Gabriel verzichtet - Schulz Kanzlerkandidat

Bin schon auf den notorischen SPD-Selbstmörder-Satz gespannt... "Der Kanzler ist unterbezahlt, aber 600 € Rente sind genug" (Steinbrück/Müntefering)

Aber womöglich war Schulz lange genug in Brüssel, um von diesem Virus nicht infiziert zu sein. Abwarten.

Zumindest ist es ein guter Schachzug, Gabriel aus dem Rennen zu nehmen.
 
Gute Nachricht. Ich hoffe, er kann genug Leute überzeugen, sodass es am Ende für Rot Rot Grün reicht. Wäre für mich der Idealfall.





Es täte der Balance im Lande sehr gut, wenn a) eine frische Regierung mit frischem Kanzler und
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eine starke Opposition aus der Bundestagswahl hervorginge.





Und als Person traue ich ihm auch zu, den Kutter auf Kurs zu halten bzw zu bringen .
 
Es wird auf jeden Fall ein spannender Wahlkampf. Schulz könnte Merkel gefährlich werden und das nicht nur so ein bißchen. 
 
Ich mag Schulz ja sehr und glaube auch, dass er jede Menge Stimmen ziehen kann, die mit Gabriel verloren wären. Eine echte Gefahr für die Kanzlerin wird er mE allerdings nicht - er kann nicht in 8 Monaten den ganzen Karren aus dem Dreck ziehen. Ich hoffe nur, dass nicht das von <a contenteditable="false" data-ipshover="" data-mentionid="223" href="<___base_url___>/index.php?/profile/223-uppsala/">@uppsala</a> beschriebene Phänomen eintritt und Schulz durch die Sache verbrannt wird.




Gabriel wird, denke ich, nach und nach von der politischen Bildfläche verschwinden. Er hat ja angedeutet, dass er eher weniger Zeit als mehr Zeit weg von seiner Familie verbringen möchte. Ich persönlich erwarte ihn 2018 im Aufsichtsrat eines großen Energieunternehmens - soviel Lobbyarbeit muss sich auszahlen.
 
Mit Schulz hat die SPD seit langem (seit Helmut Schmidt) mal einen Kanzlerkandidaten auf den Weg gebracht der sogar wählbar ist.
 
Wobei ich ja bei den Kommentaren unter den einschlägigen Nachrichtenseiten schon wieder zuviel kriege. Anstatt dass man sich inhaltlich mit Schulz auseinandersetzt, wird nur gepöbelt, weil er trockener Alkoholiker ist und kein Abi hat.
 
vor 1 Minute schrieb SaarBetzi86:




Wobei ich ja bei den Kommentaren unter den einschlägigen Nachrichtenseiten schon wieder zuviel kriege. Anstatt dass man sich inhaltlich mit Schulz auseinandersetzt, wird nur gepöbelt, weil er trockener Alkoholiker ist und kein Abi hat.


Das ist eben typisch deutsch. 
 
war er nicht damals auch einer derjenigen, der sich in brüssel "einschrieb" und als anwesend galt, dann aber gleich wieder verduftete, die kohle dafür aber trotzdem einkassierte?


gab dazu mehrere berichte in stern tv.
 
Sollte es auch nicht verharmlosen. Wollte nur sagen dass das viele gemacht haben, nicht zwingend er ...
 
vor einer Stunde schrieb DrBETZE:




war er nicht damals auch einer derjenigen, der sich in brüssel "einschrieb" und als anwesend galt, dann aber gleich wieder verduftete, die kohle dafür aber trotzdem einkassierte?




gab dazu mehrere berichte in stern tv.


Es stand im Raum, dass er das Sitzungsgeld auch ohne Anwesenheit erhält. Da er zu diesem Zeitpunkt EU-Parlamentspräsident war, ist das in seinem Fall auch in Ordnung, weil das die Regularien so vorsehen bzw. vorsahen. 




 
 
Sollte es auch nicht verharmlosen. Wollte nur sagen dass das viele gemacht haben, nicht zwingend er ...
das stimmt, hatten auch damals noch andere gefilmt und interviewt. er ist mir halt in erinnerung geblieben, weil er ziemlich pampig reagierte, als er von rtl darauf angesprochen wurde.
 
vor 3 Minuten schrieb DrBETZE:




das stimmt, hatten auch damals noch andere gefilmt und interviewt. er ist mir halt in erinnerung geblieben, weil er ziemlich pampig reagierte, als er von rtl darauf angesprochen wurde.


 




Aber lass dir mal von solchen Berichten nicht gleich dein ganzes Bild von "den Politikern" versauen. Unter der Vielzahl von Personen, die der Gruppe "der Politiker" zugerechnet werden, gibt es mit Sicherheit immer welche, die in irgendeiner Form Dreck am Stecken haben. Es ist fast wie im richtigen Leben.
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Da ich einige dieser Leute persönlich kenne, werde ich nicht müde, eine Lanze für sie zu brechen (unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit). Die allermeisten von ihnen sind "Verrückte", die ein irrsinniges Pensum abspulen, nur um sich im Zweifel dann auch noch öffentlich durch den Kakao ziehen zu lassen, weil sie ja "die Politiker" sind, sich nur die Taschen vollstopfen, nie anwesend sind usw. Diese pauschale Verunglimpfung wirkt ansteckend und trägt nicht gerade dazu bei, das Vertrauen in unsere parlamentarische Demokratie zu stärken. Missstände müssen angesprochen und verfolgt werden, aber pauschale Verurteilungen sind eben nicht angemessen und angebracht.
 
Schulz hat ja immer dann für positive Schlagzeilen gesorgt, wenn er den Populisten im EU-Parlament die Stirn geboten hat. Mit diesem Kredit geht er in ein Rennen, dass er zwar alleine (gegen Merkel) nicht gewinnen kann, aber wenn sie sich frühzeitig und deutlich gegen eine erneute GroKo aussprechen, sind sie auf einmal wieder wählbar. Klingt vielversprechend für den Anfang.
 
Die SPD wird immer mehr zum HSV der deutschen Politik - wieder ein neuer Chef am Ruder und am Ende steht dann doch der Abstieg.

Eventuell könnte es dennoch für R2G reichen, da Schulz in vielen Punkten prinzipiell für die Merkel-Politik steht, diese aber nun schon so lange regiert und den Leuten vielleicht ein neues Gesicht langsam lieber ist als das alte.

Die Linke sollten allerdings mit den beiden radikalen Hartz-Parteien nur dann Koalitionsverhandlungen aufnehmen, wenn sie als stärkste der drei Parteien aus der Wahl hervor gehen sollte. Ansonsten wird man sich gegen die geballte neoliberale vehemenz wohl nicht durchsetzen können.
 
Ja, aber sie haben jedes Mal einen anderen Trainer respektive Kanzlerkandidat aufgestellt und trotzdem zeigte die Tendenz nach unten - darum ging es mir. Vielleicht habe ich mich da etwas unglücklich ausgedrückt. Schulz ist jetzt auch keine Steigerung zu Steinmeier oder Steinbrück und für mich auch kein Sozialdemokrat.
 
Ballschnellweiterspieler schrieb:
Ja, aber sie haben jedes Mal einen anderen Trainer respektive Kanzlerkandidat aufgestellt und trotzdem zeigte die Tendenz nach unten - darum ging es mir. Vielleicht habe ich mich da etwas unglücklich ausgedrückt. Schulz ist jetzt auch keine Steigerung zu Steinmeier oder Steinbrück und für mich auch kein Sozialdemokrat.

Das einzige was mich an Schulz stört war sein werben für TTIP (möglicherweise dem Amt geschuldet), ansonsten sehe ich nicht warum Schulz kein Sozialdemokrat sein sollte.
 
Wer eine Koalition mit Menschen wie Katrin Görin-Eckhardt propagiert, ist für mich kein Sozialdemokrat.

Wirtschafts- und sozialpolitisch profilierte sich Göring-Eckardt während der Regierungszeit von Rot-Grün unter Bundeskanzler Gerhard Schröder als entschiedene Befürworterin der Hartz-Reformen und der Agenda 2010. Als Fraktionsvorsitzende der Grünen war sie maßgeblich daran beteiligt, die umstrittenen Gesetzespakete gegen innerparteiliche Widerstände durchzusetzen. Die Agenda 2010 bezeichnete sie im Zug dieser Auseinandersetzungen nicht nur als „mutig“ und „notwendig für das Gemeinwohl“, sondern darüber hinaus als „Frühling der Erneuerung“. Die mit Hartz-IV eingeführten Sanktionsmöglichkeiten wie zum Beispiel Leistungskürzungen seitens der Jobcenter charakterisierte sie als „Bewegungsangebote“ für die Betroffenen.

Quelle und weiter: https://de.wikipedia.org/wiki/Katrin_G%C3%B6ring-Eckardt#Agenda_2010_und_Hartz_IV
 
Nun ja, was nun ein lupenreiner Sozialdemokrat ist und welche Definition der Sozialdemokratie man nimmt, sei mal dahingestellt und führt wieder nur zu ziellosen spitzfindingen Debatten. Trotzdem ist Schulz gefühlt (!) mehr SPD als Gabriel, da er von außen reinkommt und nicht als Teil der schwarz-roten Koalitionsmasse wirkt. Das kann am Ende den entscheidenden Punkt ausmachen - was bei rauskommt, sehen wir im September. Aktuelle Tendenz: Die GroKo wird weiterleben.
 
stiller schrieb:
Trotzdem ist Schulz gefühlt (!) mehr SPD als Gabriel, da er von außen reinkommt und nicht als Teil der schwarz-roten Koalitionsmasse wirkt.
Wobei das auch wieder rein subjektiv ist und jeder für sich individuell anders werten dürfte.


Ich frage mich jedenfalls, mit wem die SPD denn eine Kanzlermehrheit bilden möchte?

Zum einen kommen die leichten Zugewinne (hui, nun "schon" bei 23%) wohl von der Linken und den Grünen, die entsprechend verlieren, zum anderen sehe ich keine Grundlage für eine Koalitionsbasis zwischen den Hartz-Parteien und der Linken. Ich meine, warum sollte die Linke mit rechten Parteien koalieren, die immer noch für für das stehen stehen (und teilweise sogar mit Steinermeier und Göring-Eckhardt das verantwortliche Spitzenpersonal stellen), was die Linke seit ihrer Gründung entschieden und zu Recht bekämpft?

Und bei einer Ampel-Koalition wäre es wohl sehr schwer, die Positionen von FDP und Grünen in der Einwanderungsfrage auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen.

Worauf ich hinaus wollte ist aber eigentlich, dass sich das Problem der SPD mit einem reinen Personalwechsel (und dazu nur einem einzigen!) nicht lösen lassen wird.

Erst wenn man sich glaubwürdig von der Agenda 2010 distanziert und die Rücknahme sämtlicher Reformen, insbesondere aber der Hartz IV-Reform, plausibel in Aussicht stellt, wird die SPD wieder einen Kanzler stellen können - es sei denn, sie schafft es Grüne und FDP unter einen Hut zu bringen (aktuell aber wie R2G keine Mehrheit) oder sie bildet eine Koalition mit CSU, FDP und AfD (hätte aktuell als einzige Kanzleroption für die SPD eine knappe Mehrheit), was aber auch schwierig werden dürfte, obwohl die drei letztgenannten Parteien in vielen Punkten gar nicht mehr so weit auseinander liegen.
 
Ballschnellweiterspieler schrieb:
Zum einen kommen die leichten Zugewinne (hui, nun "schon" bei 23%)

Laut letzten FORSA schon bei 26%, natürlich ging dafür bei den Grünen und Linken noch etwas verloren, aber ist ja noch eine weile bis zu den Wahlen.

Diese ganzen Umfragen sind zum jetzigen Zeitpunkt sowieso nicht zuverlässig, die AfD liegt momentan bei 11%, wenn man das mit den USA und Brexit vergleicht, dann liegen die wohl (leider) irgendwo zwischen 15-20%.
 
Bin gespannt, ob das hier einen Unterschied machen wird. Schulz Memes:

https://www.buzzfeed.com/karstenschmehl/the-schulz?utm_term=.fmpXNjPDk#.jpqBOo0a7
 
Jonny schrieb:
Bin gespannt, ob das hier einen Unterschied machen wird. Schulz Memes:

https://www.buzzfeed.com/karstenschmehl/the-schulz?utm_term=.fmpXNjPDk#.jpqBOo0a7

Gut möglich, Reddit hatte einen großen Anteil an Trump's als auch an Bernie Sanders Erfolg, ist bei uns aber noch nicht so verbreitet.
 
Schulz-Interview im Spiegel

"Merkel vernachlässigt ihre Pflicht"

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/martin-schulz-im-interview-angela-merkel-vernachlaessigt-ihre-pflicht-a-1161063.html

Schade, dass er so vage bleibt. Dass Merkel sogar abwartet, bevor sie sich die Zähne putzt, ist hinlänglich bekannt. Mehr ist beim Lesen des Interviews dann leider auch nicht hängen geblieben. Wenn so Wahlkampf aussieht, dann bin ich gespannt darauf, wer 2021 gg Merkel antritt.

Als Herausforderer musst du doch mal was raushauen. Empörung! Da kannst du doch nicht genauso Wischi-waschi wie Merkel auftreten.
 
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