Karl-Theodor zu Guttenberg

Was mich an dieser Sache unendlich stört, ist der Umstand, dass ihm das zum Teil ganz locker verziehen wird und als Bagatelle abgetan wird. Meist mit dem Hinweis darauf, was er nicht für eine strahlender Bundesminister ist. Wenn seine Kabinetts- und Parteikollegen dies tun, dann kann ich das ja noch ein Stück weit nachvollziehen, aber bei der "normalen" Bevölkerung nicht. Er soll ja nicht für seine mutmaßlichen Taten "gehenkt" werden, aber auf keinen Fall anders behandelt werden, als jeder Normalsterbliche auch - ob adelig oder nicht, ob Minister oder nicht. Mich beschleicht auch das Gefühl, dass dies genau die gleichen Leute sind, die bei allen anderern Vorfällen gleich nach härteren Strafen brüllen.
 
Nehmt dem Deppen seinen Titel ab und gut ist!
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Was mich an dieser Sache unendlich stört, ist der Umstand, dass ihm das zum Teil ganz locker verziehen wird und als Bagatelle abgetan wird. Meist mit dem Hinweis darauf, was er nicht für eine strahlender Bundesminister ist. Wenn seine Kabinetts- und Parteikollegen dies tun, dann kann ich das ja noch ein Stück weit nachvollziehen, aber bei der "normalen" Bevölkerung nicht. Er soll ja nicht für seine mutmaßlichen Taten "gehenkt" werden, aber auf keinen Fall anders behandelt werden, als jeder Normalsterbliche auch - ob adelig oder nicht, ob Minister oder nicht. Mich beschleicht auch das Gefühl, dass dies genau die gleichen Leute sind, die bei allen anderern Vorfällen gleich nach härteren Strafen brüllen.


Sehe ich genauso.... das stört mich unglaublich, wenn ich sehe was und wie viel andere investieren und dann kommt so ein Blender daher und dem wird alles verziehen....
 
Wenn ich das bei meiner B.A.-Arbeit auch so handhabe, fliege ich zwar ohne Abschluss von der Uni, aber ich bin schließlich auch keine blaublütige Lichtgestalt der deutschen Politik - also möchte ich zu etwas mehr Fairness und Verständnis für den Freiherrn auffordern.


Sei ihm gewährt!

Man muß ihm ja auch zugute halten, daß der Arme hat ja auch sonst nichts Vernünftiges gelernt hat.

Muß er also einfach Doktor bleiben, der Herr von und zu.




Klar macht sich die Uni lächerlich. So krass, wie das zu sein scheint, müsste man eigentlich erwarten, dass die Prüfer das sehen.


Aus Juristenkreisen ist zu hören, daß de rDoktorvater noch nicht so recht im Computer- und Internetzeitalter angekommen sei. Einfach so ein Anti-Plagiats-Programm drüberlaufen lassen, war also scheinbar nicht möglich.




Heyt, wahrscheinlich hat er deshalb kein schlechtes Gewissen oder Ehrgefühl, weil er die Arbeit nicht selbst geschrieben hat. Davon gehe ich mal aus. Mit Geld ist alles möglich.


Das ist natürlich eine haltlose Unterstellung!



Irgendwie habe ich heute morgen in den Nachrichten gehört (keine genaue Quelle möglich, da nur halb hingehört), daß sich Merkel

a) voll hinter Ihren Minster stellt, wenn er

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sich öffentlich enstschuldigt.

Das wäre eine Verurteilung par excellence und würde ganz hervorragend zur Merkel passen.
 
Naja, es scheint schon so, dass er die Recoursen des Bundestages ziemlich angezapft hat, bei der Erstellung der Arbeit... und sollte das so sein... müsste er eigentlich zurücktreten... das ist so schon Grenzwertig, weil ein Politiker, zumal einer der sich gerne als moralische Instanz aufbläst und über andere urteilt, selbst als Vorbild gelten sollte, aber wenn er dann noch Mitarbeiter eingespannt und damit der BRD Kosten verursacht hat...
 
Naja, es scheint schon so, dass er die Recoursen des Bundestages ziemlich angezapft hat, bei der Erstellung der Arbeit... und sollte das so sein... müsste er eigentlich zurücktreten... das ist so schon Grenzwertig, weil ein Politiker, zumal einer der sich gerne als moralische Instanz aufbläst und über andere urteilt, selbst als Vorbild gelten sollte, aber wenn er dann noch Mitarbeiter eingespannt und damit der BRD Kosten verursacht hat...


Hmm. Man könnte ja im Umkehrschluss hingehen und künftig bei allen Referaten, Hausarbeiten, Doktor- und Diplomarbeiten und ähnlichem ganz auf die lästige Zitiererei zu verzichten und allen Schreibern stünde der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags mit Rat und noch viel mehr Tat zur Seite!
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Als Doktorant unterschreibt man ja sogar, dass man genau das nicht macht: Nämlich abschreiben.


Das musst du ja selbst bei der "normalen" Abschlussarbeit schon. Ich kann mich daran erinnern, dass mein Text damals fast ne halbe Seite lang war, von wegen ich versiche des Eides tralala. Normal müsste doch da auch zivilrechtlich noch was passieren.

Aber jetzt mal weg vom Gutenberg, was ist denn den sein Doktorvater für ein Amateur wenn ihm, der ja normal Spezialist in dem Fachgebiet seinmüsste, sonst könnte er ja da nicht so einfach eine Doktorarbeit betreuen, sowas nicht auffällt und er dass dann auch noch mit der Höchstnote bewertet!?!?!?
 
Das musst du ja selbst bei der "normalen" Abschlussarbeit schon. Ich kann mich daran erinnern, dass mein Text damals fast ne halbe Seite lang war, von wegen ich versiche des Eides tralala.


Social Sciences

Hiermit versichere ich, dass ich die Bachelorarbeit bzw. meinen entsprechend gekennzeichneten

Anteil der Bachelorarbeit selbstständig verfasst und keine anderen

als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe.

Alle Stellen, die wörtlich oder sinngemäß aus Print- oder Online-Veröffentlichungen

entnommen sind, sind als solche kenntlich gemacht.




Aber jetzt mal weg vom Gutenberg, was ist denn den sein Doktorvater für ein Amateur wenn ihm, der ja normal Spezialist in dem Fachgebiet seinmüsste, sonst könnte er ja da nicht so einfach eine Doktorarbeit betreuen, sowas nicht auffällt und er dass dann auch noch mit der Höchstnote bewertet!?!?!?


Ab 45ter Sekunde circa:

http://www.youtube.com/watch?v=CTu51RrzGcQhttp://www.youtube.com/watch?v=CTu51RrzGcQ



(Länger kann man sich das auch nicht angucken *brech* wahrscheinlich hat Tuchel dort auch studiert)
 
Ich sehe Parallelen zu Margot Käßmann, auch wenn es sicherlich gemeinschaftsschädlicher und viel gefährlicher ist, betrunken PKW zu fahren. Beiden ist aber meiner Meinung nach gemein, dass sie ungeachtet dessen auch weiterhin eine gute Ratsvorsitzende bzw. ein guter Politker sein könnten. Wenn man aber wie Frau Käßmann über den dt. Truppeneinsatz in Afghanistan urteilt oder wie Herr zu Guttenberg den Anschein des makellosen, mit Grundwerten ausgestatteten Intellektuellen vorgibt, macht man sich eben moralisch angreifbar und zu einem gewissen Punkt auch unglaubwürdig - gibt es für eine in der Öffentlichkeit stehende Person, die zu tagesaktuellen Fragen Stellung beziehen soll, etwas schlimmeres? Frau Käßmann jedenfalls hat die (richtigen) Konsequenzen gezogen...
 
@ Eisbaer: Ja, das ist mir nach wie vor ein Rätsel.



Wenn meine Studierenden bei wikipedia etwas abpinseln merke ich das sofort! Weil sich nämlich plötzlich der Schreibtstil ändert, da werden Wörter verwendet... Heideblitz.... da staunt man nur so...
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Eine Möglichkeit wäre, dass der Doktorvater die Arbeit nur in Auszügen gelesen hat, weil er sie (bei guter Betreuung) sowieso schon kennt) und es deshalb nichts bemerkt hat.

Zudem ist es so, dass die Arbeit eine Zeitlang ausliegen muss, bevor sie bewertet wird. Das bedeutet, auch Kollegen hätte es auffallen können. Schon mysteriös....



pelzerkrischer: ich sage ja, dass es meine Vermutung ist.Vermutungen sind meistens haltlos
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Was mich an dieser Sache unendlich stört, ist der Umstand, dass ihm das zum Teil ganz locker verziehen wird und als Bagatelle abgetan wird. Meist mit dem Hinweis darauf, was er nicht für eine strahlender Bundesminister ist. Wenn seine Kabinetts- und Parteikollegen dies tun, dann kann ich das ja noch ein Stück weit nachvollziehen, aber bei der "normalen" Bevölkerung nicht. Er soll ja nicht für seine mutmaßlichen Taten "gehenkt" werden, aber auf keinen Fall anders behandelt werden, als jeder Normalsterbliche auch - ob adelig oder nicht, ob Minister oder nicht. Mich beschleicht auch das Gefühl, dass dies genau die gleichen Leute sind, die bei allen anderern Vorfällen gleich nach härteren Strafen brüllen.


Das ist richtig. Gleiches Recht für alle. Und umso mehr, da er grade in seiner Eigenschaft als "Doktorand" eben nicht wie ein Minister, sondern wie ein ganz normaler Student zu behandeln ist. Wer täuscht, fliegt - so isses an jeder Uni. Wenn ich mir überlege, dass ich grade drei Hauptseminararbeiten auf einmal schreibe und mir da voll die Mühe gebe, alles korrekt anzugeben und das am Ende auch noch schriftlich versichern muss, würde mich das schon sehr ärgern, wenn diese Maßstäbe nicht auch für ihn gelten. Hunderttausende Studenten halten sich bei jeder schriftlichen Arbeit dran, dann muss er das auch tun.



Und selbst wenn die Doktorarbeit an sich nichts mit seiner politischen Arbeit zu tun hat - seine Glaubwürdigkeit hat er auf jeden Fall selbst beerdigt, wenn sich die Vorwürfe als richtig herausstellen sollten. Dann kann er eh einpacken.



Insofern hat er richtig DUMM gehandelt, dabei so amateurhaft abzuschreiben. Denn alleine hingekriegt hätte er`s sicher auch - hätte nur länger gedauert.



Irgendwie erinnert mich das ganze an die Situation mit Christoph Daum und der Haarprobe - "Ich habe mir nichts vorzuwerfen..."
 
Herr zu Guttenberg den Anschein des makellosen, mit Grundwerten ausgestatteten Intellektuellen vorgibt, macht man sich eben moralisch angreifbar und zu einem gewissen Punkt auch unglaubwürdig


Insbesondere ein Minister, in 2007 glaube ich ja noch normales MDB, hat eine derartige Vorbildfunktion die es nicht zuläßt, daß die Säulen unseres Bildungssystems derart untergraben werden. Ich halte ihn für einen sehr fähigen Politiker; trotzdem , bzw. leider, sehe auch ich Paralellen zum Fall Käßmann.



Bin ja sehr auf die Reaktionen von Gutti gespannt, befürchte aber das dies eine Art "Blasen ist kein Sex"-Erklärung werden wird wie beim guten Bill anstatt einer wünschenswerten Flucht nach vorne.
 
Ich hab mal auf http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Plagiatehttp://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Plagiate durchgeschaut. Eigentlich dachte ich er hätte nur bei der Einleitunf bissl abgeschrieben, aber das sind ja mittlerweile 16%! Teilweise wurden nur einzelne Worte verändert, aber die eigentliche Quelle ist überdeutlich zu erkennen. Jeder der eine Diss abgibt, muss unterschreiben die Arbeit selbst und in gutem wissenschaftlichen Stil durchgeführt zu haben. Zumindest zweites erscheint mir hier fraglich. Wenn ich dabei bedenke, dass er offensichtlich auch noch den wissenschaftlichen Dienst als Hilfe hatte, dann frage ich mich ernsthaft wo da die eigene Leistung bitte ist. Ich bin ja gottseidank Naturwissenschaftler und habe meine Diss über meine eigene Laborarbeit geschrieben, insofern hätte ich eh nie abkupfern können. Aber ich wage es zu bezweifeln, dass bei der vorliegenden geisteswissenschaftlichen Arbeit tatsächlich genug eigene Energie steckt. Ich würde von der Uni wenigstens erwarten, dass er eine korrigierte Version abliefern muss. Eigenhändig korrigiert versteht sich!
 
Ich sehe Parallelen zu Margot Käßmann, auch wenn es sicherlich gemeinschaftsschädlicher und viel gefährlicher ist, betrunken PKW zu fahren. Beiden ist aber meiner Meinung nach gemein, dass sie ungeachtet dessen auch weiterhin eine gute Ratsvorsitzende bzw. ein guter Politker sein könnten. Wenn man aber wie Frau Käßmann über den dt. Truppeneinsatz in Afghanistan urteilt oder wie Herr zu Guttenberg den Anschein des makellosen, mit Grundwerten ausgestatteten Intellektuellen vorgibt, macht man sich eben moralisch angreifbar und zu einem gewissen Punkt auch unglaubwürdig - gibt es für eine in der Öffentlichkeit stehende Person, die zu tagesaktuellen Fragen Stellung beziehen soll, etwas schlimmeres? Frau Käßmann jedenfalls hat die (richtigen) Konsequenzen gezogen...


Darauf zielte auch ein Kommentar bei den ARD Tagesthemen von gestern Abend (22.15) ab. Solche "Affären" schaden einem Politiker je nach dessen Image und Selbstdarstellung. Während einem Koch das ständige Gerede über Schwarzgeld und Beihilfe zur Steuerhinterziehung nichts anhaben konnte, weil ihm eh jeder zugetraut hätte, dass dieser im Zweifel seine Eltern verramscht, ist ein Cem Özdemir über ein paar (vergleichsweise lächerliche) Bonusmeilen gestolpert.



Guttenbergs Image besteht doch vor allem darin, dass er nicht als einer dieser klassischen Profipolitiker gilt, denen man alles schlechte zutraut, sondern dass er "etwas besseres" ist. Er ist der Märchenprinz des Boulevards, weil man in ihn wunderbar "alte Werte" wie Ehre, Zuverlässigkeit, Vertrauenswürdigkeit hineinprojizieren kann.

Er hat in seiner Amtszeit viel Mist gebaut (Einschätzung Kunduz, unbegründete Entlassungen, Stellungnahmen zu Gorch Fock/"Unfall bei Waffenreinigung", etc.), doch er konnte immer anderen dafür die Schuld zuschieben und stand am Ende als derjenige dar, der ein gutherziges Opfer der Fehlbarkeiten seiner Mitmenschen geworden war.



Hierfür ist er nun ganz allein verantwortlich und kann eigentlich nur dann den Kopf aus der Schlinge ziehen, wenn die Schreihälse vom Boulevard laut genug eine "Neiddebatte" und "linke Heckenschützen", oder gar "Königsmörder aus den eigenen Reihen" propagieren.



Entweder geht Guttenbergs Karriere den Bach runter, oder das Ansehen deutscher Wissenschaftlichkeit.




Insofern hat er richtig DUMM gehandelt, dabei so amateurhaft abzuschreiben. Denn alleine hingekriegt hätte er`s sicher auch - hätte nur länger gedauert.


Irgendwie erinnert mich das ganze an die Situation mit Christoph Daum und der Haarprobe - "Ich habe mir nichts vorzuwerfen..."


Naja, wenn er bei 4 Seiten Einleitung(!) ganze Passagen wörtlich von 3(!) anderen Arbeiten übernimmt, dann frage ich mich, mit welchem Aufwand er diese Arbeit betrieben hat. Klar kann niemand beurteilen, ob er ein solches Ergebnis (summa cum laude) nicht auch so hätte erzielen können, aber wenn er schon in dem Teil, wo er selber seine Intentionen, Vorgehensweisen u.ä. vorstellen soll, so massiv kopiert, dann hat das mit Wissenschaft mal gar nichts zu tun.



Auch frage ich mich, wofür er die Ressourcen der wissenschaftlichen Mitarbeiter des Bundestages angezapft hat, wenn er eh in großem Maßstag abschreibt.



Der Vergleich mit Daum ist gut - aus politischer Sicht überflüssig wie sonst nur etwas und eigentlich nur mit persönlicher Eitelkeit erklärbar.





<span>Verhängnisvolle Eitelkeit</span>



Abgeschrieben - so lautet der Vorwurf zweier Rechtswissenschaftler an der Doktorarbeit Guttenbergs. Sogar Rechtschreibfehler soll der Verteidigungsminister übernommen haben. FR-online.de begibt sich auf Quellensuche.




(...)Das heimliche Zitieren geht so weit, dass Guttenberg sogar Rechtschreibfehler seiner Vorbilder übernimmt. So schreibt er auf Seite 349 plötzlich „Californien“ statt, wie im übrigen Manuskript, Kalifornien. Die „Direkte Demokratie“ wird auf der gleichen Seite ebenso groß geschrieben wie das Wilfried Marxer tat, auf Seite 350 steht genauso „Indem“ statt „In dem“ geschrieben. Das legt zumindest den Verdacht nahe, der Autor nutzte die Ausschneiden-Einfügen-Funktionen seines Textverarbeitungsprogramms.(...)


Mehr...(FR)
 
Das musst du ja selbst bei der "normalen" Abschlussarbeit schon.
Als Politologe in Trier musste ich sogar JEDER Hausarbeit eine eidesstattliche Erklärung beilegen.



Dass die Medien nur über die Plagiate spechen und dabei den 2ten Skandal außer acht lassen, nämlich dass er den wissenschaftlichen Dienst des Bundestags hat für seine Arbeit recherchieren lassen, finde ich seltsam. Das finde ich nämlich auch absolut unmöglich. Wenn er sich mit seiner Kohle bezahlte Elite-Tutorien etc. leisten kann soll er das machen, aber auf Staatskosten seine Arbeit recherchieren zu lassen ist ein No-Go!



Aber wie gesagt, was soll da schon passieren. Rücktritt? No way! Er wird einen Image-Verlusst erleiden, aber mehr nicht. Merkel muss ihn als Konkurrenten schwächen, brauch aber auf lange Sicht seine Popularität um ihre Kanzlerschaft zu erhalten. Ähnliches gilt für Seehofer in Bayern.
 
Insbesondere ein Minister, in 2007 glaube ich ja noch normales MDB, hat eine derartige Vorbildfunktion die es nicht zuläßt, daß die Säulen unseres Bildungssystems derart untergraben werden. Ich halte ihn für einen sehr fähigen Politiker; trotzdem , bzw. leider, sehe auch ich Paralellen zum Fall Käßmann.


Bin ja sehr auf die Reaktionen von Gutti gespannt, befürchte aber das dies eine Art "Blasen ist kein Sex"-Erklärung werden wird wie beim guten Bill anstatt einer wünschenswerten Flucht nach vorne.


Hier muss man aber deutlich zwischen den möglichen Konsequenzen - entsprechend seiner verschiedenen Rollen - unterscheiden. Immer unter der Voraussetzung, dass ein beachtlicher Verstoß festgestellt wird:



In seiner Rolle als Politiker ist sicher alles denkbar und dies ist auch erst mal eher zweitrangig: er tritt zurück (wird "zurückgetreten") oder er sitzt das in bekannter Weise aus. Ich glaube da eher an die 2. Möglichkeit, wobei ihm dieser Makel ewig anhaften würde wie der "Bimbes" unserem ehemaligen Bundeskanzler. Ich persönlich habe insoweit keine Erwartungen und wäre über die eine oder die andere Konsequenz wenig überrascht.



In seiner Rolle als Jurist und somit seiner Berechtigung den akademischen Titel zu führen, sehe ich das komplett anders und erheblich strenger. Jeder Schüler, der ein Referat schreibt, muss sich an gewisse Gepflogenheiten halten. In der Jahrgangsstufe meiner Jungs hat ein Mitschüler vor ca. 3-4 Wochen glatte 0 Punkte auf ein eher läppische Referat bekommen, weil er wesentliche Teil dieser Arbeit einfach abgekupfert hat. Wie mag sich dieser Junge jetzt wohl vorkommen? Ganz zu schweigen von den Heerscharen von Doktoranden, die als kleine Würstchen ihrem Doktorvater gegenüber sitzen und sich was anhören können. Irgendwie sieht mir der bisherige Umgang mit dieser Lapalie (""Ich bin gerne bereit zu prüfen, ob bei über 1200 Fußnoten und 475 Seiten vereinzelt Fußnoten nicht oder nicht korrekt gesetzt sein sollten und würde dies bei einer Neuauflage berücksichtigen." Quelle: siehe unten) noch sehr nach hochherrschaftlichem Habitus aus. Frei nach dem Motto "Wir da oben - ihr da unten".





Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,745919,00.htmlhttp://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,745919,00.html
 
Wo Guttenberg abgekupfert hat



Die Suche nach Plagiaten in der Doktorarbeit von Karl-Theodor zu Guttenberg ist im Internet zum Volkssport geworden. Immer mehr Onliner dokumentieren verdächtige Textstellen auf dem neu eingerichteten Guttenplag-Wiki. Dort sind bereits 29 Verdachtsfälle aufgelistet - und es werden stündlich mehr.



http://bit.ly/h6ZJyrhttp://bit.ly/h6ZJyr
 
Legt Dr. Titel vorerst (!) ab

"Ich werde gerne bis zum Ergebnis dieser Prüfung vorübergehend, ich betone vorübergehend, auf die Führung des Titels verzichten."





und:

Forderungen nach seinem Rücktritt wies er zurück. "Die Menschen in diesem Land erwarten, dass ich mich um das fordernde Amt das Verteidigungsministers mit voller Kraft kümmere und das kann ich auch", sagte der Minister.



http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,746356,00.htmlhttp://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,746356,00.html



Tut so, als sei er gewählt ...
 
hier ein (inzwischen veralteter) zwischenstand als graphik. man muss berücksichtigen, dass auf seite 15, also mit dem ersten dicken balken, die einleitung beginnt.

ein systematisches vorgehen ist angesichts dieser liste mehr als wahrscheinlich. wobei ich finde dass sich das schon daraus ergibt, dass die einleitung zusammenkopiert ist.



Guttenplagstat.png
 
Ich hab ein Dejavue - er blinzelt wie damals Barschel. Guttenberg,was soll diese Erklärung im ausgesuchten Kreis angenehmer Journalisten?
 
Legt Dr. Titel vorerst (!) ab
"Ich werde gerne bis zum Ergebnis dieser Prüfung vorübergehend, ich betone vorübergehend, auf die Führung des Titels verzichten."





und:

Forderungen nach seinem Rücktritt wies er zurück. "Die Menschen in diesem Land erwarten, dass ich mich um das fordernde Amt das Verteidigungsministers mit voller Kraft kümmere und das kann ich auch", sagte der Minister.



http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,746356,00.htmlhttp://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,746356,00.html



Tut so, als sei er gewählt ...


"auserwählt" nicht "gewählt", Jonny!



Die Forderung nach seinem Rücktritt zum jetzigen Zeitpunkt halte ich für vorschnell und übertrieben.



Ich würde mir da sehr wünschen, dass meine Parteifreunde da tunlichst die Klappe in dieser Hinsicht halten.

Denn der Ruf nach Rücktritt zum jetzigen Zeitpunkt wäre nichts anderes als die Klage über die vorschnelle Suspendierung irgendwelcher Kommandanten von Segelbooten.
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Das Zutun von irgendwelchen Oppositionspolitikern ist im Moment nicht gefragt und auch nicht notwendig.



Andererseits stößt mir diese hochherrschaftliche, generöse Angebot, auf die Führung seines Titels vorläufig zu verzichten, auch schon wieder mächtig auf...
 
Vor allem, weil man sich fragt, wie das in der Praxis aussieht. Hat er sich einen Viertelquadratzentimeter großen Aufkleber auf den Perso geklebt?
 
Andererseits stößt mir diese hochherrschaftliche, generöse Angebot, auf die Führung seines Titels vorläufig zu verzichten, auch schon wieder mächtig auf...


Nachdem der Verfasser der Doktorarbeit nun erfolgreich dem Minenräumdienst in Afghanistan zugeführt worden ist, ist der freie Herr Gutti auch wieder großzügiger aufgelegt. Er packt die Sachen an, so einen brauchen wir!
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NEUER VORWURF : Guttenberg soll bei Studienanfänger der Freien Universität Berlin geklaut haben



Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat in seiner Doktorarbeit offenbar nicht nur Passagen aus Artikeln von Professoren kopiert – sondern auch aus der Hausarbeit eines Studienanfängers des Otto-Suhr-Instituts der Freien Universität Berlin.



Quelle und weiter : http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/331818/331819.phphttp://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/331818/331819.php
 
Allein der Umstand, daß die Einleitung weitestgehend kopiert ist... Das kann einfach kein Flüchtigkeitsfehler sein. Entweder er hat sich wissentlich mit fremden Federn geschmückt oder sein Ghostwriter hat ******e gebaut. Eine andere Erklärung gibt's ja eigentlich nicht. In beiden Fällen ist das Betrug und müßte (im letzteren Fall sowieso) bei der großen Menge der Textstellen zur Aberkennung führen. Die Kontrolle nach Abgabe der Arbeit hat ja offensichtlich total versagt. Anscheinend hat da ja keiner eine tiefergehende Überprüfung durchgeführt.



Schon interessant, wie Guttenbergs Anhänger nun versuchen, die vollkommen gerechtfertigte Kritik jetzt als das Böse hinzustellen. Ich frage mich, warum eigentlich soviele Leute glauben, er sei ein "guter Politiker"? Was heißt das überhaupt, was ist die Definition? Wenn es bedeutet, gut im Abwälzen der Verantwortlichkeiten und im Hegen eines Saubermannimages zu sein, dann ist er es natürlich, aber (viel wichtiger!) wo sind denn seine bisherigen großartigen politischen Leistungen, die sein gutes Ansehen rechtfertigen würden? Herrje, der Mann war acht Monate Wirtschaftsminister und ist aktuell seit 16 Monaten Verteidigungsminister. In beiden Eigenschaften hat er sich teils heftiger Kritik ausgesetzt gesehen. Liegt es vielleicht am Adelstitel? Bricht da womöglich die Untertanenhörigkeit des deutschen Michel knapp ein Jahrhundert nach Abschaffung der Monarchie wieder hervor...?
 
ganz im ernst, der mann hat sich mit solchen aktionen doch nicht nur persönlich, sondern auch intellektuell der lächerlichkeit preisgegeben. das ist nicht nur dreist, sondern auch noch richtig dumm gefälscht. schwer zu verstehen, dass so jemand es überhaupt bis zum staatsexamen geschafft hat.
 
NEUER VORWURF : Guttenberg soll bei Studienanfänger der Freien Universität Berlin geklaut haben


Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat in seiner Doktorarbeit offenbar nicht nur Passagen aus Artikeln von Professoren kopiert – sondern auch aus der Hausarbeit eines Studienanfängers des Otto-Suhr-Instituts der Freien Universität Berlin.



Quelle und weiter : http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/331818/331819.phphttp://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/331818/331819.php




Und ich dachte, es könnte nicht mehr schlimmer werden... Hab ich mich wohl getäuscht.
 
Er ist jetzt zunehmend in einem Dilemma. Ich geh jetzt einfach mal davon aus, dass er die Arbeit mehr oder weniger hat schreiben lassen, und der oder die Ghostwriter sich vielleicht allzu dämlich angestellt haben, im Vertrauen drauf, dass es wohl keiner merkt, da bei diesem prominenten Kunden eh nicht so genau hingeschaut wird.



Ich glaube nämlich nicht, dass er so wenig Grips hat, dass er grundsätzlich geistig nicht dazu in der Lage ist, eine Dissertation zu schreiben. Irgendwie hat er ja auch seine beiden Jura-Examina bestanden, und dabei kann man immerhin nicht abschreiben.



Das Dumme für ihn ist halt nur, dass er wie er's dreht und wendet, aus dieser Nummer nicht mehr rauskommen wird. Gibt er zu, dass er abgeschrieben hat, hat er verloren und wenn er die Schuld einem dritten zuschiebt, der beim Schreiben für ihn nicht aufgepasst hat, dann hat er auch die Arschkarte.



Wenn er selbigen in der Hose hat, bleibt ihm eigentlich nichts anderes übrig, außer zurückzutreten, da seine Vorbildfunktion versaut und das Vertrauen in ihn nachhaltig beschädigt ist.

Das ist sogar seine einzige Möglichkeit, wenn er seine politische Karriere retten und später mal ein Comeback anstreben will. Denn vor Leuten, die ihre Fehler einräumen, hat man immerhin grundsätzlich noch mehr Respekt, als vor solchen, die sich versuchen peinlich rauszuwinden. Und das wird im vorliegenden Fall nicht funktionieren.
 
und:
Forderungen nach seinem Rücktritt wies er zurück. "Die Menschen in diesem Land erwarten, dass ich mich um das fordernde Amt das Verteidigungsministers mit voller Kraft kümmere und das kann ich auch", sagte der Minister.



http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,746356,00.htmlhttp://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,746356,00.html


Die Menschen? Ich verbitte mir, von diesem Herrn Ex-Dr. mit den verblendeten Individueen in einen Topf geworfen zu werden, die an der Gutsherrenart dieses Herrn vuzG nichts auszusetzen haben
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Meiner Meinung nach wird viel davon abhängen, wie die Medien damit umgehen werden und wenn ich an seine Plauderstunde mit Kerner im Rollkrogenpullover oder sein Bild auf dem Times Square denke, bezweifel ich, ob ein großes Interesse daran besteht, einen fotogenen und charismatischen Politker abzusägen?



Mich würde es nicht wundern, wenn er freiweillig dauerhaft auf seinen Titel verzichtet, sodass die Hochschule das Prüfverfahren gar nicht betreiben muss ("Erledigung"), denn denen wird es doch auch hochnotpeinlich sein, dies nicht erkannt und sogar summa cum laude bewertet zu haben. Politiker zeichnet es doch auch immer aus, wie sie mit Krisen bzw. Gegenwind umgehen und da hat er nach dem Luftangriff nahe Kunduz und der Gorch Fock nun eben die nächste Prüfung zu absolvieren.
 
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