deutschland ganz gut zurecht.
Sie haben versucht, das Thema mit der Ihnen eigenen Art anzugehen, das Beste draus zu machen, haben die Parantänischen Spiele ausgerufen – Paralympische Spiele unter Quarantänebedingungen –, haben die Fans auf Social Media mit Spielen aus Ihrem Wohnzimmer und Garten, mit Schwimmwettkämpfen in der Badewanne, Galopprennen mit dem Gummipferd oder Mini-Speerwerfen auf die Dartscheibe unterhalten. Wie waren die Reaktionen, und was hatte das für Folgen?
Durchwegs positive. Ich habe sehr gutes Feedback bekommen. Dann habe ich ja fast 6000 Euro Spendengelder zusammenbekommen für den guten Zweck, und tatsächlich habe ich nicht gedacht, dass ich so viele Menschen damit erreiche. Dass so viele Menschen gesagt haben, dass ich ihnen den Tag versüßt habe und dass sie doch noch lachen konnten, das war das, was ich damit erzielen und erreichen wollte.

Wie groß war der Medienhype, den das Ganze ausgelöst hat?
Ich hatte bei Social Media über zweieinhalb Millionen Aufrufe insgesamt. Das kam bei RTL aktuell, in der Sportschau, in der Bild-Zeitung, bei euch. Damit hätte ich nicht gerechnet.

Wie hat sich Ihr Alltag verändert? Beruflich, privat? Wo trainieren Sie im Moment, wo wohnen Sie jetzt?
Ich wohne wieder im Münsterland, trainiere normalerweise in Gladbeck, seit zwei, drei Tagen aber wieder in Stuttgart. Weil mein Coach, Markus Reichle, aus Stuttgart kommt, ich da ein gutes Gefühl habe und auch mit ihm weiter zusammenarbeiten möchte, glaube ich, dass ich da ab und zu immer mal nach Stuttgart fahren werde zu bestimmten Trainingsphasen. So wie jetzt. Jetzt haben wir gerade den Bereich Wurf.
Wie geht das dann mit dem Beruf zusammen?
Ich habe ja eine Ausbildung zum Bürokaufmann gemacht und zum Bauzeichner, habe als Bürokaufmann auch gearbeitet im öffentlichen Dienst. Ich bin jetzt aber nur noch Sportler, habe meinen Traum zum Beruf gemacht.
Wie finanzieren Sie sich jetzt?
Ich habe einen Verein, der mich unterstützt, den 1. FC Kaiserslautern. Ich habe tolle Partner an meiner Seite wie Toyota, Sporthilfe Rheinland-Pfalz, Deutsche Sporthilfe, meinen Ausrüster, die mir ermöglichen, dass ich meinen Traum leben kann.
Wie funktioniert das mit der Pendlerei?
Ich bin tatsächlich nur in Stuttgart, wenn ich bestimmte Phasen habe. Da ist es schon gut, wenn mein Trainer mit draufkuckt. Ich habe jetzt vier Wochen lang den Wurfblock, da werde ich die halbe Woche in Stuttgart sein. Dann werde ich nach Plan und Anweisung von ihm trainieren. Wir skypen. Ich kann dann das Grundsätzliche trainieren, bis aufs Werfen.
Und wenn Sie in Stuttgart sind, wohnen Sie im Hotel?
Nein, bei Niko Kappel in Welzheim (Anm. d. Red.: Wie Mester in der Startklasse F41 der kleinwüchsigen Athleten, Paralympicssieger im Kugelstoßen).
Also bei einem guten Freund, und nach Stuttgart fahren ist wie heimkommen?
Ja genau. Wir verstehen uns gut.
Was zeichnet Ihren Trainer aus?
Er ist noch ein sehr junger Trainer, ist jünger als ich, und sehr zielstrebig. Wir harmonieren sehr gut, und das war mir wichtig.
Beim Leichtathletik-Meeting vor knapp zwei Wochen in Zweibrücken waren Sie mit dem mehrfachen Paralympicssieger im Sprint und Weitsprung, Heinrich Popow, unterwegs. Welche Rolle spielt er in dem Zusammenhang?
Er ist als Freund mitgefahren. Ich kenne Heinrich, seit ich mit dem paralympischen Sport angefangen habe und auch aus der vergangenen Zeit bei Bayer Leverkusen. Wir sind befreundet. Er ist jetzt gerade in meine alte Heimat gezogen, hat jetzt da eine Frau kennengelernt, und so haben wir jetzt mehr Kontakt. Das freut mich natürlich.
Waren Sie zufrieden mit Zweibrücken und den Ergebnissen?
Nicht wirklich. Im Training läuft es gerade deutlich besser. Im Wettkampf muss ich mich so langsam rantasten, aber mir fehlen einfach noch die Würfe. Und deshalb bin ich ja jetzt auch hier in Stuttgart. Das wird schon alles. Ist nur noch ein Feinschliff.
Heißt, Sie feilen an der Technik?
Ja, am Anlauf sind wir gerade am Rumprobieren. Ich verrate aber noch nicht was.
Wie wichtig ist für Sie Ernährung?
Ich esse das, worauf ich Lust habe. Dass ich mir vorm Wettkampf keine Currywurst mit Pommes und Mayo reinschraube, das weiß ich auch. Ansonsten ist mir wichtig, dass ich Spaß am Essen habe.
Vor ein paar Tagen haben Sie Ihren Vertrag beim 1. FC Kaiserslautern verlängert, tragen dessen Trikot seit 2013. Was waren die Beweggründe? Sie sind ja eigentlich örtlich anderswo angesiedelt?
Weil ich mich da wohlfühle, die Chemie im Verein stimmt. Ich kenne sehr viele, es sind sehr viele Freundschaften entstanden. Und ich finde, dass der Behindertensport da einen sehr guten Stellenwert hat. Man wird da einfach wahrgenommen.
Ist der Verein auf Sie zugekommen oder haben Sie gefragt, weil Sie unbedingt wollten?
Der Verein ist tatsächlich auf mich zugekommen.
Inwieweit beschäftigt Sie das, was gerade im und rund um den Verein abgeht?
Ich konzentriere mich da auf mich und meine sportlichen Leistungen, und was mich nichts angeht, da halte ich mich raus.
Wie regelmäßig sind Sie in Kaiserslautern?
Wenn die Bundesliga wieder anfängt – es kommt drauf an, wie es mit Corona ist und ob ich da da sein darf –, dann werde ich schon zum einen oder anderen Spiel gehen. Unser stellvertretender Abteilungsleiter kommt aus Rockenhausen, da werde ich das ein oder andere Mal sein. Ich werde den ein oder anderen Termin wahrnehmen, Veranstaltungen besuchen und öfter da sein.
Sind Sie stolz auf Ihren Verein?
Sehr. Ich glaube auch, dass sie alles tun werden, um das wieder hinzukriegen. Ist halt eine harte Zeit, aber da kommt man auch wieder raus.
Wie sehr sind Sie Fußballfan?
Ich bin definitiv FCK-Sympathisant und Fußballfan. Ansonsten kucke ich mir international die deutschen Mannschaften an, bin aber nicht so hinterher, dass ich jedes Spiel verfolge oder dass ich mir ’ne Tätowierung machen würde mit dem Logo.
Zurück zur Saison, wo alles weggebrochen ist: Gibt es da andere Saisonhöhepunkte oder Ziele, auf die Sie hinarbeiten?
Ja klar. Ich würde jetzt gerne die Norm werfen. Die ist 40,13 Meter. Und dann ist nächstes Jahr Tokio. Wir haben jetzt noch ein paar Wettbewerbe, da will ich Bestleistung werfen beziehungsweise Gas geben, und danach ganz klares Ziel: die Paralympics.

https://www.rheinpfalz.de/lokal/kai...er-bleibt-ein-roter-teufel-_arid,5095418.html
 
Ich packs mal hier rein:


Cooles Video, coole positive Aussendaratellung für den FCK!


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Sehr schade, so vor den Paralympics, aber nach dem Erfolg irgendwie auch verständlich.

 
Schade dass er Olympia nicht noch mit nimmt. Aber er wird seine Gründe haben.
 
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