Du meinst die Sklavengaleeren wie SAP die die Absolventen in ein Hamsterrad stellen mit der goldenen Karotte vor sich und solange Leistung aussaugen bis der Hamster merkt, dass er die Karotte nie erreicht.
Da lobe ich mir den breiten IT- Mittelstand in KL. Der auch weltweit agiert aber den Mensch auch noch Mensch sein lassen. Die Auswahl für die Absolventen der TU ist größer ohne sich wirklich vollkommen von einem AG abhängig machen zu müssen.
Ach übrigens finde ich schon, dass z.B. John Deere schon ein Global Player ist.
Weiterhin muss man sich die Frage stellen: Wie definiert sich ein Global Player in der IT? Ich denke nicht, dass sich das damit auszeichnet, dass mindestens eine mittlerer dreistellige Anzahl an Mitarbeitern an einem Standort beschäftigt sind.
Dann anders gefragt: wie viele Arbeitsplätze bietet denn Kaiserslautern in der IT relativ und absolut? Es sind nicht mal genug um die Absolventen der Uni zu beschäftigen, selbst wenn alle bleiben wollen würden. Daher: der Bedarf an riesiger Fläche besteht dafür alleine aus meiner Sicht nicht. Andere große Arbeitgeber aus anderen Branchen gingen in den letzten Jahrzehnten pleite oder sind aus der Region abgezogen. Daher auch dafür nicht der große Flächenbedarf.
Nicht alles definiert sich über Größe, auch das ist klar. Ich selbst arbeite bei einem leader im Gartner Magic Quadrant für Project Portfolio Management Software. Als ich angefangen habe waren wir 8 Leute in Deutschland und 150 insgesamt. Mittlerweile sind wir 400 und knapp 60 in Deutschland. Ich wollte auch nicht in die Galeere. Ich sehe München nicht mehr als Standortvorteil für uns, da der Wohnungsmarkt gerade für Absolventen eine große Herausforderung ist und wir um neue Mitarbeiter eben mit Microsoft, Google oder anderen konkurrieren in München.
Nichts desto trotz glaube ich nicht, dass sich in Kaiserslautern Silicon woods so entwickelt, dass hier plötzlich 100rte Wohnungen oder Büros gebraucht werden. Dafür tut die Politik viel zu wenig und dafür braucht es auch sehr glückliche Zufälle. Wenn in Kaiserslautern zufällig die neue SAP, google, amazon oder sonstwas entsteht siedeln sich da automatisch Startups, Beratungshäuser usw an.
Ich hätte z.b. das go, auch aus der Pfalz heraus zu arbeiten wenn ich wollte oder dort hat ein Büro zu öffnen. Von den knapp 60 Leuten bei mir im Büro kommt etwa ein Viertel aus Rheinland-Pfalz. Die haben großteils nicht schon in München studiert, sondern teils in Lautern, teils in Mainz, teils in Mannheim, und wären eigentlich gerne in Rheinland-Pfalz geblieben. Ich im übrigen auch. Und das sage ich als Landauer - der einzigen Stadt in RLP außer Mainz, die wächst und nicht schrumpft. Von dort wäre ich auch schnell in Walldorf gewesen.
Daher: vielleicht sehen Becca und du in Kaiserslautern Potential, was ich nicht sehe. Ich bewundere Baden-Württemberg für seine wirtschaftliche Infrastruktur, denn an jedem Misthaufen dort ist gefühlt ein Werk von einem großen Maschinenbauer, Bosch oder sonstwas. Das haben wir in Rheinland-Pfalz leider trotz der ausgezeichneten geografischen Lage nicht und ich wäre mehr als happy, wenn das sich ändern würde. Ich liebe die Pfalz und komme mir schon wie ein Wirtschaftsflüchtling vor.