Aus der Sonntag Aktuell:
Zum vierten Todestag von Fritz Walter: Denkmal in Alsenborn enthüllt
Beckenbauer würdigt großen Fußballer
Enkenbach-Alsenborn (ahb). Zu seinem vierten Todestag wurde Fritz Walter gestern ein weiteres Denkmal gesetzt. Am Fritz-Walter-Haus in Alsenborn enthüllten Franz Beckenbauer und Uwe Seeler eine Skulptur, die den großen Fußballer aus Kaiserslautern bei der Sieger-Ehrung nach dem WM-Finale 1954 in Bern zeigt.
Während der Ehrenspielführer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, Uwe Seeler, bereits seit Freitagabend in der Region ist und gestern Nachmittag an einer Gedenkfeier an Fritz Walters Grab teilnahm, landete WM-OK-Präsident Franz Beckenbauer gestern kurz nach 18 Uhr mit dem Hubschrauber auf dem Alsenborner Sportplatz. Er kam direkt vom WM-Spiel in Frankfurt. Ein paar hundert Zuschauer säumten den Platz vor dem Fritz-Walter-Haus, ganz oben in Alsenborn, direkt am Waldrand. Ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr machte den Weg frei für den kleinen Bus, mit dem Beckenbauer und Seeler vorgefahren wurden. „Sonderfahrt Fritz-Walter-Museum" stand auf einem Schild in der Windschutzscheibe zu lesen.
Beckenbauer und Seeler waren einer Einladung von Bernd und Barbara Lutzi, den Erben des Fritz-Walter-Vermögens, gefolgt. Das Denkmal aus Stein war im Auftrag der Lutzis von der Firma Grassi im italienischen Vicenza gefertigt worden. Auch der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck sowie Innenminister Karl Peter Bruch waren der Einladung gefolgt. Der Weltfußballverband wurde von seinem höchsten Repräsentanten, Fifa-Chef Joseph Blatter, vertreten.
„Liebe Pfalz, liebe Freunde des Fußballs", bereits zu Beginn seiner Begrüßung fand Beckenbauer den richtigen Zugang zu den Zuschauern. Ein wenig überrascht davon, dass er eine kleine Rede halten sollte, erinnerte der OK-Präsident nichtsdestotrotz in ehrlichen Worten an die Verdienste Fritz Walters - „als Fußballer und immer auch als Mensch". Er freue sich sehr, hier zu sein, so Beckenbauer, obwohl der Anlass, Walters vierter Todestag, eigentlich ein trauriger sei. Fritz Walter habe es geschafft zu zeigen, welche große Kraft der Fußball habe: „Fußball kann ein bisschen dazu beitragen, die Welt ein bisschen besser zu machen." Das Fußball-Fest, das Deutschland seit einer Woche mit Menschen aus der ganzen Welt feiere, sei ein Beweis dafür. „Halt"s die Daumen, dass wir die nächsten drei Wochen auch so gut überstehen."
Von den Zeichen, die Fritz Walter hinterlassen habe, sprach Ministerpräsident Beck. Fritz Walter habe vorgelebt, dass Fußball Brücken schlagen könne zwischen den Menschen - nationen- und klassenübergreifend.
Bevor das Denkmal enthüllt wurde, kündigte Bernd Lutzi das Lieblingslied von Fritz Walter an: die deutsche Nationalhymne. Danach wurde noch im festlichen Zelt zu stimmungsvoller Musik gefeiert, Autogramm-Jäger kamen auf ihre Kosten. Das Bild Fritz Walters vor Augen, ging es dann zum zweiten WM-Spiel in „sein" Stadion. Auf dem Betzenberg trafen gestern Abend Italien und die USA aufeinander.
SCHAEFJ / SCHAEFJ
Quelle:
Publikation: Sonntag Aktuell