Karl-Theodor zu Guttenberg

Als Grund habe der Verteidigungsminister „gravierende handwerkliche Fehler“ genannt, die er bei nochmaliger Durchsicht seiner Doktorarbeit festgestellt habe


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Passieren ja mal, solche Fehler. Flüchtigkeitsfehler halt ... auf 60% der Seiten ...
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Diese "nochmalige Durchsicht" vom Wochenende, die zu der phänomenalen Erkenntnis geführt hat, wird umso schräger und unglaubwürdiger, wenn man sich die vorherige "Verteidigung" noch mal ins Gedächtnis ruft: Er habe ja soviel zu tun gehabt, in den Jahren, in denen er diese Arbeit "verfasste", Familie, Beruf und so, dass er da wohl den Überblick verloren hat. Anscheinend haben jetzt wenige Stunden am Wochenende ausgereicht, diese Fehler zu erkennen.



Dieser Mann ist in meinen Augen ein Blender!

Ich bin einigermaßen erstaunt, wieviele auf diesen Mann hereinfallen.

Für mich entspricht er eher dem Klischee eines "italienischen Gebrauchtwagenverkäufers".
 
In einem südeuropäischen Land hätte er so durchaus Potential zum Ministerpräsidenten.
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Was mich im Grunde genommen noch mehr schockt als die Tatsache das er verdammt dreist kopiert hat ist wie "JETZT" damit umgegangen wird. Von Medienseite zum einen (In der Rhein Zeitung, bzw. den örtlichen Ausgaben, hat Dr. Guttenberg seinen Titel zurückgegeben), aber auch von Seiten seiner CDU/CSU Klüngel Kollegen. Dabei ist mir auch aufgefallen wieviele Leute die in politischen Ämtern sind Dreck am Stecken haben.



"schlimmere":



Guttenberg - Plagiat

De Maiziere - Verschweigen geheimer Verfassungsschutzakten

Schäuble - Geldkoffer



weniger schlimme:

Ursula von der Leyen - im Bereich Glückspiel steckt ihre Familie drin, daher Zensur nicht für Glückspielseiten (unabh. wie man zu Glückspiel steht imho Skandal der aber kaum bekannt ist, falsche Fallzahlen zur Durchsetzung Zensur

Röttgen - Lobbyist im Bundestag



Dabei fällt mir natürlich auf das gerade die wichtigen Positionen mit fragwürdigen Politikern besetzt sind und das alle die Dreck am Stecken haben von CDU/CSU sind. Hab ich was übersehen oder sind die FDP Politiker in der Tat alle Skandalfrei? Wie ist es mit der SPD, gibt es da Politiker die schwerwiegende Skandale überlebt haben? Ich habe den Eindruck in der CDU/CSU weiß jeder bischen Bescheid und die geben sich dann dementsprechend auch Rückendeckung im Rahmen des möglichen (daher auch Klüngel). Ist es also ein Parteiproblem oder zieht sich das durch alle Parteien? (Kann ja auch meiner subjektiven, rot gefärbten, Meinungsbildung geschuldet sein)
 
Mich würde es nicht wundern, wenn er freiweillig dauerhaft auf seinen Titel verzichtet, sodass die Hochschule das Prüfverfahren gar nicht betreiben muss ("Erledigung"), denn denen wird es doch auch hochnotpeinlich sein, dies nicht erkannt und sogar summa cum laude bewertet zu haben.
Dachte mir, dass es so kommt. Er wird es aussitzen und darauf warten, bis der nächste "Skandal" aufkommt und das Thema wieder in den Hintergrund gerät. Die großen Politiker hat es immer ausgezeichnet, wie sie mit "Affairen" umgehen und wenn er nun schon die nächste übersteht, wird er seinen Weg gehen.
 
@Parczensky:



frühere "Würedenträger" der CDUCSU hinzugenommen - wie z. B. Kohl, Strauß, Koch, Kanther, Filbinger... - ist das anscheinend Voraussetzung, um in diesem Verein was zu werden.
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Diese "nochmalige Durchsicht" vom Wochenende, die zu der phänomenalen Erkenntnis geführt hat, wird umso schräger und unglaubwürdiger, wenn man sich die vorherige "Verteidigung" noch mal ins Gedächtnis ruft: Er habe ja soviel zu tun gehabt, in den Jahren, in denen er diese Arbeit "verfasste", Familie, Beruf und so, dass er da wohl den Überblick verloren hat. Anscheinend haben jetzt wenige Stunden am Wochenende ausgereicht, diese Fehler zu erkennen.


Ich bin überzeugt davon, daß Gutti´s nochmalige Durchsicht ihm tatsächlich erst die "Schwächen" der Arbeit wirklich offenbart hat - schließlich hat er sie dabei ja auch zum allerersten Mal selbst gelesen!
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Habe mir mal das Video seine Rede bei dieser Wahlkampfveranstaltung angeschaut - was ein Blender...!! Wie man sich mit der gestelzten Art noch selbst loben kann ("Meine Entscheidung war richtig") und allen Ernstes behaupten kann, man habe "nicht bewusst getäuscht", wenn diverse Stellen 1:1 übernommen wurden, finde ich unglaublich! Wenn aber die Mehrheit meiner Mitbürger der Meinung ist, er soll um Gottes Willen in verantwortlicher Stelle bleiben, bin ich in diesem Land anscheinend fehl am Platz bzw. entspreche nicht der Norm.



Wenn er sich hingestellt hätte und die Wahrheit gesagt hätte (wie auch immer die aussehen mag... Ghostwriter, eigene Kopien?), wäre das in Ordnung gewesen und er hätte von mir aus weitermachen können, dieses beharrliche Leugnen empfinde ich aber als mindestens genauso dreist wie die Arbeit als solche.
 
Habe mir mal das Video seine Rede bei dieser Wahlkampfveranstaltung angeschaut - was ein Blender...!! Wie man sich mit der gestelzten Art noch selbst loben kann ("Meine Entscheidung war richtig") und allen Ernstes behaupten kann, man habe "nicht bewusst getäuscht", wenn diverse Stellen 1:1 übernommen wurden, finde ich unglaublich! Wenn aber die Mehrheit meiner Mitbürger der Meinung ist, er soll um Gottes Willen in verantwortlicher Stelle bleiben, bin ich in diesem Land anscheinend fehl am Platz bzw. entspreche nicht der Norm.


Ich wohl auch...
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(...)Nun soll der adlige Politiker auch seinen Lebenslauf aufgehübscht haben. Von „beruflichen Stationen in Frankfurt und New York“ schreibt Guttenberg auf seiner Internetseite, auch eine Tätigkeit als „freier Journalist bei der Tageszeitung Die Welt (bis 2002)“ listet er auf. Das aber sei „ganz offensichtlich übertrieben“, deckte die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung auf. Es habe sich um mehrwöchige Studentenpraktika in Frankfurt und New York gehandelt. Und die Arbeit als Journalist habe sich während eines Zeitraums von sechs Monaten in „acht kleineren Beiträgen“ erschöpft, von denen vier mit anderen Autoren gemeinsam verfasst worden seien.

Als Jurist hat Guttenberg sein Studium mit „Prädikatsexamen“ abgeschlossen, wie der tabellarische Lebenslauf auf seiner Homepage vermerkt. Doch damit ist lediglich das erste Staatsexamen gemeint. In Deutschland gilt Guttenberg damit nicht als „Volljurist“, wozu ein Referendariat sowie ein zweites Staatsexamen nötig sind. Mit einer Doktorarbeit, so spekuliert die FAS, habe Guttenberg diesen Makel womöglich tilgen oder überspielen wollen.

Auch seine Tätigkeiten als „Geschäftsführender Gesellschafter der Guttenberg GmbH“ sowie als Aufsichtsrat der Rhön-Klinikum AG seien laut FAS weniger anspruchsvoll gewesen, als es den öffentlichen Anschein hat. Beides habe gleichwohl als Beleg für seine Fähigkeiten auf wirtschaftlichem Gebiet gegolten.

In der freien Wirtschaft käme Guttenberg mit seinen Angaben im Lebenslauf kaum durch, glaubt der Mülheimer Managementberater Claus-Peter Barfeld (...)
Quelle:

http://www.derwesten.de/nachrichten...auch-seinen-Lebenslauf-poliert-id4313653.htmlhttp://www.derwesten.de/nachrichten/politik/Hat-Guttenberg-auch-seinen-Lebenslauf-poliert-id4313653.html



Nach dieser Quelle hätte er außer seinem ersten Jura-Staatsexamen im Leben noch nicht viel geleistet.





Resultat:


Deutsche halten weiter zu Guttenberg



Die Plagiatsaffäre hat dem Ansehen von Verteidigungsminister Guttenberg bislang kaum geschadet. Einer Umfrage zufolge schätzen drei Viertel der Bürger seine Arbeit.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-02/guttenberg-plagiat-umfragehttp://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-02/guttenberg-plagiat-umfrage





Was mir noch zu Südeuropa bzw. Italien einfällt: Eine Parallele sehe ich da mit Berlusconi - sowohl Guttenberg als auch Berlusconi kamen gleichsam aus dem Nichts... Guttenberg ist seit zwei Jahren voll durchgestartet. Was er davor getrieben hat, ist vergleichsweise unklar. Bei Berlusconi ist es ähnlich. Niemand weiss genau, woher er sein Vermögen hat etc.
 


Tja, womit bewiesen wäre was so ein Adelstitel, eine mediengeile Frau und ne Tube Haargel so alles bewirken können...
 
Von den drei Vierteln kennen doch höchstens 20% seine Arbeit während der Rest von diesem medientauglichen Business/Bismarck Firlefanz geblendet ist.
 
ein interessanter aspekt des ganzen wird hier beleuchtet:




Des Feldherrn zu Guttenbergs geklaute Diss regt die meisten Leute überhaupt nicht auf. Was die Leute aufregt, ist, wie jetzt auf dem armen Mann herumgehackt wird.[...]
Es ist schon was dran: Der Plagiats-Vorwurf gegen Guttenberg ist zutiefst elitär, ein Debattierthema von Akademikern für Akademiker. Für eine Frisöse, für einen Altenpfleger, für einen Investmentbanker ist nicht mehr als eine Petitesse von ungefähr der gleichen Tragweite, als hätte Guttenberg beim Abitur gespickt.



[...]Aber jetzt zu den Folgen: Ich glaube nicht, dass Guttenberg jetzt schwächer ist als vorher, eher das Gegenteil. Ich glaube aber, dass seine Machtbasis sich verändert hat, und zwar auf eine Weise, die nichts Gutes verheißt.



Die Empörung all der vielen Leute, die in den Attacken auf den Plagiator Guttenberg nur den elitären Versuch sehen, “unseren besten Mann kaputt zu machen”, ist für Guttenberg ein ungeheuer wertvolles politisches Kapital.

Das muss man sich klar machen.
http://verfassungsblog.de'>http://verfassungsblog.dehttp://verfassungsblog.de/wenn-guttenberg-zurcktritt/



ich glaube kaum dass das gewollt ist, aber es gibt dem ganzen eine interessante wendung.
 
Und Merkel lässt sich auch in diesem Fall einfach treiben.





Ein Kommentar aus der SZ - Merkel gibt sich auf

Was aber lernt Merkel daraus? Wo soll nun die Rücksichtnahme auf den Verteidigungsminister enden? Wie viel Freiraum überlässt die Kanzlerin dem Freiherrn? Merkel hat suggeriert, Guttenberg könne auch bleiben, falls ihm der Doktortitel aberkannt werde, schließlich habe sie einen Verteidigungsminister berufen und keinen wissenschaftlichen Assistenten. Nach dieser Logik sind im Kabinett Schwindler und Hochstapler künftig willkommen.



Und die Entscheidung über die politische Zukunft Guttenbergs gibt Merkel damit aus der Hand, vermutlich in voller Absicht: Sie will nicht die Verantwortung für den Zorn der Union und der Guttenberg-Fans im ganzen Land auf sich ziehen, sollte der vermeintliche Mann der Zukunft sich in seiner Vergangenheit verheddern.



Der Verteidigungsminister kann zufrieden sein. Karl-Theodor zu Guttenberg steht nicht mehr in der Abhängigkeit der Kanzlerin. Sondern umgekehrt. So groß ist jetzt die Not.



http://www.sueddeutsche.de/politik/guttenberg-affaere-merkel-gibt-sich-auf-1.1063088http://www.sueddeutsche.de/politik/guttenberg-affaere-merkel-gibt-sich-auf-1.1063088
 
Nach nochmaliger Durchsicht meines Posts stimme ich der Korrektur zu. Da ist mir wohl ein handwerklicher Fehler unterlaufen!
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Nanana! Das geht aber nur, wenn du 7 Kinder hast und 2 Jahre für den Post gebraucht hast! Sonst kann ja jeder kommen.











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Und Merkel lässt sich auch in diesem Fall einfach treiben.




Ein Kommentar aus der SZ - Merkel gibt sich auf

Was aber lernt Merkel daraus? Wo soll nun die Rücksichtnahme auf den Verteidigungsminister enden? Wie viel Freiraum überlässt die Kanzlerin dem Freiherrn? Merkel hat suggeriert, Guttenberg könne auch bleiben, falls ihm der Doktortitel aberkannt werde, schließlich habe sie einen Verteidigungsminister berufen und keinen wissenschaftlichen Assistenten. Nach dieser Logik sind im Kabinett Schwindler und Hochstapler künftig willkommen.



Und die Entscheidung über die politische Zukunft Guttenbergs gibt Merkel damit aus der Hand, vermutlich in voller Absicht: Sie will nicht die Verantwortung für den Zorn der Union und der Guttenberg-Fans im ganzen Land auf sich ziehen, sollte der vermeintliche Mann der Zukunft sich in seiner Vergangenheit verheddern.



Der Verteidigungsminister kann zufrieden sein. Karl-Theodor zu Guttenberg steht nicht mehr in der Abhängigkeit der Kanzlerin. Sondern umgekehrt. So groß ist jetzt die Not.



http://www.sueddeutsche.de/politik/guttenberg-affaere-merkel-gibt-sich-auf-1.1063088http://www.sueddeutsche.de/politik/guttenberg-affaere-merkel-gibt-sich-auf-1.1063088






Erstens das und zweitens hat der Stern die Konsequenzen, die sich aus der Position unserer Kanzlerin ergeben, sehr schön dargelegt:



"Am Montagmittag noch, nach der CDU-Präsidiumssitzung, hat Kanzlerin Angela Merkel die ulkigsten intellektuellen Verrenkungen gemacht, um sich mit Guttenberg solidarisch zu erklären. Sie habe ihn ja nicht als "wissenschaftlichen Assistenten" eingestellt, sondern als Verteidigungsminister. Und diese Arbeit mache er hervorragend. So müsste sie es der Fairness halber auch formulieren, wenn sich einer ihrer Minister als Steuerhinterzieher entpuppt. Oder als Prügelpapi. Ich habe ihn ja nicht als Kindermädchen eingestellt, seine Arbeit als ..."



Quelle und Rest des Artikels: http://www.stern.de/politik/deutsch...-dr-muenchhausen-geht-in-klausur-1656459.htmlhttp://www.stern.de/politik/deutschland/guttenberg-legt-doktortitel-ab-dr-muenchhausen-geht-in-klausur-1656459.html



Ein insgesamt sehr lesenswerter Beitrag über "Herrn Dr. Münchhausen".
 
Unglaublich das immernoch 3/4 Deutschlands hinter ihm stehen, ich darf in der schule ja kein falsches wort über guttenberg sagen...

Ich bin mal gespannt wie das weitergeht, rücktrittsaufforderungen stoßen in der bevölkerung ja auf gewaltigen Widerstand. Aber falls er doch zurücktreten sollte, wird er wahrscheinlich als der große, verjagte Held abgehen, ohne je was Großes getan zu haben...
 
Unglaublich das immernoch 3/4 Deutschlands hinter ihm stehen, ich darf in der schule ja kein falsches wort über guttenberg sagen...
Ich bin mal gespannt wie das weitergeht, rücktrittsaufforderungen stoßen in der bevölkerung ja auf gewaltigen Widerstand. Aber falls er doch zurücktreten sollte, wird er wahrscheinlich als der große, verjagte Held abgehen, ohne je was Großes getan zu haben...


Mir auch vollkommen schleierhaft, warum er dennoch so in den Himmel gelobt wird. Für mich ist der Mann eine gute verkaufte Verpackung ohne großen Inhalt.

Und ein "Held" wird er für mich auch im Falle eines Rücktritts nicht!

Insoweit ist mein Respekt für eine Frau Käßmann, die für eine Verfehlung, die mit ihren ureigensten Wertevorstellungen nicht vereinbar war, ohne zu Zögern und ohne vorher die Verantwortung bei anderen oder in irgendwelchen Umständen zu suchen, zurückgetreten ist!!!



zu Guttenberg spricht versucht nur immer irgendwelche Werte zu verkörpern, ist aber anscheinend nicht gewillt, diese auch als Maßstab für persönliche Konsequenzen anzulegen. Genauso, wie er für verschiedene Vorfälle bei der Bundeswehr immer vollmundig die Verantwortung trägt, diese aber tatsächlich an anderen zieht. Ich erinnere nur an den letzten Fall, die Ablösung des Kommandanten der Gorch Fock.
 
Wie dem auch immer sei, diese höchstpeinliche Geschichte wird ihm für immer nachlaufen, ein dicker, fetter Klecks auf der ehemals bütenweißen Weste. In Köln und Düsseldorf werden sie gerade die Karnevalswagen am umbauen sein, ansonsten wird er auch künftig, insbesondere im Bundestag, mit entsprechenden Anspielungen zu rechnen haben. Ich bin überzeugt, er wird in den nächsten Jahren noch viel für diese Geschichte bluten müssen...zurecht.
 
CDU/CSU sind aber jetzt auch in einer blöden Zwickmühle. Geht dieser Guttenberg, verliert die Regierung der furztrockenen Merkel und des Sprachautomaten Westerwelle jeglichen Glanz.



Bleibt er, kann die Union die vermeintlich konservativen Eigenschaften wie Redlichkeit, Fleiß, Mut, Aufrichtigkeit und Anstand aus ihrem Wertekanon streichen.
 
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