G. E. Z.

Die GEZ-Gebühren werden umgebaut, das haben die Ministerpräsidenten beschlossen: Ab 2013 wird der Beitrag pro Haushalt und nicht mehr pro Gerät erhoben. So fallen die lästigen Kontrollen weg. Doch vor einer grundsätzlichen Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks schreckt die Politik zurück.



http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,699678,00.htmlhttp://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,699678,00.html



Was sagt ihr eigentlich dazu? Ist es auch egal, weil ihr eh schon zahlt?

Wie ist eure Meinung dazu, dass auch Leute ohne Fernseher und die ihr Radio (im Verstärker) nie nutzen, zahlen müssen?



Seht ihr das als Solidarität - ähnlich der Krankenversicherung für gesunde Menschen - oder als "Abzocke" derjenigen, die null an 99% des Programms interessiert sind.
 
Ich muss sagen, mir wäre es lieber, wenn alle Sender auf PayTV umschalten oder kostenloses Fernsehen mit Werbung (wie jetzt im Privatfernsehen) anbieten würden. Dann würde man nur noch zahlen, was man sieht. Fairer geht es nicht. Aber das wird wohl ein Wunschtraum bleiben.
 
Nun ja, die öffentlich-rechtlichen Medien bieten ein Unterhaltungs- und Informationsprogramm für die Allgemeinheit an. Insofern besteht da schon eine Begründung, daß man in einer Solidargemeinschaft auch Sachen finanziert, die man selber gar nicht nutzt. Allerdings finde ich die ganze Struktur suspekt. Warum gibt es Gebühren anstatt einer Art "Mediensteuer"? Ich kenne mich da juristisch null aus, aber ist eine Gebühr nicht eigentlich eine Zahlung, die man nur bei in Anspruch genommener Leistung erbringt - im Gegensatz zu Steuern?



Vor einigen Jahren habe ich außerdem mal eine Auflistung der GEZ-Einnahmen gesehen. Wahnsinn! Da ging es um etliche Mrd. Man fragt sich, was damit so gemacht wird und ob bspw 8 Mio Euro Jahresgehalt (glaube ich) für Harald Schmidt wirklich nötig waren. Auch empfinde ich es als sehr ärgerlich, wenn ich mit Werbung konfrontiert werde. Sicher ist das viel weniger als bei den Privaten, aber die ÖR haben da nach meinem Empfinden gewaltig aufgeholt.



Der Umstand, daß auch Leute, die das Angebot nicht nutzen zur Kassen gebeten werden, war ja auch vorher schon der Fall. Selbst wenn man keinen Fernseher und kein Radio besaß, sondern nur einen alten Videorekorder im Keller stehen hatte, war man ja eigentlich schon verpflichtet, seinen Obulus zu entrichten, da er ja ein "Empfangsgerät" darstellt. Mittlerweile gilt jeder Computer als Empfangsgerät, egal ob man damit jemals im Internet ein Angebot der ÖR aufgerufen hat oder nicht.




Ich muss sagen, mir wäre es lieber, wenn alle Sender auf PayTV umschalten oder kostenloses Fernsehen mit Werbung (wie jetzt im Privatfernsehen) anbieten würden. Dann würde man nur noch zahlen, was man sieht. Fairer geht es nicht. Aber das wird wohl ein Wunschtraum bleiben.
Ja, das fände ich auch gut. Aber das werden sie niemals machen, weil sie sich ja ausrechnen können, daß ihre Einnahmen dann gewaltig sinken werden.
 
Nun ja, die Begründung für die GEZ Gebühren ist ja eine unabhängige Berichterstattung... Herr Koch hat das zwar beim ZDF ziemlich untergraben, aber mit unseren Medien stehen wir in Deutschland noch recht gut da...

Von daher kann man schon sagen, dass es um ein Allgemeingut geht und die ÖR-Medien eben nicht von ihrem von ihrem Geldgeber abhängig sind... anders als beispielsweise in den USA oder auch hier, wo Privatsender schon erkennbar die politische Einstellung der Besitzer widerspiegeln... Und da das Fernsehen eben inzwischen eine gewisse, wenn nicht gar die Macht überhaupt ist, ist es gut dass es einen unabhängigen Teil gibt... schaut mal nach Italien.... da wirds einem schlecht...

Wo ich recht geben muss, ist dass oft zuviel Geld für Prestigesendungen wie Wetten Dass... oder Harald Schmidt rausgeknallt werden... aber auf der anderen Seite muss man auch schauen, dass man für einen Großteil der Bevölkerung interessant bleibt, wenn man die inhaltlichen Sendungen auch rüberbringen muss... Schwierige Sache das Ganze...
 
Naja, die ÖR-Sender haben eben auch einen gewissen Bildungs- und Informationsauftrag, gerade auch regional, den Private nie haben werden -Flutlicht, RP aktuell oder Landesschau wird es auf RTL nie geben. Ich befürchte auch, dass es ohne die Öffentlich-Rechtlichen kein Fußball mehr im FreeTV gäbe!



Zudem sind die Gebühren zum Teil ja auch zum Infrastrukturausbau (DVB-T usw.).
 
@Lenfer

Eine Steuer ist soweit ich weiß nicht Zweckgebunden, eine Abgabe hingegen schon.

Also die Mediensteuer müsste nicht zwangsweise wieder den Medien zugute kommen, sondern könnte rein theoretisch auch in den gewöhnlichen Bundeshaushalt fließen. Denke das will man auf diesem Weg vermeiden.



Grundsätzlich halte ich diese Abgabe für falsch:

Auch die öffentlich rechtlichen Sendeanstalten müssen ein Mindestmaß an Wirtschaftlichkeit nachweisen. Das heißt im Klartext, dass Spartenkanäle wie der ZDF-Theaterkanal auf den Prüfstand gehören. Hier sind die Sender nicht einmal verpflichtet, Zuschauerzahlen zu veröffentlichen. Ich nutze die Sender gerne, auch die jeweiligen Online-Plattformen aber manches ist in meinen Augen leicht überdimensioniert...
 
Es ist schade, dass sich niemand an eine grundsätzliche Reform herantraut.



Ich schaue durchaus öffentlich-rechtliche Sender und würde sie auch gerne erhalten, aber was diese an Geld in die Luft pusten kann einen doch nur fassungslos machen. 7,3 Mrd €, das ist etwa doppelt so viel wie alle Privaten zusammen einnehmen. Etliche Dutzend digitale Spartenkanäle, teure Output-Deals die unter der Woche um 22 Uhr versendet werden, gewaltig überbezahlte Star-Moderatoren, die man sich teilweisig gegenseitig (!!!) abgeworben hat, teure Sportrechte die man genausogut dem Free-TV überlassen könnte, gewaltig aufgeblähte Eigenverwaltung... und letztlich auch überhaupt kein Spar-Wille. Sieht man ja an dem unnötig aufgeblähten Online-Angebot (man muss ja die Gebühr für Computer rechtfertigen) oder den Plänen, die Hochzeit des englischen Prinzen sowohl auf ARD als auch auf ZDF parallel zu übetragen, und zwar mit jeweils eigener Berichterstattung vor Ort (Wahnsinn).



Und von politisch unabhängigen Sendern brauch mir keiner was erzählen, jeder was wirklich läuft.
 
@ stiller

Das wäre um einiges teurer als es jetzt ist.

ADR 20 Euro (wären dann die dritten dabei)

ZDF 10 Euro

Sat1 20 Euro (Vox Pro 7)

Sport 1 10 Eoro



usw.
 
Genau. Und für Zusatzprogramme wie Eurosport2, sport1+ und die PrivatenHD-Sender muss man ja eh schon zahlen.
 
Ich würd lieber Channel 4 und eine handvolle englischer Sender legal sehen dürfen, dafür könnten sie dann BildTL Plus, Super RTL und den Richterin Barbara Salesch-Kanal weglassen...
 
Ich muss sagen, mir wäre es lieber, wenn alle Sender auf PayTV umschalten oder kostenloses Fernsehen mit Werbung (wie jetzt im Privatfernsehen) anbieten würden. Dann würde man nur noch zahlen, was man sieht. Fairer geht es nicht. Aber das wird wohl ein Wunschtraum bleiben.


Man kann davon ausgehen, das es so kommt. Spätestens wenn das "normale" Digitale Signal abgeschaltet wird, und alles nur noch über HD zu empfangen ist. Die Frage ist nur noch, wie es bei den ÖR umgesetzt wird. Sender wie Kabel eins, RTL oder SAT1 werden sich die zusätzlichen Kosten für die Übertragung, die laut einem Bericht vor einigen Monaten weit über den jetzigen liegen, schön bezahlen lassen. Ich wollte mir in den letzten 6 Monaten neue Receiver kaufen, HD tauglich, dafür war ich bei 5 ! verschiedenen Märken und Elektrofachgeschäften. Alle haben mir abgeraten, da noch keiner weiß, wie es weitergeht. Da wußte keiner, ob es mit Kartenfunktion gehen soll (z. B. wie SKY) ob es eine monatliche Abgabe oder sonst was sein soll. Eins steht eigendlich fest, es wird teurer als jetzt, und zwar nicht zu knapp.
 
Das Analoge Signal wird 2012 abgeschaltet.



Das digitale dann in



SD und HD Quälität verfügbar sein - nur bis alle Sender auf HD umgestellt haben, werden noch Jahre vergehen. Ist ja auch ein Problem es Satellitenverfügbarkeit.



---------------------------------------------------------------------------



beim Receiverkauf immer eine Linuxreceiver nehmen
default_wink.png
- "nicht" im Mediamarkt oder beim

Fachhändler vor Ort beraten lassen.
 
Ganz generell finde ich eine allgemeine Gebühr gut.

Die Öffentlich-Rechtlichen haben einen Informationsauftrag und den Auftrag zur politischen Bildung beizutragen. Ferner produzieren sie sehr viele sehr gute TV-Produkte, wie sehr gut recherchierte Hintergrundberichte/-dokumentationen (besonders hervorheben möchte ich hier den NDR) und kritische Informationsformate wie Auslandsreport, Monitor, Frontal 21, etc. (Auch wenn viele dieser sehr guten Sendungen auf bescheidenen Sendeplätzen liegen und man [erfolglos] versucht, mit den [erfolgreichen] niveauarmen Unterhaltungsshows der Privaten zu konkurieren.)



Jetzt das große Aber: Es erscheint durch das oben Gesagte paradox, aber die Politisierung durch politische Parteien und deren Mauscheleien stört mich gewaltig. Ich finde, dass hier der Informations- und Bildungsauftrag ähnlich wie beim bpb ohne Parteien erfolgen kann und auch soll.

Bei der Frage der Finanzierung bin ich gespalten - einerseits ist es nicht sehr gerecht, diejenige zur Kasse zu bitten, die dieses Angebot nicht nachfragen, aber andererseits ist es eben ein Akt der Solidarität, wenn jeder für ein qualitativ hochwertiges allgemeines Gut finanziell beiträgt.

Vielleicht könnte man eine Pro-Kopf-Pauschale (für Menschen zwischen 18 und 80 z.B.) einführen, die generell erhoben wird - durch den dann fehlenden bürokratischen Aparat (GEZ) und den allgemein gleichen Betrag, sollte es zudem möglich sein, dass die gezahlte Summe deutlich kleiner wird, die den Sendern zur Verfügung stehenden Einnahmen aber gleich bleiben, wenn nicht gar steigen.



Also, in vielen Punkten gespalten, aber grundsätzlich pro Gebühren.
 
Gibt bestimmt schon einen Thread, aber die Suchfunktion spuckte nichts aus.



Habt ihr eigentlich mitbekommen, dass sich das Gebührenmodell ab Januar 2013 ändern wird?



Nein? Ich auch nicht.

Zumindest bis ich es zufällig bei einem Kurzbeitrag im TV gelandet bin.

Wie ich daraufhin erfahren habe, wird es auch keine schriftliche Benachrichtigung für "Bestandskunden" geben.



Wesentliche Änderung der Geschichte wird sein, dass zukünftig jeder Haushalt/Wohnung einen Beitrag von 17,98 € monatlich zu entrichten hat, unabhängig davon ob sich und wie viele Geräte sich im Haushalt befinden.



Was als vereinfachtes Beitragsmodell für die Bürger verkauft wird, entpuppt sich letztendlich als eine optimierte Möglichkeit für Kontrolleure leichter an Geld weiterer, bisher unbeteiligter Haushalte zu kommen. Denn leugne mal, dass die Wohnung keine Wohnung ist.



Nähere Informationen gibt's übrigens hier:

http://www.rundfunkbeitrag.de/http://www.rundfunkbeitrag.de/





Mal ganz unabhängig davon, was man von dem Laden hält :

Dürfen die eigentlich ohne meine Zustimmung die Einzugsermächtigung ändern (von Quartals- auf Monatszahlung)?
 
Mal ganz unabhängig davon, was man von dem Laden hält :
Dürfen die eigentlich ohne meine Zustimmung die Einzugsermächtigung ändern (von Quartals- auf Monatszahlung)?


Normal müsste mindestens ein Infobrief rausgehen, sodass man dieser Änderung im Rahmen einer Frist widersprechen kann.
 
Mal ganz unabhängig davon, was man von dem Laden hält :
Dürfen die eigentlich ohne meine Zustimmung die Einzugsermächtigung ändern (von Quartals- auf Monatszahlung)?
Eine Einzugsermächtigung ermächtigt normalerweise den Schuldner zum Einzug von Forderungen aus einem bestimmten Vertrag. Der Zahlrhythmus ist zwar normalerweise vertraglich geregelt, aber nicht Bestandteil der Einzugsermächtigung an sich. Somit gibt es die Einzugsermächtigung im Regelfall her.
Die Frage wäre also eher, ob der Zahlrhythmus, der vertraglich geregelt ist, einseitig geändert werden darf. Da es sich (selbst wenn der Beitrag an sich gleich bleibt) um eine nachteilige Änderung für die andere Vertragspartei handeln kann (12 * Umsatzgebühr für das Girokonto pro Jahr statt 4 *) würde ich Frage, ob es sich um eine nachteilige Änderung handelt, bejahen. Allerdings könnte es sein, dass Du einer solchen Änderung irgendwo im Kleingedruckten bei Vertragsschluss zugestimmt hast.
 
Das bedeutet also, man wird zum zahlen gezwungen. Auch wenn in der Wohnung kein Radio, PC oder Fernseher wäre.
 
Es zählt nur noch der Haushalt, ja.



Wobei es sehr unwahrscheinlich ist, das heute jemand ohne Radio, TV, Computer, Handy oder ein anderes "neuartiges Empfangsgerät" unter uns weilt.
default_wink.png
 
Ja es gab mal einen Thread, finde aber auch nix...



Die schreiben einen sogar an, wenn man ein Zimmer bei den Eltern hat und wollen Kohle haben...

Das fällt ja dann ab 2013 erstmal flach.
 
Es zählt nur noch der Haushalt, ja.


Da bin ich mal gespannt. Ich hab auch einen Haushalt mit der Familie, die allerdings auf 2 Wohnungen verteilt ist. Die liegen auf einer Ebene, nur durch den Treppenaufgang getrennt. Die eine "Wohnung" dient allerdings nur für meine ältesten Söhne zum Schlafen und waschen.
 
Da bin ich mal gespannt. Ich hab auch einen Haushalt mit der Familie, die allerdings auf 2 Wohnungen verteilt ist. Die liegen auf einer Ebene, nur durch den Treppenaufgang getrennt. Die eine "Wohnung" dient allerdings nur für meine ältesten Söhne zum Schlafen und waschen.


Das könnte dann wieder spannend werden...

Ich verstehe die Logik immer noch nicht. Normalerweise sollte man doch einfach eine Gebühr pro Person einführen und gut ist, dann wird das ganze auch transparent.

Dann muss man wenigstens nicht doppelt und dreifach zahlen. Man kann ja eh nur effektiv mit einem Gerät gleichzeitig arbeiten...
 
hab mehr als eine gefunden und sie mal alle zusammengeschoben.
nur zu info
default_wink.png


Hab ich mir auch schon gedacht, dass es bereits einen gibt. Aber selbst wenn ich jetzt "g.e.z" eingebe, zeigt die Suche mir gar nichts an - weder als Thema noch als Beitrag.



(über Tapatalk wohlgemerkt)
 
Mal ein kurzes Beispiel, damit man mal sieht, welche "Erleichterung" diese Regelung mitbringt:



Für die Ermittlung der Anzahl der Personen an einer Arbeitsstätte ist nicht relevant, wo sich diese Mitarbeiter aufhalten. Es zählt nur die Frage ob es sich um sozialversicherungspflichtige Angestellte handelt. Das führt dann zu einer ganz tollen Siuation, wenn du ein Unternehmen mit fahrendem Personal hast.

Nehmen wir an du hast eine Niederlassung mit 50 Mitarbeitern, wovon 2 Mitarbeiter als kaufmännische Angestellte arbeiten und 48 als LKW-Fahrer außer Haus arbeiten.



Die GEZ behandelt dich dann so:

- Gebühren für den Standort, als hätten die 50 Mitarbeiter vor Ort einen Arbeitsplatz

- Gebühren für die eingesetzten LKWs



Im Grunde zahlst du doppelt und dreifach, denn die Person muss sich ja privat auch schon für ihre Wohnung anmelden. Das ist einfach nur eine riesige Abzocke.
 
Vielleicht könnte man eine Pro-Kopf-Pauschale (für Menschen zwischen 18 und 80 z.B.) einführen, die generell erhoben wird - durch den dann fehlenden bürokratischen Aparat (GEZ) und den allgemein gleichen Betrag, sollte es zudem möglich sein, dass die gezahlte Summe deutlich kleiner wird, die den Sendern zur Verfügung stehenden Einnahmen aber gleich bleiben, wenn nicht gar steigen.


Das denke ich schon lange! Das wäre fair, logisch, durchdacht und unbürokratisch - also wird es nicht gemacht. Es geht um die Teilhabe an der ÖR-Information, unabhängig davon, wer wo wohnt und wem das Gerät gehört. Und wenn wirklich JEDER automatisch zahlt, dann müsste der Beitrag erheblich sinken.



Außerdem, wäre es für das Karma unseres Landes gut, wenn es einen Verräter-Beruf weniger gäbe
default_icon_wink.gif
 
Mal ne Frage:





Hab zwar nix zu verbergen, aber wenn einer von den Kaspern kommen würde,

muss ich den ja net ins Haus lassen, oder ? Rein theoretisch könnt ich kommentarlos

dem die Tür vor der Nase wieder zu schlagen....
 
Oben