Frankreich wählt einen Präsidenten/eine Präsidentin

Es sind sogar noch weniger, da von den Wählenden 8,6 % einen leeren oder ungültigen Stimmzettel abgegeben haben.

Somit ergibt sich folgendes Bild:
Macron: 38,52%
Nichtwähler: 28,01%
Le Pen: 27,28%
Leerer Umschlag: 4,57%
Ungültige Stimmen: 1,62%
 
Von den Mélenchon-Wählern haben übrigens 42% für Macron und 17% für Le Pen gestimmt. Die anderen 41% haben entweder nicht gewählt oder den Stimmzettel ungültig gemacht.

Mélenchon wird in 5 Jahren nicht mehr antreten, Le Pen hat das offen gelassen. Theoretisch dürfe sie - nur wer zweimal Präsident war, wie Macron dann, darf danach nicht mehr antreten.

Wobei es fraglich ist, ob es so gut wäre, wenn Le Pen nicht mehr antreten würde. Denn im schlimmsten Fall gehen ihre Wähler dann zu Zemmour und die politischen Grenzen nach rechts werden noch weiter aufgeweicht.
 
Und dann gibt es auch noch die Nichte von Le Pen, die übernehmen könnte, die ganz im Prinzip des Vaters von Le Pen steht (ein lupenreiner Nazi-Verharmloser).

Sie hat sich - wie der Vater von Marine Le Pen - mit dieser verkracht, weil Marine Le Pen stärker auch Mitte-Rechts-Wähler und sozial schwächere ansprechen wollte und mit den ganz radikalen Positionen ihres Vaters gebrochen hat. Trotzdem ist sie natürlich noch immer eine Rechtspopulisten und Putin-Kumpanin, aber die anderen beiden sind nochmal ein etwas anderes Kaliber.

Zemmour hat für die Parlamentswahlen schon zu einer nationalen Vereinigung (bzw. einer Vereinigung aller rechten und nationalen Parteien) aufgerufen und wird schon seit dem ganzen Wahlkampf von der Nichte von Le Pen unterstützt. Es steht zu befürchten, dass die beiden dann übernehmen.



Das Gute ist aber, dass sie bei der Parlamentswahl trotzdem kaum Chancen haben dürften, wenn die demokratischen Parteien in der zweiten Runde zusammenarbeiten. Dann bekommen die zusammen vielleicht maximal 10-15 Sitze, mehr nicht.

Und Macron steht jetzt eigentlich in der Pflicht gute Politik zu machen, die allen Franzosen dient, damit der rechte Spuk dann in fünf Jahren zu Ende ist. Aber ich denke, das weiß er auch selbst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit der Parlamentswahl sehe ich leider anders. Wenn extreme Linke und extreme Rechte wechselseitig auf den 2. Wahlgang verzichten, könnte es eng werden.
 
Naja, aber glaubst Du wirklich, dass die Linksextremen von Mélenchon mit den Rechtsextremen zusammen arbeiten werden? Oder umgekehrt? Ich denke eher nicht.
 
Naja, aber glaubst Du wirklich, dass die Linksextremen von Mélenchon mit den Rechtsextremen zusammen arbeiten werden? Oder umgekehrt? Ich denke eher nicht.
Wenn die Alternative ist, die Macht mit dem politischen Gegner zu teilen oder keine Macht zu haben, ist vieles vorstellbar. Ob ein Kabinett Mélenchon mit Front- (pardon: Rassemblement-)National-Ministern stabil wäre, steht auf einem anderen Blatt.
 
Interessant wird, was zwischen den Wahlgängen passiert. Wenn für die vermutlich überwältigende Anzahl von Wahlkreisen mit Dreier-Konstellation im Vorfeld Absprachen getroffen werden, hat Mélenchon gute Chancen. Ohne Absprachen sehe ich in großen Teilen der Wahlkreise LREM vorne, bei Absprachen den jeweilig verbleibenden Gegenkandiaten zu LREM.
 
Traditionell sind die Umfragen da ja sehr ungenau bzw. liegen oft daneben. Hier werden dem Rassemblement National ja 75-105 Sitze zugetraut - ich halte das für völlig utopisch, wenn die 16 kriegen, ist das schon ein Erfolg (doppelt soviele wie beim letzten Mal wären das). Die Zahlen für Mélenchon halte ich dagegen schon eher für realistisch (LFI).
 
Mir gefällt das nicht! Le Pen wird nun vielleicht Oppositionsführerin, nachdem sie 89 Sitze bekommen hat und damit mehr als 11 Mal so viel wie fünf Jahre zuvor. Dabei war sie doch richtig schlecht in der ersten Runde!

Dazu noch Mélenchon. Radikale unter sich. Mal schauen, ob Macron eine vernünftige Regierung gebildet bekommt - die Linken wollen wohl schon ein Misstrauensvotum anstrengen, wenn RN und die Republikaner mitstimmen, dann wird es schwierig.
 
Lange konnte der FN via Mehrheitswahlrecht raushalten werden. Jetzt gewinnen sie etwa jeden 6. Wahlkreis.
Das Wahlergebnis ist für jeden Demokraten eine schallende Ohrfeige. Macron braucht die Republikaner für eine stabile Regierung.
 
Die Republikaner haben mit einer "tollen" Begründung schon abgesagt:


Heute Nachmittag wollte er sich mit Le Pen treffen, morgen dann mit Vertretern der linken Parteien.
 
Wie muss ich mir denn den Linksextremismus von Mélenchon vorstellen? Pol Pot, Mao , Stalin oder mit dem 9 Euro Ticket nach Sylt?
Wird er die Homozwangsehe für Minderjährige einführen und alle kleinen bis mittlere Betriebe enteignen, Kirchen zu Fixerstuben umwandeln?
Darf man dann auch nicht mehr sagen was man denkt wie hier in Deutschland?
 
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